Southamericanooo

December 2022 - March 2023
😻&🏃🏻 in Latin America - always looking for the best Hikes, Beaches, Tacos and Margaritas! Read more
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  • Day 1

    Abflug!

    December 29, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

    Hallo ihr süßen Pinguine!
    Wir sind gestartet! Am Donnerstag, den 29.12 ging’s los von München über Madrid nach Medellin - die klassische 3M-Route, wie ich sie getauft habe.
    Ich hab mich richtig auf den Langstrecken Flug gefreut: schön die neusten Kinofilme weg bingen und sich dabei Rotwein hinter die Binde kippen - AirEuropa war hier leider eine Enttäuschung: es gab nur 1x Verpflegung auf dem ganzen Flug (btw 10h Flugdauer) und die Kopfhörer für den Fernsehen haben 5€ gekostet. Die hab ich aus Trotz natürlich NICHT gekauft, ich hoffe mein stiller Protest hängt ihnen noch immer nach! Gott sei dank gab es coole Autorennspiele, die gehen ja auch ohne Ton hehe. Bin bisschen traurig weils Benedikts erstes Langstreckenflug war und jetzt denkt er 3 Nudeln mit Pesto und Netflix auf dem iPad sind normal - naja.
    Highlight war dann übrigens noch die Immigration, für die wir 2h anstanden, da war unser Körper grad bei 4 Uhr nachts. Yolo.
    Wir waren nach ziemlich genau 24h Reise im Bett unseres sehr schönen aber sehr kleinen Boutique Hotels (La Martina). Bei dem Zimmer dachte ich mir nur: gut, dass wir beide so mini sind, ne richtige kleine Hobbit Höhle haben wir hier 🙃
    So, genug des allmannigen Reise Rent - morgen wird super, versprochen 😌
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  • Day 2

    Medellin 1

    December 30, 2022 in Colombia ⋅ ☁️ 23 °C

    Olà! Neben „gracias“ das einzige Wort, das mich hier über Wasser hält bis jetzt. Ich bin ehrlich: nach der ganzen Asien-Reiserei und erfolgreichem Kommunizieren auf schlechtem Englisch, gepaart mit Händen und Füßen, dachte ich mir in den letzten Wochen vor Abflug (als ich meine Babbel Notifications weg ignoriere): „Ach, ja, ein bisschen englisch kann ja jeder. Wir werden uns schon verständigen können.“ Dem ist nicht so. Niemand kann englisch. Niemand. Gar nicht. Niente. Falls ihr plant hierherzukommen: Lernt Spanisch! Ladet euch alle Apps runter, kauft den Duden und versucht euch mindestens ein A2 level anzueignen. Das ist wirklich super frustrierend sonst…gracias.

    Wir sind also in dieser völlig fremden, sehr großen Stadt um 7 Uhr aufgewacht (jetlag ✌️) und was soll ich sagen: wir haben uns gefreut wie zwei kleine Kinder als wir das realisiert haben.
    Nach unserem sehr geilen Frühstück im Hotel sind wir dann einfach drauf los spaziert. Unser Hotel liegt im hippen Ausgehviertel „La Poblado“ (auch „Gringo-Paradise“ genannt - wir sind’s, die Ausländer 🥸). Am Morgen um 9 Uhr steppt hier zwar nicht der Bär, aber man bekommt schon einen Eindruck von der Wuseligkeit der Stadt. Die ist übrigens sehr bergig und steil bebaut, aber trotzten gut zu Fuß zu erkunden. Überall sind Graffitis, Essensstände, Bars und aktuell hängen hier außerdem gelbe Schlüppis draußen (das ist ein kolumbianischer Silvester Brauch, haben wir uns ergooglet - eine Sim Karte haben wir uns gegönnt, das hilft unterwegs um Google Maps zu nutzen oder herauszufinden warum hier gelbe schlüppis hängen). Was ist uns noch aufgefallen? Die Stadt ist sehr lebendig, bunt und überall ist Musik (natürlich nur spanischer Reggaeton. Wir stellen uns seither vor, dass bei uns überall Kölsche Musik oder Schlager laufen würde - irgendwie cool). An den Ecken stehen Männer mit Süßigkeiten Bauchläden, aber anstatt Lollis preisen sie Kokain an (echte Enttäuschung wenn man grad ein Zucker craving hat) und die Apotheken verkaufen Satisfier- Gesundheit first 👍

    Wir haben uns dann einen frischen Smoothie geholt (1,50€) und sind mit der Metro (50ct) in den Norden der Stadt gefahren. Ich werde hier am Anfang immer gerne Preise nennen, weil ich mich jedes Mal freue, wie günstig alles ist 😍 Wie es sich für vorbildliche deutsche Touristen gehört, kommentieren wir das natürlich auch entsprechend laut. Bezahlt wird hier übrigens in kolumbianischen Pesos (COP) mit einem Wechselkurs von 1€=5.000COP - ihr könnt euch vorstellen wie einfach das umrechnen ist, wenn man ein Hotelzimmer für stabile 1.5 Millionen bucht.

    Die Stadt ist wie ein Kessel aufgebaut und die Menschen die hier leben könnten locker eine doppelte Fläche besiedeln, deswegen wird in die Höhe gebaut. Dadurch entstehen an dem Berghängen ganze Viertel, die zum Teil sehr autark leben und ihre Häuser einfach selber da hin bauen wo Platz ist. Um diese Viertel besser ans Zentrum anzubinden, gibt es seit einigen Jahren die „Metro Cable“, eine Seilbahn, die aber ans U-Bahn-Netz angeschlossen ist. Mit der sind wir zuerst hoch nach Santa Domingo ‚gefahren‘, einem ziemlich armen Viertel, im von dort aus noch mal höher zum „Parc Arvi“ (ein Nationalpark für Touris) zu gelangen. Kurzer Spoiler: der Park war nix, die Fahrt über das Viertel war das wahre Beeindruckende an unserem kleinen Ausflug. Ich hab sowas noch nicht gesehen! Tausende Häuser, wild zusammengezimmert, die steilsten Straßen der Welt, auf denen die Roller cruisen, überall tobt das Leben, Leute verkaufen alles von frischen Mangos bis Socken an Ständen, es ist wahnsinnig laut, dreckig und teils sehr arm - und irgendwie trotzdem wieder so lebendig, was vielleicht auch daran liegt, dass wieder überall (!) Musik ist. Für mich war die Seilbahnfahrt mein persönliches ‚Highlight‘ an diesem Tag.

    Oben angekommen im Parc Arvi haben wir erstmal den Park gesucht - und viele Fressbuden gefunden. Nach einer Viertelstunde vergeblicher Suche nach Natur und einer schönen Spaziergehstrecke haben wir entschieden, den Park Park sein zu lassen und uns am örtlichen Kiosk ein Bier gekauft und es uns auf zwei Plastikstühlen vor dem Häuschen bequem gemacht. Hier hab ich das erste mal so einen richtigen Kolumbien-Moment gehabt. Wir saßen einfach ne Stunde da und haben die Menschen und das Treiben beobachtet. Das war irgendwie super schön - und spannender als jeder Park.

    Auf dem Rückweg wollten wir uns noch das City Center anschauen, wurde uns im Reiseführer empfohlen - ich frage mich warum. Es war ganz schrecklich. Super voll, alle Straßen waren rechts und links vollgestopft mit Ständen, die Ramsch verkaufen und dahinter Obdachlose und Fixer die sich am Straßenrand vor unseren Augen gespritzt haben. Es war einfach nur bedrückend, sodass wir unsere Taschen festgehalten haben und versucht haben, da schnellstmöglich wieder raus zu kommen. Das hat sehr lange gedauert weil man mit der Masse wirklich nur meterweise vorangekommen ist. Fazit: wenn ihr mal in Kolumbien seid, meidet alles rund um San Antonio und Parque Berrio (es sei denn ihr seid auf der Suche nach einem geklauten Handy oder möchtet eine Ray Bali Brille kaufen).

    Wir waren so froh wieder in El Pablado zu sein, Ausländer-Viertel hin oder her, es hat sich einfach gut angefühlt, sich wieder (Angst)frei bewegen zu können.
    Meine Uhr hat auch schon über 20.000 Schritte angezeigt, also waren wir nur noch schnell was essen (die leckersten vergangen Tacos ever!) und sind dann zurück ins Hotel, um den ersten Tag auf unserer Rooftop Barim Jaccouzi ausklingen zu lassen 🥲
    Um halb 9 lagen wir im Bett, völlig erschöpft aber sehr happy!
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  • Day 3

    Medellin 2 & NYE

    December 31, 2022 in Colombia ⋅ ⛅ 23 °C

    Tag 2 in Medellin, fühlt sich jetzt schon an wie eine Woche - aber wir haben auch echt viel gesehen gestern, olà die Waldfee!

    Wir haben uns für heute eine Walking Tour durch die Communa 13 gebucht, ehemals DAS Drogen- und Kriminalviertel Kolumbiens, heute das Viertel für Künstler:innen und Hip Hop Kultur.
    Wir haben vorab einiges über „Profit mit Pablo“ gelesen und dass es von vielen Kolumbianer:innen als sehr kritisch angesehen wird, aus dieser traumatischen Zeit Profit zu schlagen. Escobar wird zT romantisiert, aber die Hauptmerkmale seiner Herrschaft waren vor allem Gewalt und Mord (in den 80ern hatte Medellin eine Mordrate von 315 auf 100.000 Einwohner:innen und damit die höchste weltweit). Viele hier lebende Personen haben damals Familienmitglieder und Freude verloren und ich kann das verstehen und respektieren, dass man keine ‚Escobar Tour‘ buchen sollte - wir veranstalten bei uns ja auch keine ‚Hitler-Touren‘.
    Wir haben uns deswegen für eine ‚Graffiti-Tour‘ mit geschichtlichem Hintergrund entschieden (Veranstalter: Paisa Road). Unser Guide hat uns anhand von den vielen großen und bedeutungsschweren Kunstwerken an Hauswänden durch die Geschichte der Communa 13 geführt - ich kann das leider nur sehr schwer kurz runterbrechen, Wikipedia gibt hier auch einen ganz guten Einblick, für diejenigen, die das genauer interessiert. Aber es ist eine beeindruckende Entwicklung mit vielen traurigen gewaltsamen Höhepunkten und noch vor 20 Jahren hätten wir niemals nach Kolumbien reisen können.
    Am liebsten wäre ich noch Stunden durch das Viertel gestromert (bzw geklettert, es war mal wieder alles sehr steil), aber ohne unseren Guide hätten wir vermutlich aus dem Gassengewirr nicht mehr zurück zur U-Bahn gefunden 😅
    Wir haben uns auf dem Rückweg noch was gekauft, was ein hipper lokaler Drink sein soll: Passionsfrucht in einem Becher mit Salzrand, aufgefüllt mit Bier. Ich mach’s kurz: war eklig, manche Dinge sollte man nicht mischen.

    Während der Rest der Gruppe zurück nach El Pablado gefahren ist, sind wir beim „Estadio“ ausgestiegen. Benedikt wollte sich gerne das Stadion anschauen. Fußball ist hier wie überall in Südamerika DER Sport und er war etwas traurig, dass wir durch Weihnachten genau in der Spielpause in Medellin sind - die Heimspiele sollen krass sein. Apropos Weihnachten: das wird hier übrigens nicht nur gefeiert, das wird zelebriert! Manche Hausfassaden kann man vor lauter Beleuchtung und Rentieren gar nicht mehr sehen, was besonders bei den heruntergekommen ärmlicheren Häusern ein schöner Kontrast ist. Die ganze Vorweihnachtszeit, häufig auch noch der Januar ist Festivo Zeit - gefühlt arbeitet hier niemand, Geschäfte haben zu und die Leute tun das, was sie hier, nach Aussage einer Kolumbianerin, die wir getroffen haben, am besten könnten: Party!

    Das Stadion liegt am Rande des Viertel „Laureles“, was zwar nicht im Reiseführer auftaucht aber mir von vielen Personen, die hier gelebt haben, empfohlen wurde. Es soll ähnlich hip wie El Pablado sein, aber ohne Touristen und viel authentischer. Es war tatsächlich ganz cool, viele kleine Straßen mit Restaurants und Bars. Wir hatten mittlerweile richtig Hunger und die Mission, endlich mal richtig authentisch kolumbianisch zu essen - bis auf eine Empanada con Patatas haben wir das noch nicht geschafft. Bei der bevölkertensten Location haben wir uns dann einen Tisch ergattert und haben uns voll integriert gefühlt. Der Kellner konnte sogar ein bisschen englisch und wir haben ihn gefragt, was sie vegetarisches haben. Er war sehr nett und hat uns mit den Worten „this is the wrong place for you“ empfohlen wieder zu gehen. Er hat uns noch einen Tipp für ein anderes Restaurant gegeben, dass „better for you“ sei. Wir sind also wieder unverrichteter Dinge abgezogen und bei dem Lokal eingekehrt, das er uns beschrieben hat. Hier war es sehr ‚gesund‘. Für alle die SATC gesehen haben: das Menü entsprach ungefähr dem von Samantha im RAW, nur dass weder Benedikt noch ich einen der Kellner abgeschleppt haben. Beim trinken meines Gurkensafts hab ich mich das erste mal gefragt, ob wir in den nächsten drei Monaten so viel Spaß mit der südamerikanischen Küche haben werden. 🫣

    Obwohl es erst 3 Uhr war, taten uns nach dem Essen so die Füße weh und wir hatten auch schon wieder das Gefühl, so viel gesehen zu haben, dass wir beschlossen haben, ins Hotel zu fahren, um uns vor der Silvester Nacht nochmal auszuruhen. Mit dem Jetlag würden wir ja sonst auch niemals bis Mitternacht durchhalten.

    Um 8 haben wir uns wieder ins Getümmel geworfen und das erste mal El Poblado auch bei Dunkelheit erlebt. Sowohl (wohlhabende) Kolumbianer:innen als auch Touris bevölkerten nun die Straßen. Wir haben uns nach einem kurzen Aperitif auf einer der belebtesten Straßen einen kleinen Tisch bei einem Spanier ergattert und Sangria und Paella bestellt. Letztere kam erst nach 1,5 Stunden, sodass wir viel Zeit hatten, die Leute zu beobachten (das mausert sich zu unserem Nummer 1 Hobby hier). Es ist wirklich sehr unterschiedlich, wie vor allem die KolumbianerINNEN ausgehen: Es wird viel Haut gezeigt, alle sind stark geschminkt und tragen ausschließlich hohe Schuhe - irgendwie cool, aber (vielleicht aus meiner arrogant-europäischen Sicht) auch etwas befremdlich. Für mich wirken Frauen hier stark sexualisiert, jede Dritte hat operierte Brüste. Wenn frei gewählt find ich’s ziemlich stark, ich vermute nur, dass hier eher eine Erwartungshaltung hintersteckt. Ich war auf jeden Fall ganz froh dass bei den fallenden nächtlichen Temperaturen einen Pullover und Turnschuhe tragen konnte.

    Wir wollten das Feuerwerk ganz gerne von einem der unzähligen Rooftop Bars hier gucken (die von unserem Hotel hatte leider schon zu). Überraschenderweise waren wir nicht die einzigen, die um 23 Uhr diese Idee hatten und so fanden wir uns wenig später in einer Schlange vor dem bekanntesten Party Hostel der Stadt wieder. Wir haben fast nicht mehr damit gerechnet aber um 23.50 Uhr waren wir drin und oben. Gefühlt die halbe Stadt war hier und hat gefeiert. Ich hatte den ganzen Tag und auch an diesem Punkt immer noch gar kein Silvester Gefühl, vielleicht lags am Wetter, vielleicht daran, dass ich so viel anderes verarbeiten musste. Nach Countdown und kurzem Feuerwerk gucken haben wir uns deswegen einen Gin Tonic geholt und noch ein bisschen gedanced, bis die Bar kurz darauf auch zugemacht hat. Um kurz nach 1 waren wir im Bett, was auch ganz gut war, weil wir für morgen eine ganztägige Tour ins Umland gebucht haben, der Wecker klingelt um 7. Gute Nacht - 2023 kann kommen! 🤩
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  • Day 4

    Guatapé

    January 1, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 18 °C

    Tag 3, raus aus der Stadt, ab ins Umland!
    Wir haben die bekannte „Guatapé“-Tour mit dem Anbieter ‚Way to Colombia‘ gebucht. Die war zwar etwas teurer (ca. 30€) als viele der Billiganbieter der Stadt, hat uns aber vom Programm am meisten zugesagt. Wir haben die Tour mit einer kleinen Gruppe in einem Minivan gemacht, wohingegen wir an den Hotspots auch ganze Reisebusse mit Touris gesehen haben - das war bei uns schon besser (oder wie der berühmte Peter Knoop sagen würde: „alles richtig gemacht!“).
    Abfahrt war um 8 und ich war doch ganz leicht verkatert von gestern. Bis zu unserem ersten Stopp waren es aber auch 2h Fahrzeit, also Zeit für einen Nap.
    Die Gegend, in die wir gefahren sind, ist bekannt für ihren künstlich angelehnten See und die süßen Dörfer hier drum herum. Zuerst haben wir an einem Felsen gehalten, den man für 5€ über 700 Stufen besteigen kann - also wenn es jemand versteht, einen großen Stein zur Touri-Attraktion zu machen, dann die Kolumbianer (Foto 3 zeigt mich oben 🤓).

    Danach ging es in die Kleinstadt Guatapé, wo wir zuerst eine Bootstour über den See gemacht haben mit dem Ziel, große Villen berühmter Kolumbianer zu sehen, die sich ein schönes Stück Land gegönnt haben. Ein Drogenbaron, ein berühmter Fußballer und der Rapper „La Luma“ (übersetzt: die Luftmatratze?) waren dabei. Benedikt hat ganz begeistert Fotos vom Haus von James Rodriguez gemacht, die hab ich beim aussortieren gelöscht, weil ich die wackeligen Aufnahme vom Boot nicht schön fand - aber ihr könnt’s euch bestimmt vorstellen: es war sehr sehr groß.

    Beim Mittagessen haben wir uns mit einem Pärchen aus der USA angefreundet, die uns auch nochmal ein paar Tipps für die weitere Reise geben konnten (Reisegruppe Äquator, macht euch bereit!).
    Danach konnten wir noch ein Stündchen das Örtchen auf eigene Faust erkunden, was wirklich super schön war! Ich denke die Bilder sprechen für sich, ich fand’s einfach Hammer da und hab mir zum Schluss als kleines Andenken noch ein paar bunte Ohrringe gekauft.

    Da auch hier gestern Feiertag war, hat die Rückfahrt mit Stau etwas länger gedauert, und zuhause waren wir nur noch in einer Pizzeria um die Ecke was essen und haben gepackt, da wir morgen abreisen - vamooooos a Zona Cafeteria 🚎
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  • Day 6

    Zona Cafeteria 1

    January 3, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 20 °C

    Hola!
    Wir sind weiter gezogen, den Reisetag gestern überspringe ich jetzt mal hier, aber so viel sei gesagt: wir haben uns local-mäßig mit den öffentlichen Bussen in die 6-8 Stunden südlich gelegene Region Quindia durchgeschlagen (Busfahrten waren lang aber ok. Highlight war ein Film, in dem eine Großfamilie dank eines kaputten Tempomats mit 160 über die Autobahn gebrettert ist und sich wüst auf spanisch beschimpft hat. Außerdem gabs eine längere Pause, wo ich das leckere Ananas Eis von Foto 1 gegessen hab).

    Angekommen sind wir abends dann im süßen kleinen Örtchen „Filandia“. Die Region wird auch Kaffe-Zone genannt: hier wird der kolumbianische Kaffee angebaut, geröstet und von hier aus in die ganze Welt verschifft (bisschen schade: die Kolumbianer selbst sind keine Kaffetrinkernation, da fast alles exportiert wird). Der Stop hier ist auf jeden Fall ein Highlight auf jeder Kolumbien-Reise! Alle Dörfer liegen auf ca 1.800 Meter Höhe und mich erinnert die Landschaft ans Auenland. Es ist irgendwie nicht richtig bergig, sonder hügelig (und grün! Für diese Wiesen wurde das Wort ‚saftig‘ erfunden!). Eigentlich übernachtet man hier in Salento, das ist so der bekannteste Ort, aber da viel ausgebucht war, haben wir im Reiseführer den Nachbarort Filandia entdeckt - und was soll ich sagen, es ist ganz zauberhaft 😌 nach 3 Tagen Medellin Großstadt-Chaos kann man hier richtig durchatmen! Da die Kolumbianer:innen zT auch noch Ferien haben, ist es auch gut voll aber ich lieb das ja wenn’s brummt (man munkelt, mich an Advents-Samstagen auch auf der Schildergasse zu treffen).
    Der Ort besteht eigentlich nur aus einem Marktplatz und darum noch ein paar belebte Gassen mit Shops, Restaurants und viel bunten Fassaden (ähnlich wie in Guatapé). Wir waren gestern froh zu später Stunde an einem Essstand noch ein warmes „Arepa con Quesos“ (eine Art gefüllter Maisfladen) zu bekommen, bevor wir völlig erschöpft ins Bett gefallen sind.

    Heute hatten wir zero Pläne und sind nach dem Frühstück erstmal los spaziert, um ein paar Sachen zu organisieren: Wäsche machen, Geld abheben, ein Bus Ticket für die Rückfahrt buchen und uns um das Programm der nächsten beiden Tage zu kümmern. Insgesamt sind wir 3 Tage hier und wollen gerne noch was von der Umgebung sehen.
    Wir waren anfangs etwas verunsichert, weil wir schnell festgestellt haben, dass der touristische Dreh- und Angelpunkt Salento ist, aber wir haben auch hier einen Tour Anbieter gefunden und werden uns sonst mit den Öffis fortbewegen, was hier coolerweise alte Jeeps („willys“) sind.
    Nachdem wir unseren To Do-Liste abgehakt haben, sind wir zu der einzigen Attraktion in Filandia gelaufen: einem Aussichtturm aus Holz.
    Es war ganz cool, hochzugehen und alles von oben zu sehen - aber es war noch recht nebelig am Vormittag (wir sind ja mitten in den Bergen). Danach waren wir irgendwie noch in Bewegungslaune und haben bei Komoot eine 2h-Wanderung gefunden, die gut aussah. Also sind wir vom Aussichtspunkt weiter gestiefelt, was die ersten 1-2km auch echt schön war. Irgendwann wurde der Weg allerdings immer schmaler, rutschiger und zugewucheter und wir mussten umdrehen. Ich hatte auch ein etwas komisches Gefühl, nachdem wir vor drei Tagen so viel über geheime Coca-Plantagen gehört haben, wollte ich mich nicht noch eine weitere Stunde durch den Dschungel schlagen 🫣.

    Um den Bewegungsdrang zu stillen, hat unser kleiner Ausflug aber völlig ausgereicht, sodass wir beschlossen haben, uns den Rest des Nachmittags ne entspannte Zeit zu machen. Als Region des Kaffes kann man hier hervorragend einkehren und evtl. bestand unser Mittagessen aus Eiskaffee und Cheesecake :)
    Danach sind wir durch die kleinen Shops gebummelt und haben uns geärgert, dass wir nicht am Ende der Reise hier sind - die Mitbringsel wären euch sicher gewesen!
    Anschließend haben wir es uns noch zwei Stündchen in der Hängematte auf der Veranda unseres unfassbar schönen Hotels (Foto 2) gemütlich gemacht und gelesen.

    Abends waren wir in einem vegetarisch-veganen Restaurant essen, was so schön war, falls ihr je hierherkommt: „ARO IRIS“ ist der shit! Vorspeise, Hauptspeise, Wein - alles hammer lecker & auch wieder mal für schlappe 12€ pP. Mi gusta mucho 😻
    Als Absacker gabs noch, wie könnte es hier anders sein, einen Kaffee mit Baylis in einer Kaffee-Bar (aber pssst: erzählt das nicht Heidi oder Nele!). Schlafen kann ich jetzt bestimmt trotzdem!

    PS. Ich habe heute einen Mann gesehen, der einen Katzen-Rucksack mit ausgeklügeltem Lüftungssystem und 360 Grad Sicht für die Katze aufhatte. Das letzte Bild ist ein Highlight!
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  • Day 7

    Zona Cafeteria 2

    January 4, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 20 °C

    Liebes Tagebuch,
    heute habe ich gelernt wie man Kaffee macht, das war sehr interessant - aber der Reihe nach.
    Wir hatten gestern ja einfach auf gut Glück eine (bzw in Filandia die einzige) Coffee Farm Tour gebucht („La Palmas“, 3-4h, 15€). Ein netter Kolumbianer hat uns und den Rest der Gruppe dann heute um 9 Uhr eingesammelt und ab ging die wilde Fahrt! Und nein, das ist keine fröhliche Umschreibung - mein Schrittezähler ist völlig ausgeflippt, so holperig war die Strecke.
    Nach einer halben Stunde und wahrscheinlich nur 2 Kilometern sind wir auf der Kaffee Farm im Nirgendwo angekommen und es stellte sich heraus, dass unser Fahrer der Besitzer dieser Farm war: Julio, super netter Typ und so begeistert von seinem eigenen Kaffee, das es fast rührend und sehr ansteckend war. Habe kurz überlegt, ob das ein guter Aussteiger-Moment ist und ich einfach Kaffee-Pflückerin werden soll, habe das aber im laufe der Tour wieder verworfen.
    Julio hat uns den gesamten Prozess vom Pflanzen eines neuen Kaffee-Baumes über die Ernte bis hin zur Röstung gezeigt. Wir durften alles selbst ausprobieren und auch mal 5 Minuten pflücken. Julio hat uns übermotivierte Truppe aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, indem er uns erzählt hat, dass die Erntehelfer bis zu 15 Kilo Bohnen auf ihrem Rücken transportieren und pro Ladung bezahlt werden (Überraschung! Man wird nicht reich dadurch). Wären wir hier in Australien, wäre das kein Problem, da würden die Backpacker Julio die Hütte einrennen, aber so hat er echte Probleme Leute zu finden. Auch krass: Kaffee wird hier von der Regierung vertrieben zu einem festen Abnahmepreis - also eigentlich ein staatliches Kaffee-Kartell. Julio verkauft ihnen daher nur den ‚bad coffee‘, das sind Bohnen die nicht reif genug sind 🤫. Man kann den daraus gewonnen Kaffee zwar trotzdem trinken, er ist nicht giftig oder so - aber: je schlechter der Kaffee, desto kürzer ist die Zeit zwischen trinken und Toilette (man, haben wir alle schon schlechten Kaffee getrunken!). Den guten Kaffee verkauft er hier im Dorf an Restaurants und Hotels. Da er wirklich eine sehr kleine Farm hat, ist der Ertrag auch nicht so groß.
    Am Ende hat er uns natürlich noch viel Kaffee gekocht - in dem ‚Franzosen‘ (French Press), dem ‚Italiener‘ (Bialetti) und dem ‚Deutschen‘ (Chemex). An alle meine kaffetrinkenden Freund:innen: wir haben so viel falsch gemacht - Caro & Vera: raus mit den Kaffeemaschinen aus der Spülmaschine!!! 🙆🏼‍♀️
    Nach der Kaffee Verkostung gabs zum Abschluss noch den ‚Julio Spezial’ = Kaffee + Mandarine + Schnaps - na klar.

    Zurück im Dorf hatten wir so dolle Hunger, dass wir uns ein richtig ausgiebiges Mittagessen gegönnt haben. Hierzu waren wir im „Helena“ mit spektakulärer Aussicht über die Landschaft. Das Restaurant könnte man genauso nach Köln umsiedeln, so stylisch war es - ab ins Belgisches Viertel, Perdón: Barrio Belga 💃🏼 (für pof). Ich möchte außerdem bitte, dass die farbliche Abstimmung vom Drink und meinem T-Shirt gewertschätzt wird!

    Der Nachmittag war schon wieder entspannt. Wir haben uns beide ein bisschen Zeit für uns genommen, ich ein bisschen gearbeitet, Benedikt war laufen - da hatten wir uns danach richtig was zu erzählen 🤓
    Abends waren wir immer noch so satt vom Helena, dass wir das Abendessen durch einen Cocktail ersetzt haben - ich finde das sehr legitim.

    Insgesamt war es zwar ein schöner Tag, aber ich war abends nicht so gut drauf. Ich glaube ich hatte etwas Hummeln im Hintern weil man hier wirklich nicht so viel machen kann. Und abends beim Essen oder ausgehen fehlt mir manchmal mein Kleiderschrank und so die vielen Kleinigkeiten um mich rundum wohl in meiner Haut zu fühlen - ich LEBE mittlerweile in meinem fleece Pulli!
    Morgen wird gewandert, da kommt dann noch die Funktionsjacke dazu, can’t wait 😬
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  • Day 8

    Zona Cafeteria 3 - Valle de Cocora

    January 5, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 15 °C

    Der dritte Tag in Filandia. Ich taufe ihn „den Tag des langen Wartens“, denn das haben wir heute häufig und viel getan.

    Eigentlich hat alles sehr vielversprechend angefangen: wir haben uns für unseren letzten Tag hier das Highlight der Region, das „Valle de Cocora“ aufgehoben - eine bergige Landschaft mit den berühmten Wachspalme, die bis zu 100 Metern groß werden.
    Dahin kommt man, Überraschung, nur von Salento aus, also haben wir uns morgens einen der Willys (Jeeps) in Filandia gesucht und sind erstmal eine halbe Stunde nach Salento gefahren. Freunde (danke Annabel :)) hatten uns gesagt, dass es von hier aus regelmäßig Jeeps gibt, die einen unproblematisch zum Valley fahren. Was wir nicht bedacht hatten: sie waren im Oktober hier - wir sind wieder mal mit den hunderten urlaubenden Kolumbianer:innen zusammengeraten. Normalerweise fährt ein Jeep pro Stunde ins Valley (Max 12 Personen) - in dieser Woche nach Weihnachten im 5-Minuten-Takt gefahren…und hinterhergekommen sind sie trotzdem nicht. Wir haben zuerst eine Dreiviertelstunde in der Schlange des Ticketschalters gewartet, um dann nochmal eine Stunde auf den nächsten freien Willy zu warten. Bild 2 zeigt die Schlangen-Situation ((c)Pof).

    Die Fahrt war dann tatsächlich ganz lustig, 12 Menschen in einem so kleinen Jeep macht gut Stimmung, 3 Personen müssen immer auf der Trittfläche stehen und die Strecke ist mehr als kurvig. Leider hat sich ca. 2km vor dem drop off im Valley ein so schlimmer Stau gebildet, dass wirklich nichts mehr ging. Wir haben uns deshalb kurzerhand dazu entschlossen zum Eingang zu laufen - durch den Stau (Foto 3).
    Ab dem Eingang mussten wir uns dann nochmal einen Kilometer durch sämtliche Fressbuden und Fotospots kämpfen um endlich in die Natur zu gelangen. Es ist wirklich absurd: die einheimischen Touristen knubbeln sich alle in diesem künstlichen Teil VOR dem eigentlichen Gelände - sobald man den Wanderweg betritt ist man nahezu alleine, nur ein paar andere über-equippte europäischen Backpacker kommen einem entgegen.
    Hier gibt es einen kleinen, einen mittleren und einen langen Wanderweg. Wir wollten eigentlich den langen als Tagestour machen, aber der Blick auf die Uhr hat uns leider gezeigt, dass das nicht mehr möglich war: Wir sind um 9 Uhr morgens in Filandia aufgebrochen um um halb 2 im Park zu sein 👍
    Aber auch der mittlere, ca. 2-Stündige Spaziergang war sehr schön! Die Palmen sind wirklich krass und die Vegetation allgemein ist einfach so traumhaft hier in den Anden!
    Genau oben auf dem Berg angekommen hat es angefangen zu regnen - natürlich kein Problem für unseren Funktionskleidung, mit der es dann wieder runter ging #outdoorgirl!

    Wir hatten eine Rückfahrt von Salento nach Filandia um 7 Uhr abends (die letzte) gebucht. Vorher wollten wir noch ein bisschen Salento erkunden und bei einem Spanier essen, der uns empfohlen wurde („La Taperia“). Deswegen sind wir um halb 4 wieder zurück zu den Jeeps gegangen, in der Hoffnung, jetzt schneller durchzukommen. Der Anblick der Schlange war dementsprechend ernüchternd 😞. Wir haben uns also wieder mal irgendwo angestellt und nach ca. einer Dreiviertelstunde waren wir so weit vorgerückt, dass wir von einem der Anweiser rausgezogen wurden, als ein Jeep gerade losfahren wollte, wo noch die Trittfläche frei war (Skandal! Macht die Willys voll!). Wir also ab hinter die Ladefläche und im Stehen und im Regen ging’s die selbe abenteuerliche Strecke wieder zurück nach Salento.

    Ehrlicherweise hatten wir uns unseren Ausflug nach Salento etwas romantischer vorgestellt: wir waren nass, müde und sahen spätestens nach der Fahrt völlig abgekämpft aus. Den Spanier wollten wir uns aber nicht entgehen lassen und da uns ohnehin noch 2h bis zur Rückfahrt nach Filandia blieben, haben wir uns bei Sangria und Paella wieder etwas aufgewärmt. Das hat die Laune definitiv wieder nach oben getrieben :)

    Um 7 Uhr waren wir pünktlich am pickup Punkt für den Jeep, der, wie könnte es an diesem Tag anders sein, eine Dreiviertelstunde später kam. Um 21 Uhr waren wieder im Hotel und haben uns einfach nur über die warme Dusche gefreut 🥲

    Meine Abschlussrechnung für diesen Tag: 12 Stunden unterwegs, davon 4 Stunden auf Jeeps gewartet…bleiben noch 8 Stunden Spaß! Und Spaß gemacht hat’s auf jeden Fall; dieser ganze Trip war bisher definitiv mein ‚kolumbianischstes‘ Erlebnis!
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  • Day 10

    Santa Marta

    January 7, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wir sind in der Karibiiiik! 🌴🍹

    Gestern Mittag ging unser Flug von Pereira nach Santa Marta - und es hat alles ganz wunderbar und pünktlich geklappt, wir hatten sogar noch Zeit für ein romantisches Frühstück am Busbahnhof (Foto 2).
    Der Kontrast bei Ankunft war ganz schön: aufgebrochen sind wir in Filandia bei 15 Grad und Regen, hier sind es 30 Grad und strahlender Sonnenschein - ENDLICH SONNE!

    Ein Taxi hat uns zum Hostel gefahren, in dem wir zwei Nächte gebucht haben. Wir hatten nicht sooo viel gutes von Santa Marta gehört und unseren Erwartungen waren entsprechend gering (wir nutzen das hier auch primär als Ausgangspunkt, aber zu unseren Plänen später mehr). Wir wurden von der Stadt jedoch positiv überrascht: unser Hostel („Masaya“) ist fantastisch! Eine dreistöckige Villa mit super schöner Rooftop Bar, inkl Pool. Und Santa Marta selbst hat echt ein süßes Zentrum - und liegt ja auch am Meer, also man kann es hier schon ein paar Tage aushalten :)

    Ich hab mich so gefreut: Henni, eine Kölner Freundin war zufällig auch heute noch in Santa Marta, bevor sie abends den Bus nach Medellin nehmen musste. Wir haben uns genau in diesem kleinen Zeitfenster zwischen unserer Ankunft und ihrer Abfahrt zwei Stunden zu einem frühen Abendessen getroffen und einfach mal so richtig schön gequatscht - das tat gut! 😍

    Pünktlich zum Sonnenuntergang haben Benedikt und ich es noch zum Meer geschafft - die tausenden Menschen und Händler lassen sich zwar schwer ausblenden, aber schön ist es trotzdem! Die Promenade erinnert mich ein bisschen an Rimini zur Sommerferienzeit - aber es ist auch schon ein Vibe!

    Abends gab es bei uns im Hostel live Musik und wir haben noch ein paar Stunden auf der Rooftop Bar verbracht, Bier getrunken und Billiard gespielt - as backpackerig as it gets 🤓

    Die erste Nacht im Dorm war super, hab die ganze letzte Woche nicht so gut geschlafen wie diese Nacht (sorry Benedikt 😘).
    Heute morgen gabs Frühstück auf der Terrasse und dann wurde erstmal richtig einer weg gebrutzelt 🍗☀️ Bis zur Mittagssonne haben wir grad so ausgehalten, dann mussten wir raus aus der Sonne, ist glaub ich aber auch ganz gut - Sonnenbrand am ersten Tag wäre schon sehr peinlich.

    Wir sind dann mal losgezogen, mussten wir auch, das Hostel hat so ein richtiges Versackungs-Potenzial. Neben einem leckeren Burrito zum Mittag, haben wir einen Abstecher zu Expo Tours gemacht, eine Reiseagentur, die in Santa Marta ihr Office hat und mit denen wir ab morgen eine 4-tägige Wanderung zur „Ciudad Perida“, dem Machu Pitchu Kolumbiens, gebucht haben (Kosten: 330€). Ich weiß auch nicht warum wir uns das antun, man muss es wohl gesehen haben - aber 3 Tage im Dschungel schlafen, ciao!

    Als vorbeugendes Kontrast Programm hab ich den Rest des Nachmittags mit Shoppen und im Nagelstudio („Somaflor“) verbracht - wenn’s schon mal so günstig ist (13€ für Maniküre und Nägel), kann mal ja mal auf die kacke hauen. Der Laden war auch ne Sehenswürdigkeit für sich - ich glaub ich bin da so nen Veedeltreff reingeraten: Alle im dem Salon wurden mit „mi Amor“ angesprochen und in den drei Stunden, in denen ich da war, saßen außerdem noch da:
    1. ein blinder Opi, der mir alle englischen Wörter, die er jemals irgendwo aufgeschnappt hat („SUGARDADDY!“) aufgezählt hat
    2. ein sehr energische korpulente Kolumbianerin, die die nonstop telefoniert hat
    3. ein Teenager, der sich Blitze in seinen neuen Haarschnitt rasieren lassen hat und der mir nach dem cut unaufgefordert beim Kiosk nebenan eine Cola gekauft hat (ok, cool)
    4. der Friseur, der in den Pausen zwischen Kund:innen Action Filme auf einem iPad geschaut hat.
    …Fazit: Alle hatten nen richtig guten Samstag bei Somaflor! Ich hab auf jeden Fall jetzt bunte Acrylnägel und endlich was zum anziehen, auf dem nicht „the north face“ steht. Man weiß ja nie, wen man im Dschungel so trifft, ich bin auf jeden Fall vorbereitet 💅

    Man merkt: Ich hab echt fetten Respekt vor der Tour, freue mich aber auch auf das Abenteuer. Ich werde dann auch kein Empfang mehr haben und mich erst wieder am Donnerstag mit dem nächsten Update melden 🙋🏼‍♀️
    Also: drückt mir die Daumen, ich drück sie mir auch (insofern das mit meinem künstlichen Nägeln noch geht). Adios!
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  • Day 14

    Ciudad Perdida Tour

    January 11, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 18 °C

    Amigos, Amigos! Das war was!
    Wir haben die letzten vier Tage und drei Nächte in der Sierra Nevada Santa Marta verbracht - einer tropischen Bergregion nahe der Küste. Natürlich haben wir das nicht auf eigene Faust gemacht, sondern mit einem Touranbieter („Expo Tur“, all in 330€).
    Ziel der Tour ist die ‚Cuidad Perdida‘ - eine wiederentdeckte Stadt indigener Vorfahren, die im tiefsten Dschungel liegt.

    TAG 1
    Los ging’s am Sonntagmorgen zunächst in das letzte per Auto zu erreichende Dorf. Oben gabs Lunch und das Kennenlernen mit unseren Guides. Unsere Gruppe ist recht groß, 16 Personen glaub ich. Insgesamt starten pro Tag ca 50-100 Leute die Tour mit den verschiedenen Agenturen, und man trifft die anderen Gruppen auch spätestens abends in den Camps. Zurückgelegt werden in den vier Tagen etwa 50km und 1200 Höhenmeter. Zu Fuß ist die einzige Möglichkeit die Cuidad Peridad zu erreichen, was das ganze nochmal attraktiver macht (vor allem nach der Erfahrung im Cocora Valley….was Kolumbianer:innen für ein gutes Foto auf sich nehmen, die würden sich da auch mit nem Heli da hinbringen lassen).

    Ich fand unsere Gruppe auf den ersten Blick recht nichts-sagend und war ein bisschen enttäuscht - natürlich hatte ich mir für die nächsten Tage ne coole Crew gewünscht: Der Deutschen-Anteil beträgt gut 50%, was für ne spritzige Gruppendynamik nie ein gutes Zeichen ist. Außerdem sind fast NUR Pärchen unterwegs, wenn ich alleine hier wäre, ich würde die Krise kriegen (krieg ich ja auch so und ich bin Teil davon). Naja, also im ersten Moment hat mich noch niemand vom Hocker gehauen, aber wie das ja oft ist, ergeben sich solche Konstellationen meist mit der Zeit.

    Die erste Etappe am Nachmittag hatte es dann auch schon in sich: es ging steil bergauf und da wir hier in sehr feuchten Regionen sind, war es teilweise auch ganz schön schlammig und rutschig. Weil wir auch schon mit dem Van einige Höhenmeter gemacht hatten, war die Aussicht schnell ziemlich spektakulär! Ich hab auf diesem Trip Pflanzen gesehen, denen gehts so gut, dass ich sie auf dem ersten Blick gar nicht erkannt hab: meterhohe Bananenbäume und Monsteras, die ganze Palmen hochgewachsen - da können wir unsere Ikea Pflanzen noch so viel gießen, das wird nix mehr.

    Unsre Gruppe ist gut sportlich! Ich würde mich ja als nicht unfit bezeichnen, aber das Tempo, was die vor gelegt haben, war schon sehr flott. Aus diesem Grund waren wir nach weniger als 4 Stunden am ersten Camp für die Nacht. Die Camps sind recht rustikale Anlagen mit Stockbetten, einer Küche und einem Gemeinschaftsareal - bis auf ein Blechdach alles offen. Da hier jeden Tag neue Leute durch geschleust werden, sind die Betten entsprechend müffelig - aber bis auf das, hatte diese Ursprünglichkeit auch eine gewisse Romantik. Also mir hat es gefallen, im Dschungel einzuschlafen und den Tieren und dem Fluss zu zuhören. Unser Schlafrhythmus passt sich auch komplett der Umgebung an: um 19:00 Uhr waren wir im Bett, um um 4:40 Uhr wieder aufzustehen. 👀

    TAG 2
    Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der indigene Bevölkerung Kolumbiens und ihrer Kultur. Einer unserer Guides hat sehr enge Beziehungen zu den „Kogis“, einem der vier indigenen Stämme, die in der Sierra Nevada Santa Marta noch heute leben und da wir einige ihrer Dörfer passiert haben, finde ich es richtig, dass wir vorher aufgeklärt wurden.
    Die Kogis leben heute immer noch so wie vor hunderten von Jahren: Ohne Elektrizität, als Selbstversorger (die Schweinchen 🫠) und mit ihren ganz eigenen Traditionen.
    Alle Stammesmitglieder:innen (Männer, Frauen, Kinder) tragen ausschließlich weiße Kleidung, haben langes Haar und pflegen eine sehr enge Verbindung zur Natur. Von ihrem nachhaltigen ökologischen Lebensstil können wir uns echt noch einiges abschauen…was das Thema Geschlechtergerechtigkeit angeht, eher weniger. Wir haben am Vormittag einen Stop in einem indigenen Dorf gemacht, wo uns ein Kogi erklärt hat, dass Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr ausschließlich spielen dürfen und mit Eintritt ins 18. Lebensjahr werden die Männer von dem spirituellen Führer ins Erwachsenenalter eingeführt und lernen alles über die Tiere und Pflanzen des Dschungels und wie man sich zu Nutze machen kann; während die Frauen lernen, wie man aus einer Pflanze einen Faden spinnt um daraus Taschen für die Männer zu nähen. Also ja, es ist ziemlich cool aus ner Pflanze eine Tasche zu machen, aber wie viel Taschen kann man brauchen, wenn das der einzige Lebensinhalt ist? Na ja. Außerdem habe ich die Vermutung, dass die Männer Spiritualität sehr stark mit high sein gleichsetzen: sie kauen den ganzen Tag Cocablätter (also die Blätter, aus denen auch Kokain gewonnen wird). Die Wirkung ist zwar eine andere, aber ein bisschen weggetreten sehen die zT schon aus.

    Mittags haben wir Pause an einem Camp am Fluss gemacht, wo wir auch schwimmen konnten - so gaaaanz langsam ist sich die Gruppe näher gekommen. Nachmittags ging’s nochmal die exakt gleiche Strecke vom Vormittag weiter und das ganze auch noch steil bergauf - streckenmäßig ist Tag 2 am krassesten. Uns kamen dann auch die ersten Gruppen von Tag 4 entgegen, die sich auf dem Rückweg befunden haben: die sahen so groggy und dreckig aus, ich hab das dumpfe Gefühl, das wird noch doller hier.

    Wir waren recht früh im letzten Camp, so gegen halb 4. Die Taktung hier erinnern mich stark an Krankenhaus: um 5:00 Uhr morgens Frühstück, um 11:00 Uhr Mittag und um 17:00 Uhr steht das Abendessen auf dem Tisch.
    Das wirklich schöne an dem Tag war, dass wir abends wirklich noch länger in der Gruppe zusammen gesessen und das erste mal richtig gebondet haben. Die Leute hier sind wirklich schwer in Ordnung! Etwas ruhiger und entspannter als manch andere Gruppe, aber das ist nach so einem Tag auch sehr angenehm. Am nettesten ist ein holländisches Pärchen, ein norwegisches Pärchen und eine deutsche Solo Travel, mit denen wir bis tief in die Nacht, aka 8 Uhr abends, noch Karten gespielt haben. Es hat dann auch noch angefangen zu regen, was es unter dem Blechdach noch etwas gemütlicher gemacht hat. Ich werd hier noch zum Outdoor Girl, ich sag’s euch.

    TAG 3
    Heute war’s endlich soweit: wir sind wieder um 6 Uhr aufgebrochen, um das letzte Stück (ca 1h) zur Cuidad Perdida zu laufen.
    Im Reiseführer stand, dass man kurz vorher noch den Fluss durchqueren muss, da es an dieser Stelle keine Brücke gibt. Zu meiner großen Erleichterung haben sich die Verantwortlichen aber was einfallen lassen: über den Fluss war eine Art manuelle Seilbahn gespannt - ein Metallkorb, der an einem Drahtseil aufgehängt ist und der von zwei Guides an den jeweiligen Ufern mit Hilfe von Seilen von der einem auf die andere Seite gezogen wird. Lange Rede kurzer Sinn: genau bevor unsere Gruppe an die Reihe kam, ist das Seil gerissen und die Seilbahn war außer Gefecht gesetzt 👍 Also doch die Hose hochgekrempelt, Schuhe ausgezogen und ab durch den Fluss. Danach waren zumindest alle wach.

    Die verlorene Stadt heißt nicht umsonst verloren - um sie zu erreichen, muss man 1200 ‚Stufen‘ rauf. Das sind 1200 Steine, wild aufeinander gestapelt und am besten man schaut nicht nach unten, während man sie hoch steigt. Dass es gestern geregnet hat, war auch nicht sehr hilfreich.
    Aber: die nasse Hose, der Aufstieg, das frühe Aufstehen - alles hat sich für den Anblick der Lost City gelohnt (Bild 1)!
    Ein ganz kurzer geschichtlicher Abriss vorab, weil ich selbst noch nie davon gehört hatte und man dann die Bedeutung besser versteht: die Lost City war sowas wie die Hauptstadt der indigenen Völker, die diese vor fast 2000 Jahren errichtet haben und hier zu Tausenden gelebt haben, bevor im 16. Jhd. die Spanier kamen und die Indigenen fliehen mussten. So weit, so bekannt, so beschissen. Irgendwann in den 1970ern haben indigene Nachfolger die mittlerweile zugewachsene Stadt wieder entdeckt (eher zufällig) und festgestellt, dass ihre Vorfahren alle Verstorbenen mit Schätzen bestattet haben. Also ging das große Plündern und Grabeäubern los, bis die Regierung eingeschritten ist und es zur Ausgrabung und Restaurierung freigab. Funfact: aufgrund ihrer Expertise sind viele der ehemalige Plünderer heute Guides.

    Die Stadt erstreckt sich über vier Ebenen und man sieht noch wirklich viele Grundmauern der damaligen Häuser. Unsere Guides haben uns herumgeführt und viel über die Geschichte erzählt, dann hatten wir etwas free time – wo natürlich erst mal ausgiebig einer weg geshootet wurde. Leider kann ich hier nur zehn Bilder hochladen, sonst hättet ihr mich jetzt in jedem Winkel der Lust City bewundern können.

    Tatsächlich lebt heute eine Familie der Kogis hier (vor allem um ein Auge auf das Gebiet zu haben) - und zwar nicht irgendeine, sondern die des spirituellen Führers (ihr erinnert euch: das ist der Typ, der die Jungs mit 18 mit Cocablättern ausstattet).
    Er hat für Kolumbiens Geschichte so eine starke Bedeutung, dass ihn jeder der schon mal hier war gesehen hat: sein Bild ist auf jedem 50mil Pesos Schein abgedruckt. Wir durften ihn tatsächlich persönlich treffen, unsere Tour Agency pflegt wie gesagt sehr enge Beziehungen zu den Indigenen (und natürlich bekommen die im Gegenzug Geld), aber ich fand’s total krass. Dieser sehr alte, in weiß gekleidete Mann hat mir total viel Ehrfurcht eingeflößt (Bild 9).

    Der Weg zurück war wieder sehr abenteuerlich, die 1200 Steine runter, den Fluss durchquert und dann einen kurzen Stopp im Camp fürs Mittagessen gemacht.
    Nachmittags sind wir dann nochmal ein paar Stunden zur dritten und letzten Unterkunft gelaufen - mit der lost City im Rücken hat man doch etwas weniger Spaß am Wandern und wir gehen die Strecke jetzt ja auch zum zweiten Mal. Naja, angekommen sind wir trotzdem und hatten nochmal einen echt netten letzten Abend zusammen. Als dann beim Essen der Strom ausgefallen ist und wir mit Handylicht im Dunkeln beisammen saßen, bin ich dann doch etwas melancholisch geworden, dass es morgen schon vorbei ist…klassisches post-Klassenfahrt-feeling 😔

    TAG 4
    So, jetzt haben wir‘s (und ihr auch - sorry für den eskalierten Text) bald geschafft!
    Der vierte Tag war einfach nur noch Augen zu und durch. Meine Beine wollten gar nicht mehr, wir sind so viel gelaufen wie an keinem anderen Tag (aufmerksame Leser:innen haben schon bemerkt, dass 2 Tage für den Hinweg aber nur 1,5 für den Rückweg eingeplant waren).
    Es war alles schlammig und rutschig und natürlich hat es mich an einer besonders glitschigen Stelle hingehauen. Benedikt hat so doll gelacht, dass, als er mir die Hand reichen wollte, um mir aufzuhelfen selber weg gerutscht ist. Das war mein Highlight des Tages. Wir haben das letzte Stück dann beide mit terrakotta-farbigen Hintern zurückgelegt.

    Nach 6 Stunden, als ich fast nicht mehr konnte, haben wir mittags endlich das Dorf vom ersten Tag erreicht: wie eine Oase tauchte es vor uns auf und ich war kurz davor den Van zu umarmen.
    Wir haben als Gruppe noch zusammen gegessen, barfuß Bier getrunken und waren doch ganz schön stolz auf uns 🥲

    Der Abschied war kurz und schmerzlos, da wir alle in unterschiedliche Richtungen kutschiert wurden: für uns ging es nach dem Hike zum Tayrona National Park bzw. einem Hostel da ganz in der Nähe, wo wir uns drei Nächte zum völligen Entspannen gebucht haben. Falls ihr mal mit Expo Tur bucht: dieser Shuttle Service zum nächsten Ort ist inklusive, einfach die großen Backpacks am ersten Tag im Office abgeben und ein Zettel mit dem Zielort dranheften, die bringen die dann mit.
    Ich war SO froh nicht nochmal zurück nach Santa Marta zu müssen um dann wieder die gleiche Strecke nach Tayrona zurückzulegen - das hätte und locker 3h gekostet und so waren wir wider erwartend bereits um 15 Uhr in unserer kleinen Oase angekommen - doch dazu morgen mehr!
    Ich geh jetzt erstmal duschen.
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  • Day 16

    PNN Tayrona

    January 13, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Hola again.
    Wir sind immer noch am Eindrücke der Wanderung verdauen aber jetzt geht’s hier weiter mit frischen, Insights von der Karibikküste!

    Uns wurde mehrfach empfohlen, sich nach der Tour, sich einen guten Ort zum runterkommen und entspannen zu suchen. Und das haben wir getan! Das „Oregin Hostel“ (12€ im Dorm) war die letzten drei Tage so etwas wie unser persönliches Wohnzimmer und absoluter Wohlfühlort. Zum einen ist das Hostel unfassbar schön gelegen an einem Fluss, von Dschungel umgeben und mit großem Pool – aber was es so besonders macht, ist der Besitzer Will und die familiäre Atmosphäre, die in dem Hostel herrscht. Es ist einfach super relaxt (was nicht zuletzt an dem sehr relaxten Will liegt, der auch mal den ganzen Tag stoned sein kann - aber hervorragende Drinks bekommt er immer hin!): abends wird zusammen auf Kissen auf dem Boden gegessen (ausschließlich veggy, was ein Segen!), tagsüber am Pool gechillt und da hier alle eher wegen der Natur da sind, passte das auch ganz gut zu unserem neu gewonnenen Tagesrhythmus: früh ins Bett, früh aufstehen, Tag voll auskosten. Kurz gesagt, absolute mega Empfehlung!

    Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir erst mal ausgiebig Körperhygiene betrieben und uns abends zu den anderen Gästen dazugesellt. Abgesehen von den Touren, die wir in Gruppen gemacht haben, hatten wir bisher noch nicht so wirklich viel Kontakt zu anderen Backpackern - und es war voll schön, zusammen Cocktails zu trinken, sich stundenlang über Gott und die Welt auszutauschen und eben den typischen Backpacker-Schnack zu halten. Wir haben direkt mit einem aus australischen Pärchen gebondet (‚Em + Chris 🤍), mit denen wir auch die nächsten zwei Tage viel zusammen abgehangen haben und wo ich auch wirklich das Gefühl hatte, dass man auch als Pärchen coole andere Leute kennen lernen kann. Insgesamt ist es aber schon so das Solo Traveler er Solo Traveler anziehen und Pärchen eher Pärchen. Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen.
    Irgendwann sind wir für unsere Verhältnisse recht spät, recht betrunken und recht zufrieden ins Bett gegangen.

    Der nächste Morgen war leider so gar nicht, wie ich ihn mir vorgestellt hatte: anstatt Entspannung und Wills Cocktails, gab es für mich erst mal: Immodium akut und Vomex 💩 – halloooo Magen Darm. Ich hab mich total geärgert, weil ich am Anfang nicht zuordnen konnte, woher das kam. Als ich mittags kurz aus meiner Höhle gekrochen kam und mit Chris über gesprochen hab, meinte er, dass das doch mehr als natürlich sei, nach der Extrembelastung, die mein Körper die letzten Tage durchgemacht hat. Ich habe mich dann zurück an den Halbmarathon in Köln erinnert, wo ich danach exakt die selben Symptome hatte und muss mir wohl einfach eingestehen, dass ich mich nicht nur belastet, sondern leider überbelastet habe und jetzt erst mal ein bisschen Ruhe brauche. Und ich muss wohl einsehen, dass Benedikt um einiges fitter ist als ich 🏃🏻🔥
    Den Tag können wir daher getrost überspringen - bis auf schlafen und einen Bananenshake, der drin geblieben ist, gibt es nichts zu berichten.

    Gott sei Dank ging’s mir am Tag darauf (Freitag) wieder viel besser und wir konnten das machen, warum wir ursprünglich in das Origin Hostel gekommen waren (neben am Pool chillen und Margaritas trinken): die Besichtigung des Tayrona Nationalparks.
    Der Tairona Nationalpark ist ein relativ langer und breiter Abschnitt an der Küste vor der Sierra Nevada Santa Marta, der besonders geschützt wird und neben einfachen Wanderfaden durch den Dschungel und wirklich schöner Natur, traumhafte, karibische Strände bietet. Wir sind also nach dem Frühstück mit den Öffis zu dem wirklich sehr nah gelegenen Eingang gefahren und wollten uns dann auf einen „Spaziergang“ durch den Park zum erst besten Strand aufmachen. Wir haben die Distanzen im Park jedoch etwas unterschätzt und fast 2 Stunden in Badelatschen gebraucht, bis wir endlich am Wasser angekommen sind – aber es hat sich wirklich gelohnt: der Strand war wunderschön und wir hatten auch noch gute 2 Stunden vor Ort, bevor wir uns wieder auf den Rückmarsch machen mussten.
    Also insgesamt wieder sehr viel laufen für recht wenig Entspannung (nächstes mal: früher los!), aber nach der Lost City war uns das nur ein müdes Achselzucken wert. Einen Affen haben wir sogar auch noch gesehen!
    Solltet ihr mal in Kolumbien sein und den Nationalpark machen: es ist sehr üblich, im Park selbst ein bis zwei Nächte zu übernachten. Es gibt viele ganz einfache Unterkünfte, die meist für ein paar Euro Hängematten zum Übernachten anbieten. Hierfür fehlt uns tatsächlich die Zeit und auch ein bisschen die Energie - und wir waren froh, als wir wieder bei Will waren!

    An diesem letzten Abend im Origen haben wir mit den Australiern und anderen Gästen Spiele gespielt, getrunken und waren etwas melancholisch, aber auch vorfreudig, dass es morgen wieder weitergeht!
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