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  • Day 1

    Leksand> Olsnäsgården

    August 13, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach ausgiebigem Frühstück geht's in Leksand auf den Siljansleden. Doch die Beine wollen noch nicht so recht. Bei Steigungen schmerzt das linke Knie, das ist neu. Der Rucksack ist wieder zu schwer. 5kg Lebensmittel sind drin plus 10kg für den Rest. Später wird es besser werden, man muss sich halt jedes Mal auf's Neue einlaufen.
    Nach 10km muss ich mich entscheiden: weiter auf dem Siljansleden (und damit dem E1) oder den Gransberget hinauf. Ich möchte gerne dem Siljansee nahe bleiben, der Siljansleden jedoch folgt verschlungenen Waldpfaden, die vom See wegführen. Vom See sieht man dann wenig. Daher entscheide ich mich für den Berg und folge nun dem Romboleden, einem Pilgerweg, der bis nach Trondheim führen soll. Da will ich ja noch mal irgendwann hin. Mit dem Leden werde ich mich beschäftigen, wenn ich wieder zu Hause bin. Vielleicht eine Alternative zum E1?
    So folge ich dem Pfad hinauf zum Gransberget- Gipfel. Das kostet Schweiß, denn es ist mittlerweile warm geworden. Die Anstrengung wird mit einem imposanten Blick auf den Siljansee entlohnt. Hier beginnt die längste Abfahrtspiste des kleinen Skigebietes "Granberget". Der Pfad führt die Piste steil hinab, die Oberschenkel brennen.
    Kurz vor dem Etappenziel lerne ich mal, wie sich schlecht gepflegte Wanderwege anfühlen. In einer Einschlagfläche hört die ohnehin magere Markierung des Romboledens ganz auf. Ich muss über Gräben hüpfen und eine Weile herumirren, bis ich Dank Navi und Kompass (neu dabei) wieder auf eine Wegmarke treffe. Ich bin erleichtert, denn es ist kein schönes Gefühl, durch den Wald zu irren. Ich kam mir verloren vor.
    Olsnäs ist erreicht, nun peile ich den Campingplatz an, der direkt am Siljan liegt. Doch was ist das? Nix los hier. Kein Wohnwagen, kein Zelt, das angrenzende Hostel geschlossen. Es ist schon "off season", seit einer Woche sind die Sommerferien der Schweden vorbei. Ein einziger Wohnwagen steht auf dem großen, gepflegten Rasen, davor sitzt ein holländisches Pärchen beim Nachmittagskaffee. So habe ich großes Glück, ihretwegen ist nämlich der Sanitärbereich offen. Ich schlage erleichtert mein Zelt auf, nehme eine heiße Dusche, den müden Knochen ist sie hoch willkommen und erkunde dann die Umgebung. Es gibt einen Badesteg, die Badeleiter lädt zum Schwimmen im See ein. Doch das lasse ich, der gerade frisch geduscht ist. Die Füße lasse ich im See baumeln und den Blick über den großen See schweifen. Über mir blauer Himmel, doch am Ende des Sees (dort muss Mora sein) dunkle Wolken und vereinzelter Strichregen. Was für ein Glück ich habe!

    Die Nacht ist still, aber kalt. Ich bin sehr froh, dieses Mal wieder den Daunenschlafsack dabei zu haben. Geschlafen habe ich wie ein Murmeltier.
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