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  • Day 18

    Backpacker Alptraum

    October 26, 2017 in Cambodia ⋅ 🌧 12 °C

    Was ist der Alptraum eines jeden Backpackers, der im Schnitt 4 Mal die Woche die Unterkunft wechselt und alle seine Habseligkeiten auf dem Rücken trägt? Richtig, bed bugs = Bettwanzen. Kleine Krabbeltierchen, die im und um das Bett leben, im Dunkeln rauskommen und sich von deinem Blut ernähren. Dann verstecken sie sich in deinem Rucksack und legen Eier.

    Und was ist mir in Woche 2 passiert? Richtig, bed bugs.

    Übersäht von juckenden Stichen sitze ich dann im Dschungel (wo ich sie mir nicht geholt habe) und lese im Internet, dass bed bugs längere Hitze in der Waschmaschine und dann im Trockner (+60) oder Kälte in der Gefriertruhe (-18) nicht überleben. Ansonsten sind sie schwer zu finden und breiten sich rasendschnell (auch gerne nach dem Urlaub zu Hause) aus. Weder einen Trockner, noch eine Gefriertruhe.

    Im Internet findet man vor allem Informationen darüber wie man bed bugs erkennt und Tipps der Beseitigung, die nix mit der Backpacker Realität zu tun haben. Es scheint ein großes Tabu zu sein darüber zu reden und auch ich schäme mich dafür dass ich sie ein paar Tage mit mir rumschleppen muss und zermatere mir den Kopf wie ich sie loswerden soll. Nur die wenigsten Wäschereien haben einen Trockner.

    Angekommen in Kampot, kaufe ich mir ein Kleid und ziehe es über einen Bikini an, dann verpacke ich alles (inklusive Rucksäcke und Schuhe) in schwarze Müllsäcke und bringe sie zu einer Wäscherei, mit der ich vorher besprochen habe, dass alles wegen bed bugs heiß gewaschen und getrocknet werden muss. Sie scheinen zu wissen was zu tun ist. Eine gute Jacke schicke ich per Post zu meinen Eltern für die Gefriertruhe. Toilettenartikel etc. wasche ich ab und verpacke die Sachen einzeln in Tüten. 24h habe ich nur einen Bikini und ein Kleid zu tragen.

    Am nächsten Tag hole ich die Wäsche ab. Mein Rucksack und die Schuhe waren lange nicht so sauber. Ein paar T-shirts sind verfärbt, aber ansonsten scheint alles die Hitze gut überstanden zu haben.

    Überall wo ich jetzt einchecke, kontrolliere ich das Bett. Man kann die Sorge, dass nicht alles beseitigt ist oder dass es einem nochmal passiert, nur schwer ablegen.
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