• Cartagena: Die ummauerte Kolonialstadt

    2022年10月24日, コロンビア ⋅ ⛅ 29 °C

    Cartagena ist für viele Touristen ein Must-See in Kolumbien. Die Küstenstadt ist bekannt für ihre bezaubernde, große Altstadt, die eine hohe Mauer vom Rest der Stadt abschottet.
    Wir hatten unser Air BnB in Bocagrande, eine Landzunge, übersäht mit Hotels. Die Stadt wird geradezu von Touristen überschwemmt. Bei Ankunft kamen uns im Auto ein Partybus nach dem nächsten entgegen. Wir checkten ein, aßen kurz was und stürzten uns dann ins Getümmel. Auf dem Hauptplatz der Stadt wurden wir von unzähligen Promotern angesprochen und aufgefordert in ihre Bars und Clubs zu kommen. Einer war sympathisch und da wir eh planlos waren, folgten wir. Leider können wir uns immer noch nicht mit Reaggeton im Club anfreunden und stehen immer etwas verloren da. Jan sieht das ganz genauso wie wir, also blieben wir keine 10 Minuten. Wir schlenderten zurück zum Platz, und kauften uns drei Mojitos an einem Straßenstand. In der Mitte des Platzes stand eine Statue, an der wir uns ablehnten und das Geschehen um uns herum beobachteten. Plötzlich kamen wie aus dem nichts fünf Polizeibeamte auf uns zu und forderten uns auf unsere Taschen zu öffnen. Dominik und Jan wurde sogar in die Hose geschaut und unter die Zunge. Ich wurde relativ verschont. Sie waren auf der Suche nach Drogen. Ein Beamter zog vier Briefmarken aus Jans Tasche und war sich plötzlich sicher, das sei LSD. Wir mussten fast lachen, aber dafür wirkten die Beamten etwas zu ernst und wir versuchten auf Spanisch zu erklären, dass das zum Verschicken von Briefen sei. Zum Glück glaubten die anderen Beamten uns und überzeugten ihren Kollegen. Nachdem ihre Suche erfolglos war, verwickelte uns einer der Beamten in ein Gespräch, fragte woher wir kämen und war ganz nett. Er fragte uns, was wir in Deutschland machen würden (dabei entstand Jans legendärer Satz: "Soy Avocado" 🥑 statt "Soy abogado") . Er erzählte uns, dass er nur knapp 400€ im Monat bekäme und wollte wissen, was wir verdienen würden. Ich stellte ihm im Gegenzug die Frage, was wir machen sollten, wenn wir von korrupten Polizisten auf der Straße angehalten werden, die Geld haben wollen. Er überlegte erst, sagte dann "123" wählen, also die Polizei rufen. Wir versuchten ihn irgendwann abzuwürgen, weil wir uns nicht mehr ganz sicher waren, ob er uns wirklich positiv gesinnt war (welcher Polistiz hat schon Zeit und Lust auf einen 15 Minuten Talk, nachdem sie uns komplett gefilzt hatten?!).

    Den nächsten Tag verbrachten wir mit Wenig-tun. Dominik versuchte noch sein Handy wegzubringen, da ein Typ ihm per WhatsApp versichert hatte, er hätte den richtigen Bildschirm da, kam dann aber enttäuscht wieder, denn der Verkäufer hatte sich auch vertan.

    Am letzten Tag machten wir uns auf den Weg 3,5 km am Strand entlang Richtung Altstadt. Ich hatte uns um 16 Uhr zu einer Free Walking Tour angemeldet. Unser Guide Ronald berichtete, dass Cartagena nach einer spanischen Stadt benannt wurde, weil der Hafen der Stadt einen der spanischen Eroberer an den Hafen vom spanischen Cartagena erinnerte. Die Stadt wurde zu einem Umschlagpunkt für den Sklavenhandel. Über 150.000 verschleppte Menschen, zum Großteil aus Afrika, wurden auf dem Hauptplatz der Altstadt verkauft ...
    Auf meine Frage wie viele Menschen heute in der Altstadt wohnen würden, musste Ronald lachen und fügte hinzu: "Niemand." Seitdem der Stadtkern in den 90ern zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, schnellsten die Preise in die Höhe, sodass er nur noch aus Air BnBs und Hotels besteht.

    Bei der Tour lernten wir Tal, einen netten Israeli, kennen. Nach der Tour schlossen wir uns einer größeren Gruppe der Teilnehmenden an und gingen alle zusammen ins Ausgehviertel Manga. Dort sollten wir auch Julia wiedersehen, die an dem Tag in Cartagena angekommen war. Zusammen mit ihr, Tal und Jan hatten wir einen wunderschönen Abend beim Italiener und anschließend in einer Rooftop Bar in der Altstadt. Wir hatten uns für sie entschieden, da wir von unten die Musik gehört hatten - eine nette Abwechslung mal elektronische Musik zu hören!

    Am nächsten Tag ging es weiter nach Moñitos an den Strand.
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