• Nunobiki-Wasserfälle und ein Wildschwein

    November 11, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 14 °C

    Wie immer möchte ich zu Fuß die ganze Stadt erkunden und möglichst viel sehen, also geht es mit einer Packung Zuckerwatte in der Hand Richtung Schrein. Der Ikuta-Schrein ist einer der ältesten Schreine Japans. Anschließend geht es in das Viertel Kitano-cho am Fuße des Berges Rokko, das ziemlich international ist. Hier haben sich im 19. Jahrhundert Händler und Diplomaten aus aller Welt niedergelassen, was man auf den ersten Blick anhand der Architektur der Häuser sieht: englische, russische, französische und japanische Architekturstile vermischen sich hier. Auch ein deutsches Haus, das Wetterhahn Haus, findet man vor. Die meisten Häuser kann man besichtigen, sie sind allerdings gerade am Schließen, also laufe ich weiter den Berg hinauf und durch einen Wald, in dem mehrere Schilder vor Wildschweinen warnen. Ich denke mir nicht viel dabei, laufe an einer Seilbahn vorbei und bis hin zu den Nunobiki-Wasserfällen. Es dämmert bereits, aber der Wasserfall und die Felsen rundherum sind beleuchtet. Von einem Aussichtspunkt in der Nähe sieht man die Skyline der Stadt und ein Paar picknickt an einem der Tische.

    Auf dem Rückweg begegne ich einem Wildschwein, das auf dem selben Wanderweg unterwegs ist wie ich. Mit ausreichend Abstand und mehrmaligem Innehalten laufe ich langsam hinterher, denn das große Tier flößt mir Respekt ein. Als ich die ersten Straßenlaternen der Stadt erreiche und wieder im Wohnviertel bin, mache ich mir keine Gedanken mehr. Ich laufe über eine Brücke - vom Wildschwein keine Spur mehr. Hinter der Brücke schaue ich nach links und rechts und da steht das Wildschwein. Ausgewachsen, bestimmt 120 Kilo schwer. Es schaut mir in die Augen, ich schaue zurück. Dann dreht es sich um und läuft zurück in den Wald und ich setze meinen Weg Richtung Bahnhof fort. Mit dem Zug geht es zurück nach Himeji.
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