• Park City-Powderglück & Saisonfinale❄️⛷️

    Mar 10–19 in the United States ⋅ ☁️ 9 °C

    Unsere letzte Skistation für diesen Winter-Roadtrip stand an – Park City! Ein Ort, über den wir im Vorfeld nur Gutes gehört hatten. Von „sensationellem Schnee“ war die Rede, von großem Terrain und abwechslungsreichem Gelände. Also perfekt, um das letzte Kapitel dieser Skisaison einzuläuten.

    Nach einem kurzen Zwischenstopp in Salt Lake City für letzte Besorgungen ging es direkt in die Berge – nur knapp 30 Minuten entfernt. Und was uns dort erwartete, war einfach ein Traum: viel Neuschnee, und zwar nicht irgendeiner – „Champagne Pow“, wie ihn die Locals nennen. Trocken, leicht und einfach magisch zu fahren. Wir waren gespannt – und wurden nicht enttäuscht!

    Der erste Tag in Park City fühlte sich noch gar nicht nach Winter an – sonnig, mild und fast schon frühlingshaft. Wir kamen frisch aus Moab, mit Sonne im Gesicht und Wanderschuhen an den Füßen, und es fiel uns ehrlich gesagt schwer, nochmal so richtig in den Skimodus zu kommen. Die Motivation hielt sich in Grenzen – zu warm, zu weich, zu wenig Schneeflocken-Feeling.
    Aber das änderte sich schlagartig am zweiten Tag, als über Nacht frischer Neuschnee gefallen war und wir das erste Mal wieder echten Powder unter den Ski spürten. Und zack – alles vergessen! Wintermodus aktiviert. Plötzlich war die Energie zurück, das Grinsen im Gesicht, und jede Kurve fühlte sich an wie ein kleines Fest. Ab da wurde die Woche zu einem echten Gesamtpaket: Pulverschnee vom Feinsten, ein Snowboardtag für mich zur Abwechslung und so viele Abfahrten durch abwechslungsreiches Gelände, dass wir oft selbst überrascht waren, wo wir gerade gelandet sind. Besonders spannend waren die Back Bowls – mit dem vielen Neuschnee wurden sie sofort zu unserem Lieblingsspielplatz. Und als wäre das nicht schon genug, fährt man hier im Winter tatsächlich mit einem Cabrio-Lift – ja, wirklich! Oben ohne durch die Schneelandschaft, Schneeflocken im Gesicht, Panoramablick pur. Total verrückt, leicht absurd – aber definitiv ein Highlight. 😄🚠

    Die ersten Tage verbrachten wir damit, das Gebiet zu erkunden und herauszufinden, wo der beste Powder versteckt liegt. In den USA ist das Gelände ja etwas anders organisiert als in Europa – freies Gelände innerhalb des gesicherten Skigebiets. Alles wird erst freigegeben, wenn keine Lawinengefahr mehr besteht – gesprengt wird täglich. Und das hört man auch. Teilweise war es so laut, dass wir beim Fahren zusammengezuckt sind. Wir testeten verschiedene Einstiege und Parkplätze, um herauszufinden, wo es am schnellsten in die Back Bowls geht – immer auf der Suche nach der perfekten Linie.

    An einem Mittag saßen wir zufällig mit zwei Deutschen – die mittlerweile in den USA leben – an einem Hüttentisch. Nach so langer Zeit war es fast ungewohnt, wieder auf Deutsch angesprochen zu werden. Und was für ein Glück! Die beiden kannten sich bestens aus und gaben uns super Tipps, besonders für die Doppel-Black-Bowls – bislang eher meine persönliche rote Linie. Steil, wild, „Expert Only“ – für mich definitiv mehr Respekt als Vorfreude. Aber sie ermutigten uns – vor allem mich. Der schönste, tiefste Schnee sei genau dort. Also gut. Alex war sofort Feuer und Flamme – für ihn ist das wie Geburtstag und Weihnachten zusammen. Ich dagegen war… sagen wir mal: vorsichtig optimistisch.

    Nach dem Mittag ging es los. Der Jupiter Lift, der wegen Lawinensicherung oft erst um 11 Uhr öffnet, war überraschend leer. Oben angekommen, stand wieder dieses berühmte Schild: „Expert Only“. Meine Nervosität stieg. Aber das Gute: Die Sicht war trotz Schneefall super – was ich aus Europa so gar nicht kenne. Also: tief durchatmen, 1, 2, 3 – Drop-in!
    Die ersten Meter waren heftig. Große Schneehügel, schwerer Schnee, steil und eng – ich fragte mich kurz, was ich hier eigentlich mache. Aber dann kam dieser Moment, wenn der Schnee plötzlich leicht wird, du die Kontrolle findest und alles um dich herum ausblendest. Nur noch ich und der Powder. Die Turns wurden lockerer, das Lächeln größer – und unten angekommen war klar: Nochmal!
    Drei weitere Runden folgten – immer neue Lines, immer noch genug Schnee. Ich war stolz, meine Komfortzone verlassen zu haben. Es war anstrengend, intensiv – aber genau das macht’s ja aus.

    Am nächsten – und leider auch letzten – Tag: Neuschnee und Sonne – Jackpot! Also direkt wieder zur Jupiter Bowl. Fast niemand unterwegs. Diesmal liefen wir oberhalb des Lifts noch ein Stück weiter zum höchsten Peak und nahmen den hinteren Einstieg ins Gelände. Oben angekommen, wirkte es gefühlt nochmal steiler – oder vielleicht lag es an der klaren Sicht. Kurz durchatmen – und rein ins Vergnügen. Der Schnee war heute etwas schwerer, aber noch immer traumhaft. Wir stiegen insgesamt viermal zum Peak auf und hatten jedes Mal eine neue Abfahrt. Mit der Zeit merkte ich, wie mein Kopf sich ans Gelände gewöhnte – jede Abfahrt fühlte sich weniger steil an. Vielleicht war es auch das Adrenalin. You never know.
    Was ich an den Back Bowls besonders liebe, ist die Stimmung. Alle sind euphorisch, rufen, lachen, schreien vor Glück – der ganze Wald jubelt. Powder verbindet einfach. Es ist laut, wild, voller Energie – ein bisschen wie ein Festival, nur in Weiß. Nicht zu verwechseln mit dem Powder-Festival-Chaos von Telluride – das war eine andere Liga.

    Zum Abschluss des Tages noch ein kleiner Show-Moment: Ein Jugendlicher sprach uns an, ob wir ihn beim Sprung filmen könnten. Er stand an der Kante – deutlich mutiger als ich… 😅 Gesagt, getan. Und was für ein Sprung! Er hat’s nicht ganz gestanden, aber Respekt für den Mut. Nichts passiert, wir schickten ihm das Video und bedankten uns für die sensationelle Show.

    Auch das Essen auf den Hütten war diesmal ein echtes Highlight – von leckeren Bürgern bis zu gesunden Bowls war alles dabei. Und preislich absolut fair, vor allem mit unseren Epic-Pass-Rabatten.
    Und sogar das Parken war entspannt. Wir fanden einen kleinen, unmarkierten Platz an einem Park – kein Schild, keine Regeln, kein Stress. Einfach stehen bleiben. Niemand kam, niemand störte sich. Herrlich unkompliziert. Die Leute in Park City sind insgesamt ein Stück entspannter als in anderen Skigebieten.

    Für uns war es der perfekte Abschluss der Skisaison 2024/2025. Noch einmal eine Woche voller Powder, Sonne, neuer Abfahrten und kleiner wie großer Herausforderungen. Besser hätten wir die Saison nicht beenden können. ❄️⛷️✨
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