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  • Day 5

    Bogotá te quiero

    December 7, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 13 °C

    Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt ist bereits beeindruckend, wenn sich die Stadt vor den grünen Bergen auftut. Es ist eine Stadt ohne großen Glanz, aber charmant mit ihren Graffiti-überzogenen Häusern. Rußpartikelfilter und Rote Ampeln sind im Verkehr nicht sehr beliebt. Man merkt recht schnell, dass Bogotá eine Stadt mit Ecken und Kanten ist.
    Das Viertel „La Candelaria“, in dem sich mein Hostel befindet, ist nicht als die sicherste Gegend bekannt, aber gleichzeitig die touristischste, da sich viele der bekannten Spots hier befinden. Von großen Stadtspaziergängen wird hier eher abgeraten, gerade wenn es dunkel wird. Da soll eher auf das Taxi oder Uber, was hier eigentlich verboten ist, zurückgegriffen werden.
    An meinem ersten Tag war ich nach den 10 Stunden Flug ziemlich kaputt, habe mich am Abend dann aber trotzdem von meinem brasilianischen Mitbewohner Danilo überreden lassen nochmal auszugehen. Danilo ist ziemlich cool, wir verstehen uns sofort. Ich weiß nicht, ob ich immer so viel Glück mit meinen Mitbewohnern habe oder irgendein geheimer Super-Algorithms mir diese immer so gut zuteilt. Wir sind dann in die „Zona Rosa“ gefahren, einem beliebten und eher teureren Ausgehviertel im Norden. Ich erhielt sogar meine erste Aufforderung zum Salsa tanzen, das Experiment wurde aber nach kläglichen 5 Minuten abgebrochen.

    Am zweiten Tag waren wir nachmittags auf dem Monserrate, dem Berg, den man mit einer Seilbahn erreicht und man einen großartigen Blick über Bogotá hat. Außer der Gipfel ist von Wolken umgeben, wie natürlich in unserem Fall.
    Abends wurde ich von einer Kolumbianerin eingeladen. Der 07. Dezember ist in Kolumbien „Dia de las velitas“ ( Tag der Kerzen, oder Kerzchen). Sie sagte ich brauche nichts mitbringen und auch kein Geld, nur gemütliches zusammensitzen mit ihren Freunden und etwas trinken. Die Runde bestand aus mir, ihr und ihren 6 schwulen und extrem lustigen Freunden. Irgendwann herrschte dann Aufbruchsstimmung und wir in den Club „Kaputt“ gefahren. Riesiger Club, ein Bisschen wie Berlin, 5 Floors, von Latin bis Techno, und noch ein Floor auf dem Dach. Feiern ist hier auf einem ganz anderen Level als in Deutschland. Hier sieht man kein einziges Bein still stehen, speziell auf dem Latin-Floor, wenn die ersten Salsa-Lieder gespielt werden, bewegt sich einfach alles und dann auch sehr eng aneinander. Mitsingen kann bei den Liedern auch immer jeder. Mein erstes Salsa-Training hab ich dann auch bekommen und mich wohl gar nicht so blöd angestellt. Allerdings kann hier wirklich jeder extrem gut tanzen, vielleicht haben die hier irgendein extra Gen oder so. Um 4 war ich dann schließlich wieder im Hostel. Da ich ja nun kaum Geld dabei hatte, hatten mir die Kolumbianer den kompletten Abend spendiert, vom Eintritt über Getränke, und wollten auch nichts davon wieder haben.

    Es ist gerade mal mein dritter Tag angebrochen und man sieht an der Textlänge wieviel bereits passiert ist. Heute verbringe ich den Tag nur im Hostel, da extrem kaputt und passenderweise regnet es eh gerade wie aus Eimern. Danilo musste leider abreisen, was ihm selbst aber auch am meisten weh tat.
    „The women here will make you move to Columbia“ war noch unser Schlusssatz.
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