Satellite
Show on map
  • Day 3–5

    Sigiriya oder: wir und ein Stein

    January 3 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir sind in Sigiriya! Das ist eine mini mini kleine Stadt im mittleren Norden, in die man wegen ihrer berühmten Ruine, einer alten Felsenfestung kommt (Weltkulturerbe und so). Die Festung wurde 500 n.Chr. auf einem 200 Meter hohem Felsen erbaut und ist schon sehr beeindruckend. Aber das wollten wir uns am nächsten Tag ansehen. Erstmal: chillen!

    Nach unserer wilden Fahrt sind wir in unserem Guesthouse eingecheckt („Jaana House“, 6€ pP/Nacht). Das Gasthaus-Prinzip ist hier weit verbreitet und für uns als Reisende das Entspannteste, was man sich vorstellen kann. Meist schläft man in einem Anbau des Hauses, in dem die sri-lankische Familie lebt und wird, wenn man denn möchte, rund um die Uhr bekocht. Ich liebe die Art, wie hier gegessen wird! Meist gibt es eine Auswahl an verschiedensten Currys, dazu Brot (va. Roti oder Naan) und natürlich literweise Tee. Alle essen alles gemeinsam und es ist super vielfältig, super frisch und extrem veggy-freundlich!
    Da unser Guesthouse recht abgelegen ist und die Stadt wie gesagt generell aus nur ca. 5 Häusern besteht, war nach dem Essen auch schon fast Schlafenszeit - hier passt man sich ganz natürlich an den Hell-Dunkel-Rhythmus von außen an.

    In jedem Reiseführer und Blog steht, dass man sich die Festung UNBEDINGT zum Sonnenaufgang ansehen muss. Wir haben das vorbildlich ignoriert und uns kollektiv für Schlummern entschieden. War aber auch bitter nötig nach dem langen Tag gestern.
    Nach dem Frühstück hat uns Benedikt in zwei Kohorten zum Eingang der Sigiriya Festung gefahren. Ich muss kurz einschieben, dass ich so froh über unsere Entscheidung bin, die Route zu ändern. Die Gegend hier ist so hammer schön, die hätten wir sonst einfach verpasst. Es ist irgendwie so richtiges Insel-Feeling: super warm, überall wuchern Palmen, die Straßen sind staubig und am Rand sind immer wieder Obststände angesiedelt. Obwohl das Meer 100km entfern ist, gibt Sigiriya mir richtige Urlaubs-Vibes!

    Aber jetzt zum Kultur-Programm! Es ist schon immer wieder faszinierend, wie viel Energie man am Anfang von so einer Reise hat. Da werden die 20.000 Schritte mit links vollgemacht und im Reiseführer alles über die Geschichte nachgelesen. In drei Wochen werde ich froh sein, auf meiner Strandliege den Arm für ein Erfrischungsgetränk heben zu können.
    Ich will aber gar nicht viel über Sigiriya an sich erzählen, das faszinierendste hab ich am Anfang schon gespoilert: dass es auf einem sehr hohen Felsen gebaut ist. Um die 1200 Stufen hoch zu kraxeln bezahlt man 30$ und wird dafür mit einer einzigartigen Aussicht über das halbe Land belohnt.
    Ich komm einfach immer wieder nicht darauf klar, was Menschen alles gebaut haben - mit ihren Händen! Allein wie die die Baumaterialien da hoch bekommen haben, ist mir ein Rätsel (s. Foto 5).

    Wieder unten angekommen, sind wir zurück zum Guesthouse - so langsam wurde die Mittagshitze auch unerträglich!
    Für den Nachmittag haben Josie und Paula entscheiden, sich in einem Café zu entspannen, während Benedikt, Heidi und ich noch in die nächstgelegene Stadt „Dambulla“ gefahren sind. Hier gibt es ein weiteres kulturelles Highlight zu bestaunen, die sogenannten „Höhlentempel“. Das sind buddhistische Tempel, die in einen Felsen reingebaut wurden und durch aufwändige Wandmalereien und großen goldenen Statuen beeindrucken. Mir hat am besten gefallen, dass man in die Anlage, wie jeden Tempel, nur barfuß betreten darf - so auf dem warmen Boden zu schlendern hat einfach was. Heidis Highlight war das Omlette-Brötchen am Ausgang - vielleicht reicht es jetzt auch erstmal wieder mit Sightseeing.

    Auf dem Rückweg haben wir uns noch mit Wasser, Snacks und Bier eingedeckt. Letzteres bekommt man ausschließlich in einem „Beer Shop“, wo man durch Gitterstäbe hindurch bedient wird. Bier ist mit etwa 2€ pro Flasche ziemlich teuer für sri-lankische Verhältnisse, wenn man bedenkt dass man dafür eine ganze Mahlzeit im Restaurant bekommt.
    Das war dann tatsächlich auch unser Abendprogramm: essen, quatschen, Biertrinken.

    Ich glaub wir wären alle gerne länger im Norden geblieben, hier stimmt einfach viel. Aber morgen müssen wir uns dann wirklich mal langsam Richtung Berge begeben, sonst kommen wir nie voran. Falls jemand demnächst einen Trip nach Sri Lanka plant und er euch fragt ob er/sie hierher kommen soll, dann wisst ihr ja jetzt, was ihr antworten müsst: „Na Sigi!“.
    Read more