• Richtung Feuerland

    December 30, 2023 in Chile ⋅ 🌬 17 °C

    Gegen Jahresende geht unsere Reise weiter bis ans Ende der Welt, nach Ushuaia in Feuerland. Um den bevorstehenden Silvester und das Erreichen des „Fin del Mundo“ im Ushuaia zu feiern, werden wir unser Zeitziel aber knapp verpassen. Zu viel Zeit hat uns der heutige Grenzübertritt von Argentinien nach Chile gekostet. Zwei Stunden Wartezeit für die Migration, wovon die meiste Zeit in der Aussenkolonne bei eisigem Wind. Im Anschluss nochmals eine Stunde für den Fahrzeug-Tip. Lustig, wie sich die Warteschlange hierfür im Rauminneren, ohne das Zutun eines Beamten, formt: Aus Platzgründen entsteht völlig autonom eine Spirale, welche sich zum Schalter hin öffnet. Der Warteanfang beginnt im Zentrum der Spirale. Das ganze Gebilde wird immer wieder durchquert von Passanten, die den Ausgang direkt aufsuchen. Aber, es funktioniert! Ein jeder sucht zwar anfänglich so ziemlich aufgeschmissen das Ende der Schlange zum Anstehen, selbst der Polizist in der Halle kennt das Konzept nicht und wirkt leicht überfordert, aber die Schlangen(mit)glieder helfen erfahrungshalber wissend gerne weiter. Für Nicht(mit)glieder tatsächlich ein endloses ‚Chrüsimüsi‘. Wir hoffen, dass die Spirale geschmeidig und in Form bleibt, bis wir den Schalter erreichen. Auf der chilenischen Seite geht dann alles zum Glück etwas schneller. Auch die Fahrzeuginspektion geht etwas kulanter mit uns um, als bereits einmal erlebt. Gekochte Kartoffeln: ja, Käse: ja (übriges wurde zum Glück nicht kontrolliert).
    Mit dem Fährschiff überqueren wir nach ca. einer Stunde Weiterfahrt die Magellanstrasse, welche die Südspitze Südamerikas und Feuerland im chilenischen Hoheitsgebiet verbindet. In einer halben Stunde passieren wir also eine Mischung aus Pazifik und Atlantik.
    Heute reicht unsere Fahrt nur noch bis zum Visitercenter im kleinen Ort „Cerro Sombrero“. Wir kaufen 2 Tomaten, 1 Apfel, 1 Avocado, 1 Zwiebel für ein Nachtessen im Hoheitsgebiet. Morgen versuchen wir in „Rio Grande“ ein Silvesteressen zu bekommen. Gemäss Tripadviser müssen wir unsere Ansprüche jedoch etwas nach unten schrauben - wir sind gespannt. Zum Jahresbeginn überqueren wir dann bereits wieder die argentinische Grenze.
    Da stehen wir nun vor dem Visitercenter und verkochen unsere Kartoffeln zu Rösti. Hier gibt es saubere Duschen (wow!, geheizt!) ganz für uns alleine, gratis und sauber. Ein Kränzchen an die Gemeinde. Auf unserer ganzen Reise wirklich ein einmaliges und überraschendes Erlebnis. WiFi gibts übrigens auch. Eben hat sich noch eine alleinfahrende Brasilianerin in ihrem PW zu uns auf den Parkplatz gekuschelt, sie möchte nicht alleine stehen. Wir sind schon auf Insta miteinander verknüpt und wünschen uns digital ‚boa note‘.
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