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  • Day 2

    Bogota - mehr Regen als in Münster

    March 9, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 15 °C

    Unser Flug hatte Verspätung und dann haben wir relativ lange bei der Immigration gewartet. Der Fahrer vom Hostel, der uns abgeholt hat, hatte entsprechend lange gewartet.

    Endlich geht es los!

    Wahrscheinlich auch wegen der Verspätung ist der Fahrer relativ gerast, diese Mittelspur auf der Fahrbahn ist anscheinend nicht viel wert.

    Unser Hostel Botánico ist im alten Teil der Stadt. Es ist bergig und zwischendurch schauen die knallgrünen Berge zwischen den Häusern hervor. Endlich ist es mal grün! ABER ES HAT DIE GANZE ZEIT GEREGNET! Gut, dass wir beide ne Regenjacke und Jeans mitgebracht haben.

    Am ersten Morgen waren wir beide super früh wach, wir haben ja auch 6 Stunden Zeitverschiebung. Obwohl es genieselt hat, bin ich auf die Dachterasse zum Yogakurs. Der Yogalehrer ist aber nicht gekommen wegen dem Regen. Aber eine Holländerin hat dann Pilates unterrichtet. Bei dem Regen, am Ende war wirklich alles alles nass und die Matte hat getrieft.

    Generell sind eher müde und erschöpft durch Bogota gelaufen. Im Nachhinein eigentlich klar mit dem Jetlag, Höhenunterschied und Stress von Vorher. Laura hatte knapp ne Woche zuvor die Weißheitszahn-Op.
    An Tag 1 sind wir zuerst zum Museo Bottero. Fernando Bottero, ein kolumbianischer Maler, hat sehr gerne dicke Frauen und Früchte gemalt.
    Danach sind wir etwas herumgeschlendert und nachmittags zur Free Food Tour. Da sind wir noch mehr durch das Viertel gelaufen und haben ein paar Spezialitäten probiert. Am besten war die heiße Schokolade mit Käse. Abends haben wir im Hostel gekocht und den Blick über die Stadt bewundert.

    An Tag 2 haben wir die nächste Tour gemacht. Diesmal ne Streetart Tour. Die Anna, die selber Streetartkünstlerin ist, war verdammt cool. Alleine ihr Style: Overall, große Ohrringe, Glitzerjacke war schon cool. Und dann hat sie uns zum einen coole Murals gezeigt aber auch vieles über ihre Geschichte und die des Landes erzählt. Strassenkunst ist hier viel lieber gesehen, weil es die Kinder von der ganzen Drogen und Waffensache fernhält.
    Das berührendste war, als sie über die Perdidos (oder wie war die Bezeichnung?) gesprochen hat. Die Regierung hat im Bürgerkrieg manchmal unschuldige Menschen erschossen und ihnen danach Guerilla-Kleidung angezogen. Um zu zeigen, wie erfolgreich der Kampf gegen "die Bösen" war oderso. Vielleicht muss ich das nochmal nachschlagen. Auf jede Fall wurde Anna Vater, der Professor an einer Uni war, auf einer Reise ebenfalls grundlos erschossen. Sein Handy hatte er aber in seinem Socken versteckt und damit noch schnell seiner Frau Bescheid gegeben, sonst wäre er einfach verschwunden.
    Kunst gibt Anna anscheinend die Kraft, die sie für das weitere Leben braucht.
    Und wir alle hatten Pipi in den Augen.

    Nach der Tour hingen wir ein bisschen durch und es hat auch schon wieder geregnet...

    Und dann ist was ganz verrücktes passiert, denn es hat sich Ash gemeldet über Instagram, dass sie auch grad in Bogota ist. Mit Ash haben wir letzten Sommer in Tirana diese bekloppte Wanderung diesen Berg queerfeldein gemacht. Und da trifft man sich dann wieder in Kolumbien, so klein ist die Welt.
    Ash hatten wir beide als wahnsinnig witzig in Erinnerung. Sie kommt aus Barcelona und macht immer witzige Sprüche.

    Mit ihr haben wir uns dann am nächsten Tag zum Mittagessen getroffen auf so nem Comedor aufm Markt bei uns um die Ecke. Danach Kaffee trinken und dann sind wir in so ne Bar, die ihr empfohlen wurde. Dort war grad Soundcheck für ein Konzert. Weil wir aber in Plauderstimmung waren, sind wir vorher gegangen (war ziemlich laut).
    Dann saßen wir noch auf der Dachterrasse vom Hostel, da war noch ein weiterer Bekannter von ihr dabei aus den USA.

    Am letzten Tag wollten wir eigentlich den Montserrat Berg hoch wandern.. Aber es hat schon wieder die ganze Zeit geregnet. Deshalb: lieber noch 1 Kunstmuseum. Das hatte aber Umbau. War aber nicht so schlimm, weil wir endlich mal keinen Regen hatten und deshalb gerne draußen waren. Wir sind dann ganz schön weit gelaufen, bis zu diesem anderen Viertel, in dem es schön sein soll. Dort sind wir etwas herumgeirrt: es hatte schon wieder geregnet und wir endgültig die Nase voll.. Da fliegt man 12 Stunden nach Kolumbien und kommt nicht aus der Regenjacke raus.
    Zurück haben wir uns ein Uber genommen. Der Fahrer hat uns erzählt, dass sich die Regenzeit verschoben hat, 2 Monate zu früh. Da haben wir ja perfekt den Flug nach Guatemala gebucht! Dann hat er uns leider zum falschen hostal botanico geschickt. Das war dann mal die dark side of Bogota. Mit kaputten Häusern, viel Müll und Autos. Und wahnsinnig vielen Obdachlosen, Drogensüchtigen und Prostituierten.. Wir alle haben uns ganz doll gewundert und dann gings zurück zum Hostel.

    Abends waren wir zum Abschied essen, ich hing ganz schön durch. Laura hat mich aufgemuntert und dann gabs mal ein Glas Wein in einem seeehr kitschigen Restaurant. Die Wände waren Gold gestrichen, mit ganz viel kitsch an den Wänden. Das Essen war aber unglaublich gut!

    Uiuiui und am nächsten Morgen ging es dann nach Guatemala!
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