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- Jaa
- Päivä 258
- 14.5.2025
- ☁️ 25 °C
- Korkeus: 1 152 m
NamibiaTsumkwe19°34’43” S 20°30’5” E
Tag 258, 445 Km/35877 Km

Ich verlasse Maun so früh wie möglich, mache mich auf den Weg zurück nach Namibia. Der Westen Botswanas ist kaum mehr bewohnt, hin und wieder gibt es ein kleines Dorf, größtenteils bin ich alleine. Statt Elefanten kreuzen Rinder die Straße, statt Geier sitzen Tauben auf den Bäumen. Eine dieser Tauben wird in einem Dorf von einem vor mir fahrenden Fahrzeug getroffen, sofort rennen zwei Frauen auf die Straße und sammeln die Taube auf, die mit ziemlicher Sicherheit später dann verspeist wird. Auch sitzen Sperrlinge zu zehntausenden auf den Bäumen, die großen Schwärme fliegen immer wieder über die Straße. Es wird nach und nach einsamer, Touristen verirren sich in diese Region kaum, zumindest sehe ich den ganzen Tag keinen. Um das letzte Stück bis zur Grenze zu fahren, muss ich 130 Kilometer Piste überwinden. Ich biege also von der Asphaltstraße ab und bin mir nach wenigen Minuten sicher, dieses Stück nicht fahren zu wollen. Die Piste ist total zugewachsen, tiefe Sandpassagen schon auf den ersten Metern, hier ist seit Jahren niemand mehr langgefahren. Ich drehe also um, fahre 20 Kilometer zurück und probiere es mir einer anderen Straße, die dann deutlich besser ist als die Piste beim ersten Versuch. Die über 100 Kilometer bis zur Grenze ziehen sich trotzdem ewig hin. Ich begegne auf dem ganzen Stück niemandem. Schließlich erreiche ich am Nachmittag die Grenze, ein Zaun mit winzigem Grenzhäuschen davor, die kleinste Grenze die ich in meinem Leben jemals gesehen habe. Ich bin um 15 Uhr der Erste, der sich an diesem Tag in das Ausreisebuch einträgt. Ein Carnet de Passage hat man hier noch nie gesehen, "what is this?" werde ich gefragt. Verzollen kann ich das Fahrzeug nicht, es gibt keinen Zollbeamten an dieser Grenze. Die freundliche Polizistin stempelt das Carnet nach einiger Erklärung dann schließlich glücklicherweise.
Bei der Einreise in Namibia ist man etwas pingeliger, man möchte genau wissen wohin ich fahre und wie lange ich bleibe, alles wird zig mal kontrolliert, vermutlich aufgrund fehlender Erfahrung mit Touristen. Ich verschreibe mich an einer Stelle im Einreisezettel, den ich auszufüllen habe. Als die Beamtin meinen Fehler bemerkt, muss ich einen neuen Zettel nehmen und neu anfangen. "Zur Strafe", wie sie sagt.
Die Einreise dauert eine halbe Stunde, neben mir und den beiden Grenzbeamten ist die ganze Zeit niemand anwesend. Im Tsumkwe, einem Dorf mit 500 Einwohnern, einer kleinen Tankstelle und einem kleinen Holzverschlag als Supermarkt fahre ich von der Piste schließlich ein Stück tiefer in den Busch. Hier wartet
!Amace, einer der letzten rund 2000 Buschmänner Namibias die noch auf traditionelle Art und Weise leben. Er ist der älteste der Familie, die aus rund 30 Personen besteht. !Amace spricht Englisch, hat mal eine Schule besuchen dürfen, normalerweise kommuniziert er aber nur mit Klicklauten. Sein genaues Alter kennt er nicht, seine Eltern haben ihm nicht gesagt, wann er geboren wurde. Da wir recht weit entfernt vom kleinen Dorf sind, bittet er mich mit ihm einkaufen zu gehen, ein Fahrzeug gibt es hier nicht und er müsste sonst Reis und Zucker in 10 Kilo Säcken zu Fuß bis in den Busch tragen. Das !Amace schließlich mit einem Auto mit deutschem Kennzeichen durch Tsumkwe gefahren wird, löst bei vielen Verwunderung aus, wir werden rund um den kleinen Shop zig mal angesprochen, Leute die uns vorbeifahren sehen bleiben stehen und starren uns hinterher. Die Freude ist bei der Familie von !Amace schließlich groß, als wir mit Tüten voller Lebensmittel zurückkehren, die Kinder lachen und springen neben uns herum, als wir mit den Lebensmitteln zur Hütte laufen. Die Damen bekleiden sich schließlich mit Antilopenleder, die Herren tragen nur einen kleinen Lendenschutz, als man beginnt am Abend rund um das Feuer zu tanzen. Eine kleine unreife Melone wird als Ball hin- und hergeworfen, es ist unglaublich mit wie wenig man hier glücklich ist.
Heiner steht wenige Meter von der Feuerstelle entfernt, !Amace erlaubt mir die Nacht mit seiner Familie im Busch zu verbringen. Ich bin froh, eines der letzten Naturvölker des südlichen Afrikas besuchen zu dürfen, welches authentischer nicht sein könnte.Lue lisää
MatkaajaSehr spannend und ein besonderes Erlebnis so ein Naturvolk zu besuchen. Unser Englisch sprechender Guide bei unserem Besuch bei den Buschmännern hieß zu unserer Überraschung Matthias…