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  • Day 1

    Überfüllte Züge, Überschwemmung und Elke

    August 11, 2023 in Croatia ⋅ ☀️ 26 °C

    Während der Zugfahrt, kurz vor München, lerne ich eine kroatische Familie kennen, die sich zu mir in's Abteil setzt. Ines arbeitet selbst bei der Bahn in Kroatien, reist mit einem VIP-Ticket und bringt mir ein paar Worte Kroatisch bei. Ab München ist der Zug ziemlich überfüllt, aber viele Leute, die in unserem Abteil reserviert haben, kommen nicht und so gehören wir zu den glücklichen Personen mit einem Sitzplatz. In München steigt Elke ein, die fast 60 ist, viel jünger wirkt und mich bis Zagreb mit ihrer halben Lebensgeschichte zutextet. Sie ist sehr nett, macht viele Scherze und fährt zu ihrem Mann nach Kroatien. Jetzt weiß ich nicht nur, dass ich versehentlich in der 1. Klasse gelandet bin, sondern auch, dass ich in die Kryptowährung Shiba Inu investieren sollte.
    In Prien am Chiemsee stehen wir 30 min, weil ein Baum auf der Strecke liegt. Der Zug fährt durch die Alpen und die Aussicht ist herrlich. Etwas später ist auch für mich Stehen angesagt und einige Amerikaner nehmen unsere Plätze ein. Die kroatische Familie muss sich jetzt einen Platz teilen und Elke und ich wechseln uns mit Stehen ab. Der Zug ist total überfüllt und in einer Durchsage werden Leute, die nach Salzburg fahren, dazu aufgefordert, auszusteigen. Die kroatische Familie tut mir leid, da sie in Mannheim die Info bekommen haben, dass sie keine Sitzplatzreservierung brauchen. Ines teilt sich mit ihren Kindern mittlerweile einen Platz. In Villach müssen wir alle aufgrund der Verspätung umsteigen, doch der nächste Zug ist kleiner und noch überfüllter, weswegen diesmal noch mehr Personen in den Gängen stehen oder sitzen. Allerdings ergattern Elke und ich einen Platz in einem Abteil mit zwei jungen Australiern und ich kann zwischen den Funklöchern sogar ein schönes und günstiges Airbnb für heute Abend buchen.
    In Slowenien fahren wir entlang des Flusses Sava, der viel Wasser führt. In Ljubljana steigen die Meisten aus und wir haben endlich viel Platz im Zug. Hinter Ljubljana bemerken wir dann, dass es hier letzte Woche Überschwemmungen gegeben hat. An manchen Hausfassaden sieht man wie hoch das Wasser gestanden hat, auf den Feldern liegt zum Teil viel Holz, der Zug schleicht hier im Schritttempo, die Räder quietschen auf den Gleisen und teilweise steht links und rechts der Gleise noch das Wasser. Die Gleise standen mit Sicherheit unter Wasser und Ines teilt uns mit, dass der Zug vor einer Woche eine andere Route um Ljubljana genommen hat. Bald darauf wird es dunkel und mit 1,5 Stunden Verspätung kommen wir in Zagreb an. Zum Airbnb ist es nur ein kurzer Spaziergang vom Bahnhof.
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