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- Day 19
- Sep 16, 2024, 7:47pm
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 1,471 m
CanadaBanff Airport51°11’40” N 115°31’37” W
Columbia Icefield & Highway 93

Was macht eigentlich einen perfekten Tag aus?
Gute Laune?
Gutes Wetter?
Unvergessliche Erlebnisse?
Gesundheit?
Glücklich sein?
Mir fällt es schwer auch nur einen Punkt zu finden, der heute nicht gepasst hat. Jeden Tag denke ich, es kann nicht besser werden. Und dann wird man doch wieder eines besseren belehrt. Natürlich wissen wir, dass nicht jeder Tag so sein wird bei einer 6-monatigen Reise. Umso wichtiger ist es solche Tage wie heute besonders wert zu schätzen.
Los ging es heute früh. Sehr früh. Der Zug durchs Tal begleitet uns schon einige Tage. Diese Nacht ging er mir wieder mal besonders auf den Sack weil es natürlich extrem wichtig ist 3 Uhr aus vollen Löchern zu pfeifen. Auch Ines war vor dem 06:30 Uhr Wecker auf den Beinen und machte die Heizung an, es war mal wieder recht kalt. Nach einem Kaffee ging es los. Der erste Meilenstein war der Übertritt vom Yoho National Park in den Banff National Park. Wir haben uns beim Blick auf die Karte immer gefragt, ob man es überhaupt merkt, wenn man in einem anderen Park ist, weil Glacier, Yoho, Banff und Jasper fließend ineinander übergehen. Spätesten heute wissen wir: Ja! - jeder Park hat seinen ganz eigenen Charakter und Charme.
Nach ca. 30-minütiger Fahrt bogen wir in Begleitung der ersten Sonnenstrahlen auf den Highway 93 gen Norden ab. Ziel war das Columbia Icefield, ein Gletscherfeld, welches wir heute mit einem riesigen Explorer-Truck befahren wollten um danach auf einem echten Gletscher zu stehen. Aber wir haben ja dazu gelernt: auch der Weg dorthin war das Ziel.
Schon beim ersten „Point of Interest“ Schild setzen wie den Blinker und bestaunten die morgendlich mystische Kulisse des Herbert Lake. Ein leichter Nebelteppich wanderte über die Oberfläche und wartete nur darauf mit einem Timelapse Video von der GoPro eingefangen zu werden.
Dann ging es weitere entlang des Highways, der uns schon auf dem Hinweg faszinierte. Wir erlebten mehrfach den Sonnenaufgang, weil wir immer wieder hinter sich hoch auftürmenden Bergmassiven verschwanden. Links und rechts immer wieder Seen, Gletscher und faszinierende Flussläufe.
Dann kamen wir an. Starbucks versorgte uns erstmal mit einem kleinen Frühstück, ehe es mit dem Bus zum Explorer-Truck geht. Es war faszinierend, welche Steigung die Fahrzeuge bewältigen können (bis 35%). Auf dem Gletscher angekommen fühlte es sich an, als steht man auf einer übergroßen Crushed Ice Schale. Kratzt man dieses mit dem Fuß ab hat man fast das Gefühl, das darunter liegende, stahlblaue Eis wird unterirdisch beleuchtet. Es war ein sehr tolles Erlebnis, wobei das ganze schon sehr touristisch aufgezogen ist und man nicht viel Zeit hat (20 Minuten).
Danach ging es noch zum Skywalk, einem u-förmigen Glasboden-Weg 250m über dem Canyon. Spaß für Groß und Klein.
Das Erlebte hätte eigentlich schon allein den Bedarf für 2 Wochen gedeckt. Dann kam die Rückfahrt, die unvergessen bleiben wird. Wir haben schon viele berühmte Straßen gemeinsam befahren: Route 66, Highway 1 entlang der Küste Kaliforniens, die Westküste der neuseeländischen Südinsel, die Road to Hāna auf Hawaii und viele mehr. Ich lege mich aber fest: der Icefields Parkway ist bislang die schönste von allen. Allein diese Fahrt rechtfertigt die Strapazen der Anreise. Man könnte jeden Kilometer anhalten und ein Bild machen, das 1 zu 1 als Postkartenmotiv herhalten könnte. Sicher spielt das Wetter dafür eine große Rolle, das zeigte sich heut wirklich von seiner besten Seite.
Kurz vor Ankunft hielten wir noch in Lake Louise, einem Wintersport-Örtchen welches ich vor allen von den Ski-Alpine Wettkämpfen kenne und 1x live sehen wollte. In der Touristen-Information habe ich mich nicht gerade beliebt gemacht, als ich gefragt habe wo der Ortskern ist und ob es eine Karte gibt. Es stellte sich heraus, dass die Touristen-Info mit den 3 angrenzend Läden der gesamte Ort ist. Läuft!
Jetzt stehen wir 2 Tage direkt neben dem für den Nationalpark namensgebenden Örtchen Banff auf einem schönen Campingplatz. Unser treuer Begleiter hat hier schon wieder im Vorbeifahren lautstark gehupt. Lauter war heute nur die Mäusefalle, die beim präparieren 3 mal los ging und wohl in diesem Urlaub eher noch unsere eigenen Finger einfängt als eine Maus. Die Nutella-Käse Würfel von heute früh habe ich jedenfalls entsorgt.
Morgen früh geht es mit einem Shuttle zum Lake Louise (dieses Mal wirklich dem See, der hoffentlich mehr zu bieten hat als der Ort) und dem Moraine Lake (diesen kann man nicht mehr mit einem privaten Fahrzeug anfahren)
Ob der Tag perfekt wird oder nicht, wird sich zeigen. Sicher ist jedoch, dass wir das beste daraus machen werden!Read more