Satellite
Show on map
  • Day 73

    Playa de las Promociones

    May 19, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 32 °C

    Laura ist sehr müde. Sehr müde. Deswgen musste sie gerade massiert werden. Von Veronika. Aber am Ende hat ne Kollegin von ihr massiert.

    Laura schreibt…

    Schnorcheln. Das wollten wir. Also übermüdet nach einer kurzen Nacht mit den Bootsleuten samt Crew in Getsemani aus dem Bett und auf auf zum Hafen.
    Wohin müssen wir überhaupt ?
    Tomke fragt mal nach.
    Erst weiß keiner so recht, zu welchem Port wir müssen, die Sonne knallt jetzt um 8 Uhr morgens schon so heftig auf den Kopf, denken fällt wirklich etwas schwer …
    “Mucho plata, muy caro” verstehe ich inzwischen auch schon. Also haben wir angeblich wohl ziemlich viel Kohle für das was uns erwartet (Schnorcheln, eine Insel, Transport, Strand und Mittagessen) bezahlt. Irgendwann weiß dann jemand wohin wir müssen, Also weiter gehts.

    Tomke schreibt jetzt weiter:

    An dem Punkt, an dem wir ja noch nicht einmal wirklich am Hafen waren, hatte ich schon eine kleine Krise. Wir wurden dann zu nem anderen Eingang geschickt um nach irgendeiner Frau zu fragen, die helfen kann. Es war wirklich furchtbar, weil alle auf mich einreden. Zwischendurch hatte ich Leute am Telefon und wusste gar nicht, was ich denn mit denen besprechen sollte. Die Frau, zu der wir eigentlich sollten war nicht da, aber jemand anderes. Die hatte dann plötzlich unseren Namen auf unsrer Liste und meinte, alles wäre gut. Der Eingang in den Hafen wäre schon im Preis mit drin, also alles in Ordnung.

    Am Hafen meinten dann mehrere Personen, wir sollten uns in die Gruppe von Plastikstühlen setzen und warten, bis wir aufgerufen werden. Okay cool, also saßen wir dann dort, und zwar eine knappe Stunde lang. Irgendwie waren wir etwas verwirrt, denn niemand hatte das selbe Armband um, das unsere Tour markierte. Irgendwann, nachdem wir beide einmal nachgefragt hatten, ob wir auch wirklich richtig waren und der Schweiß schon wieder den Rücken und die Beine hinunterlief, durften wir endlich aufs Speedboat.

    Die Fahrt war ganz lustig und schön, die Stadt nochmal vom Wasser aus zu sehen. Ich war so müde, dass mir ab und zu die Augen zugefallen sind. Angekommen sind wir am Playa Blanca. Ein weisser länger Strand mit ganz vielen Restaurants davor und Speedboats, die davor parken. Laut Tour sollten wir direkt weiterfahren zum Schnorcheln. Deshalb sind wir erstmal sitzen geblieben, bis wieder schon jemand auf uns zugekommen ist und eine Frau mich sogar angerufen hat, dass wir am Strand aussteigen sollten. Mit dieser Frau sind wir dann zu einem Mann, der uns in eines der Restaurants gebracht hat. Da sollten wir irgendwie schon wieder warten.

    Zwischendurch meinte ein Mann zu mir, dass wir schon mal eines der Strandbetten reservieren sollten. Kostet natürlich extra. Dann kam der nächste, der meinte, dass wir unsere Sachen jetzt in ein Schließfach legen könnten. Wir haben also alles umgepackt, bis jemand meinte, dass auch wieder extra kostet. Das wollten wir nicht. Und überhaupt: wo war denn die Schnorcheltour?

    Dann hat uns irgendwann jemand abgeholt und auf das nächste Speedboat gesetzt. Bzw. Mit beiden Armen hineingehoben. Da mussten wir doch kurz lachen. Das war doch aber irgendwie alles strange. Wir waren auch die einzigen Gringas an Board und Laura die einzige blonde. Alles wurde auf spanisch erklärt. Die sexistischen Witze vom Kapitän hab ich aber ausgelassen. Ich dachte mir, dass ich bestimmt endlich entspanne, wenn ich mit Schnorchel wieder durchs Wasser gleiten kann.

    Am Schnorchelstop standen noch ca. 7 weitere Speedboats. Da sollten wir jetzt ins Wasser hüpfen? Und das Riff ist doch bestimmt kaputt, wenn so viele Motoren da drüber tuckern. Der Guide hat weitererklärt und gefragt, wer denn von uns schwimmen konnte. Ich dachte zuerst wieder, dass das ein Witz wäre, schließlich waren wir ja alle zum Schnorcheln da. Dann hat sich aber nur so die Hälfte der Personen gemeldet und ich hab begriffen, dass das alles kein Witz war. Dann hat der Negrito (so hat er sich ja genannt) gesagt, dass es was anderes ist, im Meer mit Strömung zu schwimmen als in nem Pool. Wer kann jetzt noch schwimmen? Da haben nur noch wir uns gemeldet. Dann wurden die Schnorchel verteilt und das fand ich dann nicht mehr witzig. Denn die Schnorchel hatten gar keine Schnorchel dran. Wir haben einfach nur eine Taucherbrille ohne diese Luftröhre bekommen. Als ich nachgefragt hab, meinte Negrito dass es zu gefährlich wäre.

    Und so sind alle Latinos mit Rettingsweste ins Wasser gehüpft. Dort trieben sie herum wie nach dem Untergang der Titanik. Wir sind ohne Rettungswests umhergeschwommen. Etwas entfernt vom Boot haben wir dann wirklich noch nen Kugelfisch gesehen. Das Riff war leider tatsächlich komplett tot. Dann durften wir noch ein Foto machen unter Wasser. Dazu wurden wir nach unten gedrückt und haben Brotkrümel in die Hand gedrückt bekommen zum Fische füttern. Die Fotos haben wir leider nie bekommen.

    Wieder an Board ging es dann in so nen Miniausläufer von nem Mangrovenwald. Dazu meinte der Guide, dass Kolumbien nach Brasilien die meiste Biodiversität hätte. Im Mangrovenwald gibt's auch besonders viel Biodiversität, wie zum Beispiel Waschbären. Die kann man dann auch Füttern und auf den Arm nehmen. Erstmal haben wir das Spektakel nur kopfschüttelnd mit angesehen. Wie die ganzen Speedboats sich aneinander vorbei drücken. Und die Latinos ungelenkig auf die toten Mangrovenäste klettern um die Waschbären zu füttern. Dann irgendwann haben wir mitgemacht. Wir konnten ja eh nix mehr anders machen. Und Waschbären sind ja schon ziemlich niedlich.

    Im Anschluss gabs noch nen dritten Spot. Dort sind wir weiter raus geschwommen, bis uns 2 Jetskies etwas zu nahe kamen (naja so nah auch nicht, aber die haben genervt). Fische haben wir auch nicht gefunden. Die waren am Ende auch nur wieder da, wo alle sie gefüttert haben. Ayayayayay.

    Zurück am Strand wusste niemand so richtig, wo wir aussteigen sollten. Wo unser Mittagessen später sein sollte, auch nicht. Es kam dann wie schon zu Beginn immer mal wieder jemand, der uns ne Liege oder so anschwatzen wollten. Der Ort, wo unser Mittagessen sein sollte sah gar nicht einladent aus. Deswegen dachten wir, dass wir erstmal wo anders hingehen würden und kurz vor Abfahrt da essen werden.

    Auf einer Liege mit Seeblick lagen wir dann. Jede ne Kokosnuss in der Hand. Da gings uns wieder gut! Es kamen nur alle 2 Minuten Personen vorbei, die uns Kettchen, Essen, Sonnenbrillen oder Austern verkaufen wollten. Promoción promoción! Dabei waren die Leute super aufdringlich.. Einer hat Laura die Kettchen einfach auf die Füße gelegt. Dann kamen vier Frauen. 2 davon haben einfach jeweils einen Fuß massiert. Und immer wieder wiederholt, dass Laura sehr müde, muy cansada wäre. Dass man merken würde, dass sie viel arbeitet. Seit 2 Monaten besonders viel, würde ich mal sagen. Aber wir sind trotzdem schwach geworden. Lagen da auf den Liegen am Strand, Kokosnuss neben uns und jeweils eine Frau, die uns den Rücken massiert hat.
    Hupsi.

    Als wir zum Mittagessen gehen wollten, ging das Drama leider weiter. Die Liegen sollte wir plötzlich on top zu den Kokosnüssen bezahlen, das wurde vorher anders kommuniziert. Bei dem Mittagessen Restaurant wurde plötzlich gesagt, dass das doch nicht da sei. Deswegen müssten wir nochmal den Strand wo anders hin, die waren auch nicht zuständig. Zurück zu dem hässlichen Restaurant vom Beginn. Dort hat dann jemand ganz plötzlich zwei Teller mit Fisch aus der Küche gezaubert. Wo kam das so schnell her? Wie lange stand das da schon? Zeit gab es dann auch keine mehr zum Essen. Die Hälfte haben wir uns dann einpacken lassen. Wir waren stinksauer, haben uns verarscht gefühlt und abgezockt (so teuer war diese Tour aber zum Glück nicht) und wollten nur noch zurück nach Cartagena.

    Die Fahrt zurück war das Highlight. Es war ganz wellig und dass Boot ist nur so übers Meer geflogen.. Manchmal sind wir ganz doll aufgeknallt. Eine Frau vorne hat sich schrottgelacht und ist pitschnass geworden. Das war toll!

    Und dann waren wir zum Glück wieder... Vollkommen k.o.... In Cartagena. Waren noch Essen in dem Restaurant vom ersten Abend und danach gings schon weiter nach Santa Marta.
    Read more