• Russland - Abschied und Nachlese

    September 23 in Georgia ⋅ ☀️ 10 °C

    90 Minuten Ausreise Russland, sehr freundlich und professionell. Die Fahrt durch den Kaukasus war wunderschön!
    Jetzt waren wir nochmals eine Woche in Russland. In jeder Minute war uns bewusst, dass wir uns in einem Unrechtsstaat bewegen, der Leid und Zerstörung über seinen Nachbarn bringt. Das hat es emotional nicht leicht gemacht. Denn auf der anderen Seite sind die Begegnungen mit den Menschen, freundlich, offen, interessiert und hilfsbereit.
    Ein paar Beispiele: eine Tramperin schenkt uns Obst aus eigener Ernte, ein Mann begleitet uns durch den Regen zu einer Bank, damit wir Geld tauschen können. Gestern Abend bitte ich eine Gruppe junger Leute, doch die Musik leiser zu machen. Kein Problem, dafür werde ich zum Bier eingeladen. Und das alles trotz der Sprachbarriere.
    An fast allen Polizeikontrollen wurden wir durch gewunken. Die anderen waren sehr korrekt.
    Das GPS war an einigen wenigen Stellen gestört.
    Als Ausländer kann man inzwischen keine SIM Karte kaufen. Horst ist es trotzdem gelungen. Allerdings wurde es im Lauf der Tage immer weniger, bis irgendwann nur noch WhatsApp und Email funktionierte und dann gar nichts mehr.
    Es gab eine einzige unangenehme Situation, und zwar bei der Ausreise Richtung Kasachstan. Alle europäischen Reisenden mussten einzeln zu einem Geheimdienstmenschen in einen eigens dafür aufgestellten Container zum Interview. Hauptsächlich ging es um die Haltung zur Ukraine Sonderoperation. Zum Glück waren wir gewarnt durch Reisende vor uns. Horst hat sich unwissend gestellt (ich bin kein Politiker), das war die bessere Taktik. Ich hab es mit Pazifismus probiert (ich bin gegen alle bewaffneten Konflikte) und habe es mit 30 Minuten Frage und Antwort gebüßt. Was denke ich zur Bezahlung Deutschlands von Waffen für die Ukraine, wo arbeiten meine Kinder, was denken unsere Freunde…
    Naja, dann war das auch überstanden und wir durften ausreisen.
    Belohnt wurden wir mit überwiegend guten Straßen.
    Jetzt freuen wir uns auf Georgien und haben das schon mit einem Katschapuri gefeiert.
    Read more