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  • Day 7

    Ponte Coperto

    March 9, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 9 °C

    In der Nähe der Ponte Coperto liegt mein Appartement, das ich schon vor Wochen für die kommenden zwei Nächte reserviert habe. Der Plan war, in Pavia einen Pausentag einzulegen. Der Schlüssel zum Appartement ist in einem Kasten hinterlegt, zu dem ich nun per SMS einen Code erhalte. So komme ich herein, das Appartement ist kuschelig. Hier kann ich es eine Weile aushalten. Nach kurzen Rast geht es über die Ponte Coperto auf die anderen Uferseite. Ich habe Hunger, der Sinn steht mir nach einer großen Pizza. Doch ich kriege schnell mit, dass die Restaurants und Cafés heute spätestens um 18 Uhr schließen werden. Viele sind bereits jetzt geschlossen. Das wird eng, ich muss mich eilen, sonst bekomme ich nichts zu essen. Irgendwie wirkt es beklemmend, was gerade um mich herum geschieht. Es geschieht so plötzlich. In dem Café, in dem ich mich in der Nähe des Doms niederlasse, bedient man mich sehr freundlich. Eilig bestelle ich ein Nudelgericht, dazu ein großes Bier. Details von dem, was gerade geschieht, kann ich der Bedienung kaum entlocken, denn sie spricht kein Englisch. Ich habe noch nicht ganz zu Ende gegessen, da fährt ein Polizeiwagen über den Platz, löst geschäftige Hektik aus. Eilig werden Tischdecken abgedeckt, hastig Tische und Stühle zusammengestellt. In Windeseile ist der Platz menschenleer. Es ist wie zur Sperrstunde. Vereinzelt huschen Menschen über den Platz, verschwinden in den Seitenstraßen. Viele tragen vor Mund und Nase einen Mundschutz. Der ungewohnte Anblick ängstigt mich. Was passiert hier gerade? Corona ist noch da, ich habe die wachsende Gefahr während des Wanderns nur verdrängt. Nachdenklich eile auch ich zurück, überquere die Ponte Coperto ein zweites Mal, bin froh, die Tür meines kleinen Appartements hinter mir schließen zu können. Die Gefahr ist draußen und ich nun In Sicherheit - für den Moment.Read more