Toleranz geht in beide Richtungen

Puh. Jetzt ist die Woche in Jordanien fast vorbei, und ich dachte noch bis heute Mittag “wow, wie unverhofft fortschrittlich!”
Nur, um jetzt den Baklava-Laden vor lauter Unwohlfühlen zu verlassen und auf die anderen in der Hotel Lobby zu warten. Nachdem ich mir mein langärmeliges Jeanshemd über das wadenlange, weite Zebrakleid gezogen habe. Die abschätzig anmutenden Blicke von besonders einer Frau waren zu viel für mich. Meine Mitreisenden waren mit Auswahl ihrer Köstlichkeiten beschäftigt, ich hab mich aufs Herumschweifen beschränkt, und bin vielleicht auch sensibler.

Umso schöner der Austausch mit den anderen. Verständnis und Mitgefühl, und Shaun bot sogar an mich ins Hotel zurückzulaufen. Tolle Truppe. Und ich durfte erneut üben, meine Verletzlichkeit zu zeigen.

Dazu dann direkt der Gedanke: Toleranz geht in beide Richtungen. Bin ich mir so sicher, eine vollverschleierte Frau mitten in Karlsruhe nicht einmal von oben nach unten gemustert haben zu würden? Egal, wie weit ich mich schon fühle, da geht noch mehr!Read more