Satellite
Show on map
  • Day 10

    10. Tag Stonetown Stadtbesichtigung

    September 27, 2016 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute stand eine Stadtbesichtigung von Stonetown, die Spicetour inklusive Lunch und die Weiterfahrt nach Nungwi auf dem Programm.

    Da Sansibar zu 98% muslimisch ist, sollte man als Frau zumindest in der Hauptstadt Stonetown nicht allzu freizügig rumlaufen. Es reicht jedoch wenn man Schultern und Knie bedeckt. Männer können tragen was sie wollen. Der auf Sansibar praktizierte Islam unterscheidet sich von dem in anderen muslimischen Gesellschaften. Man respektiert auch bereitwillig andere Glaubensrichtungen.

    Bei der Fahrt in die Innenstadt habe ich zu Alex gesagt, dass es hier aussieht wie im Wolkenrasen, einer Plattenbausiedlung, in meiner Heimat Sonneberg. Zufällig habe ich später gelesen, dass dies das Wohngebiet Michenzani ist, dass in den 1970er Jahren mit Hilfe der DDR im Stil der damaligen DDR-Architektur errichtet wurde. Mich interessierte das und ich habe noch einmal die Hintergründe recherchiert. Das Sultanat Sansibar war über Jahrhunderte in arabischer Hand. 1964 putschten sich Anhänger der afrikanischen Landbevölkerung an die Macht und Präsident Abeid Karume rief die "Volksrepublik Sansibar" aus. Eine der ersten Amtshandlungen des Präsidenten war die diplomatische Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik. Die DDR bedankte sich daraufhin mit einem groß angelegten Wohnungsbauprojekt.

    Zurück zur Stadtbesichtigung. Diese haben wir zu Fuß gemacht. Die Häuser im historischen Stadtkern sind aus Korallenstein und stehen dicht aneinander und es gibt unzählige enge Gassen. Die meisten Gebäude sind aus dem 19. Jhd. und es sind nur noch ca. 10 Prozent davon im guten Zustand. Auch das sogenannte House of Wonders, was ursprünglich als Zeremoniestätte der Sultane und zuletzt als Nationalmuseum diente wird aufgrund des schlechten Zustands derzeit gar nicht mehr genutzt. Es heißt übrigens House of Wonders, da es das erste Haus auf Sansibar war, dass über Elektrizität verfügte.

    Danach haben wir das Old Fort angeschaut. Es fungierte ursprünglich als portugiesische Schutzanlage. Heute finden hier Konzerte und andere Aufführungen statt.

    Unsere Tour ging am Geburtshaus von Freddie Mercury vorbei. Ich wusste gar nicht das er in Sansibar-Stadt in eine aus Indien stammende persische Familie geboren wurde. Es ist soweit ich weiß auch die einzige Berühmtheit der Stadt.

    Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert bildete die Insel Sansibar unter der Herrschaft des Sultans von Oman ein Zentrum des ostafrikanischen Sklavenhandels. Wir haben ein Museum und eine Gedenkstätte besucht. Es muss grausam gewesen sein.

    Einige Häuser in in der Stadt sind mit gut erhaltenen Swahili Türen ausgestattet. Sie sehen sehr prachtvoll aus und sind auch sehr teuer.

    Es gab viele Souvenirshops. Ich war an einem großem Bild auf Leinen interessiert und fragte einfach mal nach dem Preis. 90 $ wollte der Verkäufer haben. Da ich heute nicht kaufen wollte, habe ich einfach mal ausprobiert wie weit er sich runter handeln lässt. Ich wollte aber auch nicht unverschämt sein. Also sagte ich 30 $. Nach einigen hin und her hätte ich es auch dafür bekommen. Gut zu wissen für das Nächste mal.

    Im Reiseführer heißt es "(...) überall duftet es nach kulinarischen Spezialitäten (...). Das kann ich so nicht bestätigen. Ich empfand die Stadt als sehr arm und trist. Die Speisen, die an manchen Ständen verkauft wurden sahen nicht sehr appetitlich aus und "geduftet" hat nur der Fischmarkt. Der Geruch war so stark, dass ich das Gebäude nicht betreten konnte. Alex ging hinein und ich wagte nur ein paar Blicke von außen. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Die schönsten und größten Fische wurden den Boden entlang gezogen, überall waren Fliegen, es gab kein Eis, noch nicht mal Wasser um den Fisch zu kühlen und die Fische wurden bevor man sie in die Verkaufshalle gebracht hatte erstmal vom Auto auf die Straße geschmissen. Ich fand es sehr unhygienisch und mit ist der Appetit auf Fisch in dem Moment vergangen. Am Fischmarkt endete unsere Stadtbesichtigung und wir machten uns auf Richtung Norden.

    Übrigens kann man nur hier in Stonetown Geld vom Automaten abheben. Man muss also genügend Bargeld holen und ein bisschen schon vorher überlegen wie viel man braucht. Hoffentlich reicht das was wir geholt haben. Ansonsten kann man im Hotel auch mit Visa zahlen, aber da wird meistens nochmal eine Gebühr in Höhe von 5% aufgeschlagen.
    Read more