Hohmeier touren durch Afrika Read more
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  • Day 10

    Okavango

    June 15, 2019 in Botswana ⋅ ☀️ 21 °C

    Der aus dem Hochland von Angola kommende Okavango bildet über einige hundert Kilometer hinweg die Grenze zwischen Namibia und Angola, bevor er bei Bagani quer durch den Caprivi Streifen fließt. In Botswana weitet der Fluss seinen Lauf zu einem breiten Tal aus, um sich später in eine Vielzahl von Armen aufzuspalten. Dieses Binnendelta umfasst eine Fläche von 17.000 Quadratkilometern mit zahllosen Querverbindungen, Kanälen und Inseln.
    Heute wollen wir den Okavango mit Mokoros bezwingen.
    Zunächst fahren wir noch alle zusammen auf einem Motorboot bis zu einer Insel. Es ist 8.00 Uhr in der Früh und noch richtig kalt.
    Gott sei Dank hat Karola wieder einmal vorgesorgt und dicke Motorradjacken für uns eingepackt.
    Bei der Insel steigt jeweils 1 Pärchen zu einem Guide ins Mokoro um. Dann geht's weiter durch die Swamps.

    Der Name unseres Guides is Sunday, weil er an einem Sonntag geboren wurde.
    Er lässt das Mokoro mit einer unglaublichen Leichtigkeit durch das Geflecht von Tausenden
    Okavangoarmen gleiten. Nie wieder würde ich alleine aus dem Dschungel von Papyrus, weißen, blauen und gelben Seerosen und Schlingpflanzen herausfinden.
    Aber Sunday hat alles unter Kontrolle.
    Wir verbringen einen wunderbaren Tag in den Sümpfen und kehren am Nachmittag ein wenig verbrannt, durstig, ziemlich zerstochen, aber super zufrieden und glücklich von unserem Abenteuer ins Camp zurück.
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  • Day 11

    Maun

    June 16, 2019 in Botswana ⋅ ⛅ 15 °C

    Am Morgen räumen wir viel zu spät unser Lager. Immer noch herrscht ein großes Taschen- und Kistenchaos. Wie viel einfacher ist es doch, mit unserem Camper zu reisen. Da hat jedes Teil seinen eigenen Platz, das Meiste ist sogar in Schränken verstaut.
    Bis zu unserem nächsten Ziel, der Stadt Maun, liegen 450 km. Davon sind die ersten 13 tief ausgefahrene Sandpiste. Danach, ich weiß nicht, was schlimmer ist, abgebrochener Asphalt mit riesigen, tiefen Schlaglöchern. Einmal kann Viktor nicht mehr ausweichen, und wir rauschen mit 100 km/h hinein. Von der Rückbank, auf der Jonas wegen seines geschädigten Rückens manchmal liegt, kommt nur ein trockener Kommentar: " Mein BMW hätte es jetzt hinter sich. "
    Auf unserem Weg nach Maun passieren wir kleine Siedlungen ohne jegliche Versorgungsmöglichkeit.
    Die Gegend, durch die wir fahren, gehört zur typischen Savannenlandschaft. Lichte Wälder wechseln mit trockenem Grasland und Buschsavanne. Es gibt unzählige Akazien, deren Wurzelwerk weitläufig den staubigen Boden fixiert.
    Nachtfahrten sollte man nicht nur wegen der schlechten Pistenqualität vermeiden. Insbesondere während der kühlen Wintermonate suchen viele Tiere nach Einbruch der Dunkelheit die Nähe zum wärmespeichernden Asphaltbelag. So sind Unfälle mit Spring- oder Steinböcken, Schakalen oder Rindern entlang der Strecke leider nicht ungewöhnlich, aber sehr gefährlich.
    Kai und Carsten geraten blöderweise in eine Polizeikontrolle und müssen jeweils umgerechnet 30 Euro bezahlen. Viktor, das deutsche Brötchen, ( wie er von seinen Brüdern genannt wird) fährt angemessen.....aber auch nur, weil er mit dem Leihwagen " keinen Hering vom Teller ziehen kann.
    An einem kleinen Kiosk kaufen wir uns drei Botswana Telefonkarten. Über eine Hotline versuchen wir, uns zu registrieren, da man das in dem Kiosk nicht kann. Bei Jonas klappt es gut. Meine Registrierung scheitert daran, dass der Mitarbeiter Germany nicht kennt. Er fragt ständig nach Dschirmie und Jimmy, und nachdem ich - zig Minuten damit verbracht habe, Germany zu buchstabieren, reißt die Verbindung ab. Wir haben kein Netz mehr, aber leider auch keine aktivierte Telefonkarte. Nun müssen wir bis Maun warten.

    Maun wird oft als die botswanische Safarihauptstadt bezeichnet. Bis zum Beginn der 90er Jahre war die Stadt nur über staubige Pisten zu erreichen und besaß dementsprechend eine rauhe Wildwest Atmosphäre am Rande der Wildnis.
    Der wohl auffälligste Farbakzent im Straßenbild Mauns wird von den viktorianischen Trachten der Herero - Frauen gesetzt. Vor mehr als 150 Jahren machte es sich die Missionarsehefrau Emma Hahn zur Aufgabe, die Frauen der Herero von ihrer damaligen Nacktheit zu " befreien " und brachte ihnen das Nähen bei. Die Herero Frauen kopierten die Kleider der Missionare und kombinierten sie mit eigenen Elementen, z.B. der auffälligen, quergestellten Kopfbinde, die die Hörner einer jungen Kuh symbolisieren sollen.
    Gerade unter den Hereros ist die Christianisierung weit fortgeschritten und hat deren ursprüngliche Religion weitgehend verdrängt.
    Am Nachmittag erreichen wir unser nächstes Lager: Kaziinkini Camp.
    Hier funktioniert erstmals nichts. Elefanten haben hier ziemlich gewütet und ein paar Wasserleitungen zerstört. Die Toilettenspülung ist trocken, aus der Dusche kommt zunächst gar kein, später nur kaltes Wasser.
    Egal, unserer guten Stimmung können solche Kleinigkeiten in keiner Weise Abbruch tun.
    Zum Abendessen verspeisen wir Oryxsteaks, Blumenkohl und auf dem Feuer zubereitetes Kartoffelgratin. Köstlich!!!
    Hier ahnen wir noch nicht, welche Überraschungen die Nacht uns noch bringen wird.
    Irgendwann werde ich wach durch das Knacken von Ästen. Ich frage mich, warum die Männer, die eben noch am Feuer saßen, schon wieder Holz sammeln. Es war doch noch genügend da. Als ich neben mir in das Bett schaue, liegt Viktor seelenruhig da. Wer, zum Teufel, bricht das Holz ab?
    Leise krabble ich zum Eingang unseres Zeltes und spähe aus dem Moskitonetz . Die obere Zeltplane hat mein Mann erst gar nicht zugemacht.
    Oh! Was steht denn da für ein LKW hinter Kais Auto? Der war doch am Abend noch nicht da! Plötzlich setzt er sich in Bewegung, ohne Motorengeräusch. Da stimmt was nicht. Und dann sehe ich ihn .... im Schein des Vollmonds, der unser Lager spärlich ausleuchtet: der vermeintliche LKW ist ein riesiger Elefant, der die Äste von den Bäumen über uns abknickt als seien es Streichhölzer. Seine Stoßzähne blitzen im Mondlicht, und er frisst ununterbrochen, ohne sich an unserer Anwesenheit zu stören.
    Ich wage kaum zu atmen, denn die Entfernung zu ihm beträgt keine 5 Meter, und ich fühle mich alles andere als sicher.
    Und dann geht alles Schlag auf Schlag: Immer mehr Elefanten streifen durch unser Camp und um unsere Autos. Es scheint die Herde zu sein, die wir nachmittags an einem fast ausgetrockneten Wasserloch gesehen haben. Aber da waren sie mir noch wesentlich sympathischer, da sie sich in sicherer Entfernung befanden und es hell war.
    Nun können wir sie nicht nur sehen, sondern hören und - wie ich meine - sogar riechen. Eine gefühlte Ewigkeit verweilen sie an unserem Platz, bis sich die meisten schließlich in Bewegung setzen und weiter in den Busch laufen. Bis auf zwei, die sich in unserer Nähe wohl zu fühlen scheinen. Der eine reißt unaufhörlich riesige Äste vom Baum. Beim Fressen schmatzt er und gibt die lustigsten Laute von sich. Und dann - wenn ich nicht so große Angst hätte, müsste ich laut lachen - macht er mit seinem Magen ein Geräusch, das sich anhört wie eine kräftige Klospülung.
    Der andere hält sich nicht am Fressen auf. Der randaliert nur, was das Zeug hält: schmeißt den Mülleimer um, poltert durch das Unterholz und nimmt die komplette Wasserleitung unseres Camps auseinander.
    So wechseln sich die Schmatzgeräusche ab mit knack, gulp, crash, rumms und Klospülung. Es dauert mindestens noch eine fürchterliche halbe Stunde, bis Rambo und Klospülung weiterziehen. In der Zeit bewege ich mich keinen Millimeter und presse die Hand fest auf meinen Mund, damit ich nicht schreien kann.Ich bin schweißgebadet in meinem Marienkäfernachthemd, während Viktor relativ gechillt neben mir hockt. Als ich versuche, zu den Kindern im Nachbarzelt Kontakt aufzunehmen, verbietet er mir das und befiehlt mir, leise zu sein. Dabei will ich mich nur vergewissern ob es den potentiellen Eltern meiner zukünftigen Enkelkinder gut geht .
    Doch am nächsten Morgen stellt sich heraus, dass sowohl die Beiden als auch Kai und Karola das nächtliche Theater komplett verschlafen haben. Unglaublich!!!!
    Außer den Elefanten hat auch ein Honigdachs das Lager heimgesucht und die Küche der kleinen Dschungelbar total verwüstet.
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  • Day 12

    Moremi Park

    June 17, 2019 in Botswana ⋅ ⛅ 24 °C

    Moremi Park, 17.6.19
    Wir verlassen unser Lager
    um 11.00 nach dem Frühstück .
    Kurz vor dem Eingang zum Moremi Park sehen wir unsere erste Giraffe. Unglaublich, in welcher Höhe sie die Blätter von den Bäumen zupfen können........und ihre Zunge reicht immer noch einmal 30 cm höher.
    Um 12.30 Uhr fahren wir in den Park. Wir besitzen ein Permit für zwei Tage.
    In den nächsten Stunden haben wir das Glück, jede Menge Elefanten, mehrere Zebras, eine Horde Affen mit ihren Babys und einige Giraffen zu sehen. Wir haben diese phantastische Tierwelt Afrikas jetzt schon ein paar Mal erlebt, doch immer wieder sind wir tief beeindruckt, den wilden Tieren in ihrem Lebensraum zu begegnen.
    Um 15.00 Uhr legen wir eine Lunchpause ein, dann geht's weiter Richtung Third Bridge Camp.
    Den ganzen Tag begegnet man keiner Menschenseele, maximal 2 bis 3 Autos kommen uns entgegen. Die Sandpiste ist extrem ausgefahren, und die tiefen Spurrillen sind nur mit Allradantrieb zu meistern. Unser Tempo liegt bisweilen nur bei 10 km pro Stunde, und wir werden alle mächtig durchgeschüttelt. ( für Jonas Rücken ist das nicht gerade die beste Therapie)
    Inzwischen beginnt die Sonne schon wieder, unter zu gehen, doch es liegen noch 9 km vor uns. Hoffentlich schaffen wir das noch vor Einbruch der Dunkelheit! Auf diesen Wegen nachts zu fahren ist der wahre Horror.
    Aber es gelingt uns . .....und dann klappt unsere abendliche Routine schon wie geschmiert und jeden Tag ein wenig schneller: Zelte aufklappen, Schlafzimmer herrichten , moskitosichere Kleidung anziehen, Feuerholz sammeln, Feuer anzünden und Abendessen zubereiten. Karola hat köstliche Bolognese Sauce vorgekocht, die wir uns mit Spaghetti schmecken lassen.
    Später machen sich Carsten und Birgit auf zu den Waschhäusern, doch sie kehren auch nach mehr als einer Stunde nicht zum Platz zurück. Dann endlich kommen sie; Birgit ist total aufgeregt. Kurz nach Verlassen der Duschen haben sie ein Knacken im Gebüsch gehört, und Sekunden später stehen sie vor einem Riesenhippo.
    Es hat sich mitten auf dem Pfad breit gemacht, so dass die Beiden nicht daran vorbeischleichen können. Birgit ist noch nach Stunden von der langen Wartezeit total durchgefroren.
    Später grast das dicke Nilpferd am Eingang unseres Platzes. Wir beobachten es aus einem sicheren Abstand, doch als ich etwas zu laut spreche, setzt es sich plötzlich in unsere Richtung in Bewegung.....und wir nehmen alle Reißaus. Das Gleiche passiert später noch einmal, als eine Hyäne an uns vorbeischleicht. Hier springe ich sogar auf die Leiter zu unserem Dachzelt, um mich in Sicherheit zu bringen. Ja, wir sind mitten im afrikanischen Busch und nicht im Kölner Zoo.
    Nun haben wir genug Aufregung gehabt und wollen in Ruhe schlafen. Aber da werden wir leider nicht nach unserer Meinung gefragt. Eine knappe halbe Stunde, nachdem wir uns hingelegt haben, sitzt Viktor plötzlich kerzengerade im Zelt. " Hier ist direkt ein Elefant neben unserem Auto!" Oh nein. Nicht schon wieder. Heute habe ich da nicht noch einmal Bock drauf. In Sekundenschnelle entwickelt sich ein Szenario neben uns, das unser Blut in den Adern gefrieren lässt. Zwei Elefanten geraten in Streit und fangen an, wirklich ohrenbetäubend zu trompeten. Ihr könnt euch nicht vorstellen, in welcher Lautstärke! Viktor vergleicht das später mit einer Kompressor LKW Hupe. Panisch mache ich einen Satz in die hinterste Ecke unseres Dachzeltes, so dass Jonas und Nelly schon denken, ich lande gleich in ihrem Schlafzimmer. Jeden Augenblick erwarte ich den finalen Schlag mit dem Rüssel auf unser Zelt und fühle mich wie die Maus, kurz bevor sie von der Katze gefressen wird. Uns allen hat es vor Angst die Sprache verschlagen. Von uns ist kein Laut mehr zu vernehmen.
    Der Elefant indes trrrröööööötet noch ein paar Mal ganz animalisch. Dann, nach gefühlten Stunden, entfernen die Tiere sich immer weiter von uns.
    Später erzählt uns Carsten, dass da wohl eine Elefantenmutter mit ihrem Kind vorbeigestreift ist. Der Kleine wollte dann übermütig irgendwo anders spazieren als die Mutter. Die reagiert darauf total sauer und faltet den Kleinen richtig zusammen. Mein Gott, so was Lautes und Erschreckendes habe ich noch niemals gehört.
    Als wäre das nicht schon aufregend genug gewesen, muss Jonas jetzt auch noch zum Klo. Verständlicherweise will er nicht alleine gehen. Wer weiß, was da auf dem Weg noch für weitere Überraschungen auf ihn warten. Also begleitet Viktor ihn, und bis die Beiden unversehrt wiederkommen, zittern Nelly und ich vor Angst um die Wette.
    Der Rest der Nacht verläuft Gott sei Dank ruhig. Mehr Aufregung hätten wir allerdings auch nicht verkraftet.
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  • Day 13

    18.06.19

    June 18, 2019 in Botswana ⋅ ☀️ 23 °C

    Um 11 Uhr verlassen wir unser Camp Third Bridge in Richtung Xakanaxa. Um 11.50 Uhr merkt Viktor, dass er beim Fotografieren seine Schuhe auf der Piste hat stehen lassen. Kai fährt netterweise noch einmal zurück um seinem " großen Bruder " die einzigen Schuhe , die der dabei hat, zu holen. Wer Viktor kennt, wird an dieser Stelle nicht unbedingt übermäßig verwundert sein. 😉
    Um 13.30 Uhr machen wir Lunchpause im Xakanaxa Camp, wo vor 10 Jahren ein Löwe die ganze Nacht um unser Zelt geschlichen ist und beinahe Kai angefallen ( ich würde sogar sagen beinahe aufgefressen) hätte, als er vom Klohäuschen zurück zum Auto gehen wollte. Noch in der Erinnerung daran stellen sich meine Haare zu Berge.
    Während der Mittagspause haben wir das Glück, ganz aus der Nähe einem Elefantenbullen beim Baden und anschließend beim Fressen zuschauen zu können. Faszinierend....er ist wirklich zum Greifen nah!
    Später beobachten wir am Flussufer Kaffernbüffel , die mit ihren in der Mitte gescheitelten und zur Seite abstehenden Hörnern ein wenig an Hägar, den Schrecklichen erinnern.
    Genau wie gestern verbringen wir den ganzen Tag mit einer Wildbeobachtungsfahrt, einem sogenannten game drive durch den Park. Das Moremi Reservat gilt als eines der schönsten und landschaftlich abwechslungsreichsten Schutzgebiete auf dem Schwarzen Kontinent. Darüber hinaus bietet es den größten Wildreichtum des gesamten Deltas. Besucher finden in Moremi eigentlich zu jeder Jahreszeit riesige Wildbestände an Elefanten, Antilopen, Büffeln, Zebras, Gnus, Wasserböcken, Giraffen, Wildhunden, Hyänen und Löwen vor. Letztere haben wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
    Spät am Nachmittag kommen alle Tiere aus ihren schattigen Schlupfwinkeln wieder ins offene Grasland hervor. Herden von Elefanten lassen sich beim Baden und Trinken betrachten. Flusspferde verlassen behäbig das Wasser für einen Landgang. Und schließlich wartet am Ende ein Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch darauf, den Tag zu beschließen. Was für ein Abenteuer!
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  • Day 14

    19.06.19

    June 19, 2019 in Botswana ⋅ ☀️ 22 °C

    Im Nordosten Botswanas ist der Chobe Nationalpark ein großer Anziehungspunkt. Neben dem Okavango Delta gilt er als das beliebteste Reiseziel des Landes
    Das Reservat ist ganzjährig
    geöffnet und überwiegend nur mit Allrad Geländewagen befahrbar. Im Park gibt es keinerlei Versorgungs- und Tankmöglichkeiten. Deshalb muss ein Besuch gut vorbereitet und geplant sein.
    Mit zeitweise mehr als 70.000 Tieren beherbergt der Chobe Park die größte geschlossene Elefantenpopulation überhaupt.
    Ihre tägliche Suche nach Nahrung hinterlässt unübersehbare Spuren an der Vegetation des Gebietes.
    Über weite Strecken erscheinen Büsche und Bäume wie abrasiert .
    Doch auch die anderen Tiere, die wir im Moremi Park gesehen haben, sind hier vertreten.
    Am Morgen des 19. Juni entsteht im Maghoto Camp, wo wir drei Tage bleiben wollen, ein Riesentumult. Die Vögel kreischen aufgeregt, die Affen flüchten schreiend über die Baumwipfel. Die Schwarzen, die für das Lager verantwortlich sind, laufen hektisch durcheinander und gestikulieren wild. Der Grund für die große Aufregung ist ein Leopard, der ganz nah am Camp entlangläuft .
    Doch Gott sei Dank interessiert er sich für uns und die anderen Besucher in keiner Weise und setzt seinen Weg in den Busch unbeirrt fort.
    Auf unserem heutigen game drive sehen wir unzählige Nilpferde, die zunächst aussehen wie Felsblöcke im River Kwai. Erst als eins sein Maul sperrangelweit aufreißt, erkennen wir, dass es Hippos sind.
    Mehrmals versperren Elefanten unseren Weg, und wir müssen warten, bis sie endlich weiterziehen. Denn, wenn man in ihr Territorium dringt, verstehen sie keinen Spaß und greifen an. Und wo sie mit ihrem Rüssel hinhauen, da wächst kein Gras mehr.
    Schließlich gelangen wir an eine Stelle, wo wir den Fluss überqueren müssen, damit wir weiter fahren können. Um die Tiefe zu testen, watet Kai hindurch. Danach folgen wir mit den Autos. Kurze Zeit später liegen weiter unten am Fluss zwei riesige Krokodile. Nein, hier würde ich für einen Haufen Geld keinen Fuß ins Wasser setzen. Gut, dass Kai mit heiler Haut davongekommen ist. 🐊
    Plötzlich schießen auf einer Lichtung drei aufgebrachte afrikanische Wildhunde an uns vorbei. Sie verfolgen eine Herde Impalas,die nun um ihr Leben rennen. Ein jüngeresTier schafft es nicht, und innerhalb von Sekunden reißen die Hunde es in Stücke . Es hat überhaupt keine Chance.
    Es dauert nicht lange, da fliegen 5 Geier heran, die auch etwas von der Beute haben wollen. Doch die Wildhunde geben ihnen keine Chance, sie wollen sich erst einmal selbst satt fressen.
    Auf dem Weg zurück zum Camp sammeln wir Holz für unser allabendliches Lagerfeuer.
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  • Day 15

    20.06.19

    June 20, 2019 in Botswana ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir feiern unseren 33. Hochzeitstag mitten im afrikanischen Busch . Das macht man schließlich nicht jedes Jahr.
    Auch heute fahren wir wieder etliche Kilometer durch den Park, beobachten jede Menge Tiere und sind genauso tief beeindruckt wie am ersten Tag.
    In unserem Camp gibt es nur eiskaltes Wasser in den Duschen. Aber eigentlich ist das, was wir vorfinden , schon mehr als wir vorher erwartet hatten. Es gab nämlich nur die Information, dass hier weder Duschen noch Toiletten seien. So waren wir auf den worst case vorbereitet.
    Unter die eiskalte Dusche zu steigen kostet mächtig Überwindung, aber in der heißen Sonne ist man schnell wieder aufgewärmt.
    Horden von Affen - sowohl Blauäffchen ( they have blue eggs) als auch Poviane ( so nennt man hier die Paviane ) - versuchen unermüdlich, irgendetwas Essbares bei uns abzustauben. Doch im Gegensatz zu früheren Afrikabesuchen gelingt es uns diesmal, unser gesamtes Hab und Gut zu schützen.
    Aber dafür schaffen es die Pfefferfresser bis zum dritten Tag, die Scheibenwischer von allen unseren Autos aufzufressen. Mit so einer Dreistigkeit hat niemand gerechnet.
    Zwei junge Portugiesen bitten uns darum , mit auf unserem Platz campen zu können. Sie haben noch keinerlei Campingerfahrung und entsprechend Angst, sich irgendwo alleine hinzustellen.
    Sie erzählen uns später, dass sie in der Früh durch ein Plätschern auf ihrem Zelt wach geworden seien und gedacht haben es würde regnen. Dabei hatte nur ein großer Affe seine wohl gut gefüllte Blase über ihrem Zelt entleert. That' s Africa!
    Die unendliche Weite dieses Landes ist selbst auf dem Campground zu fühlen. Das Areal , das uns gehört, ist fast so groß wie ein kompletter Campingplatz in Deutschland .
    Hier kennt man es nicht, wie die Heringe nebeneinander zu hocken. Man kann sich richtig breit machen.
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  • Day 16

    21.06.19

    June 21, 2019 in Botswana ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute stehen wir bei Sonnenaufgang auf. Wir müssen ganz früh los, denn es liegt ein schwieriger Weg vor uns. Streckenmäßig sind es zwar nur knapp über 230 km, doch die Piste soll sehr anstrengend und äußerst schwierig zu befahren sein.
    Carsten und Birgit reisen heute zurück nach Omaruru, das heißt von einem Bruder mit Frau müssen wir jetzt schon Abschied nehmen. Wie viele Jahre wird es wohl dauern, bis wir die Beiden wiedersehen? 😪
    Um 8.00 Uhr verlassen wir das Maghoto Camp und sind alle gespannt, ob wir unser Tagesziel heute erreichen. Mehrere von Kais Bekannten haben gemeint, das sei niemals zu schaffen.
    Wir werden es sehen......und hoffen alle, dass es klappt. Ansonsten müssen wir irgendwo im Busch übernachten. 😬
    Die Sandpiste ist sehr ausgefahren, es gibt tiefe Spurrillen und riesige Löcher. Das Fahren erfordert 100 prozentige Konzentration vom Chauffeur. Immer wieder setzen wir mit dem Boden des Fahrzeugs auf. Viktor muss vor den besonders tiefen Löchern fast bis auf Null abbremsen und in den 1. Gang herunterschalten. Auf der holprigen Sandpiste, die Wellblech genannt wird, schüttelt es den Wagen so durch, dass wir Angst haben, er fällt auseinander.
    Die Landschaft links und rechts neben dem Weg ist trockene Buschsavanne. Mehrere Male sehen wir ganz frisch getretene Löwenspuren. Wer weiß, wie viele von den Tieren hier direkt neben uns im Gras hocken. Doch Viktor weigert sich, sein Fenster hoch zu kurbeln. Er meint, die springen schon nicht ins Auto. 😬🦁
    Beim Ausweichen für einen entgegenkommenden Jeep fahren wir uns fest, und der Wagen droht umzukippem. Über Walky Talky senden wir mehrere SOS Rufe ab, doch Kai ist inzwischen außer Reichweite. Also steigen Jonas, Nelly und ich aus; Viktor dreht volles Gas an. Erst sieht es aus, als kämen wir nicht mehr weg. Doch mit Schaukeln, Drücken, Schieben, Vollgas, Untersetzung und anderen Tricks jagt unser Fahrer den Wagen schließlich vom Hügel hinunter zurück auf die Piste. Das hätte uns jetzt gerade noch gefehlt, hier festzuhängen!
    Um 13.30 Uhr legen wir eine kurze Lunchpause ein. Jonas hat ziemliche Probleme mit seinem Rücken, und wir tauschen die Plätze. Der Beifahrersitz ist wesentlich besser gefedert. Mal sehen, ob er damit besser zurecht kommt.
    Indes wird die Pad immer schlechter ( ist das überhaupt noch möglich?!), zeitweise benötigen wir 4 bis 5 Minuten für 1 Kilometer!!!!
    Und immer noch liegen 40 km vor uns. Das wird mehr als knapp!
    Die Landschaft wird zunehmend trocken und herber.
    " Da rechts, das ist ein Flaschenbaum ", bemerkt mein Mann. " Und da hinten laufen Springböcke über den Weg ". Hmmm, die kamen eindeutig von ganz links. 🤔
    " Ah, Kai ist wieder hinter uns !" Oh, unser Viktorchen. Er hat wieder seinen berüchtigten 360 Grad Blick eingeschaltet und läuft zu Hochformen auf. Während wir alle - außer Kai - schon ein bisschen Panik schieben, kommt bei ihm der Spaß erst richtig auf. Ich kenne es noch zu gut aus Südamerika . Doch bin ich dieses Mal nicht alleine, sondern habe mit Nelly, Jonas und Karola Verstärkung an meiner Seite. Wie beruhigend!
    Um 16.45 erreichen wir wirklich und wahrhaftig die Asphaltstraße. Selbst Karola hatte zwischenzeitlich daran gezweifelt. Der Einzige, der nicht ganz glücklich, sondern sogar ein wenig enttäuscht ist, ist Viktor. In unserem Führer steht, dass genau diese Strecke extremes fahrerisches Geschick erfordert. Das haben Kai und Viktor heute auf jeden Fall bewiesen.
    Um halb sieben, es wird gerade dunkel, erreichen wir unser Camp. Was für ein Glück, dass es geklappt hat. Und was für ein Traum. Dieser wunderschöne Platz entschädigt uns mehr als genug für alle Strapazen und Ängste.
    Wir sind überglücklich.
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  • Day 17

    22.06.19

    June 22, 2019 in Botswana ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute legen wir einen herrlichen Chilltag ein, reinigen ein wenig den gröbsten Staub aus dem Auto, sortieren unsere noch sauberen Klamotten und lassen es uns am Pool gut gehen.
    Direkt am Camp ist ein Wasserloch, wo wir aus nächster Nähe Elefanten beim Planschen und Trinken beobachten können.
    Was für ein unbeschreibliches Schauspiel!
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  • Day 18

    23.06.19 Vic Falls

    June 23, 2019 in Zimbabwe ⋅ ☀️ 25 °C

    Von unserem Camp aus wollen wir uns einen Ausflug zu den Victoriafällen nicht entgehen lassen. Da das mit dem eigenen Auto kompliziert und teuer ist, entschieden wir uns dazu, einen Transfer von Senyati aus zu buchen und unser Auto im Camp stehen zu lassen.
    Morgens um kurz vor 7 Uhr kommt pünktlich unser Fahrer mit dem Shuttlebus, der uns zur Simbabwischen Grenze bringen sollte. Dort stellt man sich dann zuerst auf der Botswansischen Grenze für den Stempel an.
    Weiter an der Simbabwischen Grenze sind Dollars gefragt – US-Dollars. Das Visum kostet 30 US$ für die einmalige Einreise.
    Seit 2009 hat Simbabwe keine eigene Währung mehr, man zahlt mit der US-Währung.
    Den Wust an Formalitäten kennen wir nicht nur aus Afrika, sondern auch aus Südamerika. Was für ein Segen, dass wir in Europa keine Grenzen mehr haben. Die Prozedur ist einfach nur nervtötend und zeitraubend.
    Um 9.15 erreichen wir den Ort Victoria Falls.
    Hier an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe stürzt sich der Sambesi über eine Breite von 1700 Metern mit gewaltigem Getöse in eine gigantische Schlucht.
    The mighty Sambesi, der viertlängste Fluss Afrikas, schneidet mit den Victoriafällen tief in das sonst vollkommen ebene Land ein. Aus der Luft lässt sich die gewaltige Bruchkante des Flusses am besten überblicken.
    In der Regenzeit, zwischen November und März, wenn der Fluss das meiste Wasser führt, entsteht dort der größte Wasservorhang der Welt – gemessen an seiner Höhe und Breite.
    Der Ort Victoria Falls liegt am Südufer des Sambesi in Simbabwe. Auf dem Nordufer, das zu Sambia gehört, findet man die Stadt Livingstone. Beide Orte sind durch eine Straßen- und Eisenbahnbrücke verbunden, die die 100 Meter tiefe Schlucht des Sambesi östlich der Victoriafälle und damit die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia überspannt.

    Am Eingang des Parks verkaufen Händler Regencapes, dabei steht kaum eine Wolke am Himmel. 🤔
    Der Wald ist tiefgrün, die Sonne brennt heiß, ein gewöhnlicher tropischer Mittag. Nichts rührt sich, das Gelände ist flach. Und hier soll ein riesiger Wasserfall sein?
    Wenig lässt auf die 108 Meter tiefe Schlucht schließen, in die sich der Sambesi keinen Steinwurf entfernt hinabstürzt. Nur ein Rauschen liegt im Ohr. Noch einmal biegt der Weg ab, zum Cataract Point. Dann geben die Bäume plötzlich den Blick auf die Victoriafälle frei: Der Fluss schießt direkt hinter der Absperrung über die Bruchkante, jede Sekunde mehr Wasser, als ein Olympia-Schwimmbecken fassen kann. Die Hänge der Kluft fallen senkrecht ab und sind doch dicht bewachsen mit üppiger Vegetation.
    Am Grund steigt die tosende Gischt wieder nach oben, bis zu den wenigen Wolken am Himmel. Das Sonnenlicht bricht sich fast überall in der Gischt und malt einen Regenbogen. Je nachdem, wie das Licht einfällt, liegen manchmal sogar zwei Regenbögen übereinander.
    Seit 1989 sind die Victoriafälle Unesco-Weltnaturerbe – mit vollem Recht. Was Rucksack- wie Pauschalreisende hierher zieht, in das Zentrum des südlichen Afrikas an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe, ist ein Motiv, das die Vorlage für ein unglaubliches Gemälde sein könnte.
    Der schottische Forscher David Livingstone, der die Fälle 1855 entdeckte, sprach vom wundervollsten Anblick, der sich ihm je in Afrika geboten habe.
    Das können wir 100 prozentig nachempfinden.
    Warnschilder weisen auf die schlüpfrigen Steine um die Aussichtspunkte hin, direkt an der Schlucht. Eine Absperrung gibt es nicht. Dann geht eine rauschende Gischtwolke auf dem Weg direkt über uns nieder, heftiger als jede Dusche. Die Aussicht hier macht nass bis auf die Unterhose.
    Jetzt wissen wir auch, warum es gut war, die Capes anzuziehen.

    Unser nächster Weg führt uns zur Geierfütterung. Bei der Victoria Falls Safari Lodge findet nämlich jeden Tag um 13 Uhr ein ganz besonderes Schauspiel statt. Schon etwa 30 Minuten vor Beginn kommen große Raubvögel zum Wasserloch und warten auf die Fütterung; die Tiere scheinen den Ablauf genau zu kennen. Mit dem Ranger zusammen marschieren wir hinunter zu einer kleinen, überdachten Tribüne. Der Schwarze hat das frische Fleisch noch nicht ganz ausgelegt, da stürzen sich schon Hunderte Geier in die Tiefe, um sich lautstark um das Futter zu streiten. 10 Minuten dauert das Spektakel, dann sind die Tiere wieder in der Luft. Bis auf ein paar schwächere und kleinere, die sich nun das nehmen, was die Großen übrig gelassen haben.
    Am Nachmittag machen wir noch einen Schlenker vorbei am Souvenirmarkt. Das ist nichts für schwache Nerven, zumal wir zu dem Zeitpunkt die einzigen Besucher sind und etliche Händler um unsere Gunst buhlen. Alle möglichen Gegenstände undTiere werden in sämtlichen Größen und Materialien angeboten. Der Preis ist immer Verhandlungssache, und Nelly hat es richtig gut drauf, mit einem professionellen Pokerface einen für beide Seiten guten Deal
    herauszuholen.
    Um 16 Uhr treten wir die Heimfahrt an, denn wir müssen ja auch zurück wieder über die Grenze mit allen erforderlichen Formalitäten.
    Als wir um 18 Uhr am Camp ankommen, hat Karola schon alles für ein leckeres Abendessen vorbereitet. Es gibt Salat, Spaghetti Alio Olio und frischen Obstsalat mit Sahne. Da kann man wirklich nicht meckern. Vielen Dank dafür!!!
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  • Day 18

    Senyati Camp

    June 23, 2019 in Botswana ⋅ ⛅ 24 °C

    Das Senyati Camp, das wir heute nach 3 Tagen verlassen, liegt am Rande des Chobe Nationalparks.
    Uns gefällt dieser Platz ausgesprochen gut. Jede Einheit hat ihren eigenen Ablution Block, das heißt eine eigene Toilette mit Spülung und eine Dusche.
    Warmes bzw heißes Wasser bekommen wir über einen Ofen, den sogenannten Donkey, der von den Schwarzen morgens und abends angefeuert wird. ( Man muss nicht nach einem Esel suchen, wenn von einem donkey die Rede ist 😂)
    Wenn man will, kann man selbst Feuerholz nachlegen und hat so den ganzen Tag heißes Wasser. Was für ein Luxus!
    Aus dem Ofen entnehmen wir auch die Glut für die Oberhitze von Karolas Brot, welches sie in einem gusseisernen Topf auf dem Feuer backt und das einfach köstlich und besser als bei manchem Bäcker schmeckt.
    Außerdem verfügen wir über einen überdachten Platz, wo wir unsere Tische und Stühle aufbauen können und eine Stelle für das abendliche Lagerfeuer.
    Wir sind richtig verliebt in dieses Camp!
    Etwas ganz besonderes ist der sogenannte Bunker, ein unterirdischer Tunnel mit einem Aussichtpunkt an dessen Ende. Hier sitzt man quasi direkt neben den Tieren, die ans Wasserloch kommen und hat eine einzigartige Aussicht.
    Am Morgen des 24.6.19 verlassen wir den schönen Platz und begeben uns auf die Reise zurück nach Namibia. Wir vertanken in Botswana unsere letzten Pulas und passieren um 12.00 Uhr die Grenze nach Namibia ohne Probleme.
    Als wir gegen 17.00 bei unserem nächsten Ziel ankommen, dem Nkasa Rupara Community Camp, bereiten wir gemeinsam wieder mal ein köstliches Abendessen vor: auf einem Rost über dem Lagerfeuer gegrillte Kotelettes mit Folienkartoffeln und Zwiebeln.
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