Lateinamerika

March 2022 - March 2023
Backpacking vom südlichsten Punkt Südamerikas bis nach Mexiko :-) Read more
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  • Day 2

    Buenos Aires: Ankunft

    March 29, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach reibungslosem Flug von Amsterdam über Madrid nach Buenos Aires, hat uns Oscar, unser Taxifahrer, in die 15 Millionen-Metropole gebracht. 90 Minuten für 28 Kilometer. Im Vergleich dazu ist der Stau auf der A3 morgens ein Witz bei dieser Metalllawine die hier mit uns in die Stadt gerollt ist😅 Nach erfolgreichem Geld wechseln, 1€ zu 230 pesos, (es gibt in Argentinien aufgrund wirtschaflicher Unruhen einen offiziellen Wechselkurs von 1€ zu 120 pesos und eben den Schwarzmarktkurs der fast doppelt so hoch ist) sind wir mit Oscar zu unserem Apartment für die nächste Woche gefahren. Dort haben wir Diego, unseren Vermieter, getroffen der glücklicherweise sehr gut Englisch konnte, so dass wir noch einige hilfreiche Tipps für die nächsten Tage bekommen haben. Desafortunadamente nuestros espanol no es lo suficientemente bueno🙈
    Am gestrigen Abend sind wir noch durch den Stadtteil Palermo geschlendert und haben das erste argentinische Steak der Reise im Restaurant Calden del Soho Grill gegessen. 🥩 Danach sind wir noch auf einen Cocktail zum größten Gastronomie-Hotspot des Stadtteils, dem Plaza Serrano, spaziert und schon war der erste schöne Tag von vielen Folgenden vorbei😊
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  • Day 4

    Buenos Aires: Erkundungstour mit dem Bus

    March 31, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C

    Nach dem ersten Tag, an dem wir ausschließlich in "unserem" Stadtteil Palermo blieben, wollten wir uns einen Überblick verschaffen und grob orientieren können, was aufgrund der Größe des Stadtgebiets gar nicht so einfach ist. Geholfen hat uns dabei ein HopOn-HopOff Bus, auf dessen Route wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt sehen konnten. Nachdem wir am Mittwoch die ganze Strecke im Bus sitzen geblieben sind (die Fahrt dauerte 4 Stunden, nicht zuletzt wegen der immer sehr überfüllten Straßen), sind wir am Donnerstag an einigen Stationen ausgestiegen und haben uns das Stadion des Erstligisten River Plate von innen angesehen, sind im Barrio Chino (Chinatown von Buenos Aires) spazieren gegangen und haben das modernste Stadtviertel Puerto Madero erkundet. Dieses Viertel lebt von seinen imposanten Hochhäusern, die an umgebaute Backstein-Lagerhäuser angrenzen und gemeinsam das Hafenbecken säumen. Dort gibt es unzählige Bars und Restaurants, die wir natürlich nach einem fast zweistündigen Spaziergang durch das Reserva Ecológica Costanera Sur besucht haben :-)

    Auch spannend an diesem Tag war, den öffentlichen Verkehr in Buenos Aires kennenzulernen. Von unserem Vermieter haben wir den Hinweis bekommen, uns eine "SUBE"-Karte zu kaufen, auf die wir Guthaben laden und damit alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können. Mit nur 500 Pesos (umgerechnet in etwa 2€) fahren wir jetzt seit 4 Tagen bequem mit den Öffis, da eine Fahrt pro Person nur 8 Cent kostet. Die Busse sind das Hauptverkehrsmittel hier. Gefühlt ist jedes vierte Fahrzeug auf den Straßen ein Bus und sie sind zu jeder Zeit voll besetzt. Wir mussten lernen, dass die Busse nur halten, wenn man mit ausgestrecktem Arm auf die Straße springt und auch, dass man besser schnell einsteigt, denn die Fahrt geht schon weiter, auch wenn die Tür noch nicht wieder geschlossen ist.
    Eine Alternative zu den Öffis sind die günstigen Taxis, die mit der Anzahl der Busse mithalten können. Fünfzehn Minuten Fahrt kosten nur 3€, inklusive hilfreicher Tipps von den netten Taxifahrern, die wir leider häufig eher schlecht als recht verstehen (wir arbeiten an unserem Spanisch und lernen jetzt abends Vokabeln). 🚍

    Nach den ersten drei Tagen haben wir uns morgens beim Frühstück gefragt: Was hat uns bisher am meisten überrascht?
    Auf jeden Fall, dass hier mehr Menschen gutes Englisch sprechen als gedacht und dass die Stadt, trotz ihrer Größe, sehr sauber ist, wahrscheinlich weil hier alle 10 Meter Mülleimer stehen. Wir sind auch überrascht, wie ähnlich die Stadt dem ist, was wir aus der Heimat kennen: Die Supermärkte haben ein ähnliches Angebot, an jeder Kreuzung ist eine Ampel und Masken sind auch hier allgegenwärtig.
    Es macht Spaß, aber auch die Unterschiede festzustellen; zum Beispiel sind die Menschen in Bussen und Bahnen weniger am Handy, das Kassieren im Supermarkt dauert viel länger und die Restaurants füllen sich abends erst langsam ab 21 Uhr.

    Die ersten Tage haben uns ein gutes Gefühl gegeben. Wir fühlen uns wohl in Argentinien und freuen uns in den nächsten Wochen noch mehr über Land und Leute zu lernen! 🇦🇷
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  • Day 5

    Buenos Aires: Tigre Delta

    April 1, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach dem ganzen Sightseeing wurde es für uns erstmal Zeit die laute Stadt Richtung Norden mit den "Trenes Argentions" zu verlassen. 60 Minuten Zugfahrt für umgerechnet gerade mal 8 Cent pro Person ist einfach unschlagbar günstig.

    Wir hatten uns für den Tag eine 2-Stündige Flussfahrt mit einem Katamaran vorgenommen, der vom Bahnhof etwa 15 Minuten zu Fuß im Hafen lag. Im Hafen kamen wir an dutzenden kleineren Kunsthandwerksläden vorbei, die unterschiedlichste Holzarbeiten, Möbel, Lederwaren und vieles mehr zum Verkauf anboten. Was uns schon auf der ganzen bisherigen Reise super positiv auffällt, hier versucht niemand Passanten durch penetrantes Ansprechen in die Geschäfte zu quatschen.
    Wir kauften uns in einem Feinkost-Laden ein paar Gewürze, Nüsse und Salchichas und haben um 14 Uhr mit dem Katamaran zur Flussfahrt über den Tigre abgelegt. Hier konnte man idyllische kleine Strandhäuschen im Malibu-Style bestaunen, allesamt mit eigenem Steg, die wohl zur einen Hälfte Einheimischen gehören sollen, zur anderen wohlhabenden Familien aus Buenos Aires als Wochenenddomizil dienen.
    Einziges Fortbewegungsmittel sind hier Wassertaxis und Privat-Yachten.
    Nach dieser wunderschönen Bootstour wollten wir in einer Pizzeria, die wir empfohlen bekommen haben, die angepriese "beste Pizza weit und breit" ausprobieren. So viel sei schon mal vorweg genommen, viel besser kann eine Pizza nicht schmecken🍕

    Da wir noch etwas Zeit verbringen mussten, bis die Pizzeria um 19 Uhr öffnete, hatten wir kurzerhand entschieden uns das dort ansässige risige Casino "Trilenium" von innen anzuschauen. Unzählige argentinische Rentner scheinen dort unzählige flimmende und blinkende Automaten mit ihren Pesos zu füttern. Wir versuchten beim Roulette auch unser Glück und schafften es tatsächlich zusammen ganze 13.000 Pesos (56€) inklusive high-five mit einem argentischen Opa der auch abgeräumt hatte zu gewinnen. Die anschließende Pizza bei "La Chispa" ging also quasi auf Rechnung des Casinos😍

    Beim Warten auf die Pizza lernten wir Santiago und Helena kennen, mit denen wir dann auch zusammen gegessen haben. Die beiden erzählten ebenfalls wie gedrückt die Stimmung im ganzen Land aufgrund der wirtschaftlichen Unruhen ist und das bei 60% Inflation pro Jahr kaum Geld zum Leben übrig bleibt. Santiago ist ebenfalls sehr viel durch Südamerika gereist und nannte uns viele gute Tipps für die weitere Reise und hat uns direkt seine Nummer gegeben. Er hat einige Freunde und Bekannte in anderen Ländern des Kontinents. Solche Kontakte sind für uns Gold wert🙏
    Um kurz nach 9 mussten wir dann den letzen Zug Richtung Buenos Aires Ciudad erwischen.
    Immernoch ein wenig getroffen von den 5 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland, haben wir diesen Tag danach ausklingen lassen. 😊
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  • Day 7

    Buenos Aires: Sightseeing

    April 3, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 21 °C

    Die letzten Tage in Buenos Aires haben wir für das weitere Erkunden der Stadt genutzt, zu Fuß und mit den Öffentlichen.
    Im Ecoparque BA konnte man, erfreulicherweise ohne Eintritt, eine Art Zoo mit unterschiedlichsten Tieren besuchen.
    Der Jardin Japones hielt dagegen als angepriesene "beste Grünanlage der Stadt" weniger als er versprach.
    Außerdem wollten wir uns noch argentinische SIM-Katen besorgen, um während der nächsten Zeit mobilen Internet-Zugang zu haben. Das stellte sich als anspruchsvoller heraus, als zuerst angenommen. Wir navigierten mehr als einen halben Tag durch die Stadt, bis wir nach dem Besuch von 5 verschiedenen Telefongeschäften endlich unsere funktionierende SIM in den Händen hielten, inklusive Guthaben.
    Der Obelisk Buenos Aires stand auch noch auf der "must see" Liste, von dem aus wir noch durch die Gassen der Altstadt schlenderten.
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  • Day 8

    Buenos Aires: Nights

    April 4, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 18 °C

    Neben den vielen schönen Dingen die man in Buenos Aires tagsüber erleben kann, bietet diese Multimillionen-Stadt ebenfalls ein vielfältiges Nachtleben. Man kann beispielsweise an jedem stinknormalen Montag Abend im Centro Cultural Konex die "La Bomba de tiempo" bei ihrem zweistündigen Liveauftritt vor 1500 - 3000 Schaulustigen bestauen, bei dem sie unfassbar fesselnde Percussion-Musik performten.
    Es war wirklich einzigartig!
    Dort lernen wir Pablo (aus Mendoza / Argentinien. Ihn sehen wir hoffentlich in der Weinhauptstadt des Landes wieder), später noch Zane (Palestinänserin) und Andrew (US-Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln, ihm statten wir in Mexiko wahrscheinlich einen Besuch ab) kennen, mit denen wir nach dem Konzert in einer Bar am Plaza Serrano Jenga um die nächsten Runden spielten.

    Am Samstag wollten wir unbedingt in einem der vielen großen Clubs der Stadt feiern gehen und haben uns für ein Open Air im Mandarine Park am Hafen entschieden.
    Hier ist das Publikum allerdings ganz anders als auf Veranstaltungen mit ähnlicher Musikrichtung in Deutschland. Sehr viel Champagner und VIP-Bereiche statt außgelassener Stimmung.
    Der Mitternachts-Shawama schmeckte dafür umso besser.

    Vor der Weiterreise nach Patagonien besuchten wir noch die Rooftopbar "Trade Sky" die einen atemberaubenden Blick über die Stadt mit leckeren Cocktails bietet.
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  • Day 10

    Ushuaia: Beeindruckendes Ende der Welt

    April 6, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 0 °C

    Nächster Stopp: Patagonien, genauer Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt (sagen die Argentinier zumindest, die Chilenen sehen das etwas anders)! Von dort aus dauert es mit dem Schiff nur 3-4 Tage bis zum Südpol.
    Wir waren froh die laute Großstadt hinter uns zu lassen und freuten uns auf die endlose Weite der Berge und die beeindruckende Natur.
    Die Nebensaison hat hier schon begonnen, aber für uns ist es der perfekte Zeitpunkt: Wir sehen das Naturschauspiel aus den mit schneebedeckten Berggipfeln, an die sich die vom beginnenden Herbst rotgefärbten Lenga-Bäume anreihen. In sattem grün steht eine andere Art der Lenga-Bäume, die im Winter ihre Blätter behalten, weiter unten Richtung Tal und müden in das tiefe Blau des Beagle Kanals. Was ein Farbenmeer!!

    Die ersten zwei Nächte verbrachten wir in einer Ferienwohnung etwas außerhalb der Stadt. Von dort aus brachen wir am ersten Tag auf zum Gletscher Martial. Auf dem Weg trafen wir eine Dänin, die uns erzählte, dass sie mit einem großen Segelschiff am morgigen Tag aufbrechen würde und zwei Monate lang damit nach Tahiti reise. Aus unserem Fenster konnten wir morgens beim Spülen das große Schiff sehen, was im Beagle Kanal ankerte (sieht man am Ende des Videos auf der rechten Seite).

    Der Wanderweg führte uns durch die wunderschönen Wälder, vorbei an kleinen Bächen und sogar über eine Skipiste. Die Wälder sind ausschließlich mit den sogenannten Lenga-Bäumen bewachsen, die ganz kleine Blätter und relativ dünne Stämme haben.
    Am Ende eines Wanderwegs, wo sich viele wieder auf den Weg nach unten machten, sahen wir, dass noch ein paar einen anderen Weg noch weiter nach oben nahmen und wir folgten ihnen. Dort angekommen, hatten wir einen unbeschreiblichen Blick über die Stadt auf die Beagle Kanal und die Berge Chiles auf der anderen Seite. Der Abstieg war teilweise sehr steil und bei der Schneefallgrenze matschig, aber wir konnten uns gut an den engstehenden Bäumen festhalten und sind nach 20 km und 8 Stunden laufen erschöpft und sehr zufrieden nach dem Abendessen in der Ferienwohnung eingeschlafen.
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  • Day 11

    Ushuaia: Wasserwelten

    April 7, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 5 °C

    Die Natur ist das, was alle nach Ushuaia lockt. Das Besteigen von Gletschern macht natürlich Spaß, aber für uns nicht jeden Tag. Also haben wir meistens zwischen zwei Wanderungen einen Tag Pause eingelegt und was anderes unternommen. Im Hafen preisen dutzende von Anbietern Touren über den Beagle-Kanal an. Wir wollten gerne die Pinguine sehen, aber man sagte uns, dass diese Touren nur bis Mitte März angeboten würden. Danach ziehen die Kolonien Richtung Norden und steuern Puerto Mayrdn (jetzt auch eines unserer Ziele) an. Dort verbringen sie dann den Herbst und Winter, bevor sie im Frühling wieder nach Ushuaia zurückkehren.
    Anfang April taucht aber eine ebenso faszinierende Tierart in Ushuaia auf - die Wale! Ein Bootsführer erzählte uns, man hätte zu der Zeit eine in etwa 30-prozentige Chance sie während einer Tour zu entdecken. Außerdem würde man Seelöwen und Kormorane (die fast so aussehen wie Pingunie aber fliegen können) beobachten können. Damit hatte er uns überzeugt und wir entschieden uns eine Bootstour zu machen - es war wunderschön!

    BOOTSTOUR AUF DEM BEAGLE-KANAL
    Auf der zweistündigen Tour hielten wir zuerst an einer kleinen Insel und machten dort einen Mini-Spaziergang. Der Guide berichtete, dass sie einmal von indigenen Völkern bewohnt war, die ausschließlich nackt lebten. Wenn man bedenkt, dass selbst im Sommer um die 10 Grad Außentemperatur in Ushuaia normal sind, wundert man sich, wie das überhaupt ging. Die Antwort darauf ist, dass sie durchgängig Feuer machten und sich daran wärmten. So kam die Region zu ihrem Namen: Tierra del Fuego (Feuerland).
    Es ging weiter zum Leuchtturm, auf dessen Insel es sich unzählige Kormorane und einige Seelöwen gemütlich gemacht hatten. Wir waren begeistert diese Tiere in Freiheit zu sehen - sie sahen alle sehr entspannt und friedlich aus! Dominik hat natürlich direkt einen Kommunikations-Versuch gestartet und promt Antwort der Seelöwen erhalten (siehe Video) 🦭
    Das Highlight war natürlich als unser Guide "Ahi" rief und mit dem Finger auf das Wasser zeigte. Wir erkannten noch gar nichts aber er steuerte das Boot so schnell er konnte auf die Stelle zu, auf die er gezeigt hatte. Ohne Spanisch zu verstehen, wussten wir, dass es sich um einen Wal handeln musste. Nach minutenlangem Starren auf das ruhige Wasser, erhob sich das riesige Tier geschmeidig aus dem Wasser, pustete seine Luft in einer Fontäne aus und tauchte ebenso smooth wieder ab.
    Wir fuhren an der Küste entlang wieder Richtung Hafen und konnten auf dem Weg noch das schöne Panorama aus Gletscherspitzen, roten Wäldern und grünen Wiesen bestaunen.

    ABENDSTIMMUNG AUF DEM KAYAK
    Um unseren Beinen eine Auszeit zu gönnen und dafür unsere Arme zu fordern, buchten wir eine Tour auf einem See mit dem Kayak. Mit uns hatte ein Pärchen aus Brasilien die Tour gebucht, die in unserem Alter waren und wir uns auf Anhieb gut verstanden. Nach einer 35-minütigen Autofahrt kamen wir an dem kristallklaren See an. Sophia freute sich, dass der wasserfeste Beutel, den wir in der Tauchschule aufgeschwatzt bekamen, jetzt schon eine Verwendung fand 😁
    Auf der anderen Seite des Sees angekommen, legten wir an, die Dämmerung war schon weit fortgeschritten. Unsere sympathischen Guides Julian und Tom bereiteten die Hütte vor und kochten über dem Feuer. Sie schickten uns noch auf einen kleinen Spaziergang durch den Wald zu einem kleinen Strand.
    Beim Essen und einer Flasche argentinischem Rotwein aus Mendoza (die größte Weinregion im Nord-Westen des Landes), quatschten wir mit den Brasilianern Isabel und Gabriel. Was ich nicht wusste: In Brasilien haben alle Bürger die Pflicht zu Wählen. Tun sie es nicht, bekommen sie bspw. Schwierigkeiten einen Job zu finden (bei der Bewerbung muss eine Bescheinigung, dass man gewählt hat, angefügt werden).
    Für die Rückfahrt mit den Kayaks bekam jeder von uns eine Kopflampe aufgesetzt und wir steuerten zurück zu den Autos. Der Mond schien so hell über den See, dass man die Lampe gar nicht gebraucht hätte, aber Tom und Julian bestanden darauf. Der Himmel war sternenklar - ein wunderwunderschöner Abend!
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  • Day 15

    Ushuaia: Bergwelten

    April 11, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 2 °C

    Im Vorfeld der Reise in die südlichste Stadt der Welt hatten wir uns über die besten Reisezeiten in dieser Region informiert und mussten mit Enttäuschung feststellen, dass wir leider außerhalb der angepriesen Monate dort sein werden. Wieder Einmal zeigte sich, das Internet ist nicht beste Informationsquelle für Reisetipps.
    Auf den Wanderungen zu der Laguna Esmeralda, zum Glaciar Vinciguerra und zur Laguna Encantada wurden wir mit bestem Wetter, traumhaften Farbwechseln der Baumkronen durch den voranschreitenden Herbst und wenigen Mit-Wanderen aufgrund der nun beginnenden Nebensaison belohnt.
    Insgesamt knapp 50 km haben wir in dieser Woche auf den 4 Wanderungen im Umland von Ushuaia hinter uns gebracht.
    Wir hatten Montag am Ende der letzten und auch längsten Wanderung erstmals beide ein wenig Knieschmerzen an den Außenbändern, hat sich glücklicherweise aber wieder entspannt😊
    Das Atmen der frischen Luft, die zahlreichen freilebenden Tiere zu erleben (es gibt hier sogar Wildpferde), das Trinken des eiskalten klaren Glätscherwassers aus den Bächen und das Gefühl von Freiheit nach dem Erklimmen der Gipfel bzw. dem Erreichen der Berg-Seen. All das und noch vieles mehr löst in uns tiefe Dankbarkeit aus, in diese Welten eintauchen zu dürfen, löst auch Vorfreude aus auf die wunderschöne Natur, die uns an der argentinischen Westküste noch erwartet, und hinterlässt das Gefühl insgesamt für uns das Richtige zu machen.
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  • Day 21

    El Calafate: Am Gletscher Perito Moreno

    April 17, 2022 in Argentina ⋅ 🌧 8 °C

    Im Hostel und in der "Dublin" Bar in Ushuaia lernten wir einige andere Backpacker kennen und fanden heraus, dass viele sich an der Route 40 orientieren. Sie ist mit 5.224km die längste Nationalstraße und folgt vom Süden aus den Anden Richtung Norden. Unser nächstes Ziel sollte El Calafate sein, eine kleine touristische Stadt am Lago Argentino, dem mit 100km Länge, größtem See hier.
    Leider ging die einzige Busverbindung raus aus Ushuaia nur um 3Uhr nachts, also verbrachten wir noch einen schönen Abend mit Leuten aus unserem Hostel in der Dublin Bar, bevor wir starteten.
    Dort lernten wir eine größere Gruppe Israelis kennen, die uns erzählten, dass gerade etwa 4.000 junge Israelis nach ihrem 3-jährigem Wehrdienst durch Südamerika reisen. In beinahe jeder Stadt haben sie Whatsapp-Gruppen, über die sie sich mit anderen Travellern aus Israel verabreden, sodass sie häufiger in größeren Gruppen anzutreffen sind.

    BUSREISE NACH EL CALAFATE
    Wir lernten Ben kennen, einen Engländer, der den gleichen Bus wie wir gebucht hatte, und stiegen mit ihm um 3Uhr in den Bus nach Rio Gallegos, um von dort aus einen weiteren Bus nach El Calafate zu nehmen. Auf dem Weg dorthin mussten wir leider ein Stück durch Chile durchfahren, was bedeutete, dass dreimal alle aus dem vollbesetzten Bus aussteigen mussten, um sich ihre Aus- bzw. wieder Einreisestempel bei der Migrationsbehörde an den Landesgrenzen zu holen. Trotzdem konnten wir sehr gut auf der Fahrt schlafen 💤
    Um 15Uhr kamen wir in Rio Gallegos an und verbrachten den Tag dort mit Ben. Die Stadt lud nicht wirklich zum Verweilen ein und wir bereuten schon nicht den Bus am selben Tag um 20Uhr Richtung El Calafate gebucht zu haben, sondern für eine Nacht dort zu bleiben. Die Entscheidung fällten wir aber auf der Überlegung "Wir haben ja Zeit", lass uns doch mal sehen, was das für eine Stadt ist, und dieser Gedanke ist doch ein sehr schöner: Uns hetzt niemand; und ob der eine Tag in Rio Gallegos verbracht wird oder nicht ist total egal! Wunderschön!

    EL CALAFATE
    Am nächsten Tag kamen wir nachmittags in El Calafate an. Die vierstündige Busfahrt dorthin habe ich total genossen, denn die Landschaft durch die großen Scheiben vorbeiziehen zu sehen ist einfach schön. Von der Ostküste, wo Rio Gallegos liegt, fuhren wir quer durchs Land Richtung Westen. In der Mitte des Landes habe ich keinen einzigen Baum gesehen. Alles ist flach und mit kleinen Büschen bewachsen. Am Horizont tauchten dann irgendwann die Berge auf, die allmählich näher kamen.
    Auf der einzigen Straße, die in die Stadt führt, ist ein Kontrollpunkt, den alle Fahrzeuge passieren müssen. Die Reisebusse werden natürlich besonders gern angehalten und ein bewaffneter Soldat stieg ein und kontrollierte alle Ausweise und schaute stichprobenmäßig in manche Taschen. Die Kontrollen werden im Land und an den Grenzen scheinbar sehr ernst genommen, was wir als Europäer innerhalb Europas gar nicht in der Form kennen. Was ein tolles Privileg der Reisefreiheit!!
    Angekommen in El Calafate waren unsere Eindrücke: ein kleines Städtchen, was vom Tourismus lebt. Jedes zweite Haus eine Herberge und massig Restaurants und Bars an der Hauptstraße durch den Ort.
    Die Hauptattraktion ist der berühmte Gletscher Perito Moreno, der ca. 80km außerhalb der Stadt liegt. Daneben gibt es leider nicht so viel zu entdecken, was wir lieber eher gewusst hätten, bevor wir in Ushuaia die 5 Nächte im Calafate Hostel gebucht hatten.
    Am ersten Tag spazierten wir im Dorf umher und suchten den besten Anbieter, um den Gletscher zu besichtigen. Wir buchten eine Tour inkl. Bootstour am nächsten Tag. Danach gingen wir zum Lago Argentino und besuchten ein Vogelreservoir, in dem wir Falken, Flamingos, Wildgänse und andere Vogelarten, die wir nicht kennen, sehen konnten.

    PERITO MORENO
    Die Fotos sprechen für sich: So etwas haben wir beide noch nie gesehen! Die Eismasse sieht so unwirklich aus! Zwischen den Bergen und der Landschaft, die wir auch ähnlich aus Ushuaia kannten, ragt auf einmal diese unendliche Weite Jahrhunderte altes Eis hervor.
    Das ca. 70 Meter hohe Eisfeld entsteht, indem der das Eis und der Schnee von der Spitze der Gletscher nach unten gedrückt werden. Am Ende des Eisfelds bricht es ab und fällt mit einem dumpfen, aber lauten Knall in den Lago Argentino. So bewegt sich der Gletscher etwa 2 Meter am Tag! Glücklicherweise ist der Perito Moreno in Balance, das heißt er produziert aktuell noch so viel Eis neu, wie er am Tag verliert (das ist bei anderen Gletschern hier im südamerikanischen Eisfeld aufgrund der Klimakrise leider anders..).
    Mit dem Boot konnten wir das Eis aus nächster Nähe betrachten. Danach ging es zu einem Spaziergang auf die Balkone - Plattformen, die miteinander verbunden waren, um die Süd- sowie die Nordseite sehen zu können. Einmal würden wir sogar Zeugen, wie ein sehr großes Stück Eis in den See stürzte und als viele kleine Eisschollen wieder auftauchte. Als Mensch kommt man sich dabei so klein und unbedeutend vor, wenn diese Naturgewalten spielen - das hat schon etwas Beruhigendes :-)
    Wir waren so fasziniert von dem Naturschauspiel, das wir uns zwei Tage später doch dazu entschieden die "Minitrekking"-Tour zu buchen, bei der wir mit Spikes ausgestattet 90 Minuten auf dem Gletscher wandern konnten. Nur Eis zu sehen und sonst nichts, war eine Erfahrung, die uns für immer begleiten wird. Und es leben sogar kleine Tierchen auf dem Gletscher. Über die Andiperla ist noch wenig bekannt: Mit ihren sechs Beinen laufen sie wie kleine Roboter und ernähren sie vermutlich von Pflanzenresten, die vom Wind auf den Gletscher getragen werden. Das Alter, die Fortpflanzung oder die Kälte-Widerstandsfähigkeit der Tiere sind erst wenig erforscht und anhand der Freude unseres Guides konnten wir sehen, dass sie nicht so häufig gesichtet werden.
    Zum Abschluss der Tour wurden noch Schokoladen-Osterhasen verteilt und mit einem Whisky, gekühlt mit Gletschereis, angestoßen.
    Wieder mal ein unglaublicher Tag, an dem wir von der Natur um uns herum einfach nur fasziniert wurden!!
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  • Day 22

    Leben mit Hunden in Argentinien

    April 18, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 7 °C

    Für uns bis jetzt eine der witzigsten und coolsten Beobachtungen in Argentinien, ist das Zusammenleben mit Hunden und der Umgang mit dutzenden von Ihnen auf den Straßen in jedem bisher besuchten Ort.
    Egal ob in Ushuaia, Rio Gallegos, El Calafate oder El Chaltén, überall finden sich etliche Hunde auf den belebten Straßen die nicht alle wie Straßenhunde wirken, weil manche von Ihnen Halsbänder und sehr gut gepflegtes Fell haben.
    Das Zusammenleben mit Hund scheint hier komplett anders zu laufen als bei uns in Deutschland. Es scheint, als hätte hier fast jeder Haushalt mindestens einen Hund, aber anstatt während des ganzen Tages an dem die Besitzer arbeiten müssen alleine im Haus zu verweilen, leben und spielen sie zusammen mit einer Vielzahl anderer Hunde und Menschen auf den Straßen der Städte.
    Das geht so weit, dass die Vierbeiner häufig ihre Stamm-Restaurants haben, in denen sie Abfälle bekommen und sogar drinnen mit den Gästen verweilen dürfen.
    Die Menschen die hier leben, scheinen alle extrem hundefreundlich und machen vor Supermarkteingängen Slalomwege um auf dem Rücken liegende Hunde.
    Sie liegen auf Zebrastreifen, bellen vorbeifahrende Autos an und lassen sich gerne von allen vorbeilaufenden Leuten streicheln.
    Es scheint, als ob die Hunde aufgrund des sozialen Umgangs mit fremden Menschen und Hunden jeden Tag, sozial viel kompetenter sind als so mancher Vierbeiner in deutschen Hundeparks.
    Den Tieren hier scheint das gut zu gefallen.
    Hier ein paar der besten und lustigsten Schnappschüsse bis jetzt. Weitere werden sicher folgen😁
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