• Day 10

    Von Hilfs- und Gastfreundschaft

    April 28 in Turkey ⋅ 🌬 15 °C

    Eigentlich gibt's heute nicht viel zu erzählen, denn es ist der Tag, an dem die Gruppe zurück nach D fliegt, wir aber den Rückflug verfallen lassen und uns noch eine Woche auf eigene Faust in Istanbul gönnen.

    Wirklich schön waren die vielen netten und unbekannten Begegnungen heute:

    Zunächst hat uns der Busfahrer vom Hotel einfach mitgenommen. Das hat eine mitfahrende türk. Familie für uns ausbaldowert. Zwar durfte er nur das Internationale Terminal in Antalya anfahren, nicht das Domestic Terminal für uns, hat aber trotz unterschiedlicher Sprachwelten kurz vor dem Flughafen ein "Taksi" (im Türkischen gibt's kein X) für uns organisiert, dessen Fahrer sich redlich mit unseren und den Koffern einer jungen Frau die sich uns angeschlossen hatte, abgemüht hat. Vorher noch schnell laut "Doro, doro!" und "Güle gelesen!" in den Bus gerufen.

    Dafür hat die Frau die 1/2 Taxikosten von sage und schreibe 3,50 übernommen und bestätigt, dass man später in Istanbul gut mit dem HVL Bus in die Stadt kommt.

    Persönliches absolutes Highlight des Tages: An Flughafen ein Milchshake mit einem Strohhalm ganz aus Plastik! So wie früher! Ja, die sind wirklich schlecht für die Umwelt und irgendwie hat man sich ein wenig an die Papphalme gewöhnt, die nach 90 Sekunden durchgeweicht sind und man sich Papierfetzen von der Zunge fisselt, aber jetzt so ein echter Plastikstrohalm weckt schmerzliche Erinnerungen ...

    Mineralwasser durfte man mit an Bord nehmen, eine kongeniale Person (ich) hat Plätze mir mehr Beinfreiheit am Notausgang organisiert, trotz nur knapp über 1h Flugdauer gab es Essen und Trinken. Wo hat man das denn noch bitteschön? Die Koffer kamen in Istanbul - ja, das gibt es noch - zackig.

    Mehrere Personen haben mein hektisches und von Armwedeln unterstrichenes Nachfragen nach "Istanbulcard. Istanbulcard" zunächst mit belustigtem Interesse begutachtet und mit schön klingenden türkischen Sätzen und Zerren in unterschiedlichen Richtungen dann aber doch in die richtige Richtung gelenkt.

    Am Ticketcounter wurde meine Antwort auf die Frage "Where will you go?" "To the City!" mit der schönen Gegenfrage "Which City?" gekontert und auf den HVL-Bus Fahrer verwiesen.

    Er und ich haben uns dann mehrere freundliche Minuten lang immer wieder die Sätze "Istanbulcard?" und "No Problem!" zugeworfen, bis auch ich Mithilfe eines Dritten verstanden habe, dass es die Istanbulcard nicht hier draußen am Flughafen sondern - tataaa - erst in Istanbul direkt gibt, was sich aus dem Namen "Istanbulcard" ja auch hätte ableiten lassen. Ich glaube, er hatte zum Schluss schon ein wenig Angst vor dem Irren vor ihm.

    Die nun schon mehrfach erwähnte Istanbulcard hat uns dann später an der Tramstation ein freundlicher junger Mann am Automaten zurechtgetippt, nachdem wir sein Wegtreten vom Ticketautomaten vor uns unterbunden hatten.

    Der HVL Bus hat dann nur etwas über 1h statt 2h benötigt, das Hotel ist gut, das Zimmer auch. Das Personal äußerst aufmerksam, das Zimmer auch richtig gut.

    In Sichtweite des Zimmerfensters steht eine kleine Moschee, deren bescheidene Größe einen interessanten Kontrast zu den zahlreichen riesengroßen Lautsprechern an den Minaretten bildet. Ach, hier in der Stadt werden die bestimmt nicht morgens um 05:00 zum Sonnenaufgang mit dem Muezzinruf alle Einwohner wecken. Auf keinen Fall.

    Morgen dann eine Tour mit GetYourGuide, die heute zackig noch Infos nachgereicht haben.

    Ein rundum gelungener Tag.
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