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  • Day 680

    Piriápolis

    April 2 in Uruguay ⋅ ☀️ 20 °C

    Piriápolis hat eine, auf den Tourismus ausgelegte Infrastruktur, und zählt zu den bedeutendsten Badeorten des Landes. Die Stadt, die an der Küste über weite und schöne Badestrände verfügt, zählt ca. 10'000 Einwohner, besitzt einen Yachthafen, einen Golfplatz sowie einen Zoo.
    Um 1715 war das britische Unternehmen „The Pan de Azucar Bay“ in diesem Gebiet tätig. Aufgrund dieser englischen Aktivität, erhielt das Gebiet den Namen «Puerto Inglés» und «Cerro del Inglés». Das heutige Piriápolis befand sich in der ursprünglichen Gerichtsbarkeit von Montevideo, das seine östliche Grenze vom «Cerro Pan de Azúcar» bis zum Meer hinzog.
    Fernando Juan Santiago Francisco María Piria de Grossi war ein uruguayischer Unternehmer, Journalist, Politiker und der Gründer Piriápolis. Geboren wurde er 1847 als Sohn von aus Genua stammenden italienischen Immigranten. Um 1890 kaufte der Unternehmer diese Ländereien auf, wobei Piriápolis zunächst als landwirtschaftliches Unternehmen fungierte und erst später zu einem Kurort wurde. Im Jahr 1897 wurde der Bau des Schlosses (Privatresidenz von Piria) abgeschlossen und im Jahr 1899 das Weingut (mit einer Produktionskapazität von 360‘000 Litern Wein) sowie etwa 200 Hektar bepflanzte Weinberge. Gleichzeitig entwickelte sich auch eine Arbeiterstadt. Im Jahr 1902 begann die touristische Aktivität mit der Eröffnung des ersten Hotels im Garten des heutigen Argentino Hotels (von Piria als „Morondanga“ bezeichnet). Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits einige Besucherorte wie «La Cascada» und «La Virgen de los Pescadores». Um 1912 kamen neue Attraktionen hinzu, unter anderem der «Fuente del Toro» und der «Fuente de Venus» und das Hippodrom. Um 1916 wurde der Hafen fertiggestellt (die derzeitige Erweiterung wurde 1997 abgeschlossen), ebenso, wie die «Rambla de los Ingleses», wo wir mehrere Male vom Hafen bis zum Beginn des Strandes von San Francisco spazieren und die «Rambla de los Argentinos», welche sich westlich von Piriápolis erstreckt.
    Wir laufen bis zum «Fuente del Toro“», welcher an Hängen des «Cerro del Toro» gelegen ist. Es handelt es sich um eine lebensgrosse Eisenplastik des Bildhauers «Isidore Bonheur», welche Francisco Piria eigens aus Paris mitgebracht hat, um die von ihm entworfene Trilogie der Brunnen zu vervollständigen. «Piri», wie der Bulle liebevoll genannt wird, wurde 1911 eingeweiht und speiste hier eine Mineralwasserquelle. Das Wasser dieser Quelle fliesst aus dem Mund des eisernen Stiers. Wenn also das Wasser durch das Innere des Stiers fliesst, dann werden dieses gereinigt. Hier gehen wir verbotenerweise weiter, um die schöne Aussicht auf dem Cerro del Toro zu erkunden. Der Weg muss schon über längere Zeit gesperrt sein, oder die Vegetation ist so schnell gewachsen. Nur mit Strandschuhen bekleidet, geht es schlussendlich dann doch auf allen Vieren auf den Felsgipfel.
    Jetzt besuchen wir noch Freunde, die wir bis Anhin aber noch nicht kannten. Ja, das geht, nämlich so: In der Pandemiezeit lernte ich in Elm auf einer Wanderung Marcus, einen Brasilianischen Geologen kennen. Das war auf der Wanderung zum Martinsloch. In Ushuaia haben wir ihn nur knapp verpasst, Brasilien besuchten wir nicht. Seine Eltern wohnen aber in Piriápolis und freuten sich riesig über unseren Besuch. Wir natürlich auch. Schon bei der Begrüssung haben wir uns in die Arme geschlossen, als würden wir uns schon lange kennen. Für mich war die Konversation etwas schwierig. Spanisch geht ja zwischenzeitlich einigermassen. Aber die beiden switchten immer wieder ins Portugiesische. Trotzdem, unser Besuch hat wohl alle gefreut.
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