• im "Gartens des bescheidenen Beamten"

    April 17 in China ⋅ ☁️ 28 °C

    Ziel der chinesischen Gartengestaltung ist es, Harmonie von Erde, Himmel, Steinen, Wasser, Gebäuden, Wegen und Pflanzen (den so genannten sieben Dingen) zu erreichen. Der Mensch, als Achter, konnte dann mit ihnen und in ihnen zur vollkommenen Harmonie finden. Wesentliches Gestaltungselement sind im chinesischen Garten Steine und Wasser, wobei das Wasser häufig von entweder flach auf dem Wasser aufliegenden zickzackförmigen oder sich über dem Wasser halbkreisförmig erhebenden Brücken überquert wird. Die volkstümliche Erklärung für die ungewöhnliche Bauform der zickzackförmigen, geländerlosen Brücken ist, dass so „die bösen Geister nicht herüberkommen können“, da diese sich nur geradeaus fortbewegen können. Es gibt aber auch eine Theorie, dass diese Brücken gemäß daoistischer Philosophie auch die Mahnung enthalten, den Weg des Lebens, der niemals geradeaus führe, achtsam zu gehen. Die halbkreisförmigen Brücken spiegeln sich im Wasser zum vollen Kreis, dem chinesischen Himmelssymbol.

    Unsere Erwartungshaltung ist also relativ hoch. Der "Garten des bescheidenen Beamten" entspricht auch dieser Philosophie allerdings ist er (durch die Anwesenheit der vielen Menschen) ziemlich unharmonisch. Zuerst stauen wir uns durch die Automassen, dann warten wir in heimeliger Besuchermasse darauf, dass der Reiseführer mit den Eintrittskarten zurück kommt und dann gehen wir im Gänsemarsch (unterbrochen von Abzählpausen -um sicher zu sein, dass alle da sind) durch den, zugegeben, herrlichen Garten. Wenn uns das Reisebüro nicht vermittelt hätte....
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