• Waterton Lake (CA) & Glacier (USA) NP

    19. september 2024, Forente stater ⋅ ☁️ 14 °C

    „Ich glaub daran, dass Glück uns anspringt und sich festbeißt
    Dass da die Chance ist, dass es ewig bleibt“

    Das Lied (Gegen Murphy von Bosse), in dem diese Liedzeilen vorkommen, habe ich mit Axel in Neuseeland 2011 rauf und runter gehört. Heute ist wieder mal einer dieser Tage, an dem ich mir sicher bin, dass sich das Glück trotz der holprigen Straßen so fest an unser Wohnmobil gebissen hat, dass auch ein Orkan oder Erdbeben es nicht weggerissen hätte.

    Gestern die spontane Entscheidung, vor der Rückkehr in die USA in den Waterton Lake National Park zu fahren. Ohne große Erwartungen. Nun müssen wir sagen: der Park war ein absolutes Highlight unseres Kanada-Trips! Auch hier wieder ein völlig neues Panorama. Ein See, der durch den aufpeitschenden Wind eher nach einem Meer aussah, hoch auftürmende Steinformationen und zwischendurch Steppenlandschaft. Wir sagten fast im Einklang: so stellen wir uns eigentlich Afrika vor.

    Direkt nach dem Eintreffen im Park schlug das Glück zum ersten Mal zu. Ines bemerkte wie auf einem total unscheinbaren Parkplatz eine Menschenmasse auf das benachbarte Feld schaute. Das konnte nur eins heißen - Bären. Mit sich durchdrehenden Reifen (nicht übertrieben) wendeten wir bei nächster Gelegenheit und tatsächlich - wir beobachteten zum ersten Mal Bären in freier Wildbahn, und dann gleich 3 Schwarzbären. Eine Mutter mit ihren beiden Kindern. Wir haben es fast beschrien, und es hat geklappt.

    Danach ging es über das Visitor Center zum Red Rock Canyon, direkt vorbei am namensgebenden See des Parks.

    Dort angekommen hatten wir schon wieder Glück. Direkt neben uns parkte ein Pärchen aus Zwickau, die nach 4 Wochen in Kanada ihren letzten Tag vor sich hatte. Wir profitieren davon und erhielten alle nicht aufgebrauchten Vorräte. Schade, dass Max nicht mehr dabei ist, wir haben jetzt 4 Liter Cola.

    Den Abschluss in Kanada bildete ein Drive über eine Bison-Weide. Absolute Schotterpiste, ich bin froh, dass unser fahrendes Häuschen noch nicht auseinander gebrochen ist. Dafür wurden wir belohnt und konnten die Bisons aus nächster Nähe vor traumhafter Kulisse beobachten.

    Nun aber wirklich nach Amerika - dachten wir. Beim Grenzübertritt mussten wir eine extra Runde drehen und nach Kanada zurück. Das Feuerholz durfte nicht mit. Schade, Schokolade. Aber auch hier passt der Song von Bosse: „Was schiefgehen kann, das wird schiefgehen…“

    Danach ging es weiter in den Glacier National Park. Direkt beim Eingang wurde uns erklärt, dass wir nur 6 Meilen rein fahren können, weil die Straße danach für RVs unserer Größe gesperrt ist. Also fuhren wir los um uns zumindest einen kurzen Eindruck zu machen. Wie auch im ersten Park kamen wir nicht weit. Schon wieder eine Menschenmenge - schon wieder Schwarzbären. Dieses Mal aber viel näher und direkt neben dem Auto. Die Kinder konnten alles genau von ihren Plätzen beobachten. Ein traumhaftes Erlebnis. Die Kirsche auf der Torte war dann noch eine Schlange beim kurzen Walk an einem See. Valli hat sich ganz schön erschrocken und fand es eklig.

    Danach fuhren wir noch ein paar Stunden weiter durch Montana und beobachten Kilometer für Kilometer wieder die sich ändernde Landschaft.

    Morgen geht es weiter Richtung Yellowstone National Park. Und da das gestern so wunderbar geklappt hat schreie ich es einfach mal in die Welt raus: WIR WOLLEN MORGEN EINEN ELCH SEHEN!

    Und wenn nicht, wird es sicher auch wieder ein unvergesslicher Tag!
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