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  • Day 38

    Quito

    February 4, 2023 in Ecuador

    LÄNDERWECHSEL! Wir sind ab heute in Ecuador 🇪🇨
    Am Freitag sind wir von Cartagena nach Quito geflogen. Davor gab es allerdings am Check-in Schalter gab einen kleinen Eklat: die Dame am Schalter hat uns mitgeteilt, dass wir für die Einreise ein Nachweis brauchen, dass wir aus Quito wieder ausreisen. Sehr nervig. Wir also wieder vom Schalter zurückgetreten und haben einen Bus von Quito in unsere nächste geplante Stadt gebucht. Damit sind wir schon leicht gestresst zurück an den Schalter.
    Die Mitarbeiterin: „That is not a ticket out of Ecuador.“
    Ich: „You said out of Quito.“
    Mitarbeiterin: „Quito is in Ecuador!“
    ACH!
    Wir also WIEDER zurück getreten und haben uns über ‚onwardticket‘ ein 24h gültiges Flugticket irgendwann im März von Quito nach Lima gebucht. Die Seite ist genau für solche Fälle gemacht, da viele Backpacker, genau wie wir, oft gar nicht wissen, wann es wohin weitergeht. Den Flug gibt es wirklich, wir werden da selbstverständlich niemals drin sitzen. Der ganze Spaß kostet 12€ und man hat nach 2 Minuten ein gültigen Nachweis über eine Weiterreise, ziemlich praktisch.
    Damit sind wir dann wieder zurück und die Dame war vorerst zufrieden. Dann wollte sie aber noch einen Nachweis unserer Auslandskrankenverscherung sehen und hat uns ein digitales Einreiseformular zum ausfüllen gegeben, das zweimal abgestürzt ist. Ich war wirklich irgendwann kurz davor der Frau an die Gurgel zu gehen, aber dann hat letztendlich doch noch alles geklappt. Der ganze Spaß am Check-in hat uns 45 Minuten gekostet - gut dass wir immer so zeitig am Flughafen sind!

    Der Flug selbst verlief dann immerhin problemlos und um 18 Uhr abends waren wir ganz offiziell immigrierte Touristen in Ecuador! Mit einem Uber ging’s zu unserem Hotel („Rincon Familiar Hotel Boutique“, DZ 45€/Nacht).
    Ich hatte mich total auf das Hotel gefreut, weil die Bilder so schön aussahen, aber leider war unser Zimmer ein ziemliches Loch ohne Bad und ohne Fenster mit zwei Einzelbetten auf 10qm. Ich war sehr traurig, weil (📣 Achtung große Ankündigung) morgen kommen 4 Freund:innen aus Deutschland zu Besuch und die checken in dasselbe Hotel ein. Die Vorstellung nach einem 14-Stunden-Flug in diese Harry Potter Kammer einzuziehen, hat mich stellvertretend komplett fertig gemacht. Deswegen hab ich auf booking.com nochmal geschaut, ob für morgen ein besseres Zimmer verfügbar ist und tatsächlich: anstelle der zwei Doppelzimmer gab es auch noch eine „4er Suite“, die super schön aussah. Preis war auch fast identisch zu den beiden DZ. Ich bin dann nochmal zur Rezeption gestiefelt und hab es geschafft die vier Neuankömmlinge für morgen auf das andere Zimmer umzubuchen - die wären sonst direkt wieder abgereist, ich sag’s euch!

    Nach diesem emotional sehr aufwühlenden Tag (Flug und Hotel Stress sind in meinem aktuellen chill Modus einfach zwei Krisen zu viel), wollten wir nur noch schnell was essen und dann ins Bett. Die Lage des Hotels ist eigentlich top, direkt am „Centro Historico“ gelegen, und ich hatte erwartet, dass hier, gerade Freitagabend, der Bär steppt. Doch das Gegenteil war der Fall: unsere Straße, unser gesamtes Viertel, sowie auch die Altstadt selbst waren komplett ausgestorben! Und das um 20 Uhr, Rushhour sozusagen.
    Wir haben dann aber tatsächlich ein ganz nett aus dem Lokal gefunden, das noch offen hatte und in dem wir dann als einzige (!) gegessen haben. Den Grund für das Geisterstadt-Feeling sollten wir erst am nächsten Tag erfahren. Zurück im Hotel hab ich einfach nur gehofft, dass morgen wieder alles schön und normal ist.

    Der Flieger aus Deutschland ist Samstag bereits um 6:00 Uhr gelandet, so dass ich mich ab morgens in der Lobby positioniert habe um Conny, Heidi, Caro und Victor in Empfang zu nehmen. Ich bin ehrlich: ich war total aufgeregt. Nach fünf Wochen bungscher Zweisamkeit macht mich die Aussicht auf eine so große Gruppe ganz wuschig - im positiven Sinne natürlich. 🥰
    Als die Vier ankamen, ging natürlich erst mal das große Drücken los! Alle hier zu haben, macht mich richtig glücklich und ich bin immer noch ganz gerührt, dass ich so tolle Freunde habe, die sich für zwei Wochen Urlaub so einen langen Flug antun.
    Wir Mädels haben uns dann die Suite geschnappt (die wirklich sehr schön ist) und die Jungs ins Loch geschickt. Nachdem alle ausgepackt, geduscht und einen ersten Kaffee getrunken hatten, sind wir mit dem Taxi in ein anderes Viertel gefahren, um erst mal ausführlich zu brunchen. Ausführlich wurde dieser kleine Ausflug in der Tat, da die Kellnerin jedes Getränk und jedes Essen einzeln gebracht hat und wir bestimmt zweieinhalb Stunden in dem Lokal saßen – Gott sei Dank sind wir alle im Urlaubsmodus und absolut und stressresistent.

    Überraschendenderweise ist das Wetter ziemlich ok hier! Wir haben mit Regen und April-Temperaturen gerechnet, tatsächlich sind es jedoch im die 20 Grad und kein Tropfen in Sicht. Deswegen konnten wir den Tag über viel draußen und zu Fuß erkunden. Obwohl - so viel zu Fuß ist auch nicht möglich, da die Stadt wirklich groß ist und man für jede zweite Strecke ein Taxi nehmen muss. Das kostet aber ein Appel und ein Ei - einzig lustige ist, dass wir ja immer zwei Taxen nehmen müssen (ich wollte ja schon immer sagen „folgen Sie dem Taxi“ - aber auf spanisch auch schwierig).
    Quito an sich ist ganz nett, aber im Vergleich zu Medellín oder Cartagena recht unbesonders. Was man hier gut machen kann ist Essen, Trinken, Party - aber das war leider an diesem Wochenende nicht möglich. Nachdem wir uns lange über die wenigen Menschen und die geschlossenen Lokale überall gewundert haben, hat uns ein Taxifahrer aufgeklärt, dass Sonntag in Ecuador Wahlen sind und aus diesem Grund alle Aktivitäten, die im entferntesten was mit Alkohol zu haben, verboten sind, um Ausschreitungen zu verhindern. Aha! Das ist auch der Grund für die verlassene Innenstadt gestern (der Taxifahrer hat und auch gesagt, dass es deswegen in Quito jetzt gerade besonders gefährlich ist, vor allem bei Dunkelheit…ähm, ja, Glück gehabt würd ich sagen).

    Für abends hatte ich ein tolles ecuadorianisches Restaurant herausgesucht. Und wie es das Backpacker-Glück so will: in dem angesagten Ausgehviertel war das das einzige Restaurant, das geöffnet hatte!
    Das Essen war so überragend lecker- ich habe das Gefühl, dass der Krieg zwischen mir und der Südamerikanischen Küche in Ecuador einen Waffenstillstand erfährt. Sie haben uns sogar Alkohol ausgeschenkt, wir mussten diesen nur in Softdrink-Gläsern tarnen - total unauffällig.🕵️‍♂️

    Wir saßen eine ganze Weile bei Wein an unserem ersten Abend zusammen - so lange, bis der Jetlag irgendwann nicht mehr zu ignorieren war und wir in unsere Hotelbetten gefallen sind.
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