• Achterbahn der Gefühle 🎢

    10月24日, タイ ⋅ 🌧 27 °C

    Heute habe ich unglaublich viele Gefühle durchlebt. Eigentlich zu viel für einen Tag: Aufregung, Todesangst, Überwältigung, Privilegierung, Traurigkeit, Glück, Einsamkeit, Zufriedenheit, Überraschung, Überforderung, Sportlichkeit und alles dazwischen und darüber hinaus.
    Das Ziel war der Mu-Ko-Ang-Thong-Nationalpark mit seinen verschiedenen Stationen.
    Die erste Station war der JanJaras-Naturpfad, der zu einer 500 Meter höher gelegenen Aussichtsplattform mit Panoramablick führt. Das war wohl der anstrengendste Aufstieg meines Lebens. Durch den Regen war der Dschungel noch schwüler und manche Steigung ohne Hochziehen am Tau kaum zu bewältigen. Das äußerte sich später auch in Muskelkater in den Unterarmen. Trotz des Regens – oder vielleicht gerade deswegen – war die Aussicht unvergesslich. Ich konnte nicht sagen, ob es Regentropfen oder Schweißperlen waren, die mir übers Gesicht liefen. Ich wusste nur, dass meine Beine brannten und der Weg nach unten nicht einfacher werden würde. Doch auch das schaffte ich und belohnte mich mit der bisher größten Kokosnuss, die ich je hatte. Es gab noch einen kurzen Moment, um durchzuatmen, den Ort zu genießen und sich der Besonderheit dieses Moments bewusst zu werden, bevor wir zurück auf den Kutter gingen, mit dem wir unterwegs waren. Dort gab es Mittagessen. Während wir das Essen genießen, fuhr der Kutter zur nächsten Insel. Dort stiegen wir zuerst in kleine Longtailboote, bevor wir ins Kajak umstiegen. Inzwischen hatte es immer stärker angefangen zu regnen. Ich war bereits komplett durchnässt vom Regen, als ich ins Kajak stieg. Mit jedem Paddelschlag wurde der Regen gefühlt noch stärker. Ich war die Letzte, die ins Kajak stieg, und saß zudem allein darin. Mit großer Anstrengung versuchte ich, gegen den Wind und die Wellen anzukommen und meine Gruppe einzuholen. Ein leichtes „Cast Away“-Gefühl stieg in mir auf, und irgendwie war diese Erfahrung irre – aber irre super. Leider gibt es davon keine Fotos, aber das Gefühl und das Bild von mir in diesem Kajak werde ich wohl nie vergessen. Als ich am Strand ankam, brannten nicht nur meine Beine, sondern auch mein gesamter Oberkörper.
    Doch damit war die sportliche Aktivität noch nicht vorbei. Ein letztes Mal ging es an steilen Treppen hoch hinaus, um die „Blaue Lagune” bestaunen zu können.
    Die gesamte Gruppe fand sich viel schneller als geplant am Strand ein. Bei Regen ist die Lust zu schwimmen oder zu entspannen eben nicht sehr groß. Somit ging es schon etwas eher zurück zum Schiff. Ich war naiv genug zu denken, dass ich mich jetzt entspannen kann.
    Der Kutter setzte sich in Bewegung. Er fuhr übers offene Meer zurück in Richtung Koh Samui. Bei dem Wellengang schauten sich alle erst etwas fragend um und hier und da atmete jemand hörbar ein. Das ging so lange gut, bis das Schiff sich gefühlt seitlich in die Wellen legte, Stühle und andere Dinge umfielen und sich Panik an Bord breitmachte. Die ersten zogen ihre Schwimmwesten wieder an. Die Crew versicherte uns, dass das normal sei und wir keine Angst haben müssten. Ich versuchte, darauf zu vertrauen, dass, solange sie, die erfahrenen „Experten”, ruhig bleiben, auch ich das kann. Innerlich lief es jedoch nicht ganz so gut. Trotz entspanntem Sitzen und ruhigem Atmen hatte ich laut Uhr einen Puls von über 100.
    Endlich war ich wieder auf Koh Samui angekommen, doch es regnete weiterhin, was sich auch auf meine Stimmung auswirkte.
    Mein Körper war völlig erschöpft. Der Adrenalinabfall nach der Rückfahrt und meine generelle Müdigkeit taten ihr Übriges, sodass mir beim Essen ein paar Tränen über die Wangen liefen. Ich konnte und wollte nicht mehr. Ich hatte keine Kraft mehr, um noch eine Entscheidung zu treffen. Ich hatte keine Lust mehr auf das blöde Wetter und ich wusste, dass mein Kopf völlig überladen war mit all den Emotionen und Eindrücken der letzten Tage und Stunden. So traf ich nur noch zwei Entscheidungen. Ich beschloss, eine heiße Dusche zu nehmen und den morgigen Tag zur Erholung zu nutzen.
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