• Säfstaholm Schloss

    October 26 in Sweden ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Sage vom alten Apfelbaum von Säfstaholm

    Vor vielen, vielen Jahren, als die Nebel noch schwer über den Seen von Sörmland lagen, stand auf dem Hügel bei Vingåker das prächtige Schloss Säfstaholm. Sein Garten war berühmt weit über die Dörfer hinaus – doch am meisten sprach man von einem einzigen Baum.

    Es war ein alter Apfelbaum, der mitten im Park wuchs, krumm wie ein Greis, doch jedes Jahr brachte er Früchte hervor, süß und golden wie Sonnenlicht. Man sagte, er sei ein Geschenk des Frühlings selbst – gepflanzt von einer geheimnisvollen Frau in Weiß, die in einer Mondnacht erschien, als das Schloss noch neu war.

    Der Legende nach war sie keine gewöhnliche Frau, sondern den väna frun i sjön, die schöne Dame des Sees. Sie versprach dem damaligen Grafen, dass dieser Baum seinem Haus Glück bringe, solange niemand aus Gier oder Hochmut einen Zweig davon breche.

    Viele Jahrzehnte vergingen, und das Schloss blühte. Doch eines Winters, als das Land hungerte, wollte ein junger Verwalter den Baum fällen, um Feuerholz zu gewinnen. Kaum hatte er die Axt erhoben, ertönte ein Schrei aus der Krone – nicht von einem Menschen, sondern wie das Rufen eines Vogels aus einer anderen Welt.

    Am nächsten Morgen fand man den Mann bewusstlos unter dem Baum, und die Axt war zerbrochen. Niemand wagte es je wieder, dem Apfelbaum Schaden zuzufügen.

    Seitdem heißt es in Vingåker:

    „Solange der alte Apfelbaum blüht, bleibt das Schloss im Frieden,
    doch wenn er fällt, weicht das Glück aus Säfstaholm.“

    Und tatsächlich – der Baum steht noch heute, alt, verwittert und ehrwürdig, und trägt manchmal, trotz seines Alters, noch eine einzige goldene Frucht.
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