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  • Day 11

    Streif-Zug zum Hahnenkamm

    September 22, 2020 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Die erste Erwähnung des einprägsamen Begriffs "Hahnenkamm" datiert aus dem Jahr 1572. Die Kuppe des Kitzbüheler Bergs war zu dieser Zeit wohl noch bewaldet, weshalb sie wie der Kamm eines Hahnes ausgesehen haben könnte. Wahrscheinlicher aber ist, dass es sich bei der Namensgebung schlicht um einen Irrtum gehandelt hat. In der alten Schrift aus besagtem Jahr ist nämlich vom "Handlkamp" die Rede, wobei "Kamp" tatsächlich für Kamm stand. Aber "Handl"? Das war knapp am "Hendl" vorbei, dann wäre es allerdings ein (Brat-)Huhn geworden. Also wurde wahrscheinlich der Hahn nur genommen, weil er so gut zum Kamm passte. Sozusagen aus Gründen der Praktikabilität.
    Nach 10minütigem Aufstieg mit der Seilbahn standen wir also auf dem dem berühmt-berüchtigten Gipfel, der mit seinen 1.712 Metern für alpine Verhältnisse gar nicht mal so hoch ist. Doch der Höhenunterschied nach Kitzbühel hinunter beträgt knapp 1.000 Meter. Und genau die brettern die Skifahrer alljährlich bei der Weltcup-Abfahrt im Vollschuss hinunter. "Streif" wird die Strecke genannt. Wir standen am Starthäuschen, welches gerade neu hergerichtet wird, und schauten ungläubig in den halsbrecherischen Abgrund. Nein, mit Skiern will das selbst Gerd nicht haben.
    Ansonsten aber ist der Berg herrlich. Irgendwie haben es die Ösis voll im Griff, solche Orte touristisch attraktiv zu machen. Auf unserer Bergwanderung kommen wir an Kneipen, Skulpturen, einem Schneedepot und herrlichen Aussichten vorbei. Keine Frage: Dieser Aufstieg hat sich gelohnt.
    Und weil wir so gut drauf waren, haben wir nach dem Abstieg im Sportgeschäft gleich noch Bergwanderschuhe für Inge und für Gerd gekauft. Für das nächste Mal auf der Streif und dem Hahnenkamm.
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