• Rainbow Mountain

    19. oktober 2023, Peru ⋅ ☁️ 5 °C

    Um 08:11 p.m. ist bereits Nachtruhe (nach der letzten Netflixfolge ‚Lupin’). Der Wecker wird uns nämlich schon um 05:15 seine Morgenmelodie vorträllern. Wir wollen die Touristenattraktion vor den ersten Tagestouristen aus Cusco erreichen. Erfahrungshalber erhoffen wir uns in den Morgenstunden auch mehr Sonnenschein (ohne Sonne, keinen Regenbogen:-). Vom obersten Parkplatz können der Vinicunca und das Valle Rojo bequem in einer Tagestour erwandert werden.
    Unsere Planung passt, aber als wir den Vinicunca genau um 08.00 Uhr erreichen, sind wir doch nicht ganz unter uns. Zwei, drei kleinere Reisebusse aus Quito haben ihre Gäste schon abgeladen, um 02.30 Uhr erwachte für sie bereits der Tag im Dunkeln. Trotzdem, unsere Blicke auf die wunderschön angeordneten Farben bleiben ungetrübt und farbenfroh, auch die Sonne blinzelt angenehm warm zwischen den Wolken hindurch. Ein paar Touristenfotos mit den Lamas sind wohl ein ‘Must’. Gerade noch, kann ich die Besitzerin davon abhalten, den Tieren Sonnenbrillen alla «Blues Brothers» aufzusetzen.
    Die Wanderung auf den Aussichtspunkt ist atemberaubend, nicht nur wegen der spektakulären Landschaften, sondern auch wegen der dünnen Höhenluft auf 5200 Metern. Jeder Schritt kostet Kraft, doch dieses Naturschauspiel lohnt sich auf Schritt und Tritt. So kriegen wir vom Naturspektakel und der dünnen Luft nicht genug und wandern noch in völliger Einsamkeit ins Valle Rojo und um den „Hatun Rit’lyop“ zurück. Das kostete unsere Reisekasse zwar nochmals Eintrittsgelder, wir nehmen aber an, dass es sich hier um verschiedene Landrechte der Chechuas handelt, welche von der Weidewirtschaft leben.
    Wer sich die Frage stellt, wer den Regenbogen über den Vinicunca so kunstvoll bemalt hat: Die Farben entstehen durch verschieden überlagerte Mineralien. Diese Sedimentschichten haben sich über Jahrmillionen gebildet und wurden durch die Plattentektonik von einer waagerechten in eine fast senkrechte Position gedrückt. Das enthaltene Eisenoxidpigment ist rötlich, oxidiertes Mangan präsentiert sich in Pinktönen, gelbliche Farbtöne werden durch elementaren Schwefel oder auch Schwefelverbindungen hervorgerufen. Die Reaktion von Kupfer mit Wasser und Sauerstoff führt zu den bekannten, blaugrünen Verfärbungen. Das Vorkommen von Granit erklärt die schwarzen Streifen.
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