• Tag 4 - Dakar

    24. toukokuuta 2023, Senegal ⋅ 🌬 28 °C

    Halbzeit! Also fast.

    Nach 2,5 tollen Tagen geht es heute gemeinsam nach Dakar, der Hauptstadt Senegals, um das Team und Büro vor Ort kennenzulernen und Teile der Stadt zu sehen.

    "Zusatz:
    Am Abend zuvor kam Moritz, der Gründer von Sochili mit seinem Kumpel, Daniel an.
    Sochili (Social Chili) ist ein Startup aus Dortmund mit Lager in Solingen und bietet drei verschiedene, sehr leckere Chilisaucen an.
    Der Slogan ist: Share the Power ⚡️🔥
    Mit jeder verkauften Flasche erhält ein Haushalt im Senegal, der sich den Strom sonst nicht leisten könnte, Strom für einen Tag.
    Sehr cooles Projekt, wie ich finde! 🤜🤛Seit dem Verkauftsstart vor wenigen Wochen wurde schon für mehrere Haushalte jeweils ein Jahr Strom ermöglicht.
    Daniel möchte nach dem Sommer selber Gründen und plant ein Getränk und Snacks mit Moringa. Moringa wächst im Senegal wie Unkraut, wird in Europa durch die sehr guten Nährwerte aber hochpreisig als Superfood vertrieben."

    Von Nianing, dem Ort unserer Unterkunft und des Büros, erreichen wir nach knapp zwei Stunden unser Ziel.

    Der Weg dahin führt wieder über die endlos lange Bundesstraße, von der aus bereits einige Hochhäuser und der Smog von Dakar zu sehen sind.

    Dakar selber wirkt unglaublich schmutzig, vermüllt, laut, mit sehr schlechter Luft und einem sehr schlechten Zustand bzgl. Infrastruktur, Immobilien und diverser Versorgungsquellen. Die Stromversorgung ist beispielsweise so schlecht, dass die Spannung zwischen 110-260 Volt schwankt, wodurch die Lebensdauer von Elektrogeräten nicht einmal ein Jahr beträgt. Zusätzlich kommt es regelmäßig zu Stromausfällen. Wenn tagsüber ein Ausfall ist, muss man unbedingt alle Stecker ziehen oder die Sicherungen raus nehmen, da der Spannungspeak beim Wiedereinschalten sonst so hoch ist, dass alle Geräte sofort hinüber sind.

    Auf den Straßen stehen überall junge Menschen und verkaufen abgepackte Snacks oder Wasser in 0,5 Liter Tüten. Mittendrin fahren wackelige Kutschen, die von einem müden Pferd oder Esel durch die hektischen Straßen gezogen werden.
    Auf größeren Plätzen sind Viehmärkte oder kleine Herden von Nutztieren zu sehen, die Schatten suchen und sich bestimmt über Futter und Wasser freuen würden.

    Am Straßenrand stehen alle einhundert Meter zerstörte Autos oder LKW, die teilweise ausgeschlachtet, ausgebrannt oder mit Motorschäden, gefühlt seit mehreren Jahren dort stehen.
    Zwischen den Wracks gibt es unzählige kleine Werkstätten, in denen mehrere Personen zeitgleich mit den Köpfen und Händen in der Motorhaube hängen, damit der zerbeulte Schrotthaufen noch ein paar Runden drehen kann.
    Fast jedes fahrbare Auto wird auch als Taxi genutzt. Mit einer kleinen Handbewegung wird angezeigt, dass man mitgenommen werden möchte.
    Die Autos werden voll gepackt, bis wirklich niemand mehr reinpasst und stoppt am Straßenrand, wo man raus gelassen werden will.
    Anders als in Deutschland, wo in jedem Auto meistens nur eine Person sitzt, werden die Sitzplätze hier deutlich effizienter genutzt.

    Wir werden bei der Ankunft im Büro sehr freundlich vom Team empfangen. Das Büro ist relativ groß und bietet auf zwei klimatisierten Etagen alle Bereiche, die benötigt werden.
    Im Büro hatte ich Zeit, um einige Dinge abzuarbeiten und mich in Ruhe mit dem Team zu unterhalten, während ich durch die medialen Ereignisse der deutschen Regierung in Bezug auf das Partnerunternehmen einiges über Krisenmanager und Kommunikation gelernt habe.

    Vom Büro ging es am Nachmittag zum Hafen, zur Besichtigung der Produktionshalle.
    Die Halle ist ca. 2000 Quadratmeter groß und hat einen funktionierenden Kran, was hier sehr selten ist, weshalb Lidl schon angefragt hat, ob sie Lagerfläche nutzen dürfen.
    Eine weitere Produktion ist etwas außerhalb in einer Freihandelszone geplant. Solange die Produktion aber nicht steht, werden die Anlagen, wozu auch meine Anlagen gehören, hier gebaut.

    Auf den Fotos ist ein 45" High Cube Container (13,5m) zu sehen. Diese Maße wird auch die erste Pilotanlage haben, was unterschiedliche Vor- und Nachteile hat.
    Durch die Höhe kann die gesamte Klimatechnik im Inneren verbaut werden, was den Transport erleichtert und durch die Länge mehr Biomasse veredelt werden kann. Länge und Höhe sind allerdings auch ein Nachteil, weil üblichen LKW-Aufleger dafür zu kurz sind und ein Sonderfahrzeug benötigt wird, das seltener und teurer ist.
    Mittlerweile gibt es aber sogar 60" Seecontainer (18m) und der Trend soll von 40" hin zu 45" gehen.
    Die Technik ist zum Glück modular und kann somit bedarfsgerecht auf jede Containerlänge angepasst werden.

    Der Hafen toppt die Straßen von Dakar um ein Vielfaches. Noch mehr zerstörte Autos, noch mehr Müll und ein schwarzer Boden, weil überall Öl ausläuft.
    Eine verwandte Art von Ziegen oder Schafen wird auch auf den Straßen vom Hafen gehandelt und hinter den großen Türen von Fabriken direkt zu "hochwertigen" Leder verarbeitet, das vor allem von Nike und Gucci sehr gefragt ist.

    Neben unserer Unterkunft ist ein großer Platz mit zwei Toren und einem riesigen Baobab Baum. Dort spielen abends immer über 30 Kids Fußball, während im Hintergrund die Sonne unter geht (letzte Foto).
    Nach unserer Rückfahrt stehen wir noch kurz an der Straße und gucken zu, bevor es das Abendessen gibt, wird endlich duschen können und wieder ins Bett fallen.
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