• Rio Grande

    31 Disember 2023, Argentina ⋅ 🌬 13 °C

    Fast schon in Vergessenheit geraten - bis wir hier in Rio Grande auf Feuerland ankommen - der Falklandkrieg.

    Mit der argentinischen Invasion der Falkland- Inseln vor 41 Jahren begann einer der absurdesten Kriege in der jüngeren Geschichte, ein blutiger Konflikt zwischen zwei christlich-abendländischen Staaten in einer der unwirtlichsten Gegenden der Welt. Dabei ging es um Gebrauch und Missbrauch von Macht, aber auch um die Prinzipien von Demokratie und Selbstbestimmungsrecht, deren Wert anhand des Schicksals von nicht einmal 2000 Inselbewohnern kaum eindrücklicher hätte demonstriert werden können.

    Das blutige Ringen zwischen Argentinien und Grossbritannien um die Falkland-Inseln wareine erfolgreiche Rückeroberung des Archipels aus argentinischer Besetzung, massgeblich der Verdienst von Premierministerin Thatcher. Die Eiserne Lady ging keinerlei Kompromisse mit der Militärdiktatur ein.

    Der Falkland-Krieg war ein Konflikt aus einer anderen Zeit: Im weissen Südamerika - Brasilien, Chile, Paraguay, Argentinien - herrschten Militärdiktaturen, deren Ruchlosigkeit nach innen jederzeit den Keim aussenpolitischer Eskapaden in sich barg. Und wie damals üblich, lauerten auch hinter dem Geschehen im Südatlantik die Interessen zweier verfeindeter Supermächte, die sich nichts schenkten.

    Wirtschaftlich spielten die Falklandinseln 1982 weder für Argentinien noch das Vereinigte Königreich eine Rolle. Doch der Sieg der Briten war wichtig für ihre Identität – und bedeutete das Ende der Militärjunta in Buenos Aires.

    Alle fünf argentinischen Super-Etendard-Bomber wurden hier in Rio Grande auf Tierra del Fuego (Feuerland) stationiert. Eine Maschine muss als Reaktion auf das französische Embargo ausser Dienst gestellt werden und diente fortan als Ersatzteilspender für ihre Geschwister.
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