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  • Day 2

    New York Little Italy & Chinatown

    August 9, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 19 °C

    Im 20. Jahrhundert lebten in Little Italy 40.000 Süditaliener, meist in engen, schmuddeligen Mietshäusern, die 17 Blocks rund um die Mulberry-Street umfassten. Die Häuser waren so dicht aneinandergebaut, dass die unteren Stockwerke kaum Licht bekamen. Häufig griff die Tuberkulose um sich und forderte viele Opfer. Auch das organisierte Verbrechen, die Mafia oder Cosa Nostra, hatten großen Zulauf im Viertel. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts lösten sich die ethnischen Viertel in New York wie Little Italy oder Little Germany allmählich auf, da die Nachkommen der Einwanderer wohlhabender wurden und in höherwertige Stadtviertel zogen. Laut der Volkszählung 2010 sind nur noch rund 5 % der Bewohner Little Italys italienischstämmig. Zudem sind alle diese erfassten Personen in den Vereinigten Staaten geboren. Die Italoamerikaner wurden weitestgehend von der chinesischen Volksgruppe verdrängt.

    Nachdem die Einwanderung von Chinesen zugenommen hatte, wurde sie in den Jahren 1882 bis 1924 stark eingeschränkt. So durften die als Kulis für den Eisenbahnbau gern gesehenen Chinesen ihre Frauen nicht mitnehmen. Ganz Chinatown war dadurch ein überwiegend durch Junggesellen geprägter Stadtteil, der sich vom übrigen Stadtleben abkapselte. So kam es zu einer starken Erhaltung des chinesischen Kulturerbes, was sich noch heute im Stadtbild äußert. In Chinatown sprechen noch heute weniger als 55 % der Bewohner Englisch und das Straßenbild ist von chinesischen Schriftzeichen und Läden geprägt. Dass dieser Trend anhält, sieht man an dem sich ausdehnenden Stadtteil Chinatowns, so sind große Teile des ehemaligen jüdischen oder italienischen Stadtviertels heute in chinesischer Hand. Um das italienische Erbe zu erhalten, haben sich Italiener und Chinesen auf eine feste Grenze geeinigt, ab derer an den Fassaden keine chinesischen Schriftzeichen mehr angebracht werden dürfen.
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