• Gesperrt!

    July 5 in Austria ⋅ ☁️ 23 °C

    Eigentlich war alles angerichtet für einen perfekten Wandertag: Es war bewölkt, aber trocken – und in den Höhenlagen so frisch, dass man gut eine Jacke gebrauchen konnte. Zeitig am Morgen sind wir gestartet und hatten Glück: In Obergurgl ergatterten wir tatsächlich einen der wenigen freien Parkplätze. Fast alles dort sind mittlerweile Parkhäuser – in die mein Kastenwagen wohl nur als Cabrio gepasst hätte.

    Unser ursprüngliches Ziel: der Hangerer, 3.020 Meter hoch. Ein eher leichter Dreitausender, den ich schon einmal bestiegen habe. Der Weg dorthin beginnt gemütlich auf einem Fahrweg bis zur Schönwieshütte. Ab dort führt ein schöner Bergpfad weiter, markiert mit „Hangerer – 2,5 Stunden“. Genau so hatte ich es in Erinnerung.

    Was neu war: ein zweites Schild – „Wegen Steinschlag gesperrt“. Eine kurze Recherche bestätigte den Verdacht: Durch den schwindenden Permafrost ist ein Teil des Weges unterhalb des Gipfels abgerutscht. Also: Gipfelziel gestrichen, Plan B musste her.

    Von unserer Position bot sich nur die Hohe Mut (2.653 Meter) an. Der Pfad dorthin war landschaftlich schön, mit ständigem Blick auf den Rotmoosferner. Leider war es dort dank Bergbahn auch deutlich voller. Oben angekommen fehlte somit ein wenig das Gefühl „Geschafft mit nur wenigen anderen“

    Der Rückweg zog sich etwas: Er verlief über eine wenig spannende Skipiste. Insgesamt hat man das Gefühl, dass Gurgl im Sommer eher im Dornröschenschlaf liegt. Die Schneekanonen stehen noch angeschlossen herum, Fangnetze sind gespannt und überall stehen Baukräne.

    Fazit: Mit Ausnahme des Hangerers lohnt sich das Wandern hier im Sommer nicht wirklich.
    Wenigstens haben wir ein paar Murmeltiere aus nächste Nähe zu Gesicht bekommen.
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