• Martin Hirsch
Aug – Oct 2024

Roadtrip USA / Kanada

A 52-day adventure by Martin Read more
  • Trip start
    August 29, 2024

    Countdown: T-4

    August 25, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Die böse Schulpflicht. Schon vor vielen Jahren spukte dieses Schreckgespenst in unserem Hinterkopf. Schon vor vielen Jahren war klar: bevor die Urlaubsplanung von Hochsaison, Hortschließzeiten und Preisaufschlägen geprägt sein wird, wollen wir nochmal raus. In die weite Welt. Unseren Kindern zeigen, wie vielfältig das Leben außerhalb von Mellingen, Weimar und Umgebung ist.

    Also haben wir uns schon vor über 2 Jahren dazu entschlossen ein 6-monatiges Sabbatical zu machen. Nach einigen Recherchen und Überlegung stand der Plan fest:

    - 6 Wochen Wohnmobil durch Kanada und die USA
    - 4 Monate Weltreise mit der AIDA

    Gebucht haben wir die Reise im Januar 2023. Nun stehen noch 4 Tage auf dem Countdown.

    Die To-Do Liste wird kürzer, aber ist noch lange nicht leer. Jetzt geht es in den Endspurt: Haus putzen (Status: ca. 65%), Auto putzen (heute beim Pflanzentransport von 85 auf 40% gefallen), Garten fertig machen (ca. 80%), Packen (ca. 5%, Koffer existieren - sind aber noch leer).

    Es bleibt spannend.
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  • Countdown: T-2

    August 27, 2024 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    First things first: Das Auto ist wieder sauber!

    Die Kids hatten ihre Freude in der Waschanlage, während wir gestern die nächsten Schritte planten: Neue Sandalen kaufen, die braune Tonne der Eltern füllen (weil mein geliebter Grünschnitt-Container mal wieder voll war) und Reste aus dem Vorratsschrank loswerden.

    Das Ziel des heutigen Tages war klar: so viel wie möglich zu packen, damit wir morgen anfangen können, die Bude zu putzen.

    Da wir planen in Amerika ausgiebig Klamotten shoppen zu gehen dachten wir bis heute früh, wir sind besonders schlau und stellten die folgende Thesen auf:
    1.) Wir werden wenige Klamotten auf dem Hinweg mitnehmen
    2.) Wir werden auf dem Hinweg im Koffer viel Platz haben, da wir nur wenige Klamotten mitnehmen
    3.) Wir können auf dem Hinweg den freien Platz ideal nutzen, indem wir Verbrauchsartikel (Spüli, Shampoo, Sonnencreme…und ja - auch 2 Gläser Nutella) günstiger hier kaufen und mitnehmen

    Naja … der Gedanke war schon irgendwie cool … jetzt sitzen wir hier mit Koffern, die völlig überfüllt sind. Und es ist noch nicht alles eingepackt. Die gesparten Euro werden wir wohl direkt bei der Heimreise investieren, um für 75 US$ einen weiteren Koffer einzuchecken.

    Aber: es geht voran, wir haben einen Großteil unserer Packliste abgearbeitet 🥳

    Morgen wird geputzt und bis abends die letzten Vorräte verzehrt. Beim Bier zähle ich auf die immer gut funktionierende Nachbarschaftshilfe 🍻
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  • Rien ne va plus - Nichts geht mehr

    August 29, 2024 in Germany ⋅ ⛅ 30 °C

    Falls meine ehemalige Französisch-Lehrerin Frau Baumann heimlich mitliest: Ja - ich habe zur Sicherheit Google gefragt, ob ich das so richtig geschrieben habe. Hätte aber sogar gepasst 🥳

    Diesen Satz habe ich letztmalig vor exakt einer Woche in Berlin gehört - als wir mit dem Projektteam nach der Blue Man Group entschieden haben, noch einmal das Glück in der Berliner Spielbank herauszufordern. Was super geklappt hat 💸 - einen Teil der am Roulettetisch gewonnenen 40 Euro wurde heute direkt in die ersten Reisesnacks bei Ditch am Erfurter Hbf investiert.

    Auch hier hatten wir das Gefühl: nichts geht mehr. Alle Koffer gepackt - das Haus abgeschlossen. Immer wieder in der Hoffnung nichts vergessen zu haben. Kurz vor Abreise sind uns noch die Kartoffeln und Zwiebeln eingefallen - das wäre beim Lüften eine wahre Freude der Sinne für den Ersten gewesen, der bei uns während der Abwesenheit das Haus hütet.

    Die Zugfahrt verlief gut. Wir haben ein Familienabteil reserviert. Somit hatten wir etwas Privatsphäre und die Kinder konnten sich in der Spieleecke die Zeit vertreiben. Zudem gab es im Bistro kleine Spielzeuge und Eis für die Kids. Nach einer Stunde sah es so aus, als würden wir hier schon tagelang hausen.

    Der Endgegner war nun aber der Weg vom Gleis zum Hotel. Mit:
    - 2 großen Koffern
    - 3 Handgepäck Koffern
    - 2 Rucksäcken
    - 1 Tragetasche
    - 1 Buggy
    - 2 Kindersitze
    Und … achja: 2 Kindern.

    Bei gefühlten 40 Grad ging es durch die noble Frankfurter Bahnhofsgegend. Und auch jetzt endet der Tag schweißgebadet mit dem Motto: Nichts geht mehr🥵
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  • We made it

    August 30, 2024 in the United States ⋅ 🌙 19 °C

    Ein langer Tag (oder zwei?) geht zu Ende. Begonnen hat dieser in Frankfurt mit einer E-Mail von United, dass unser Flug 2,5h Verspätung hat. Da wir noch bis 11:30 Uhr im Hotel bleiben konnten, sind wir ganz entspannt in den Tag gestartet: mit Porridge und Kuchen aus einer Bäckerei um die Ecke.
    Danach ging es an den Main, genau dort, wo wir ein paar Wochen vorher noch zur Fußball EM mit Max und Lutz unterwegs waren. Es kam das erste mal so richtig Urlaubsstimmung auf, obwohl es noch gar nicht richtig los ging.

    Danach ging es zum Flughafen, wir haben uns für einen Uber entschieden, um den Höllenweg mit den Koffern nicht nochmal machen zu müssen.

    Bei der Passkontrolle hatten wir schon den ersten kleinen kindlichen Wutanfall, der (gemeinsam mit den mitleidigen Blicken der anderen) einen tollen Vorgeschmack auf einen 11,5h Flug mit 2 Kindern gemacht hat.

    Im Flugzeug sitzend fiel dann schon die erste Last ab, dieses befreiende Gefühl wurde jedoch schnell wieder abgelöst. Wir hatten nämlich vergessen vorher die Thrombose-Spritzen zu setzen, die wir noch von meiner Fußball-Verletzung daheim hatten. Das haben wir dann nachgeholt - im Sitz - jeder bei sich selbst. Ines sagte, man soll das machen, als wenn man mit einer Nadel einen Luftballon platzen lassen will. Naja - Spritze war bei beiden gesetzt - der blaue Fleck an meinem Bauch beweist aber, dass ich wohl wesentlich aggressiver eine Nadel in einen Ballon stechen würde als Ines. 💥

    Der Flug war sehr anstrengend, aber die beiden Mäuse haben super durchgezogen. Einreise und Gepäckabholung war in 30 Minuten erledigt.

    Jetzt liegen wir glücklich und erschöpft im
    Hotel, in dem wir die nächsten 5 Nächte verbringen. Danach startet der Roadtrip. Aber morgen kommt das erste große Highlight für die Kinder. Der Hotelpool.

    Jetzt Daumen drücken, dass das schlafen klappt. 🤞
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  • Morgenstund hat Gold im Mund

    August 31, 2024 in the United States ⋅ 🌙 18 °C

    Der erste volle Tag in Amerika begann früh…sehr früh! Ich wachte auf, war sofort hellwach und unfassbar stolz. Durch die Vorhänge schimmerte schon das Tageslicht durch. Ich drehte mich nochmal um, weil alle noch schlafen und der Wecker eh auf 8 Uhr stand. Ich wartete. Und wartete. So weit vor 8 kann es doch gar nicht sein, wenn es schon so hell ist. Also schaute ich auf das Handy. Irgendwas war aber komisch. Die Uhrzeit schien nicht zu stimmen, denn sie zeigte 2 Uhr nachts an. Schnell aus dem Flugmodus raus, mal sehen ob was passiert. Negativ. Ungläubig ging ich zum Vorhang um feststellen zu dürfen, dass der Poolbereich unseres Hotels von Baustrahlern beleuchtet wird….geiler scheiß…

    Wenig später waren alle 4 wach, es dauerte bis ca. 5 Uhr bis alle wieder geschlafen haben. Den Tag haben wir trotzdem erstaunlich gut überstanden.

    Zuerst gab es Frühstück im Hotel. Klein, aber ok. Wenn man jedoch Wert auf gesunde Ernährung legt, hat man ein echtes Problem. Ebenso wie Ines, deren Frühstück durch eine komplette Kakaoladung von Valli ruckartig beendet wurde.

    Danach sind wir eine Runde auf einen Spielplatz, der ca. 10 Gehminuten entfernt ist. Es war ein tolles Erlebnis nach fast 10 Jahren wieder durch ein amerikanisches Wohnviertel zu laufen. Einerseits vertraut, weil wir selbst 6 Monate in einem solchen gelebt haben, andererseits so anders als bei uns in Deutschland.

    Danach ging es mit den Uber zum Flughafen in San José, um den Mietwagen für die nächsten Tage abzuholen. Es ist ein weißer Nissan Altima, absolut ok für die Zeit.

    Eine kleine Anekdote aus der Kategorie „typisch Deutsch“: nach Entgegennahme des Autos haben wir natürlich genau inspiziert, ob es Schäden gibt, die nicht dokumentiert sind. Ines Adleraugen haben natürlich auch einen kleinen roten Strich am hinteren Kotflügel gefunden. Diesen wollten wir natürlich melden und diskutieren mit dem Servicemitarbeiter, der dann genervt den „Schaden“ dokumentiert hat. Als wir losfuhren haben wir bemerkt, dass das Auto ein absoluter Neuwagen ist und noch keinen Vorbesitzer hatte.

    Danach ging es zum Outlet nach Gilroy, einer Stadt 35 Meilen südlich von San José. Und - naja, wir waren etwas im Kaufrausch 🥴

    Am Abend haben sich die Kinder den Pool fürs tapfere Durchhalten redlich verdient.

    Morgen wird es dann entspannter - auf dem Plan steht San Francisco 🌉.
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  • San Francisco and Bay Memories

    September 1, 2024 in the United States ⋅ 🌙 18 °C

    Die zweite Nacht war schon deutlich besser als die erste. Lara hat durchgeschlafen, Valerie war ab 5 Uhr wach und wir kämpfen uns auch langsam aber sicher aus dem Jetlag. Ich habe die Wachphase gegen 3 Uhr genutzt um einen zum Fliegen der Drohne notwendigen Test (Recreational UAD Safety Test) zu absolvieren 🚀

    Nach dem Frühstück ging es über den Highway 101 gen Norden nach San Francisco. Auf dem Weg verfolgten wir bei ARD im Livestream die ersten Prognosen der Landtagswahlen…Trauerspiel 🤮!

    Der erste Stopp war die Golden Gate Bridge, die wir überquerten, um zu einem Aussichtspunkt zu fahren. Schon schräg was so eine Stahlbrücke für ein Freiheitsgefühl auslösen kann.

    Danach ging es zurück in die Stadt, wir parkten nahe Fisherman’s Wharf, von wo aus wir uns treiben ließen. Am berühmten Pier 39 gab es nach dem obligatorischen Seelöwen beobachten ein sehr leckeres Mittagessen.

    Die Kinder haben natürlich direkt ein Riesenrad entdeckt, welches nicht ausgelassen werden durfte. Gut gestärkt genossen wir dann nochmal die Aussicht auf die 🌉 , Alcatraz und die Skyline von oben.

    Danach stand noch das Cable Car auf dem Programm. Als wir dort ankamen und die Schlange sahen, verging uns aber schnell die Lust; ein paar schöne Fotos konnten wir trotzdem machen.

    Am Auto angekommen (14:11 Uhr, Parkzeit endete 14:12 Uhr) ging es dann wieder in Richtung Hotel.

    Den Tag ausklingen lassen haben wir nach einer Runde am Pool mit einer Nostalgierunde im Silicon Valley. Zuerst ging es in Santa Clara zur 3751 Benton Street. Hier lebten wir 6 Monate während unseres Auslandssemesters 2015 bei unserer Vermieterin, die sich selbst „Mrs Purple“ nannte. Name war hier Programm. Seitdem wissen wir, dass man alles in Lila kaufen kann, auch Waschmaschinen. Schon verrückt, 9 Jahre später mit unserer Familie zurück zu kehren.

    Danach ging es ein paar Straßen weiter auf einen sehr schönen Spielplatz, den die Kinder sehr genossen haben.

    Nach einem kurzen Abstecher zum Apple Headquarter sollte der krönende Abschluss das berühmt berüchtigte „Red Mango Curry - Spicy 3 out of 5“) sein, welches Ines in bester Erinnerung geblieben ist. Der Schock kam, als wir im Hotel das Essen ausgepackt haben. Die sind wirklich der Meinung, dass es Sinn macht den Reis extra bestellen zu müssen. Der 7/11 um die Ecke hatte auch keinen Fertigreis, stattdessen gab es dann Curry mit Weißbrot. Das hätte besser laufen können 🥲 Morgen kommt dann meine persönliche kulinarische Reise in die Vergangenheit: Joy’s Sushi Lunch Special 😍

    Zudem wollen wir morgen an die Pazifikküste nach Santa Cruz und dort den amerikanischen Feiertag (Labor Day) genießen.
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  • Santa Cruz & Highway 1

    September 2, 2024 in the United States ⋅ 🌙 18 °C

    Ein schöner Tag geht zu Ende. Begonnen hat dieser für Valerie gegen 5 Uhr, die Ines mit der klassischen Dauerfrage „Ist schon morgen?“ aufgeweckt hat. Ich bin dann gegen dreiviertel sechs (für alle die das lesen und nicht verstehen: ich meine 05:45 Uhr) aufgestanden und wollte mit Valli zu einem Ort fahren, an dem man gut den Sonnenaufgang beobachten kann. Zack - Google gefragt und losgefahren. Dort angekommen waren wir bei einem Parkplatz, von dem aus viele Wanderer auf dem Weg auf einen nahegelegenen Gipfel der Bergkette rund ums Valley aufbrachen. Joar, auf Wandern hatte ich jetzt nicht so Bock, zumal Valerie unter ihrer Fleecejacke noch im Schlafanzug war. Wir haben dann kreativ ungeplant und sind zu einem Spielplatz gefahren. Dort angekommen freute sich Valli sehr, endlich rutschen zu können. Joar, die Rutsche war nass, der Popo dann auch - gelungener Start in den Morgen 🥳

    Nach dem Frühstück sind wir dann an die Pazifikküste nach Santa Cruz gefahren. Man merkte, dass heute Feiertag ist. Viele genossen am Strand den Tag und saßen mit der ganzen Familie unter riesigen Pavillons. Die Kinder hatten viel Spaß beim Sandburg bauen, Muscheln sammeln und rumtoben. Und auch wir haben es sehr genossen mal wieder am Meer zu sein.

    Direkt hinter dem Strand liegt ein Freizeitpark mit allerlei Fahrgeschäften. Wir sind im Anschluss noch etwas durch den Park gebummelt und haben gegessen. Für uns gab es einen Corndog. War ok, aber muss morgen nicht sofort wieder sein.

    Danach fuhren wir noch eine Weile am Pazifik entlang des Hwy 1 und wollten eigentlich im Año Nuevo State Park die Seeelefanten beobachten. Die Wanderung von 4 Meilen je Strecke wäre aber mit den Kindern in der Hitze zu anstrengend gewesen, sodass wir wieder zurück gefahren sind.

    Für uns ging es dann nochmal in eine Mall um noch ein paar fehlende Sachen zu kaufen. Auf dem Rückweg zum Hotel gab es auf der Rückbank nach anfänglich harmonischen Rollenspielen eine Auseinandersetzung, die mit blutender Nase für Valli und extrem schlechten Gewissen für Lara endete. Ich glaube, alle Beteiligten haben etwas gelernt. Hoffe ich zumindest 🫣

    Tagesabschluss war dann ein Spaziergang zum Spielplatz.

    Tagesgestaltung für morgen ist noch ungeklärt - es bleibt wie immer spannend.

    PS: Joy‘s Sushi gibt es erst morgen, dafür gab es heute eine andere gut in Erinnerung gebliebene Speise: Orange Chicken mit gebratenem Reis - Mega geil 🤤
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  • Big Basin Redwoods State Park

    September 3, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir liegen wieder im Hotelzimmer. Glücklich und erschöpft. Eine letzte Nacht liegt vor uns, bevor das Roadtrip-Abenteuer mit dem Wohnmobil startet.

    Heute früh war der Plan noch, dass wir in einen öffentlichen Park mit großem Wasserspielplatz fahren. Glücklicherweise haben wir im letzten Moment gesehen, dass dieser nur noch bis letztes Wochenende geöffnet hat. Bei der Hitze gar nicht vorstellbar.

    Spontan haben wir uns dann für den ca. 1h entfernten Big Basin Redwood State Park entschieden, den Ines gestern schon als Option ins Spiel gebracht hat. Auch für uns war es der erste Besuch, wir waren sehr gespannt was uns in Kaliforniens ältestem State Park erwartet. Redwood-Bäume (Mammutbäume, die bis zu 3000 Jahre alt sind) kannten wir schon aus anderen Regionen, aber jeder National- bzw. State Park hat seinen eigenen Charme, weshalb wir voller Vorfreude losfuhren.

    Die Vorfreude hielt sich bei Valerie in Grenzen. Der Motor war noch nicht gestartet, schon kam das erste obligatorische „wann sind wir da?“ von der Rückbank. Die Fahrt war dann leider auch sehr kurvenreich, die Kinder haben aber (bis auf die üblichen Grabenkämpfe) gut durchgehalten.

    Auf dem Hinweg habe ich das erste mal die Drohne ausgepackt, es ist echt beeindrucken die Umgebung von oben zu sehen. Als ich die Bilder auf dem Handy sah war mein erster Gedanke: „Mist - blöde Stelle, hier sind voll viele Bäume abgestorben, eigentlich wollte ich eine Aufnahme mit satt grünen Baumkronen.“

    Als wir dann im Visitor Center (das Haus hat den Namen eigentlich nicht verdient, es war eher eine kleine Hütte) ankamen und die freundlichen Mitarbeiterinnen uns ein paar Infos und Empfehlungen gegeben haben, machte alles Sinn.

    Der State Park ist im August 2020 zu 97% von einem riesigen Waldbrand betroffen gewesen. Ursache war ein Blitzeinschlag während eines Unwetters. Für viele Menschen der Region war dies eine verheerende Katastrophe. Der Wald zeigt vorbildlich, dass jedes Unglück auch die Chance für Neuanfänge bietet. Wir sind an Bäumen vorbei gelaufen, deren Stamm äußerlich vollständig verbrannt war, dennoch über die Jahre hinweg neues Leben entstand und neue Triebe ausschlagen. Sehr inspirierend!

    Der Park hat uns sehr gut gefallen, es gibt schöne Wanderwege für Familien, die Lara ohne Probleme laufen konnte. Valerie war immer mal im Wagen. Ines hat das erste außergewöhnliche Tier auf unserer Reise entdeckt: ein Streifenhörnchen.

    Als wir zurück im Hotel waren, war Poolzeit, die Kinder hatten mal wieder ihren Spaß dabei mich zu frisieren, mit Ines zu schwimmen und die Schwimmflügel durch die Gegend zu feuern.

    Danach ging es frisch geduscht nochmal auf einen neuen Spielplatz. Verglichen mit den Spielplätzen in Deutschland, ist das hier für die Kinder ein wahres Paradies. Alles top modern, gepflegt, abwechslungsreich und vielfältig. Die Kinder spielen neben andern Kindern aus China, Indien, Spanien und anderen Ländern der Welt. Das, wovor viele Menschen in Deutschland Angst haben, ist hier selbstverständlich.

    Der Tagesabschluss bildete dann mein kulinarisches Highlight. Zwar nicht als Lunch Special, aber auch als Abendessen ein Hochgenuss, der exakt so genial geschmeckt hat, wie ich es seit 9 Jahren für unsere Rückkehr erhofft habe.

    Morgen geht’s dann los, 12 Uhr Mietwagen abgeben, 13 Uhr Wohnmobil holen, einkaufen und ab Richtung Yosemite Nationalpark.

    PS: Wir wünschen unserem treuen Leser Max alles erdenklich Gute zum Geburtstag und freuen uns sehr, dass wir gemeinsam
    mit dir und Linda ab Sonntag 2 Wochen Kanada entdecken werden ❤️
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  • On the road

    September 4, 2024 in the United States ⋅ 🌙 26 °C

    Heute nur ein kurzes schriftliches Update, denn:
    1.) ich bin saumüde
    2.) der Tag war geprägt von logistischen Aktivitäten

    Nach dem Frühstück haben wir alles gepackt und die Koffer an der Rezeption abgegeben, um sie später mit dem Wohnmobil einzusammeln. Ich habe als Abholzeit großzügig 3pm angegeben, was wie sich herausstellte nicht großzügig genug war.

    Nach dem Checkout ging es zurück auf den Spielplatz von gestern - nach ca. einer dreiviertel Stunde haben wir nach einem Kampf um die Knabberbox (die Hälfte lag danach auf dem Boden verteilt) abgebrochen und sind zum San José Flughafen gefahren, um dort den Mietwagen zurück zu geben.

    Von dort ging es mit dem Uber nach Newark, wo unser Wohnmobil wartete - naja, am Ende haben wir natürlich auf das Wohnmobil gewartet. Als Abholzeit war 13-16 Uhr angegeben. Wann kommen die Deutschen an? Korrekt, 12 Uhr. Um vll doch schon eher den Wagen zu bekommen. Die Hoffnung wurde uns schnell genommen. Es hieß der Wagen ist noch nicht fertig, wir sollen 14:30 Uhr zurück kommen.

    Mein Vater fasste die Serviceleistung bei der Abholung des Wohnmobils bei unserer Tour vor 9 Jahren mit: „It’s a big shit here“ zusammen. Heute können wir bestätigen: „it’s still a big shit here!“

    Nach der Warterei (die wir mit einem Trip in eine Mall verkürzt haben) und dem obligatorischen Einführungsvideo und der Übergabe sind wir gegen 15:30 Uhr los gekommen in Richtung Hotel. Wir hatten großes Glück und haben ein neues Wohnmobil bekommen (ca 30k KM-Stand). Was soll jetzt noch schief gehen?

    Kurz vor unserer Ankunft am Hotel leuchtete das erste mal eine Warnmeldung auf. Der Sensor für das Messen des Luftdrucks funktionierte nicht. Da wir uns unsicher waren und nichts riskieren wollen sind wir ungeplant nochmal zum Vermieter zurück. Kurz vor Ankunft war die Meldung dann natürlich verschwunden. Die nette Dame (so nett war sie eigentlich gar nicht) wollte mich mit einem: „das ist bei dem neuen Modell normal“ abspeisen. Sie rechnete nicht damit, dass ich hinterfrage, ob eine Fehlermeldung für ein neues Auto wirklich so normal sei. Schließlich kam ein Techniker der erklärte, was los ist und das es kein Problem ist, wenn die Meldung temporär angezeigt wird.

    Danach ging es zum nächsten Walmart. Während Ines die Koffer auspackte und versuchte parallel die Kids im Zaume zu halten, versuchte ich die Einkaufsliste abzuarbeiten. Ca. 1,5h später hatte ich einen Großteil zusammen. Kostenlos dazu gab es noch Kopfschmerzen von der Reizüberflutung, der man unweigerlich ausgesetzt ist, wenn man z.B. Müsli kaufen möchte und sich zwischen 300 Sorten entscheiden muss.

    Danach gabs erstmal Nudeln mit Tomatensoße, direkt auf dem Walmart Parkplatz. Das Essen hob direkt die Laune bei allen, so dass wir dann los starten konnten.

    Aufgrund der zeitlichen Verzögerung haben wir ungeplant. Yosemite machen wir nun als letztes, bevor es wieder nach Hause geht. Sonst wäre das zu stressig geworden, da wir bereits Sonntag in Vancouver sein wollen um uns gemeinsam mit Max und Linda die Stadt anzusehen.

    Nach ca. 2,5h Fahrt haben wir jetzt einen Parkplatz angesteuert, auf dem wir übernachten können.

    Mal sehen, wo es uns morgen hin verschlägt.

    Gute Nacht😴
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  • Welcome to Oregon!

    September 5, 2024 in the United States ⋅ 🌙 22 °C

    Es ist so geil, endlich auf der Piste zu sein. Unsere größten Sorgen sind aktuell die Frage nach dem Essen, der Route und dem nächsten Stellplatz. Genau dieses Gefühl haben wir gesucht und schon jetzt gefunden.

    Die erste Nacht im Camper war jedoch eher bescheiden. Wie sich herausstelle haben wir uns für einen Parkplatz entschieden, der gefühlt Teil des größten Truckstops der USA ist. Direkt neben uns beschleunigten im Minutentakt irgendwelche 40 Tonner, sodass durchgängiges schlafen nicht möglich war. Für uns zumindest. Lara fragte am nächsten Morgen, was für Lärm wir denn meinen.

    Egal, die Laune war trotzdem super! Die Kinder haben ihren super coolen Müsli mit Marshmallows gegessen (Valerie hatte noch einer viertel Schüssel schon wieder keinen Bock mehr und hat auf ein Stück Bananenkuchen umgeschwenkt). Danach ging es los. Ines hatte den Shasta-Trinity National Forrest gefunden, in dem es ein paar kurze Wanderungen zu kleinen Wasserfällen geben soll. Der Umweg war überschaubar (ca 1h). Ich war erst skeptisch, weil ich mir nicht sicher war, ob sich das lohnt. Falsch gedacht. Es war ein super schöner Tag. Es sah so aus, wie wir uns Kanada vorstellen. Unendlich groß wirkende Nadelwälder, die im Hintergrund durch schneebedeckte Berge eingerahmt werden. Und wie sich herausstellte, war das von mir als „außergewöhnlich“ titulierte Streifenhörnchen gar nicht so außergewöhnlich. Wir haben heute wieder sehr viele gesehen. Lara auch endlich ihr erstes.

    Nach den Walks an den Wasserfällen und einer Mittagspause in einer Picnic Area mitten im Wald ging es weiter in Richtung Oregon. Das nächste Ziel liegt nur noch wenige Meilen vor uns: der Crater Lake Nationalpark. Wir haben auf dem Weg hierher jedoch festgestellt, dass eine Reservierung für einen Stellplatz hier durchaus Sinn gemacht hätte. Leider waren die, die wir gerne angesteuert hätten voll. Jetzt stehen wir auf dem Parkplatz eines Casinos, auf dem man für 10 Dollar übernachten darf. Klingt ungemütlich, ist es aber nicht. Wir haben uns Tisch und Stühle rausgestellt und gemütlich gegessen. Heute gabs Chili con carne. Die gute Knorrtüte macht’s möglich. 😉 Danach wurde gespielt, getanzt und Quatsch gemacht.

    Auf ins nächste Abenteuer!
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  • Crater Lake National Park

    September 6, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 24 °C

    Während im Casino, vor dem wir unsere Nacht verbracht haben, sicher der/die ein oder andere Schweiß gebadet vorm Automaten saß ereilte uns mitten in der Nacht der Kälteschock 🥶 erst war es beim Einschlafen noch unerträglich warm, gegen 3 Uhr bin ich völlig durchgefroren zum Kleiderfach und habe Jogger und Hoddie geholt. Auf die Idee, einfach kurz die Heizung anzumachen, die ganz normal über die Batterie läuft, bin ich zu dieser Uhrzeit leider nicht gekommen.

    Nachdem wir etwas länger als geplant geschlafen haben und ein leckeres Frühstück hatten (Haferflocken Canadian Style mit Ahornsirup und frischen Früchten) ging es auf in den ersten National Park unserer Reise, der Crater Lake NP. Da wir noch viele weitere Parks besuchen werden, kauften wir direkt die „America the beautiful“ Jahreskarte für 80 Dollar, die alle Nationalparks abdeckt. Dies rechnet sich ungefähr bereits nach dem vierten Park.

    Nach ca. 1h waren wir am Visitor Center und kauften den obligatorischen Magneten. Danach ging es ein paar Meter weiter zum Rand des Sees. Dieser liegt (wie es der Name schon sagt) in Mitten eines erloschenen Vulkankraters und ist mit fast 600 Metern der tiefste See der USA.

    Das Panorama ist atemberaubend, neben den Touristen sind auch viele Amerikaner hier zu Besuch. Lara möchte die Landschaft aufmalen und dem Kindergarten zeigen, so cool fand sie es. Valeries Gemütslage wankte zwischen „ich kann nicht mehr - Mama tragen“ und „Hand! Will balancieren!“

    Wir haben anschließend noch einen kleine Wanderung gemacht und auch heute wieder eine schöne Picknick Area zwischen bunten Vögeln und üppigen Nadelbäumen für unser Mittag gefunden.

    Dann hieß es wieder: Meter machen! Das Ziel war es bis nach Portland zu kommen. Top motiviert stiegen wir in unser fahrendes Haus und fuhren los. Anders als bei der Ankunft über den südlichen Eingang sollten wir laut Navi den Park in nördlicher Richtung verlassen. Zur Sicherheit haben wir nochmal im Info-Center gefragt, ob dieser Eingang offen ist. Dies wurde uns bestätigt. 30 Minuten später waren wir schlauer und extrem angenervt (ich zumindest). Ines blieb positiv und lies sich die gute Laune nicht so schnell verderben. Ich dachte mir: Danke für nichts, ihr Pfeifen.

    Mit gut einer Stunde Verspätung ging es dann los Richtung Portland. Die Fahrt war anstrengend, aber auch sehr sehenswert. Zwischendurch ist die Drohne nochmal geflogen. Und spätestens als wir durch Albany gefahren sind (Grüße an alle Roger Whittaker Fans), war der Ärger bei der Abreise vergessen. Auch die Kinder waren wieder sehr tapfer und freuen sich, wenn in den nächsten Wochen die Fahrtzeit deutlich geringer sein wird.

    Wir stehen nun auf einem Campingplatz in Portland und werden morgen früh auf den Saturday Market in Kombination mit einem nahegelegenen Spielplatz gehen. Danach heißt es ein letztes Mal: durchziehen! Es wartet eine Fahrt von 5h bis nach Vancouver. Danach wird es streckenmäßig entspannter und wir treffen Sonntag Max und Linda, um die gemeinsame Reise durch Kanada zu beginnen.

    Stay tuned!
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  • Von Portland nach Kanada

    September 7, 2024 in Canada ⋅ ☁️ 21 °C

    Unser Tag war geprägt von einigen Gegensätzen:
    - Armut vs. Wohlstand
    - Unsicherheit vs. Sicherheit
    - Anstrengung vs. Erholung
    - Meilen vs KM
    - US$ vs. CA$

    Nur das Glück blieb den ganzen Tag auf unserer Seite. Aber nun der Reihe nach: Wir hatten eine ruhige Nacht, auch wenn leichter Regen auf dem Dach und hin und wieder die Signalgeräusche eines Zuges zu hören waren. Heute morgen nutzen wir die Gelegenheit unser Frischwasser aufzufüllen und das Abwasser zu entsorgen. Letzteres kannten wir vom Prozedere her noch anders. Üblich waren „früher“ (man sind wir alt) getrennte Entsorgung von Greywater (Dusche, Waschbecken, Spülbecken) und Blackwater (Toilette) über eine Kassette. In unserem Wohnmobil kann beides gemeinsam entsorgt werden. Schlauch an der richtigen Stelle befestigen, in den Abfluss am Campingplatz anschließen und laufen lassen. Soweit die Theorie. In der Praxis muss man den Schlauch am Wohnmobil auch richtig anschließen. Ich habe den falschen Anschluss gewählt und die Schleuse geöffnet. Den Rest erspare ich Euch, wobei es glimpflicher ausging, als wir befürchteten (Glücksmoment Nummer 1).

    Danach bin ich ins Büro gegangen, da wir noch nicht gezahlt hatten. Ich habe der Frau erklärt, dass wir spät abends angekommen sind und die ganzen Räumlichkeiten auch nicht nutzen konnten, da wir den Code für die Türen nicht hatten. Wir durften dann weiter fahren, ohne auch nur einen Cent zu zahlen. (Glücksmoment Nummer 2).

    Dann ging es ca. 15 Minuten nach Portland. Wir wollten erst auf einen Spielplatz und anschließend auf den Saturday Market. Wir haben mitten in der Stadt direkt am Straßenrand einen richtig guten Parkplatz gefunden, der noch dazu sehr günstig war. (Glücksmoment Nummer 3)

    Portland selbst hat uns negativ überrascht. Die Stadt ist voll von Obdachlosen. Als wir um 09:30 Uhr ankamen waren fast nur Obdachlose unterwegs, die offen ihre Drogen konsumierten und angsteinflößend wirkten. Ein sehr beklemmendes Gefühl, so unsicher haben wir uns lange nicht gefühlt. In Deutschland wird immer viel geschimpft, wenn man solche Bilder sieht merkt man aber mal wieder, wie gut es uns doch eigentlich geht.

    Nach dem Spielplatz, der den Kindern sehr viel Freude bereitet hat, ging es zum Markt. Hier merkte man gar nichts von all den gesellschaftlichen Problemen außerhalb der Absperrung. Es wirkte irgendwie skurril, wie in einer großen rosaroten Bubble inmitten einer düsteren Landschaft.

    Auf dem Weg zum Wohnmobil gab es dann noch Donuts - sehr lecker! Und wir haben sogar einen geschenkt bekommen (Glücksmoment Nummer 4)

    Wir waren froh, als wir dann wieder in unserem Heim angekommen sind und traten den langen Weg Richtung Kanada an. Über 5 Stunden Fahrt, aber wir haben es geschafft und durchgezogen. Der Grenzübertritt war überraschend entspannt (Glücksmoment Nummer 5)

    Jetzt sind wir auf einem mega schönen Campingplatz mit Pool, Spielplatz und kleinem Supermarkt. Wir haben direkt Wäsche gewaschen und uns nach der langen Fahrt im Pool erholt. Der erste Eindruck von Kanada ist extrem gut. Die gewohnten Einheiten (KM, KM/H, Liter) verstärken das wohlige Gefühl.

    Morgen früh treffen wir dan endlich Max und Linda und starten somit direkt wieder mit einem Glücksmoment in den Tag.
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  • Vancouver

    September 8, 2024 in Canada ⋅ 🌙 19 °C

    Was für ein Start in Kanada 🇨🇦 😍

    Nach einem Kaffe für uns und dem Frühstück der Kinder ging es heute bereits um 8 Uhr los. Dieses Mal ungewohnter Weise ohne unser Wohnmobil. Wir hatten eine zweite Nacht auf dem schönen Campingplatz nahe Vancouver gebucht und genau das war das heutige Ziel. Vom Platz aus waren es ca. 15 Minuten zu Fuß zum SkyTrain, der uns mit einem Umstieg in 35 Minuten direkt zur Waterfront brachte. Im autonom fahrenden Zug gab es super schnelles WLAN, man merkt mal wieder - in Deutschland gibt es in Sachen Digitalisierung noch einiges zu tun…

    Dort angekommen gab es zwei Querstraßen weiter die große Reunion mit Max und Linda. Die Kinder waren schon voller Vorfreude und haben am Vorabend Bilder für die beiden gemalt.

    An der Waterfront wurde mit Blick auf die immer wieder startenden Wasserflugzeuge ein Plan für den Tag geschmiedet. Um 10 Uhr ging es los mit Max’ Geburtstagsgeschenk: FlyOver Canada. Eine Touristenattraktion, bei der simuliert wird, dass man Beine baumelnd rasant über Kanada fliegt. Inklusive nasser Abkühlung beim Fliegen durch die Wolken. Lara sagte schon vor einiger Zeit, ihr großer Traum ist es mal selbst zu fliegen. Ich denke, das konnten wir ihr heute erfüllen. Sie war total begeistert. Und wir auch. Unfassbar schönes Erlebnis und absolut zu empfehlen, wenn ihr mal in einer Stadt unterwegs seid, die das anbietet!

    Während Ines und Linda das Erlebnis genossen (wir waren in zwei Gruppen, da Valerie noch zu klein war) sind wir auf einen tollen Spielplatz gegangen, direkt neben der Wohnung von Max und Linda. Die Kids hatten mal wieder ihren Spaß.

    Auf dem Weg dorthin ist die GoPro runtergefallen. Direkt auf die Linse. Ich war natürlich nicht schuld, sondern die Verkettung unglücklicher Umstände in Kombination aus Gehwegverhältnissen und Kurvenwinkel.
    Ok gut, ich war doch schuld.
    Die gute Nachricht: wir haben kurz vor Abflug noch ein Schutzglas bestellt und drauf geklebt. Die schlechte Nachricht: das Schutzglas ist nun kaputt. Heute in 2 Läden ohne Erfolg eine neue gesucht. Morgen geht’s weiter 🫣

    Nach kurzen Stop in der extrem schönen Wohnung von Linda und Max ging es weiter zur Granville Island, einer kleinen Insel südlich des Stadtzentrums. Nach kurzer Bootsfahrt erlebten wir dort wildes Treiben in der Markthalle, ein leckeres Mittag, einen Wasserspielplatz für die Kinder, die ersten sehr guten Kopfstandversuche von Linda (steht noch auf der Sommer-Bucketlist) und viele gut gelaunte Menschen, die der Straßenmusik lauschten, chillten oder im Community Center tanzten.

    Als letztes Highlight stand noch die berühmte Dampfuhr auf dem Programm. Da 35 Minuten laufen mit den Kindern zu anstrengend gewesen wäre fuhren wir einen Teil der Strecke mit dem Bus und ließen uns bei der Wartezeit von Max alle vorbeifahrenden Autos zeigen, die mehr als 200.000 EUR kosten. Und das waren erstaunlich viele für den kurzen Zeitraum.

    Bei der Dampfuhr angekommene waren Lara und Valerie schon platt. Buchstäblich - am Boden liegend/rollend und völlig überdreht. Verständlich nach dem Tag. Am Ende stehen über 23.000 Schritte auf der Uhr. Wir bewunderten in der Zeit die Uhr. Die 1.) die falsche Uhrzeit zeigte und 2.) zu ungeraden Minutenzahlen ihr Pfeifkonzert startete. Ich stellte mir vor, dass ein Praktikant unterirdisch Kohle schaufelt und kurz vor der Kündigung steht. Max machte die Fantasie sofort mit Logik und Mechanik zunichte. Schade eigentlich.

    Danach ging es dann wieder „heim“. Für die Kinder gab es Brote zum Abendessen, für uns Wein. Danach wurde gekniffelt und gesnackt. Lara hat gewonnen. Wie eigentlich fast immer beim Kniffel. Und wir alle hatten unseren Spaß und merkten, das wir uns genau solche Abende / Momente für unsere Reise gewünscht haben.

    Morgen geht’s dann ab nach Vancouver Island. Und wenn die Beschreibung des Campingplatzes stimmt (auf dem wir hoffentlich einen Platz bekommen), sitzen wir morgen um die Zeit an einem schönen Lagerfeuer 🔥
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  • Vancouver Island - What a blast

    September 9, 2024 in Canada ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir sind auf Vancouver Island - und direkt schockverliebt. Ines nach einer halben Stunde: „Wenn wir mal auswandern, dann hier her!“

    Unser Tag startete jedoch auf dem Campingplatz bei Vancouver. Nach einem leckeren Bagel und dem vollfüllen aller Ressourcen (es hat schon deutlich besser geklappt als beim ersten Mal) ging es gemeinsam mit Max und Linda, die mit dem Uber zu uns kamen, zur Abholung ihres Wohnmobils.

    Wir haben schlimmstes befürchtet und waren positiv überrascht. Es gab hier Prozesse, die sogar funktionieren. Liebe Amerikaner: dieser Punkt geht klar an eure nördlichen Nachbarn. Mit unserem Cruise America Wohnmobil fühlten wir uns ein bisschen wie ein Kiwi Vogel in Neuseeland. Man weiß es gibt sie, man sieht sie aber nie. Und wenn er dann mal auftaucht dann glaubt man es kaum und würde am liebsten Fotos davon machen. Die Mitarbeiter der Vermietung waren so begeistert, dass sie sogar eine kleine Room Tour wollten.

    Nach ausführlicher Einweisung in die sehr schicke und seeehr große Kiste von Max und Linda ging es los Richtung Fähre. Die Kommunikation während der Fahrt läuft über Walkie-Talkies, was extrem praktisch und eine nette Spielerei ist.

    Nach kurzem Stopp bei Walmart ging es dann zur Fähre just in time (Check-in 7 Minuten vor Einlassstopp). Die Fähre war sehr gut ausgestattet, es gab Kinderspielecken, einen Starbucks und ein Restaurant. Während es am Vormittag noch sehr bedeckt war zog es während der 1,5h Überfahrt auf und wir hatten wieder besseres Wetter und eine traumhafte Kulisse.

    Wir haben uns immer gefragt, wieso alle so von dieser Insel schwärmen. Wir können es schon jetzt nachvollziehen - und freuen uns sehr auf die nächsten 2,5 Tage hier. Nach Ankunft ging es dann auf den Campingplatz. Das Navi sagte, wir brauchen 50 Minuten. Nach 40 Minuten dann Irritation: die Route führte uns auf eine Fähre… so war das eigentlich nicht gedacht…weitere 45 Minuten später haben wir nach Korrektur der Route auf dem Landweg unseren Platz erreicht. Dieser ist sehr gemütlich im Wald gelegen und es gibt einen 15 minütigen Walk zum Strand, den wir ggf. Morgen früh noch machen. Heute gab es noch ein schönes gemeinsames Abendessen unter freien Himmel. Und auch das erhoffte Lagerfeuer hat gelodert. Ebenso wie unsere Vorfreude auf morgen!
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  • Vancouver Island - Der Weg ist das Ziel

    September 10, 2024 in Canada ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Nacht war gut. Wir haben uns langsam richtig an unser fahrendes Häuschen gewöhnt. Immer mehr Routinen entstehen,Dinge haben ihren festen Platz gefunden, Reisealltag kehrt ein. Aus einem Wohnmobil wie jedem anderen wird so langsam ein zu Hause auf Zeit.

    Nach dem Frühstück ging es sportlich in den Tag, ein nur 15 minütiger, dafür aber sehr steiler Walk brachte uns zum Strand. Es war Ebbe - und wunderschön. Die Zeit verging beim Muscheln sammeln, über Steine klettern und bei GoPro Spielereien wie im Flug. Hinzu ging es bergab, rückzu bergauf. Danach waren wir auf jeden Fall wach.

    Danach war das Tagesziel ein Campingplatz im Pacific Rim National Park Reserve an der Westküste der Insel. Auf dem Weg lag ein schöner See, den wir zur Mittagspause nutzen wollen. Voller Energie ging es los auf die erste Etappe, ca. 45 Minuten Fahrt bis zum Cowichan Lake.

    Das gleichnamige Örtchen war recht unspektakulär. Die Mitarbeiterin im Visitor Center (die mit den Kopfhörern parallel in irgend einer Schulung war) empfahl als Highlights Strände außerhalb der Stadt. Wäre sicher spannend die Reaktion der Leute zu sehen, wenn man in der Touri-Info in Weimar am Markt mal den Erfurter Dom oder Zoo empfehlen würde.

    Weiter ging es also zu einem der Punkte, die die sichtlich nicht multitasking-fähige Dame auf der Karte eingekreist hatte. Und naja…irgendwie existierte dieser Strand nicht. Zumindest sahen wir kein Schild oder sonstigen Hinweis aus dessen Existenz, als wir laut Navi angekommen sind. Egal - weiter. Wir werden doch irgendwie auf eigene Faust einen schönen Platz mit Seezugang finden. Nach einem weiteren erfolglosen Versuch fand Ines über Google einen Volltreffer. Ein Parkplatz mit direktem Seezugang. Inkl. Schaukeln, Picknick-Tisch, Sandstrand, Wasserrutsche und Sprungbrett. Der Frust der vorherigen Suche war sofort verflogen. Wenig später war der Platz erobert. Die Kinder schaukelten und spielten im Sand, wie aßen kleinere Snacks am Tisch, die Drohe drehte ein paar Runden und Linda übte eifrig weiter am Kopfstand. Mit Linda und Lara bin ich dann zum krönenden Abschluss noch baden gewesen. Herrlich erfrischend!

    Wir trafen dort einen Local, der uns erzählte, dass dies sein Lieblingsplatz ist. Zum sagte er, dass an der Westküste keine Läden mehr kommen. Wir nutzten also die Gelegenheit nochmal einzukaufen und voll zu tanken.

    Dann sollte es los gehen, 80 km in Richtung Wildnis. Nach wenigen KM wurde die Straße schlechter. Aus Asphalt wurde Schotter. Aus üppigem Grün am Wegrand tristes grau durch den Staub der Straße, sodass man denken könnte in einem schwarz weiß Film mitzuspielen. Jeder Kilometer war eine Tortur für Auto und Insassen.

    Nach ca 10 Minuten und kurzer Besprechung entschieden wir uns umzudrehen. Es scheint wirklich Leute zu geben, die 80km über eine solche Straße mit dem Wohnmobil fahren. Wir gehören nicht dazu. Die Vernunft siegte, die Laune sank. Den Tag haben wir uns definitiv anders vorgestellt.

    Nach erneuter Lagebesprechung haben wir die Route geändert und haben uns für eine andere Strecke in Richtung Westküste entschieden. Diese führte uns zu unserem heutigen Domizil, einem Campingplatz am Lizard Lake. Nach Ankunft haben wir direkt noch eine kleine Wanderung um den See gemacht. Diese war sehr abenteuerlich, durch saftige grüne Wälder wie eine Art Schnitzeljagd, deren Ziel es war möglichst schnell das nächste rot weiße Band zu entdecken um den richtigen Weg zu finden. Spätestens nach dem Abendessen am Lagerfeuer war der Frust des Tages verflogen.

    Lektion des Tages: der Weg ist das Ziel. Wir haben uns sehr auf das heutige Tagesziel gefreut und waren enttäuscht, dass wir es nicht erreichen werden. Blickt man auf den Tag zurück, sind es aber doch die schönen Momente, die in Erinnerung bleiben. Wie zum Beispiel die lachenden Gesichter der Kinder beim Schaukeln am See. Oder die leckeren Chips beim Lagerfeuer.

    Jetzt wird geschlafen. Begleitet von leichtem Regen der leise aufs Dach prasselt und den Gemütlichkeitsfaktor direkt noch weiter nach oben schraubt.
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  • Vancouver Island - West coast

    September 11, 2024 in Canada ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Regen begleitete uns die ganze Nacht. Peppa Wutz hätte heute früh größte Freude auf unserem Stellplatz gehabt. Überall Matsche-Pfützen. Doch wer braucht schon Peppa Wutz, wenn man Kinder hat. Die Gummistiefel standen bereit und es ging los. Das Tagesoutfit war damit schon kurz nach dem aufstehen wieder reif für die Wäsche.

    Danach ging es los in Richtung Westküste. Die erste Stadt auf der Karte war Port Renfrew. Blöd nur, dass es diese Stadt in keinen Reiseführer geschafft hat. Trotzdem versuchten wir unser Glück und fanden recht schnell ein Schild, welches auf den 2,5 km entfernten Botanical Beach Loop Trail aufmerksam machte. Am Parkplatz angekommen wurde der Rucksack gepackt und es ging los. Die Strecke sollte 2,5km lang sein. Nach ca. 20 Minuten kamen wir dann am Meer an. Gerade war Ebbe, in den freiliegenden Steinformationen sammelte sich in kleinen Einkerbungen Wasser mit Muscheln, Algen, Einsiedlerkrebsen und Seeigeln. Eine schöne Gelegenheit das Meeresleben zu erforschen ohne nass zu werden. Nach einer ausgiebigen Klettereinheit und einiges Ausrutschern (zum Glück sind alle weitestgehend trocken geblieben) ging es weiter auf dem Wanderweg.

    Der Begriff „Wanderweg“ klingt jedoch viel zu unspektakulär für den Untergrund, auf dem wir uns fortbewegten. Hinweg über riesige Wurzeln, balancierend über Baumstämme, springend über Schlammlöcher würde ich den Weg eher als „Abenteuerpfad extreme (je nach Alter und Gebrechlichkeit auch als „Zumutung“) titulieren. Für uns genau das richtige, da vor allem Lara spürbare Freude an immer neuen Challenges hatte.

    Nach einem schnellen Resteessen bei Max und Linda in der Besucherlounge fuhren wir weiter entlang der Westküste. Am Horizont konnte man hinter dem Meer die Ausläufer des amerikanischen Festlands erkennen, auf denen sich nördlich von Seattle parallel zu Vancoucer Island liegend der Olympia National Park erstreckt.

    Wir nutzten dieses schönen Ausblick für eine Kaffeepause am Rande der Straße. Die Devise war: Rechts ranfahren, aussteigen, Kaffee kochen, Campingstühle raus, genießen! Genau diese Momente lieben wir!

    Danach ging es weiter auf den nächsten Campingplatz vor den Toren von Victoria, auf dem wir die heutige Nacht verbringen.

    Das Abendessen kam per Lieferdienst direkt zum Stellplatz, die Motivation zu kochen hielt sich heute extrem in Grenzen.

    Ich hänge heute auch etwas durch und hoffe, dass die Akkus morgen früh wieder voll geladen sind. Denn das kleine Städtchen Victoria soll ein absolutes Highlight der Insel sein. 17 Uhr geht’s dann zurück mit der Fähre ans Festland.

    Euch einen schönen Tag - over and out ✌️
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  • Eines der beiden ältesten Gebäude auf Vancouver Island

    Victoria & Farewell Vancouver Island

    September 12, 2024 in Canada ⋅ ☁️ 22 °C

    Mir geht es wieder besser 🥳 Wahrscheinlich war es einfach die Müdigkeit / Erschöpfung nach der Wanderung am Vormittag und der Fahrt am Nachmittag.

    Heute früh nutzten wir mal wieder die Vorzüge eines voll ausgestatteten Campingplatzes:
    - Müll entsorgt: Check
    - Abwasser entsorgt: Check
    - Frischwasser aufgefüllt: Check (wenn auch zwischendurch die ein oder andere Wasserfontäne über unseren Stellplatz geschossen ist)
    - Ausgiebig warm geduscht: Check
    - Alle Geräte geladen: Check

    Zur Feier des Tages wollte ich Pancakes machen. In der unbeschichteten Pfanne. Die Vorstellung war ein Bierdeckel großer, braun gebräunter und lecker duftender Leckerbissen. Die Realität war ein angebrannter Boden der Pfanne und notdürftig zusammen gerührter Fake-Kaiserschmarren. Ines Urteil: „ist nicht so meins“. Lara hat’s gegessen - mit Nutella geht eben alles.

    Nach einem schnellen Einkauf ging es nach Victoria, der größten Stadt auf Vancouver Island und der Hauptstadt des Bundesstaats British Columbia. Die Stadt machte sofort einen sehr sympathischen Eindruck. Kleines Stadtzentrum mit Waterfront, viele bunte Blumenbeete, interessante Straßenmusiker und abwechslungsreiche Architektur. Zudem hatten wir schon wieder absolutes Wetterglück. Während es gestern (laut der Kellnerin beim Mittagessen) noch trüb und kühl in Victoria war, spendierte die Sonne am strahlend blauen Himmel eine zusätzliche Portion gute Laune.

    Von unserem Parkplatz aus war der erste Stopp am Parlamentsgebäude, welches direkt an der Waterfront liegt. Im Blickwinkel links der Hafen mit startenden Wasserflugzeugen. Zur Rechten das imposante Bauwerk mit üppiger Grünfläche davor, die zum spielen und chillen genutzt wurde.

    Weiter ging es zur „The Old Spaghetti Factory“, eine Empfehlung von Linda. Das Ambiente und die freundlichen Mitarbeiter luden zum verweilen ein. Und auch das Essen war sehr gut!

    Gut gestärkt ging es dann weiter durch Downton in Richtung Chinatown. Die Straßenzüge versprühten den typischen Charm eines solchen Viertels. Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, wie sich kulturelle Unterschiede so schön in ein Stadtbild integrieren und sogar eine der Hauptsehenswürdigkeiten darstellen.

    Einen tollen Moment beobachten wir auf unserem Rückweg durch die Innenstadt zu den „Autos“. Eine offenbar obdachlose Frau hat beim überqueren der Straße mitten auf der Kreuzung eine große Plastikbox mit ihrem Hab und Gut darin fallen gelassen. Sie wirkte überfordert, weil alles verteilt auf der Straße lag. Es dauerte nur einen kurzen Moment, da kam eine gut bekleidete Frau zur Hilfe. Gemeinsam sammelten sie alles auf und brachten es von der Straße. Auch ein Mann wollte direkt eingreifen, sah aber, dass der Dame schon geholfen wurde. Es war sehr schön zu sehen, wie die Menschen hier zusammen halten.

    Am Parkplatz angekommen ging es wieder in Richtung Fähre. Dieses Mal pünktlich. Es war schön bei der Abfahrt nochmal auf diese schöne Insel zurück zu blicken. Ich kann mir gut vorstellen, dass es kein „Tschüss“ sondern ein „auf Wiedersehen“ war.

    Als das Schiff im Zielhafen angekommen war, stellten wir uns brav in die Menschenschlange. Das macht man ja so. Naja, war die falsche Schlange der Passagiere zu Fuß. Als wir rennend am Auto ankamen, war das Parkdeck fast leer. Bis auf unsere Spur. Die Leute hinter uns fanden das nicht so lustig wie wir.

    Jetzt haben wir noch ein paar Stunden Strecke geschrubbt und schlafen die Nacht auf einem Walmarkt Parkplatz. Ich finde ja, dass das zu jedem guten Roadtrip in Nordamerika dazu gehört.

    In diesem Sinne - gute Nacht!
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  • Mount Revelstoke National Park

    September 13, 2024 in Canada ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Nacht auf dem Walmart Parkplatz war zweckmäßig und ausreichend. Wir konnten ruhig schlafen, auch wenn es recht frisch war. Vor einem Supermarkt zu schlafen ist irgendwie cool. Früh nach dem Aufstehen noch leicht verschlafen durch die Gänge zu schlendern ohne jeglichen Zeitdruck, in einem noch fast leeren Laden, ist irgendwie beruhigend. Das Objekt der Begierde war auch klar: Turkey Bites, kleine Puten-Knackwürste, die wir zufällig beim ersten Einkauf in Kanada fanden. Max und ich sind seither große Fans.

    Danach ging es weiter gen Westen in Richtung der Nationalparks. Ines übernahm die erste Etappe der knapp 3,5 stündigen Fahrt. Die Kinder haben sich schon ganz gut an das Fahrpensum gewöhnt. Die erste Zeit habe ich mit Lara „Double“ gespielt. Danach tat die vor 2 Tagen gekaufte Knete das, was sie tun sollte. Kinder glücklich machen und beschäftigten. Der Preis den man dafür zahlt ist zum einen 2,99 CAD Dollar an der Kasse, zum anderen eine Teilsanierung der Sitzecke, über der mikroskopisch kleine Knetstückchen verteilt werden und darauf warten mit dem roten Handfeger zusammen gekehrt zu werden.
    Währenddessen hat Linda einen super Spot für eine kleine Pause gefunden. Nahe der Stadt Salmon Arm ging es zur Farm eines älteren Pärchens, auf der man Beeren pflücken konnte. Die beiden leben seit über 30 Jahren hier und sind Einwanderer aus den Niederlanden. Sie wirkten sehr zufrieden und glücklich, schön zu sehen, wenn Menschen es schaffen ihre Träume wahr werden zu lassen. Ein wahrer Traum war der kurze Stopp auf für Lara und Valli. Beide pflückten wie die Weltmeister Erdbeeren und Himbeeren. Letztere gab es auch in gelb, diese schmeckten sogar noch besser. Wir konnten uns nicht wirklich erklären, wie zu dieser Jahreszeit so viele und so unfassbar leckere Beeren an den Sträuchern hängen konnten.

    Während der Mittagspause wurden die Beeren und andere Leckereien mit Blick auf den zu Fuße liegenden Shuswap Lake direkt verspeist.

    Danach ging es weiter nach Revelstoke. Recht spontan entschieden wir uns einen kleinen Abstecher in den angrenzenden Mount Revelstoke National Park zu machen. Max und Linda sind derweil schon in Richtung Glacier gefahren, wo wir die beiden morgen wieder treffen.

    Wir entschieden uns wie auch in Amerika für eine Jahreskarte, da diese ab dem 7. Tag in einem Nationalpark günstiger ist als Tagespässe. Und wir haben ja noch so einiges vor!

    Der Weg in den Park führt über eine 25km lange, steil ansteigende Straße in Richtung Gipfelgebiet, des 1947m hohen Namensgebers dieses Parks. Auf dem Weg habe ich am Wegrand ein Murmeltier sitzen sehen, wir waren aber leider zu schnell vorbei um dies fotografisch festzuhalten. Oben angekommen entschieden wir uns für den Weg zum Gipfel, der in ca. 30 Minuten gut zu erreichen war. Am Parkplatz wies uns ein Ranger darauf hin, dass am Morgen auf dem Pfad schon ein Schwarzbär gesichtet wurde. Wir haben ihn aber leider nicht zu Gesicht bekommen. Dennoch war der Trail ein tolles Erlebnis. Das Panorama mit den umliegenden Bergen und ersten Gletschern in der Ferne gefiel uns sehr. Die Wege durch die üppigen Nadelwälder mit riesigen Pilzen, bunten Blumen und diesem nach absoluter Freiheit duftenden Wald haben den kurzen Abstecher zu einem echten Erlebnis gemacht. Auch die Kinder hatten ihre Freude beim Rennen und natürlich nebenbei Knabbern (Vallis Markenzeichen ist mittlerweile die Chipstüte in der Hand)

    Auf dem Rückweg fuhren wir statt der erlaubten 50km/h nur 15-20, da die Hoffnung doch recht groß war doch noch einen Bären zu sehen. Heute sollte es nicht sein. Aber es gibt ja noch einige Chancen und Kanada und Amerika.

    Jetzt stehen wir auf einem ruhigen Campingplatz in Revelstoke am Williamson Lake. Die Regentropfen tanzen mal wieder auf dem Dach - das letzte mal hat es Glück gebracht und wir hatten am nächsten Tag blauen Himmel. Das nehmen wir so gerne morgen wieder für den Glacier National Park.
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  • Glacier National Park

    September 14, 2024 in Canada ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute ist der 14. September. Heute, wäre mein Opa 90 Jahre alt geworden. Hätte ich ihm noch erzählen können, dass wir eine Weltreise machen, wäre seine Reaktion wohl gewesen: „Gott ach Gott, was soll diese Juxtour denn schon wieder“. Nachdruck hätte diesem Satz die typisch abwinkende Handbewegung bei gleichzeitig schüttelndem Kopf verliehen. Am Ende war es aber eher die Sorge die aus ihm sprach und er nie zugegeben hätte, wie toll er es findet, dass wir unseren Weg gehen.

    Ob er, Petrus oder einfach nur die Kombination aus Hoch- und Tiefdruckgebieten: irgendjemand hatte wohl etwas dagegen, dass meine gestern aufgestellte These wahr wird und nach dem Regen der Nacht ein Tag mit Sonne und blauem Himmel folgt. Als wir frühstückten regnete es noch immer - Ines Prognose nach studieren des Wetterberichts versprach wenig Besserung. Mein für solche Situationen eigentlich eher ungewöhnlicher Optimus sollte (zumindest phasenweise) belohnt werden.

    Unser erster Stopp war nach dem Frühstück ein Schuhladen. Die Vernunft hat gesiegt. Vielleicht hat Max‘ väterliche Fürsorge uns den letzten Rest gegeben. Wir geben nun zu: im Herbst mit Sneaker durch die Rocky Mountains zu marschieren ist nicht so ne gute Idee. Jetzt haben wir Wanderschuhe, die wir jetzt erstmal einlaufen müssen. Aber dazu gab es bereits heute die ersten Gelegenheiten.

    Danach ging es auf einen Revelstoke Farm & Craft Market. Diesen haben wir zufällig im vorbeifahren gesehen. Der kurze Bummel war sehr schön. Bei Waffeln in Fischform (gefüllt mit Nutella!) konnten wir natürlich nicht nein sagen - Mega lecker! Es wurden viele lokale und regionale Erzeugnisse verkauft, von Obst und Gemüse bis hin zur Hanfcreme gab es sehr vieles. Auch Bretzeln und deutschen Brot, das wir um ein Haar auch gekauft hätten, im letzen Moment aber doch widerstehen konnten. Auch für die Kinder gab es einiges zu sehen. Der Nationalpark hatte einen Infostand über Bären mit echtem Fell, Knochen und Zähnen zum anfassen. Lara fand das super spannend und freut sich jetzt schon auf das Dinosaurier Museum in Calgary, welches sie sich eigenständig im Reiseführer rausgesucht hat.

    Danach ging es in Richtung Glacier National Park. Zuerst haben wir uns auf dem Campingplatz den Spot neben Max und Linda gesichert, die heute zwei längere Touren gemacht haben und dem Wetter getrotzt haben. Wir haben es etwas entspannter angehen lassen, weil das Wetter dann doch ungemütlicher wurde. Trotzdem haben wir zwei kurze Walks gemacht, die wieder sehr abenteuerlich waren. Leider wieder kein Bär, die Hoffnung lebt aber!

    Als wir dann die letzten 10 Minuten durch den Regen gelaufen sind, ging es wieder auf den Stellplatz. Den Nachmittag genossen wir gemütlich im Camper bei Musik, Kerzen, Kaffe und Kaba.

    Abends gab es dann Burger, die wir gemeinsam im Anwesen von Max und Linda gemacht haben.

    Die nächsten Tage sind gut geplant, außer der morgige Stellplatz. Hier in den Parks ist es wider erwartend echt nicht einfach einen freien Platz zu finden, obwohl Nebensaison ist.

    Morgen geht’s direkt in den nächsten Park, den Yoho National Park. Danach folgen zwei schöne Highlights, bleibt gespannt ☺️
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  • Yoho National Park

    September 15, 2024 in Canada ⋅ ☀️ 3 °C

    „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ - unsere heutige Tagesdevise. Wir wollten früh los (Abfahrt 8:30 Uhr), da wir nur heute den Yoho National Park eingeplant hatten. 08:32 Uhr rollten die Wohnmobile. Ein Zeitzonenwechsel brachte uns kurz nach Abfahrt aber direkt wieder „Zurück in die Zukunft“, also eine Stunde näher an Euch. „Wie gewonnen, so zerronnen…“

    „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?“ - bei Schneewittchen fand ich die Vorstellung immer witzig. Vor der Abfahrt haben wir uns buchstäblich aber die selbe Frage stellen müssen. Offensichtlich hatten wir heute Nacht Besuch in einem Vorratsschrank. Der nicht zahlende Gast hat Hunger mitgebracht und sich über unsere Bagel her gemacht. Geld wurde leider nicht hinterlassen. Über einen solchen Tatort freuen sich jedes Jahr Kinder kurz vor Weihnachten, wenn wieder dieser ulkige Wichtel eingezogen ist. Wir fanden es nicht so lustig. Schnell war klar, dass es eine Maus / Ratte gewesen sein muss, die über die Kabel hochgeklettert war.
    Folgende Sofortmaßnahmen wurden ergriffen:
    - sämtliche Lebensmittel in die Hängeschränke verteilt
    - Geprüft, ob Mäuse auch in den Innenraum kommen können - negativ (hoffen wir)
    - 2 Mäusefallen gekauft
    - 2 Mäusefallen am Tatort platziert (Käse mit Nutella, würde ich auch so essen)

    Nach dem Zeitzonen-Wechsel war der erste Stopp die Kleinstadt Golden, kurz vor dem Tor des Yoho National Parks. Max und Linda leerten ihr Abwasser, wir kauften ein (u.a. Mäusefallen) und suchten nach einer Gelegenheit das Propan-Gas aufzufüllen. „Wer sucht, der findet“ - ein großes Schild am Straßenrand signalisierte, dass der heruntergekommene Laden angeblich „7 days a week“ geöffnet hat. Es sah so aus, als war hier schon jahrelang niemand. Noch 30 Minuten bis zur Öffnungszeit. Und tatsächlich - kurz vor 12 kam ein alter Mann und öffnete den Laden. Wir starteten sofort den Motor unseres direkt davor parkenden Wohnmobils. Zu spät, kurz vor uns scherte ein anderer Camper ein. Cruise Canada. Deutsche. Aus München. Ich war stinksauer und sah alle Klischees erfüllt. Die Verzögerung war ungefähr 3 Minuten, mein Puls trotzdem auf 180. Ines hat wohl recht, ich sollte mal darüber nachdenken in gewissen Situationen gelassener zu werden 🤔

    „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ (viel Spaß mit dem Ohrwurm) - Danach ging es los. Bei Sonnenschein und blauem Himmel nährten wir uns dem ersten Stopp, der „Natural Bridge“. Die malerische Landschaft ist nicht zu beschreiben. Genau so habe ich mir Kanada vorgestellt. Nur, dass es in echt noch viel besser war. Hohe schneebedeckte Berge, üppige grüne Wälder, eisblaue Gletscherflüsse. Eine klare 9 von 10!

    Danach ging es weiter zum Emerald Lake. Auch hier hieß es einfach nur genießen. Nach einem kurzen, steilen und anstrengenden Walk zu einem Wasserfall, den wir nicht gefunden haben, ging es wieder zurück zum Wohnmobil, es stand ja noch die Suche nach einem Schlafplatz aus.

    „Glück ist kostenlos, aber unbezahlbar.“ - Im Park war es quasi ausgeschlossen, da alle Campingplätze laut Website voll sind. Wir hatten schon einen Plan B im Kopf und checkten nur pro forma die Restverfügkeit der beiden Plätze. Beim ersten haben wir schon auf der Einfahrt gedreht, so groß und digital war die rote Tafel, dass alles besetzt ist. Am zweiten fehlte ein solches Schild. Max und Linda fuhren eine Runde und vermeldeten dann über Walkie-Talkie zwei freie Plätze. Schnell setzen wir den Blinker, auf einmal das Déjà-vu. Wieder war jemand schneller. Der Puls wieder hoch, angetrieben durch Max‘ Anweisung: „Den müsst ihr noch überholen.“ Wie Michael Schumacher in seinen besten Tagen zogen wir aus dem Windschatten raus (Realgeschwindigkeit ca. 20 km/h) und zogen auf der Zielgerade vorbei. Nach dem Einparken waren wir überglücklich, wir haben einen Stellplatz in bester Lage mit Blick auf die Steilhänge.
    Mit einem schmunzeln stellten wir später fest, dass doch noch mehr Plätze frei waren.

    Jetzt reicht es aber mit den Sprichwörter denn, „alles hat eine Ende (nur die …)“

    Unsere Reise zum Glück noch nicht. Morgen kommt das nächste Highlight - und dafür steht der Wecker auf 06:30 Uhr. Mal sehen, was uns erwartet, wenn ich die Schranktür öffne.
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  • Drohnenaufnahme. Leider nur vom Laptop abfotografiert, da Internet zu schlecht

    Columbia Icefield & Highway 93

    September 16, 2024 in Canada ⋅ ☀️ 12 °C

    Was macht eigentlich einen perfekten Tag aus?

    Gute Laune?
    Gutes Wetter?
    Unvergessliche Erlebnisse?
    Gesundheit?
    Glücklich sein?

    Mir fällt es schwer auch nur einen Punkt zu finden, der heute nicht gepasst hat. Jeden Tag denke ich, es kann nicht besser werden. Und dann wird man doch wieder eines besseren belehrt. Natürlich wissen wir, dass nicht jeder Tag so sein wird bei einer 6-monatigen Reise. Umso wichtiger ist es solche Tage wie heute besonders wert zu schätzen.

    Los ging es heute früh. Sehr früh. Der Zug durchs Tal begleitet uns schon einige Tage. Diese Nacht ging er mir wieder mal besonders auf den Sack weil es natürlich extrem wichtig ist 3 Uhr aus vollen Löchern zu pfeifen. Auch Ines war vor dem 06:30 Uhr Wecker auf den Beinen und machte die Heizung an, es war mal wieder recht kalt. Nach einem Kaffee ging es los. Der erste Meilenstein war der Übertritt vom Yoho National Park in den Banff National Park. Wir haben uns beim Blick auf die Karte immer gefragt, ob man es überhaupt merkt, wenn man in einem anderen Park ist, weil Glacier, Yoho, Banff und Jasper fließend ineinander übergehen. Spätesten heute wissen wir: Ja! - jeder Park hat seinen ganz eigenen Charakter und Charme.

    Nach ca. 30-minütiger Fahrt bogen wir in Begleitung der ersten Sonnenstrahlen auf den Highway 93 gen Norden ab. Ziel war das Columbia Icefield, ein Gletscherfeld, welches wir heute mit einem riesigen Explorer-Truck befahren wollten um danach auf einem echten Gletscher zu stehen. Aber wir haben ja dazu gelernt: auch der Weg dorthin war das Ziel.

    Schon beim ersten „Point of Interest“ Schild setzen wie den Blinker und bestaunten die morgendlich mystische Kulisse des Herbert Lake. Ein leichter Nebelteppich wanderte über die Oberfläche und wartete nur darauf mit einem Timelapse Video von der GoPro eingefangen zu werden.

    Dann ging es weitere entlang des Highways, der uns schon auf dem Hinweg faszinierte. Wir erlebten mehrfach den Sonnenaufgang, weil wir immer wieder hinter sich hoch auftürmenden Bergmassiven verschwanden. Links und rechts immer wieder Seen, Gletscher und faszinierende Flussläufe.

    Dann kamen wir an. Starbucks versorgte uns erstmal mit einem kleinen Frühstück, ehe es mit dem Bus zum Explorer-Truck geht. Es war faszinierend, welche Steigung die Fahrzeuge bewältigen können (bis 35%). Auf dem Gletscher angekommen fühlte es sich an, als steht man auf einer übergroßen Crushed Ice Schale. Kratzt man dieses mit dem Fuß ab hat man fast das Gefühl, das darunter liegende, stahlblaue Eis wird unterirdisch beleuchtet. Es war ein sehr tolles Erlebnis, wobei das ganze schon sehr touristisch aufgezogen ist und man nicht viel Zeit hat (20 Minuten).

    Danach ging es noch zum Skywalk, einem u-förmigen Glasboden-Weg 250m über dem Canyon. Spaß für Groß und Klein.

    Das Erlebte hätte eigentlich schon allein den Bedarf für 2 Wochen gedeckt. Dann kam die Rückfahrt, die unvergessen bleiben wird. Wir haben schon viele berühmte Straßen gemeinsam befahren: Route 66, Highway 1 entlang der Küste Kaliforniens, die Westküste der neuseeländischen Südinsel, die Road to Hāna auf Hawaii und viele mehr. Ich lege mich aber fest: der Icefields Parkway ist bislang die schönste von allen. Allein diese Fahrt rechtfertigt die Strapazen der Anreise. Man könnte jeden Kilometer anhalten und ein Bild machen, das 1 zu 1 als Postkartenmotiv herhalten könnte. Sicher spielt das Wetter dafür eine große Rolle, das zeigte sich heut wirklich von seiner besten Seite.

    Kurz vor Ankunft hielten wir noch in Lake Louise, einem Wintersport-Örtchen welches ich vor allen von den Ski-Alpine Wettkämpfen kenne und 1x live sehen wollte. In der Touristen-Information habe ich mich nicht gerade beliebt gemacht, als ich gefragt habe wo der Ortskern ist und ob es eine Karte gibt. Es stellte sich heraus, dass die Touristen-Info mit den 3 angrenzend Läden der gesamte Ort ist. Läuft!

    Jetzt stehen wir 2 Tage direkt neben dem für den Nationalpark namensgebenden Örtchen Banff auf einem schönen Campingplatz. Unser treuer Begleiter hat hier schon wieder im Vorbeifahren lautstark gehupt. Lauter war heute nur die Mäusefalle, die beim präparieren 3 mal los ging und wohl in diesem Urlaub eher noch unsere eigenen Finger einfängt als eine Maus. Die Nutella-Käse Würfel von heute früh habe ich jedenfalls entsorgt.

    Morgen früh geht es mit einem Shuttle zum Lake Louise (dieses Mal wirklich dem See, der hoffentlich mehr zu bieten hat als der Ort) und dem Moraine Lake (diesen kann man nicht mehr mit einem privaten Fahrzeug anfahren)

    Ob der Tag perfekt wird oder nicht, wird sich zeigen. Sicher ist jedoch, dass wir das beste daraus machen werden!
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  • Banff National Park

    September 17, 2024 in Canada ⋅ ☀️ 14 °C

    Das letzte große Highlight in Kanadas Nationalparks stand heute auf dem Programm. Früher als geplant ging es los. Eigentlich hatten wir gemeinsam mit Max und Linda ein Shuttle zum Moraine Lake u. Lake Louise gebucht. Gestern Abend wurden wir dann via Telefon bzw. E-Mail entzweit, statt 9 Uhr ging es für uns 8:20 Uhr los, für Max und Linda hingegen erst 9:40 Uhr.

    An beiden Seen hatten wir jeweils 1,5 bzw. 2h Aufenthalt. Beide Seen waren traumhaft schön. Es bot sich beider Orts wieder ein einmaliges Panorama. Dennoch muss man sagen, dass beide Orte schon extrem überlaufen sind. Als Fotostopp super, aber definitiv keine Orte zum entspannt verweilen und entschleunigen. Viel zu hektisch ist das Gewusel der Leute, die alle versuchen DAS Bild aufzunehmen, welches noch besser ist als das aller anderen.

    Auf dem Rückweg nach Banff planten wir schon mal den morgigen Tag. Wie bereits erwähnt hatte Lara sich ein Dinosaurier Museum in Calgary rausgesucht. Nun ja, zumindest im Reiseführer war es bei Calgary mit aufgeführt. Nach kurzer Recherche stellten wir fest, dass es von dort noch 1,5h gen Osten sind, was eigentlich nicht auf unserer geplanten Route liegt. Aber einer unserer Leitsprüche lautet: Versprochen ist versprochen.

    Wir fahren morgen also ca. 3h bis zum Museum und danach weiter in Richtung amerikanische Grenze. Manch einer möge meinen, das ist verrückt. Klar - in Deutschland würde ich auch mit dem Kopf schütteln, wenn mir jemand sagt, dass er von Mellingen nach Berlin fährt, um ein paar Stunden in ein Museum zu gehen. Aber auf Reisen gelten andere Regeln, alles ist möglich. Außerdem machen Lara und Valerie bisher so unfassbar gut mit, dass jetzt sie mal dran sind.

    Aufgrund der längeren Fahrt morgen war der Kompromiss, dass wir heute noch eine kleine Wanderung durch den Johnston Canyon zu den Lower Falls machen, die eigentlich für morgen früh geplant war. Diese Empfehlung haben wir im Explorer Truck auf dem Gletscher aufgeschnappt. Und man muss sagen, die Frau hat nicht übertrieben. Eine sehr schöne Route entlang eines Canyons, der als Höhepunkt durch eine kleine Höhle zu einem lauten und sehr wasserreichen Wasserfall hinter führte.

    Danach ging es wieder zurück nach Banff zum gemeinsamen Abendessen mit Max. Linda konnte leider nicht mit, weil sie einen Sonnenstich hatte. Es geht ihr aber zum Glück schon wieder etwas besser 👍

    Für Ines und mich gab es Burger mit Poutine als Beilage. Diese kanadische Spezialität kannte ich bisher nur von einem Studienkumpel, der diese mal selbst gemacht auf Straßenfesten verkaufte. Das kanadische Original war mega gut. Pommes in Bratensauce und Käse ist eine echt gute Kombination und eine absolute Empfehlung, wenn ihr das mal irgendwo lest/seht.

    Jetzt haben wir den letzten gemeinsamen Abend mit Max und Linda noch am Lagerfeuer unter dem hellen Mond und klarem Sternenhimmel ausklingen lassen. Für die beiden geht es morgen zurück in Richtung Vancouver und für uns weiter zu den Dinos.
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  • Royal Tyrrell Museum & Kanadisches Hinte

    September 18, 2024 in Canada ⋅ ☁️ 11 °C

    Dass wir heute so viele gegensätzliche Eindrücke erhalten, habe ich nach dem Aufstehen unter der schön warmen Dusche am Campingplatz nicht gedacht. Der Himmel war schon wieder strahlend blau. Ein Regen weinender Himmel wäre auch angebracht gewesen, denn heute mussten wir uns nach zwei sehr schönen und erlebnisreichen Wochen von Max und Linda verabschieden. Ich bin gespannt, wie lang Valli noch „wo sind Max und Linda“ fragen wird.

    Nach dem Leeren der Abwassertanks (wir sind mittlerweile schon Vollprofis) war der erste Stopp Canmore. Ziel war das Nordic Center, die Sportanlage, in der jährlich der Biathlonzirkus halt macht. Wir hatten das Glück, dass gerade trainiert wurde und schauten bei den Schießübungen zu. Alle waren gut gelaunt und hatten sichtlich viel Spaß.

    Dann ging es weiter. An Calgary vorbei (direkt an der Olympia-Schanze) bis nach Drummheller zum Royal Tyrrell Museum. Die Landschaft bis kurz vor unserem Ziel war so langweilig, dass es schon wieder extrem beeindruckend wirkte. Endlose Weite, Straßen, die mehr als 50 km ohne auch nur die kleinste Kurve geradeaus gingen. Links und rechts Weizenfelder, alle paar Minuten mal ein Häuschen und das war’s.

    Ein paar Kilometer vor Ankunft wurden wir stutzig. Wo zur Hölle soll hier ein Museum, geschweige denn eine Stadt sein? Auf einmal führte die Straße abfallend in ein tiefes Tal, optisch erinnerten die Steinformationen an einen Canyon, den wir eigentlich erst in 1-2 Wochen in der USA erwartet hatten. Das öde Landschaftsbild wandelte sich schlagartig zu einem echten Hingucker. Und in diesem Tal lag versteckt die Stadt der Dinosaurier.

    Dann ging es ins Museum, Lara hat echt ein glückliches Händchen bewiesen. Wir wären hier nie hin gefahren, waren aber heute selbst hin und weg von der Ausstellung. Die Region gilt als der Hotspot weltweit für die Funde von Überresten der Dinosaurier. Es wurden viele Originale ausgestellt, was das Erlebnis noch spannender gemacht hat.

    Danach sollte es eigentlich in Richtung Glacier Nationalpark in der USA gehen. Während Ines eine Schicht übernommen hat habe ich auf der Karte festgestellt, dass direkt nördlich angrenzend (noch auf kanadischer Seite) der Waterton Lakes National Park liegt, der nach einer kurzen Recherche sehr vielversprechend aussieht. Also haben wir die Route minimal angepasst und haben trotzdem noch ordentlich durchgezogen und Strecke gemacht. In Summe sind wir heute um die 600km gefahren.

    Nach Einbruch der Dunkelheit änderte sich die Atmosphäre schlagartig. Aus der landschaftlichen Idylle der kleinen vereinzelten Farmen wurde ein tiefes schwarzes Loch. Es fühlt sich echt schräg an, nachts kilometerlang geradeaus in die Dunkelheit zu fahren. Der Himmel war bewölkt, sodass kein einziger Stern zu sehen war. Die einzige Lichtquelle außer unsere Scheinwerfer waren alle paar Minuten die KM-Marker, die unser Licht am Straßenrand reflektierten. Sonst nichts. Bis dann nach einer gefühlten Ewigkeit etwas auftaucht, was mich total aus der Fassung brachte. Damit habe ich einfach nicht gerechnet. Es war fast schon unheimlich, aber dann war sie wirklich da. Eine leichte Linkskurve.

    Kurz nach 9 sind wir müde und erschöpft auf unserem Campingplatz angekommen, den ich von unterwegs aus reserviert habe. Es wirkt so, als sind die Stellplätze Teil einer großen Farm. Wir stehen mitten auf dem Feld. Ganz alleine. Im Büro brannte Licht, es war jedoch niemand drin, der meine Rufe erwiderte, als ich durch die offen stehende Tür ging. Location und Szene hätten auf jeden Fall das Potential für das Opening eines fiesen Horrorfilms. 🧟

    Morgen genießen wir die letzten Stunden in Kanada und dann geht’s zurück nach 🇺🇸. Nachdem wir heute am Straßenrand einen Kojoten gesichtet haben, muss langsam mal ein 🐻 oder 🫎 her!
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  • Waterton Lake (CA) & Glacier (USA) NP

    September 19, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    „Ich glaub daran, dass Glück uns anspringt und sich festbeißt
    Dass da die Chance ist, dass es ewig bleibt“

    Das Lied (Gegen Murphy von Bosse), in dem diese Liedzeilen vorkommen, habe ich mit Axel in Neuseeland 2011 rauf und runter gehört. Heute ist wieder mal einer dieser Tage, an dem ich mir sicher bin, dass sich das Glück trotz der holprigen Straßen so fest an unser Wohnmobil gebissen hat, dass auch ein Orkan oder Erdbeben es nicht weggerissen hätte.

    Gestern die spontane Entscheidung, vor der Rückkehr in die USA in den Waterton Lake National Park zu fahren. Ohne große Erwartungen. Nun müssen wir sagen: der Park war ein absolutes Highlight unseres Kanada-Trips! Auch hier wieder ein völlig neues Panorama. Ein See, der durch den aufpeitschenden Wind eher nach einem Meer aussah, hoch auftürmende Steinformationen und zwischendurch Steppenlandschaft. Wir sagten fast im Einklang: so stellen wir uns eigentlich Afrika vor.

    Direkt nach dem Eintreffen im Park schlug das Glück zum ersten Mal zu. Ines bemerkte wie auf einem total unscheinbaren Parkplatz eine Menschenmasse auf das benachbarte Feld schaute. Das konnte nur eins heißen - Bären. Mit sich durchdrehenden Reifen (nicht übertrieben) wendeten wir bei nächster Gelegenheit und tatsächlich - wir beobachteten zum ersten Mal Bären in freier Wildbahn, und dann gleich 3 Schwarzbären. Eine Mutter mit ihren beiden Kindern. Wir haben es fast beschrien, und es hat geklappt.

    Danach ging es über das Visitor Center zum Red Rock Canyon, direkt vorbei am namensgebenden See des Parks.

    Dort angekommen hatten wir schon wieder Glück. Direkt neben uns parkte ein Pärchen aus Zwickau, die nach 4 Wochen in Kanada ihren letzten Tag vor sich hatte. Wir profitieren davon und erhielten alle nicht aufgebrauchten Vorräte. Schade, dass Max nicht mehr dabei ist, wir haben jetzt 4 Liter Cola.

    Den Abschluss in Kanada bildete ein Drive über eine Bison-Weide. Absolute Schotterpiste, ich bin froh, dass unser fahrendes Häuschen noch nicht auseinander gebrochen ist. Dafür wurden wir belohnt und konnten die Bisons aus nächster Nähe vor traumhafter Kulisse beobachten.

    Nun aber wirklich nach Amerika - dachten wir. Beim Grenzübertritt mussten wir eine extra Runde drehen und nach Kanada zurück. Das Feuerholz durfte nicht mit. Schade, Schokolade. Aber auch hier passt der Song von Bosse: „Was schiefgehen kann, das wird schiefgehen…“

    Danach ging es weiter in den Glacier National Park. Direkt beim Eingang wurde uns erklärt, dass wir nur 6 Meilen rein fahren können, weil die Straße danach für RVs unserer Größe gesperrt ist. Also fuhren wir los um uns zumindest einen kurzen Eindruck zu machen. Wie auch im ersten Park kamen wir nicht weit. Schon wieder eine Menschenmenge - schon wieder Schwarzbären. Dieses Mal aber viel näher und direkt neben dem Auto. Die Kinder konnten alles genau von ihren Plätzen beobachten. Ein traumhaftes Erlebnis. Die Kirsche auf der Torte war dann noch eine Schlange beim kurzen Walk an einem See. Valli hat sich ganz schön erschrocken und fand es eklig.

    Danach fuhren wir noch ein paar Stunden weiter durch Montana und beobachten Kilometer für Kilometer wieder die sich ändernde Landschaft.

    Morgen geht es weiter Richtung Yellowstone National Park. Und da das gestern so wunderbar geklappt hat schreie ich es einfach mal in die Welt raus: WIR WOLLEN MORGEN EINEN ELCH SEHEN!

    Und wenn nicht, wird es sicher auch wieder ein unvergesslicher Tag!
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  • Yellowstone National Park

    September 20, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Fangen wir heute doch mal mit der Tagesbilanz an:
    ❌ kein Moose (Elch) gesichtet (dafür war der Tag geprägt von vielfältigen Wortwitzen, natürlich ein absolutes Moose, dass ich diese auch heute hier einfließen lasse)
    ✅ mehrere Bisons gesichtet, teilweise direkt neben der Fahrbahn
    ✅ mehrere Hirsche abgegrüßt (der Park ist fest in unserer Hand)
    ✅ Geysir-Ausbruch live miterlebt
    ✅ neuer Tiefpreis Rekord beim Tanken (3,18 Dollar pro Gallone)

    Der erste Stopp des Tages war Walmart. Den nutzten wir für einen Großeinkauf und füllten mal wieder alle Reserven auf. Danach stand noch eine 3h Strecke an, ehe wir am Nordeingang des Yellowstone Nationalparks ankamen. Die Kinder haben nochmal geschlafen. Die letzen paar Kilometer zeigte Valerie wieder ihre Moose-ikalische Ader und trällerte „Kommt ein kleiner Teddybär“.

    Nach einem schnellen Mittagessen (nein, es gab keinen Apfel-Moose) und Stopp im Visitor Center war das erste Ziel die Mammoth Hot Springs, einer terrassenförmig verlaufenden heißen Quelle. Auch wenn wir 2015 schon den Park erkundeten, war dieser Abschnitt für uns neu und sehr beeindruckend.

    Danach ging es weiter gen Süden. Wir wollten zum Old Faithful Geysir, der ca alle 1-1,5h ausbricht. Nach mehren Stopps unterwegs kamen wir ca. 16:30 Uhr an und stellten uns darauf ein bis 18:00 Uhr verweilen zu müssen. Wir hatten ein Moose-ter-gültiges Timing, nach ca. 15 Minuten schoss aus dem unscheinbaren Loch eine hohe und druckvolle Wasserfontäne. Das Schauspiel war nach ca. 1,5 Minuten vorbei. Und was macht der patriotische Amerikaner danach? Seinem Land und seiner Natur euphorisch Applaus klatschen.

    Danach ging es für uns in der Umgebung noch über die angelegten Wanderstege zu verschiedenen thermalen Phänomenen. Weitere Geysire, dampfende Löcher, blubbernde Wasserpools in verschiedensten Farben. Immer begleitet von Rauchwolken mit feiner Schwefelnote.

    Morgen geht’s nochmal in Amerikas ältesten Nationalpark. Ein absolutes Moose, für jede Reise in den mittleren Westen!

    Gute Nacht!
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