• Kings Canyon National Park

    October 13, 2024 in the United States ⋅ 🌙 17 °C

    Bis auf die Halsschmerzen geht es mir zum Glück wieder ganz gut. Und die Nacht haben wir auch unbeschadet ohne Bärenangriff überstanden. Irgendwie komisch, dass wir jetzt schon alle Nächte bis zur Rückgabe unseres Wohnmobils geplant haben, aber es sind ja auch nur noch 5 (mit der heutigen). Diese werden wir nochmal in vollen Zügen genießen, ebenso wie den heutigen Tag.

    Der Kings Canyon National Park ist sicherlich einer der unbekannteren in Kalifornien. Auch wir hatten nur noch trübe Erinnerungen. Was sich heute aber definitiv als ungerechtfertigt herausstellen sollte. Die heutigen Eindrücke werden sicher sehr einprägsam sein.

    Los ging es nach dem Frühstück vor traumhafter Kulisse mit dem obligatorischen Stopp am Visitor Center, heute mit 3 Zielen:
    1. neue „Newspaper“ vom Park mit allen Wanderwegen holen, nachdem unserer gestern beim Mittagessen durch ein umfallendes Glas mit Apfelschorle geflutet wurde.
    2. ein Magnet kaufen - Business as usual
    3. Im Market Store eine Milch kaufen, die Kinder waren erschüttert, dass der Kaba heute früh nicht wie gewohnt serviert werden konnte

    Der erste kleine Walk führte uns wieder zu einigen der höchsten Sequoias dieser Region. Darunter der General Grant tree, der nach dem General Sherman weltweit der zweitgrößte seiner Art ist.

    Danach fuhren wir tiefer in den Canyon rein und wunderten und schon auf der Fahrt über die diesige Luft. Je weiter wir reinfuhren desto dunstiger wurde es. Kurz vor unserem Ziel für die nächste Wanderung war der Grund in den Wäldern am Horizont erkennbar - Waldbrände. Spätestens nach dem Öffnen der Türen war klar, dass der Nebel in Wahrheit Rauch war. Dieser sorgte für eine einzigartige Stimmung. Die Sonne wurde abgedunkelt und schimmerte orange durch die Smog-Decke. Dadurch wirkte das Licht wie in der Abenddämmerung zum Sonnenuntergang. Irgendwie magisch. Wir machten eine kleine Wanderung mit vielen Klettermöglichkeiten für die Kinder. Sogar Valerie vergas für einen Moment ihre Standardfloskel „Ich kann nicht laufen.“

    Zurück am Wohnmobil rochen wir, als wären wir stundenlang am Lagerfeuer gewesen. Nach einem kurzen Abstecher bei einem Wasserfall waren wir um 14:20 Uhr auf dem Parkplatz der „Boyden Cavern“ für die wir eine Besichtigungstour für 15:00 Uhr reserviert hatten. Netterweise durften wir schon bei der Tour um 14:30 Uhr dabei sein und mussten dadurch nicht warten. Die Höhle ist sicher nicht die spektakulärste, die wir je gesehen haben. Aber die erste, in der wir mit den Kindern waren. Und das hat es ganz besonders gemacht.

    Amüsant zu beobachten war die typische Gruppendynamik, die garantiert jeder von euch kennt. Wenn man mit z.B. bei einer Führung mit wildfremden Menschen zusammengewürfelt wird, gibt es ein paar Rollen, die eigentlich fast immer besetzt sind, so auch heute:

    1. die Paparazzi: die Teilnehmer, die alles fotografieren müssen, vom Hund der zufällig vorbei läuft bis hin zu sich selbst, in den verschiedensten Posen. Und damit ungeniert und schamlos die ganze Gruppe aufhalten. Heute ein Pärchen, die als letzte an der Höhle ankamen, weil unterwegs noch diverse Fotos gemacht werden mussten und dann den die Führerin genau instruierten, wie sie sich vor die Höhle zu stellen hat damit sie sich davon ein Erinnerungsschnappschuss machen können.

    2. die Senioren mit besonderen Rechten: diese gibt’s fast immer. Alte Leute die denken, sie haben Sonderrechte. Gut daran zu erkennen, dass sie genervt von jungen Familien sind. Wie auch heute die zwei älteren Damen, die uns schon 2 Minuten nach Start der Tour darauf aufmerksam machten, dass die Gruppe ja schon sehr weit weg ist und sie ja die wichtigen Informationen verpassen

    3. die Scherzkeks: auch ihn (vorzugsweise extrovertierte Männer) gibt es fast immer. Meist zu erkennen am Sunnyboy Lächeln und/oder der falsch herum aufgesetzten Cappy. Er fühlt sich dazu berufen die gute Laune der Gruppe zu gewährleisten und kommentiert fast alles mit mal mehr / mal weniger lustigen Scherzen.

    4. die überforderte Familie: wer diese Rolle heute übernommen hat ist selbsterklärend. Gut daran zu erkennen wie sie versuchen die Kinder im Zaume zu halten und zu verhindern, dass alle genervt sind. Was uns heute erfolgreich gelang. Es gab keine Wutanfälle, keine Verletzungen und keine Streitereien.

    Danach ging es direkt zum Campingplatz. Morgen fahren wir die vorletzte große Etappe zum letzten National Park unsere Reise. Wie ihr wisst haben wir den Yosemite auf das Ende verschoben. Dadurch haben wir jetzt 2,5 Tage Zeit das letzte große Highlight zu erleben.

    PS: Alles Gute zum Geburtstag, liebe Henriette!🫶🏻
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