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  • Day 268

    Tamarindo: Krank am Strand

    December 20, 2022 in Costa Rica ⋅ ☀️ 30 °C

    Tamarindo ... Es sollte eine Zeit mit sehr gemischten Gefühlen werden.
    Die Ärztin in La Fortuna hatte uns gesagt, dass Dominik den Bluttest am nächsten Tag nochmal wiederholen sollte, um die Werte abzugleichen. Ich hatte eine Klinik auf dem Weg in Liberia gefunden, die neben dem Bluttest auch einen Test auf Malaria und Dengue durchführen konnte.
    Wir mussten zum Glück wieder nicht lange warten und konnten direkt weiter Richtung Ziel: Tamarindo.

    Das Hotel war super hübsch, klein und familiär - eher untypisch für diesen durchtouristisierten Ort. Juan empfing uns sehr herzlich und zeigte uns das Zimmer. Wir teilten uns einen kleinen Bereich. Man kann nicht wirklich sagen Zimmer, da es zwei waren. Aber auch der Begriff Wohnung wäre unpassend.
    Dominik fühlte sich wieder fiebrig und sich nicht in der Lage uns durch das Örtchen und zum Strand zu begleiten. Also stiefelten Biggi, Christan und ich alleine los. Der Strand war echt schön! Breit, weißer Sand und mit vielen Palmen und grün, das die Sicht auf die lebhafte Promenade nahm. Ich mag ja solche Strände, auf denen wenig kommerzielle Liegen stehen und riesen Hotelklötze die Promenade säumen. Trotzdem war viel los! Eine tolle Kombi also. Wir schlenderten ein Stück am Strand entlang und steuerten dann eine hübsche Strandbar an, bei der wir uns drei Cocktails gönnten.
    Wir lernten: Pura Vida, was man hier in Costa Rica an jeder Ecke sieht und hört, ist eine Grußformel.
    Abends fühlte sich Dominik fit genug, mit uns beim Argentinier gemeinsam zu essen. Es wurde ein schöner Abend mit leckeren Menüs. Wir freuten uns, Biggi und Christian ein bisschen von dem zeigen zu können, was wir in Argentinien gerne gegessen hatten: zur Vorspeise gab es Empanadas und der berühmte Chimichurri Dipp fehlte auch nicht. Dazu gab es für Biggi und mich eine Flasche Weißwein aus Mendoza.
    Auch Dominik wollte den Strand sehen, also setzten wir uns noch für ein Getränk in eine Strandbar - in der wir die einzigen Gäste waren und der Kanadier an der Gitarre nur für uns spielte.

    Am nächsten Morgen fuhren wir ins Metropolitano nach Huacas. Die Werte waren am Vortag wieder nicht gut, also sollte der Test nochmal wiederholt werden. Am Vortag kam allerdings die gute Nachricht: Malaria und Dengue waren negativ. Die Suche ging weiter.

    Zum Glück war der Arzt sehr nett und bemüht. Dominik machte den Test, danach konnten wir wieder nach Tamarindo. Dort besuchten wir zu viert den Strand und waren sogar 2 Minuten im Meer. Wir mieteten uns vier Liegen mit Schirm, damit Dominik nicht in der prallen Sonne lag. Keine Stunde später waren die Testergebnisse da und Dominik und ich fuhren wieder nach Huacas, um sie mit denen des Vortrags zu vergleichen.
    Carlos, der Arzt, hatte mittlerweile einen Verdacht: Leptospirose - ein Bakterium, was hohes Fieber verursacht, drückende Kopfschmerzen und die Leber angreift. Er ordnete also einen Lebertest an und riet dazu kein Ibuprofen mehr zu nehmen, da das auf die Leber schlage.
    Wir fuhren nach Hause und gingen alle zusammen Pizza essen.

    Der nächste Tag begann wieder damit, dass Dominik und ich zum Metropolitano fuhren. Die Werte wurden nicht besser. Wir kamen wieder im Hotel an und Biggi und Christian wollten gerne mit uns zum Strand, aber Dominik meinte, er könnte jetzt noch nicht. Wir beide wollten also nachkommen. Dazu kam es nie, denn er bekam innerhalb von 20 Minuten wieder so hohes Fieber, dass er kaum aufhören konnte zu zittern. Es ging nicht mehr so weiter. Wir riefen Christian und Biggi an und machten uns so schnell wie möglich auf den Weg wieder zurück zum Metropolitano, wo Carlos direkt meinte, er müsste nach San José ins Krankenhaus, direkt... Also warteten wir auf den Krankentransport. Das war eine Farce! Um 15 Uhr waren wir im Krankenhaus, um 20 Uhr fuhr der Krankenwagen los... Was wir in dieser Zeit mit unserer Krankenversicherung erlebten war einfach absurd und zu frustrierend, um das jetzt alles zu rekapitulieren.

    Sehr gestresst und traurig saßen Christian und ich wieder im Auto. Der Abend war natürlich gelaufen. Trotzdem rafften wir uns noch auf und gingen was Essen (überraschender Weise das beste Curry, was ich auf der Reise gegessen habe, aber freuen konnte man sich darüber natürlich nicht).

    Am Morgen ging alles schnell. Wir packten das Auto, frühstückten schneller und los ging es nach San José...
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