A 16-day adventure by Gerd Read more
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  • Day 1

    Prolog: Mit Sarah und Marcel in Nürnberg

    September 12, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem wir den Abend in Marktbreit verbracht hatten, machten wir uns am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück auf nach Nürnberg. Wir stiegen im Hotel Dürer ab, das sich nur ein paar Gehminuten von der Kaiserburg befindet. Die Burg besichtigten wir ausführlich - es gab im Kaiserburg-Museum tiefe Einblicke in die 1000jährige Geschichte der freien Reichsstadt Nürnberg. Dann bummelten wir ein bisschen durch die Stadt und stärkten uns mit Quarkkuchen (Mutti, Marcel) bzw. Nürnberger Bratwürsten (Sarah, Gerd).
    Beim Besuch des Dürer-Museums begegneten wir Agnes - einst die Frau des berühmten Malers. In der "Hütt'n" gab es zum Abendessen Schäufele und Schweinebraten. Sehr lecker.
    Zum großen Finale unternahmen wir einen Spaziergang mit einem Nachtwächter. Dieser war weiblich und promovierte Historikerin. Sie erzählte u.a. die Geschichte, wie Nürnberg evangelisch wurde. Auch nicht schlecht.
    Ein Absacker im Hotel beschloss den wunderschönen Tag.
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  • Day 3

    Auf der Schmittenhöhe

    September 14, 2020 in Austria ⋅ 🌙 16 °C

    Ein Tag auf dem Hausberg von Zell am See: Gut gestärkt lenkten wir unsere Schritte gleich nach dem Frühstück zur Seilbahn, um auf die Schmittenhöhe aufzusteigen. Ein herrliches Bergpanorama empfing uns auf 2000 Meter Höhe. Wir wanderten den Erlebnisweg entlang - bei herrlichem Sonnenschein und Kaiserwetter. Auf dem Rückweg stärkten wir uns noch auf der Zeller Alm. Und weil wir auf einmal so gut gestärkt waren, entschieden wir kurzerhand, zu Fuß abzusteigen. Das dauerte allerdings zweieinhalb Stunden. Wieder im Hotel, schafften wir es gerade so, rechtzeitig zum Abendessen zu erscheinen...Read more

  • Day 4

    Am Gletscher: Kitzsteinhorn (3.029 m)

    September 15, 2020 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

    Wer im Ösiland unterwegs ist, der muss wenigstens einmal Schnee gesehen haben. Jetzt war es soweit. Gerd stieg gleich am Morgen per Seilbahn und mehrmals umsteigen bis zum Gipfel des Kitzsteinhorns auf. In 3.029 m Höhe bot sich ein gewaltiges Bergpanorama, das den Blick nicht nur ins nahe Zell am See, sondern bis hinüber zur Zugspitze gewährte.
    Inge vergnügte sich unterdessen am Zeller See und sah die Wasserspiele an, da ihr die Höhe zu hoch und der Berg ein bisschen zu gewaltig war.
    Gerd stieß dann später dazu, als er das Kitzsteinhorn bewältigt hatte.
    Da gingen wir noch etwas bummeln und ließen anschließend die Seele am See baumeln. Und das nicht ohne nochmals das Wasserspiel genossen zu haben.
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  • Day 5

    Im Angesicht des Großglockner

    September 16, 2020 in Austria ⋅ ☁️ 8 °C

    Es ist die Großglockner-Straße, die kurz hinter Kaprun beginnt und geradewegs in die alpine Bergwelt führt. Nicht zum, aber wenigstens in die Nähe des Großglockner. Das Wetter versprach wieder schön zu werden, also machten wir uns gleich am morgen auf in Richtung des höchsten Bergs im ganzen Ösiland.
    Die Straße kostet 38 Euro Maut; dank unseres Hotelausweises mussten wir nur 33 Euro berappen. Entschädigt wurden wir auf dem Fuß. Nur ein paar Kurven nach der Mautstation tauchten wir ein in die alpine Bergwelt.
    Man müsste eigentlich alle paar hundert Meter anhalten, so schön ist das Panorama, das sich immer wieder bietet.
    Am Fuscher Törl erreichten wir auf 2.428 Meter die höchste Aussichtsstelle auf der Nordseite. Nach einem Blick hinüber zur Edelweißspitze konnte Gerd der Versuchung nicht widerstehen. Er nahm die gepflasterte Straße und fuhr hinauf auf 2.571 Meter. Von dort aus bot sich ein überragender Blick auf mehr als 30 Dreitausender einschließlich des Großglockner, auch wenn der noch hinter anderen Bergen liegt und mit seinen 3.798 Metern majestätisch über ihnen thront.
    Der Weg führte uns dann durch das Hochtor, ein Tunnel auf 2.504 Metern - die höchste Stelle der Passstraße. Danach ging es noch einmal hinunter und gleich wieder hinauf auf 2.369 Meter, die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Nun thront direkt vor unseren Augen der Großglockner. Nur der Gletscher hat sich aufgrund der Erderwärmung schon so weit zurück gezogen, dass man ihn nicht mehr erwandern kann. Schade!
    Trotzdem war das Erlebnis unvergesslich. Wir meisterten die vielen Spitzkehren auf dem Weg zurück, nicht ohne uns zwischendurch noch mal gestärkt zu haben.
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  • Day 6

    Rund um den Zeller See

    September 17, 2020 in Austria ⋅ ⛅ 14 °C

    Das Regengebiet war von Deutschland herüber gezogen und hatte uns in der Nacht erreicht. Wir dehnten das Frühstück extra bis halb Zehn aus, weil wir nicht wussten, was wir mit dem Tag anfangen sollten. Es tratschte, was herunter wollte.
    Also hauten wir uns noch mal aufs Bett und sinnierten, was wir wohl anfangen konnten. Doch unversehens wurde es heller. Um 11 Uhr lugte die Sonne schon wieder hervor.
    Kurzerhand entschieden wir uns für eine Tour rund um den Zeller See - per pedes und mit Walkingstöcken.
    Der See ist 3,5 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit, also nicht unbedingt eine Kleinigkeit.
    Nachdem wir uns durch die Stadt gequält hatten, strebten wir der Südspitze entgegen. Ein für Walker wie uns und Spaziergänger reservierter Weg führte uns direkt am See entlang - einfach traumhaft. Auf der gegenüber liegenden langen Seeseite zieht sich die Gemeinde Thumersbach endlos lang hin. Man muss die Straße nehmen, und vom See sieht man nur wenig. Entschädigt wurden wir am Nordufer, mit seinen Feuchtwiesen ein Kleinod für allerlei Getier.
    Nach drei Stunden liefen wir wieder in Zell am See ein. Knapp 14 Kilometer lagen hinter uns. So wurde der Tag, der voller Grau begonnen hatte, doch noch zu einem tollen Erlebnis.
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  • Day 7

    Tausend Meter nach oben

    September 18, 2020 in Austria ⋅ ⛅ 13 °C

    Eigentlich hatten wir einen Trip nach Salzburg geplant. Doch am Morgen entschieden wir uns kurzentschlossen um. Wie wäre es, wenn wir statt eines Abstiegs vom Berg einmal den umgekehrten Weg wählen?
    Gesagt, getan. Wir schnürten unser Ränzlein, schnappten unsere Walkingstöcke und begaben uns schnurstracks zur Talstation der Schmitten-Seilbahn. Aber nur, um selbige links liegen zu lassen und den Wanderweg in Richtung Sonnenalm zu nehmen. Die liegt auf knapp 1.400 Metern Höhe - ein Anstieg, der uns, von 950 Metern Höhe kommend, einiges abverlangen würde. Allerdings wurden wir schon in der ersten Stunde reichlich entschädigt. Der Zeller See präsentierte sich aus ungewohnter, schöner Perspektive. Und uns gegenüber lagen majestätisch die Gletscher der Großglockner-Gruppe.
    Nach eineinhalb Stunden erreichten wir die Sonnenalm, das war allerdings erst die halbe Miete. Der Weg zum Sonnkogel war zwar etwas kürzer als die erste Etappe, dafür doppelt so steil. Eine Touristin musste das teuer bezahlen; sie lag regungslos auf unserem Weg, nachdem sie gestürzt war. Gerade flog der Rettungshubschrauber ein, um sie abzutransporieren. Das rief uns in Erinnerung: Im Hochgebirge immer Vorsicht walten lassen!
    Dann wurde der Aufstieg immer schwerer. Wir waren nicht nur schweißdurchnässt, sondern auch müde und kaputt. Mit letzten Kräften schleppten wir uns auf die Schmittenhöhe. Genau 1.025 Höhenmeter hatten wir in 4 Stunden überwunden. Das kühle Blonde auf der Zeller Hochalm schmeckte doppelt gut.
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  • Day 8

    Jetzt fuhr'n wir über'n See

    September 19, 2020 in Austria ⋅ 🌙 15 °C

    Letzter Tag in Zell am See. Eine Sache haben wir uns aufbehalten. Immer nur auf Bergen rumgekraxelt, einmal auch um den See gewandert, aber noch nicht AUF dem See gewesen.
    Aber bevor es soweit war, starteten wir erst einmal - wie könnte es anders sein - mit einer Wanderung. Sie führte uns oberhalb der Stadt am Berg entlang, traumhafte Ausblicke inklusive.
    Als wir am See ankamen, war der einzige Dampfer, den es hier gibt, bereits klar zum einsteigen. Er nahm uns mit auf eine Runde auf dem See - von dieser Perspektive aus hatten wir Zell noch nicht gesehen. Wenig später zeigten sich an der Nordspitze die hohen, weiß bedeckten Berge, allen voran das Kitzsteinhorn. Und auf der anderen Seite türmten sich die Zweieinhalbtausender des Steinernen Meeres vor uns auf. Einfach einmalig!
    So bot der letzte Tag in Zell am See noch ein einmaliges Erlebnis. Die Stadt und die Region haben so viel zu bieten, dass sie mit Sicherheit ein Zielpunkt nicht nur für Kurzentschlosse wie uns darstellen. Es war eine wunderbare Woche, die viel zu schnell vergangen ist.
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  • Day 10

    Mit Heino am schwarz-braunen See

    September 21, 2020 in Austria ⋅ 🌧 19 °C

    Wir sind umgezogen. Nach Kitzbühel. Unser Hotel liegt direkt vor dem Schwarzsee. Dieser befindet sich mitten in einem Naturschutzgebiet, das von Mooren durchzogen ist. Der schwarz-braunen Färbung des Wassers ist wohl auch der Name des Sees entlehnt.
    Wir begannen den Tag mit einer Wanderung um den See. In einer flachen Uferzone entdeckten wir eine ganze Kolonie stattlicher Welse, die stumm und langsam vor sich hin mümmelten. Wahrscheinlich entschied Inge genau in diesem Augenblick, ein Bad in dem Gewässer zu meiden. Es könnte ja der Wels kommen...
    So kam es, dass Gerd, als wir von Kitzbühel zuück ins Hotel kamen, mal die Probe aufs Exempel machen und im See nach den Fischen schauen wollte. In den Bademantel eingehüllt, trat er aus der Hoteltür, und anstatt eines Welses lief ihm ein ganz anderes, nicht minder stattliches Exemplar vor die Füße: Einem großen BMW entstieg genau in diesem Augenblick - Heino, der Star der Volksmusik. Er war gerade zu Filmaufnahmen angereist.
    Gerd drehte seine Runde im See und orientierte sich schnell wieder in Richtung Hotelzimmer, während Heino am Ufer, umsäumt von Fichtenzweigen und dem satten Grün des Waldes, zum Playback irgendeines schwarrrrz-braunen Volkslieds die Lippen bewegte.
    "Komm, wir müssen Heino gucken". Mit diesen Worten drückte Gerd, frisch getrocknet und eingekleidet, bei Inge aufs Tempo, damit wir den großen Blonden mit der dunklen Brille vielleicht noch mal träfen. Und tatsächlich: Nach Abschluss von Teil 1 seiner Aufnahmen lief er uns genau vor dem Hotel geradewegs in die Arme.
    "Heino!", juchzte Gerd, der mit dessen Musik sonst eigentlich gar nichts anfangen kann, aber darum ging es hier nicht. "Darf ich ein Foto machen?" - "Aber ja doch", antwortete der Mann mit der tiefen Stimme freundlich. Und weil es so schön war, gleich noch ein Bild mit Gerd zusammen.
    Musik hin oder her - ein paar seltene Urlaubsbilder, die hatten wir nun im Kasten.
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  • Day 11

    Streif-Zug zum Hahnenkamm

    September 22, 2020 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Die erste Erwähnung des einprägsamen Begriffs "Hahnenkamm" datiert aus dem Jahr 1572. Die Kuppe des Kitzbüheler Bergs war zu dieser Zeit wohl noch bewaldet, weshalb sie wie der Kamm eines Hahnes ausgesehen haben könnte. Wahrscheinlicher aber ist, dass es sich bei der Namensgebung schlicht um einen Irrtum gehandelt hat. In der alten Schrift aus besagtem Jahr ist nämlich vom "Handlkamp" die Rede, wobei "Kamp" tatsächlich für Kamm stand. Aber "Handl"? Das war knapp am "Hendl" vorbei, dann wäre es allerdings ein (Brat-)Huhn geworden. Also wurde wahrscheinlich der Hahn nur genommen, weil er so gut zum Kamm passte. Sozusagen aus Gründen der Praktikabilität.
    Nach 10minütigem Aufstieg mit der Seilbahn standen wir also auf dem dem berühmt-berüchtigten Gipfel, der mit seinen 1.712 Metern für alpine Verhältnisse gar nicht mal so hoch ist. Doch der Höhenunterschied nach Kitzbühel hinunter beträgt knapp 1.000 Meter. Und genau die brettern die Skifahrer alljährlich bei der Weltcup-Abfahrt im Vollschuss hinunter. "Streif" wird die Strecke genannt. Wir standen am Starthäuschen, welches gerade neu hergerichtet wird, und schauten ungläubig in den halsbrecherischen Abgrund. Nein, mit Skiern will das selbst Gerd nicht haben.
    Ansonsten aber ist der Berg herrlich. Irgendwie haben es die Ösis voll im Griff, solche Orte touristisch attraktiv zu machen. Auf unserer Bergwanderung kommen wir an Kneipen, Skulpturen, einem Schneedepot und herrlichen Aussichten vorbei. Keine Frage: Dieser Aufstieg hat sich gelohnt.
    Und weil wir so gut drauf waren, haben wir nach dem Abstieg im Sportgeschäft gleich noch Bergwanderschuhe für Inge und für Gerd gekauft. Für das nächste Mal auf der Streif und dem Hahnenkamm.
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  • Day 13

    Kitzbühel: Streif-Zug II

    September 24, 2020 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

    Wenn die Skirennläufer mit rund 100 km/h die Hausbergkante passieren, haben sie von den 3,3 Kilometern Streckenlänge schon das meiste geschafft. Knapp 700 Meter liegen noch vor ihnen, aber was für welche! Nochmals senkt sich das Tal dramatisch vor ihnen ab und erreicht ein Gefälle von 69 Prozent. Sie überwinden in jeder Sekunde 33 Meter, und in jeder dieser Sekunden schlägt ihr Herz drei mal. Dennoch nehmen sie noch einmal Geschwindigkeit auf, bis sie im Zielschuss 140 km/h erreichen.
    Unser Herz schaffte nicht ganz die 180 Schläge pro Minute, als wir an der Hausbergkante ankamen, dennoch pochte es gewaltig. Denn im Gegensatz zu den Skirennläufern hatten wir uns von ganz unten soeben die gewaltige Steigung hinauf gequält.
    Fast magisch hatte uns die Streif bei unserer Wanderung ein zweites Mal in dieser Woche angezogen. Einen Abzweig in Richtung Kitzbüheler Horn hatten wir verpasst. Von da an führten alle Wege auf die Gegenseite der Bergkette und damit auf die alpine Rennstrecke. Von unten nach oben, lautete die Devise, doch an der Hausbergkante mussten wir unseren Aufstieg beenden. Fix und alle!
    Da war der Sprung in den Schwarzsee, den Gerd postwendend nach Ankunft im Hotel unternahm, höchst willkommen. Bei 21 Grad Wassertemperatur in einem See Ende September mitten in den Alpen - was will man mehr?
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