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  • Day 905

    Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt

    September 13, 2021 in the Netherlands ⋅ ☁️ 18 °C

    ... ist es besser, als man glaubt.

    Die Insel Tholen ist klein, hat aber durchaus ihren Reiz, wenn man es ruhig und beschaulich mag. So ist es von Gorishoek nur einen Katzensprung nach Stavenisse, einem Dorf "tief im Westen".

    Man kann dort herrlich vom Hafen aus Richtung Mühle zum Wasser laufen, und dann geht es immer an der Schelde lang knapp 7 km wieder zurück Richtung Ort.

    Es gibt sogar noch kleine Reste von Bunkern des Atlantikwalls. Ich wusste gar nicht, dass die Deutschen die Insel 1944 geflutet haben. Alle Bewohner wurden evakuiert und auf die Niederlande verteilt, nur die Stadt Tholen wurde verschont. Nach der Besatzung fand man einen Weg, das Meerwasser wieder zurückzudrängen, und die Bewohner kamen wieder, nur um dann 1953 von einer Sturmflut heimgesucht zu werden, bei der 6 Dämme brachen und 153 Menschen starben.

    Für uns jedoch war es heute friedlich.

    Wir hatten Niedrigwasser, was für mich einen besonderen Reiz hat, und wir konnten die Zeelandbrücke sehr gut sehen. Auch der Turm und die Mühle von Zierikzee waren klar zu erkennen. Highlight für uns war natürlich der neue Leuchtturm vom Zeester samt der markanten Baumreihe am Pluimpot weit in der Ferne, aber doch gut zu sehen.

    Wieder Richtung Ort ging es auf die Kirche zu, deren Turm leicht schief wirkt. Stavenisse ist ein hübsches Dorf, die Häuserfassaden aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind attraktiv, und man kann verstehen, dass die Einwohner stolz auf ihr "mooie dorp" sind. Sogar eine eigene Hymne haben sie.

    Die Sonne kam auch noch hervor und begleitete uns zurück zum Hafen.
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