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  • Tag 7-14, Oliva

    March 17 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    Wir sind eine Woche in Oliva. Das Wetter passt, der Campingplatz ist ausgesprochen schön und gut geführt, die Nahrungsquellen sind reichlich vorhanden, kilometerlanger Sandstrand, es gefällt uns.

    Höhepunkt fast jeden Tages ist dort das Event: „Einparken mit dem Wohnmobil“. Das bedeutet, dass Fahrzeuge im LKW-Format (9 Meter Länge, 2,80 Meter Breite, 3,80 Meter Höhe, über 5 Tonnen) meist rückwärts in „Pitches“ (Stellplätze) eingeparkt werden müssen. Dazu muss man sein Fahrzeug rückwärts durch eine Zufahrt, die nicht breiter sein dürfte als 4 Meter, zwischen spielenden Kindern und freilaufenden Hunden, abgestellten PKW und anderen (wegen der Länge aus dem Pitch herausragenden) Wohnmobilen in der gewünschten Fahrtrichtung fortbewegen. Schwierig wird es dann, wenn man das Wohnmobil am Ende des Weges auf dem Stellplatz einparken möchte, weil man dazu die Lenkung einschlagen muss, was wegen des vorne und hinten zur Verfügung stehen Raumes nur sehr eingeschränkt möglich ist. Die Probleme kennen alle, die dort stehen. Deswegen kommen-zum Leidwesen des betreffenden Fahrers- alle, die den richtigen Moment erwischt haben, zum Zuschauen und besser noch, zur Beratung des Fahrers. Wenn man also im Führerhaus sitzt und die Situation durchaus als fordernd empfindet, hat man das Glück, dass in 5 verschiedenen Sprachen mit 30 unterschiedlichen Winkgesten „eingewiesen“ wird. Danke sehr, aber das hilft nicht, was im Übrigen auch alle wissen, da sie ja auch irgendwann mal „eingewiesen“ wurden. Man ist in diesem Moment dankbar für die Kollegen, die nur den Grill und ihre Stühle auf die Straße gestellt haben und das Vorgehen aus der Sicht des distanziert-kundigen Beobachters- aber durchaus kritisch kommentieren: „das gibt so keinen, der muss da doch…“. Das ist wie beim Fußball: alle sind hier Bundestrainer.
    Die gute Nachricht ist, meistens geht das „against all odds“ gut und der Fahrer bekommt sein dringend benötigtes „Ankomm-Bier“. Ich bin aber sicher, der Sekt ist bei einigen dort schon stehenden Kollegen für den Fall kaltgestellt, dass eben nicht alles gut geht. Dieser Vorgang erklärt auch teilweise, warum die weitaus meisten der Camper dort mehrere Jahre im Voraus buchen, damit sie nicht während des (mehrere Monate dauernden) Aufenthalts auch noch mehrfach umziehen müssen.

    Die Fallas werden auch in Oliva in sehr viel kleinerem Format als in Valencia, mit Figuren aus Pappe und mit sehr vielen Krachern, Böllern und Feuerwerk, egal zu welcher Uhrzeit, gefeiert.
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