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- Day 13
- Tuesday, September 10, 2024 at 5:50 PM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 84 m
CanadaLizard Lake48°36’27” N 124°13’19” W
Vancouver Island - Der Weg ist das Ziel

Die Nacht war gut. Wir haben uns langsam richtig an unser fahrendes Häuschen gewöhnt. Immer mehr Routinen entstehen,Dinge haben ihren festen Platz gefunden, Reisealltag kehrt ein. Aus einem Wohnmobil wie jedem anderen wird so langsam ein zu Hause auf Zeit.
Nach dem Frühstück ging es sportlich in den Tag, ein nur 15 minütiger, dafür aber sehr steiler Walk brachte uns zum Strand. Es war Ebbe - und wunderschön. Die Zeit verging beim Muscheln sammeln, über Steine klettern und bei GoPro Spielereien wie im Flug. Hinzu ging es bergab, rückzu bergauf. Danach waren wir auf jeden Fall wach.
Danach war das Tagesziel ein Campingplatz im Pacific Rim National Park Reserve an der Westküste der Insel. Auf dem Weg lag ein schöner See, den wir zur Mittagspause nutzen wollen. Voller Energie ging es los auf die erste Etappe, ca. 45 Minuten Fahrt bis zum Cowichan Lake.
Das gleichnamige Örtchen war recht unspektakulär. Die Mitarbeiterin im Visitor Center (die mit den Kopfhörern parallel in irgend einer Schulung war) empfahl als Highlights Strände außerhalb der Stadt. Wäre sicher spannend die Reaktion der Leute zu sehen, wenn man in der Touri-Info in Weimar am Markt mal den Erfurter Dom oder Zoo empfehlen würde.
Weiter ging es also zu einem der Punkte, die die sichtlich nicht multitasking-fähige Dame auf der Karte eingekreist hatte. Und naja…irgendwie existierte dieser Strand nicht. Zumindest sahen wir kein Schild oder sonstigen Hinweis aus dessen Existenz, als wir laut Navi angekommen sind. Egal - weiter. Wir werden doch irgendwie auf eigene Faust einen schönen Platz mit Seezugang finden. Nach einem weiteren erfolglosen Versuch fand Ines über Google einen Volltreffer. Ein Parkplatz mit direktem Seezugang. Inkl. Schaukeln, Picknick-Tisch, Sandstrand, Wasserrutsche und Sprungbrett. Der Frust der vorherigen Suche war sofort verflogen. Wenig später war der Platz erobert. Die Kinder schaukelten und spielten im Sand, wie aßen kleinere Snacks am Tisch, die Drohe drehte ein paar Runden und Linda übte eifrig weiter am Kopfstand. Mit Linda und Lara bin ich dann zum krönenden Abschluss noch baden gewesen. Herrlich erfrischend!
Wir trafen dort einen Local, der uns erzählte, dass dies sein Lieblingsplatz ist. Zum sagte er, dass an der Westküste keine Läden mehr kommen. Wir nutzten also die Gelegenheit nochmal einzukaufen und voll zu tanken.
Dann sollte es los gehen, 80 km in Richtung Wildnis. Nach wenigen KM wurde die Straße schlechter. Aus Asphalt wurde Schotter. Aus üppigem Grün am Wegrand tristes grau durch den Staub der Straße, sodass man denken könnte in einem schwarz weiß Film mitzuspielen. Jeder Kilometer war eine Tortur für Auto und Insassen.
Nach ca 10 Minuten und kurzer Besprechung entschieden wir uns umzudrehen. Es scheint wirklich Leute zu geben, die 80km über eine solche Straße mit dem Wohnmobil fahren. Wir gehören nicht dazu. Die Vernunft siegte, die Laune sank. Den Tag haben wir uns definitiv anders vorgestellt.
Nach erneuter Lagebesprechung haben wir die Route geändert und haben uns für eine andere Strecke in Richtung Westküste entschieden. Diese führte uns zu unserem heutigen Domizil, einem Campingplatz am Lizard Lake. Nach Ankunft haben wir direkt noch eine kleine Wanderung um den See gemacht. Diese war sehr abenteuerlich, durch saftige grüne Wälder wie eine Art Schnitzeljagd, deren Ziel es war möglichst schnell das nächste rot weiße Band zu entdecken um den richtigen Weg zu finden. Spätestens nach dem Abendessen am Lagerfeuer war der Frust des Tages verflogen.
Lektion des Tages: der Weg ist das Ziel. Wir haben uns sehr auf das heutige Tagesziel gefreut und waren enttäuscht, dass wir es nicht erreichen werden. Blickt man auf den Tag zurück, sind es aber doch die schönen Momente, die in Erinnerung bleiben. Wie zum Beispiel die lachenden Gesichter der Kinder beim Schaukeln am See. Oder die leckeren Chips beim Lagerfeuer.
Jetzt wird geschlafen. Begleitet von leichtem Regen der leise aufs Dach prasselt und den Gemütlichkeitsfaktor direkt noch weiter nach oben schraubt.Read more
Traveler
Ging tatsächlich, schätze mal so 15 Grad
Traveler
na das ist ja nee richtig schöne Aussicht beim schaukeln :-)
Traveler
frisch :-)