Transafrika Westroute

August 2024 - February 2025
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  • Day 172

    Tag 172, 0 Km/22562 Km

    Yesterday in Central African Republic ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich treffe am Morgen Leonce, ein Ranger aus dem Dzanga Sangha Nationalpark, der mich zusammen mit zwei weiteren lokalen Führern die nächsten Tage durch den Park führen wird. Mit einem alten Landcruiser mit ausgeleierten Stoßdämpfern fahren wir tief hinein in den Nationalpark. Immer wieder müssen die drei aussteigen und Bäume von der Piste räumen, die die Elefanten umgeknickt und auf die Straße geworfen haben. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichen wir das Camp der Ranger und gehen zu Fuß weiter und somit noch ein Stück tiefer in den Wald. Bis vor einigen Jahren gab es immer wieder Jäger aus dem Tschad oder Sudan, die mit Maschinengewehren ganze Elefantenherden umgebracht und deren Stoßzähne nach China verkauft haben, mittlerweile hat die Regierung überall Ecoguards installiert, die ebenfalls schwer bewaffnet den Park schützen. Seitdem hat sich die Elefantenpopulation deutlich erhöht. Im Park gibt es Gorillas, die Chancen einen davon zu sehen sind aktuell leider sehr schlecht, der Silberrücken der Gruppe wurde vor einigen Monaten von einem anderen Gorilla im Kampf getötet und der Rest der Gruppe hat sich danach im Park verteilt, leider wird es Jahre dauern bis es wieder gute Aussichten auf eine Gorillasichtung gibt. Ich muss mich also 'leider' mit einer Gruppe Mangaben abgeben, zu der wir rund eine Stunde zu Fuß durch den Wald laufen.
    Auf dem Weg sehe ich zum ersten Mal Termiten, kommt man den Termiten zu nahe, fängt der ganze Waldboden an zu rasseln. Über die kleinen Pfade, die die Elefanten über die Jahre in den Wald gelaufen haben finden wir schließlich die Mangabengruppe. Rund 150 Tiere die im Wald Nahrung suchen, eine Stunde begleiten wir die Primaten.
    Wir ziehen schließlich weiter, kommen auf eine der großen Lichtungen des Nationalparks, die hier Bai genannt werden. Es riecht nach Wildtier, ähnlich wie bei uns im Zoo. Plötzlich schreit ein Gorilla, nicht weit entfernt. Die drei Guides bleiben stehen, sind selber überrascht hier einen Gorilla zu hören, den wir letztendlich leider nicht mehr sehen können. Schließlich kommen sie. Der Grund weshalb ich den weiten Weg vom Kongo bis hierher auf mich genommen habe: die Waldelefanten. Die Elefanten wühlen den Boden auf um das Salz aufzunehmen, dadurch verfärben sich deren Stoßzähne braun, ähnlich wie bei uns, wenn wir zu viel Kaffee trinken. Elefanten mit braunen Stoßzähnen sind einmalig auf der Welt und existieren ausschließlich hier in Dzanga Sangha. Nach vielen Stunden zu Fuß durch den Wald gehen wir schließlich wieder zurück zum Rangercamp und fahren anschließend wieder zurück zur Lodge. Der Fahrer muss auf dem Rückweg einmal anhalten, weil in der Ferne Elefanten die Straße kreuzen.
    Nachmittags öffne ich schließlich meinen Geburtstagskuchen aus der Dose. Was ein toller Tag, was ein tolles Geburtstagsgeschenk!
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  • Day 171

    Tag 171, 0 Km/22562 Km

    February 16 in Central African Republic ⋅ ☁️ 35 °C

    Es ist noch stockdunkel als ich an der Lobby des Hotels abgeholt und zum Hafen gefahren werde. Kapitän Ugur steht mit 10 Kanistern Benzin und einem Boot bereit um mich in die Zentralafrikanische Republik zu fahren.
    Es ist frisch und mit dem Fahrtwind sogar fast schon kalt, als wir aufbrechen. Dichter Nebel liegt auf dem Wald und dem Fluss, die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch und innerhalb kurzer Zeit ist alles klamm, bis irgenwann schließlich die Sonne aufgeht und den Nebel verdrängt. Das Boot hat kein Dach, was ich aber schon wusste, also schütze ich mich so gut es geht gegen die Sonne, aber auch gegen die Zugluft und den Lärm des Motors. Ugor muss immer wieder um die Sandbänke herummanövrieren, wir bleiben mehrfach stecken und müssen das Boot von Hand von der Sandbank zurückdrücken. Sand setzt auch der Kühlung des Motors zu, den Ugur immer wieder reinigt. Trotzdem kommen wir gut voran. Auch auf dem Wasser gibt es mehrere Checkpoints, Ugur besticht schnell, sodass wir zügig weiter kommen. Mal gibt es einen Liter Benzin, mal Zigaretten, mal direkt Bargeld. Nach fünf Stunden erreichen wir Bomassa, die letzte Stadt der Republik Kongo. Wir liegen sehr gut in der Zeit, Ugur sagt, dass er letzte Woche bis hierher schon 12 Stunden gebraucht hat. Schnell werde ich aus der Republik Kongo ausgestempelt, es geht schließlich weiter in die Zentralafrikanische Republik. Ich habe für die Einreise kein Visum, ist aber eigentlich auch egal. Für 50€ drückt man an der winzigen Grenze ein Auge zu und gewährt mir die Einreise, auch ohne Visum. Das offizielle Visum hätte das vierfache gekostet und außerdem halte ich mich eh nur im Nationalpark auf, also wird auch niemand nach dem Visum fragen.
    Nach der Einreise in die Zentralafrikanische Republik überqueren kleine aus Baumstämmen geschnitzte Pirogen immer wieder mit Holzpaddeln oder Stangen den Sangha, zum Teil derart beladen, dass wir abbremsen müssen, damit unsere Wellen nicht in die kleine Piroge schlagen. Auch sehe ich an einer Stelle ein Hippo im Fluss treiben, Sekunden später taucht er jedoch schnell ab. Vom Fluss aus wirkt die Zentralafrikanische Republik unglaublich ärmlich, es gibt kein einziges Gebäude das nicht aus Stroh und Lehm bestehen. Die Einwohner baden im Fluss, waschen dort Wäsche, ab und an auch mal ein Motorrad.
    Nach etwas mehr als zehn Stunden kommen wir endlich an, immerhin deutlich schneller als gedacht. Ich übernachte in einer schönen Lodge direkt am Fluss, werde herzlich empfangen und trinke nach zehn Stunden in der prallen Sonne endlich ein eiskaltes Bier an der Bar.
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  • Day 170

    Tag 170, 190 Km/22562 Km

    February 15 in Congo ⋅ ☁️ 34 °C

    Ich muss mich am frühen Morgen sputen, zeitnah muss ich in der ersten richtigen Stadt seit hunderten Kilometern sein: Ouesso. Also fahre ich früh los und durchquere den letzten Abschnitt bis Ouesso wieder einmal den dichten Regenwald. Die einzelnen Dörfer sind abgeschnitten vom Internet, Elektrizität, Wasser. Was muss das ein Leben sein, hier dauerhaft in diesem unberührten Wald zu leben.
    Auf der Strecke nach Ouesso gibt es einen Checkpoint der Nationalparkranger, alle Autos werden nach illegal gejagtem Wildfleisch durchsucht, so auch meins. Der erste Checkpoint, der seit Reisebeginn in meinen Augen Sinn macht.
    Rund um die Straße gibt es hunderttausende Schmetterlinge, über viele Stunden sehe ich sie auf der Straße sitzen und umherfliegen.
    Ich erreiche schließlich Ouesso, es gibt vier Tankstellen, drei davon sind geschlossen, die vierte hat keinen Diesel. Ich hatte gehofft, hier tanken zu können, aber an der Tankstelle erklärt man mir, den nächsten Diesel gibt es in rund 500 Kilometern, sofern es eine Lieferung gegeben hat.
    Ich fahre schließlich zu einem Hotel, das angeblich beste der Stadt. Hier treffe ich zwei Herren, die bereits an der Lobby auf mich warten. Einer der beiden, Ugor, wird mich morgen mit einem Boot in die Zentralafrikanische Republik fahren. Es war wichtig, heute schon gegen Mittag einzutreffen, da unendlich viel vorab zu organisieren ist. Die beiden nehmen zuerst meinen Pass entgegen und machen sich auf den Weg zur Polizei, um die Ausreise zu besprechen. Währenddessen packe ich alles zusammen, was ich in den nächsten 8 Tagen benötige, vorher werde ich nicht zurück in die Republik Kongo kommen. Das Auto bleibt solange an dem Hotel stehen. Es ist zugegeben nicht einfach, Zeug für 8 Tage in einen kleinen Rucksack und eine Tüte zu bekommen, aber anders geht es nicht.
    Die beiden Herren kommen irgendwann zurück, die Ausreise ist organisiert. Dass die beiden überhaupt hier stehen und ich morgen mit dem Boot die 200 Kilometer flussaufwärts in die Zentralafrikanische Republik fahren kann, dessen ist eine monatelange Abstimmung und Organisation vorausgegangen.
    Kapitän Ugur bittet um eine frühe Anreise, die Fahrt wird 16 Stunden dauern, da der Sangha aktuell zu wenig Wasser führt und sich die reguläre Reisezeit somit verdoppelt. 05:30 Uhr Abreise ist für mich aktuell glücklicherweise eine normale Zeit geworden.
    So geht es also morgen früh hoffentlich einigermaßen reibungslos in den Nationalpark Dzanga Sangha, einer der schwierigsten zu erreichenden Nationalparks von Afrika. Reiche Reisende lassen sich einfliegen oder fahren tagelang durch Kamerun und zahlen zehntausende Euro um hier die Waldelefanten zu sehen. Ich muss glücklicherweise 'nur' 16 Stunden mit dem Boot fahren.
    Leider ist die Zentralafrikanische Republik alles andere als ein sicheres Reiseland, somit muss Heiner zwangsläufig in der Republik Kongo stehen bleiben, die Einreise mit dem Fahrzeug ist mir zu riskant. Die ganze Zentralafrikanische Republik ist eigentlich unbereisbar, der Aufenthalt im Nationalpark ist davon als einziges ausgenommen.
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  • Day 169

    Tag 169, 361 Km/22372 Km

    February 14 in Congo ⋅ ☁️ 32 °C

    Am frühen Morgen ist kurz nach Sonnenaufgang der Stellplatz eingehüllt in dichtem Nebel. Ich starte früh, länger als 05:00 Uhr schlafe ich seit Wochen kaum mehr. Die Landschaft ändert sich nicht, Wald, Straße, rote Erde, fertig. Ab und zu stehen oder liegen LKW am Straßenrand, die nach einem Unfall oder Schaden mitten im Wald aufgegeben wurden. Die Straße bleibt erstklassig, kein Hubbel, kein Schlagloch und mitten durch den Urwald gezogen.
    An einem der wenigen Checkpoints hält man mich an, ich steige aus dem Auto damit alle Passdaten in ein Buch geschrieben werden können. Von der Seite kommt ein uniformierter Herr, Handfeuerwaffe im Gürtelhalfter, AK47 in der Hand und fragt mich, ob ich ihn bis zur Grenze mitnehmen kann. Wie kann ich ihm diesen Wunsch nur ausschlagen. Also fahre ich die letzten 100 Kilometer in Militärbegleitung auf dem Beifahrersitz. Während der Fahrt erzählt mir der Soldat, wie er gegen Boko Haram im Norden und die Rebellen im Westen gekämpft hat, dabei auch immer wieder Leute im Kampf getötet hat und jetzt froh ist, die sichere Grenze im Süden zu sichern. Er berichtet auch, dass in den Bäumen auf dem Weg zur Grenze ab und an Gorillas zu sehen sind, natürlich zeigen sie sich heute nicht.
    An einer kleinen Mautstation sind 500 Franc zu zahlen (75 Cent), ich frage ob ich kostenfrei durchfahren darf, schließlich bin ich hier ein Chauffeur im Sinne der Staatssicherheit! Zahlen muss ich trotzdem. Immerhin sind alle weiteren Checkpoints jetzt urplötzlich ganz schnell erledigt, es wird ein Foto vom Pass geschossen, fertig.
    An der Grenze verabschiede ich mich von meinem Mitreisenden und tanke das Auto noch ein letztes Mal randvoll. Die Reservekanister sind es ebenfalls, zusätzlich zwei alte Wasserkanister die ich im Beifahrerfußraum habe. Es besteht das Risiko, bis Brazzaville in rund 1200 Kilometern keinen Diesel zu bekommen. Diesel ist seit vielen Monaten Mangelware in der gesamten Republik Kongo. Der Diesel an der Grenze ist pechschwarz, angeblich ist das immer so, sagt der Tankwart. Kein Wunder, dass sich die Dieselfilter mit der schwarzen Pampe so schnell zusetzen.
    Schließlich geht es zur Grenze, wo die Ausreise aus Kamerun keine 5 Minuten dauert. Pass her, Carnet her, Stempel rein, au revoir.
    Schließlich geht es rüber auf die kongolesische Seite. Im Büro ist der einzige Herr der nicht uniformiert ist auch gleichzeitig der Herr über den Einreisestempel. Er streitet sich gerade mit einem anwesenden Nordafrikaner auf französisch, irgendwas passt mit dem Visum nicht. Kein gutes Zeichen, mit meinem passt ja schließlich auch etwas nicht. Noch während beide lauthals diskutieren nimmt er meinen Pass entgegen und schreibt vollkommen abwesend alle Daten in ein Buch, dann höre ich den Stempel. Keine 3 Minuten an der Grenze bin ich also schon eingereist. Auch der Zoll ist easy, kurzer Small-Talk über den Sinn des Lebens, den Sinn der Reise, "Was, du hast keine Kinder???" schließlich noch zum SIM-Kartenverkäufer. SIM-Karte kaufen, einsetzen und aufladen dauert etwas, als ich plötzlich den unfreundlichen Herren ohne Uniform vor dem Büro in meine Richtung "Mzungu!" brüllen höre. Auf Suaheli bedeutet Mzungu 'Weißer', ich habe also wieder anzutanzen. Nicht gut, hätte ich die Sim doch besser erst im nächsten Dorf gekauft. Ich rechne fest damit, dass er den Einreisestempel wieder für ungültig erklärt, er hat schließlich in seinem großen dicken Buch jedoch nur vergessen, die Passnummer einzutragen. Nochmal Glück gehabt.
    Auf der weiteren Strecke sind die Menschen wieder freundlicher als noch in Kamerun, es wird mehr gewunken und gelächelt. Die Straße bleibt den ganzen Tag so, wie sie in Kamerun aufgehört hat.
    Es gibt einzelne Wildstellplätze am Straßenrand, ich brauche jedoch unbedingt eine Dusche, also fahre ich in die nach 100 Kilometern erste kleinere Stadt der ganzen Strecke. Es gibt ein einzelnes, einfaches Gästehaus wo ich nach viel Diskussion die Erlaubnis bekomme im Auto zu schlafen. Nicht schön, nicht ruhig, aber die Aussicht auf eine Dusche schlägt gerade einfach alles.
    Irgenwann am späten Nachmittag frage ich dann nach der besagten Dusche. "Du willst jetzt schon duschen? Das Wasser muss erst hergebracht werden." Einige Minuten später kommt dann ein Motorrad auf den Hof, bringt zwei Kanister mit Wasser, welches er gerade aus dem Fluss geschöpft hat. In der Zeit, in der ich vor dem Auto sitzend auf Wasser warte komme immer wieder Einheimische zum betteln vorbei. Es geht um Wasser, Bier oder um Geld für Bier.
    Der Lärmpegel, den die Motorradfahrer, die Hähne und die betrunkenen Locals machen, wird mir heute Nacht hoffentlich egal sein. Ich bin unglaublich kaputt vom vielen Fahren und wenig Schlafen der letzten Tage.
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  • Day 168

    Tag 168, 189 Km/22011 Km

    February 13 in Cameroon ⋅ ⛅ 32 °C

    Es geht weiter in Richtung Republik Kongo. Die gut ausgebaute Teerstraße wird zunehmend einsamer, es sind mittlerweile kaum noch Fahrzeuge unterwegs. Es wird schnell immer grüner, der Urwald geht auch hier bis unmittelbar an die Straße heran. Zwischendrin gibt es immer mal wieder einfachste Behausungen aus Holz und Lehm, hin und wieder leuchtet eine Energiesparlampe am Hauseingang. Ab und an gibt es einen Checkpoint, alle bleiben korrekt. Davon abgesehen gibt es nichts außer der Straße und dem Wald. In den einzelnen Dörfern auf dem Weg gibt es manchmal eine Kirche am Straßenrand, die Kirchen sind im Gegensatz zu den Häusern fast immer in gutem Zustand. An der Straße verkaufen die Einheimischen stellenweise gejagtes Buschfleisch von irgendwelchen Tieren die sie gerade erlegt haben. Die Entwaldung und die illegale Jagt setzen auch hier der Natur ziemlich zu. Trotzdem ist die Strecke traumhaft zu fahren, die Nord-Süd Tangente durch Kamerun bleibt für mich auch in diesem Abschnitt die bislang schönste Strecke Afrikas.
    Die Republik Kongo ist mehr als eine Tagesreise entfernt, also suche ich mir rund 200 Kilometer vor der Grenze am Nachmittag einen Übernachtungsplatz. Von der kaum befahrenen Straße zweigt ein kleiner Pfad auf eine große Lichtung ab. Ich fahre hinein und finde einen traumhaften Stellplatz direkt am dichten Regenwald. Rund 300 Meter weiter den Pfad entlang steht ein einzelnes Haus, ich steige aus dem Auto und gehe zu Fuß dorthin. Ein älterer Mann sitzt oben ohne auf der einfachen Veranda, ich grüße ihn freundlich und er mich freundlich zurück. Ich frage ihn, ob er etwas dagegen hat, dass ich auf der Lichtung übernachte. Er hat nichts dagegen, zeigt mir sogar noch die beste Ecke und geht dann zurück auf seine Veranda. Die Geräusche des Waldes, der Insekten, der Vögel ist unbeschreiblich. Leider enthüllt der Platz schon nach kurzer Zeit auch seinen Nachteil: der Platz ist voll von Schwarzfliegen, die beißen und sich durch so gut wie nichts vertreiben lassen.
    So wird dies vermutlich meine letzte Nacht in Kamerun sein. Es besteht das Risiko, morgen nicht in die Republik Kongo einreisen zu dürfen, das Visum ist erst ab dem 01.03. gültig. Ich versuche dennoch morgen die Grenze zu überqueren und hoffe nicht, die über 500 Kilometer zurück nach Yaoundé fahren und dort zwei Wochen Zeit absitzen zu müssen.
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  • Day 167

    Tag 167, 123 Km/21822 Km

    February 12 in Cameroon ⋅ ☁️ 33 °C

    Ich quäle mich final raus aus Yaoundé, der Stau ist am frühen Morgen schon ziemlich dicht und das übliche Chaos bricht aus. Ich brauche rund zwei Stunden um aus der Stadt herauszukommen. Die Polizei ist auf dem Weg in den Süden deutlich entspannter als auf der Tangente zwischen Yaoundé und Douala, die Kontrollen dauern oft nur ein paar Minuten, manchmal werde ich tatsächlich durchgewunken. Eine sehr schöne Abwechslung zu den letzten Tagen. Nach rund zwei Stunden Fahrzeit biege ich auf eine einfache Erdpiste ab, die mitten durch den dichten Urwald geschlagen wurde. Die Piste endet am Fluss Nyong, dem nach dem Sangha zweitgrößten Fluss Kameruns. Am Fluss frage ich einen der lokalen Fischer, ob man mich mit einem der dort liegenden Boote ein Stück den Fluss hochfahren kann, hier steht der größte Baum von Kamerun, angeblich 1150 Jahre alt. Wir machen einen Preis aus, ich bestelle für die Rückkehr Fisch mit frittieren Bananen in einem lokalen, kleinen Restaurant. Schließlich werde ich auf einem ausgehöhlten Baumstamm zwei Stunden den Fluss hinaufgepaddelt. Der dichte, unberührte Wald geht hier bis unmittelbar an das dunkle Wasser, einzelne Fischer sind damit beschäftigt etwas zu fangen. Der Ort ist wunderschön und auch der große Baum, den wir schließlich erreichen ist etwas ganz besonderes. Die Einheimischen verehren den Baum als Heiligtum, niemand darf ihn fällen. Wir paddeln zurück, ich gehe ins Restaurant und der bestellte Fisch ist mittlerweile fertig. Es gibt Wels, der ohne vorher ausgenommen worden zu sein auf den Grill geworfen wurde. Das Fleisch ist super fettig und die noch blutigen Eingeweide, die mir immer wieder entgegenkommen sind auch nicht wirklich appetitlich. Ich bin mir sicher, dass die Einheimischen die bitteren Eingeweide ebenfalls essen, ich esse so gut ich kann drumherum.
    Ich fahre anschließend noch ein kurzes Stück weiter, mitten im Wald gibt es eine Ecolodge, die mich gegen ein Abendessen im wirklich unfassbar schönen Restaurant kostenfrei übernachten lässt. Das Essen ist glücklicherweise deutlich besser als noch am Nachmittag.
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  • Day 166

    Tag 166, 313 Km/21699 Km

    February 11 in Cameroon ⋅ ☁️ 30 °C

    Am Abend regnet es mehrfach und den Plan, am Morgen weiter in Richtung Republik Kongo zu fahren verwerfe ich noch in der Nacht. Es gibt eine Verbindung zwischen Kribi und der Republik Kongo, ziemlich nah an der Grenze zu Gabun und Äquatorialguinea, die Straße ist aber in schlechtem Zustand. Bei Regen soll die Straße unbefahrbar sein und ich habe sicherlich kein großes Interesse daran, alleine und ohne Empfang mitten in einer schlammigen Urwaldpiste stecken zu bleiben. Also muss ich wieder zurück nach Yaoundé, ein Umweg von 250 Kilometern.
    Ich bin morgens wie üblich früh wach und besichtige vor Abfahrt noch die Lobe-Wasserfälle. Die Besonderheit: die Wasserfälle stürzen direkt ins Meer. Tatsächlich habe ich erst ein einziges Mal einen ähnlichen Wasserfall auf den Färöer Inseln gesehen. Der Strand ist noch menschenleer und ich frage einen der Fischer, ob er mich mit seinem Boot für ein paar Euro an den Wasserfall fährt, was er dann auch tut. Die Lobe-Wasserfälle sind ein absolutes Highlight in Kamerun und ich bin froh, den Umweg hierher gemacht zu haben.
    Schließlich mache ich mich auf den Weg zurück in die Hauptstadt Kameruns. Die Straßen sind ziemlich leer, es ist noch immer Feiertag, also haben die Polizisten nichts zu tun und halten mich auch heute wieder regelmäßig an. Pro Stunde Fahrzeit kalkuliere ich 15 Minuten Zeit am Checkpoint, was in Kamerun leider dann auch der Realität entspricht.
    Schließlich folgt eine Kontrolle, bei der ich schon von weitem den korpulenten Polizisten seine Pfeife in den Mund nehmen sehe, er springt anschließend auf die Fahrbahn und hält mich an. Er nennt mich 'Amigo', fragt nach den üblichen Dokumenten. Natürlich sind alle Dokumente korrekt, also bin ich gespannt, was als nächstes kommt und welche ausgedachten Regeln wir heute so im Angebot haben. Zuerst geht es wieder einmal um die getönten Scheiben im Heckbereich, das geht so nicht! Nach fünfminütiger Diskussion sieht er ein, dass seine Argumente ins Leere laufen. Er geht dreimal ums Auto und wirft mir nun vor, ich hätte keine Reflektorstreifen am Heck. Ich bin mir sicher, dass dies nur für LKW und Taxis vorgeschrieben ist aber er ist der Meinung, ich bräuchte unbedingt diese Reflektorstreifen. "So, das kostet jetzt 5000 Franc (7.50€)" Um zukünftig hier keine offene Flanke mehr zu bieten, nehme ich mir vor, die Reflektorstreifen für ein paar Cent irgendwo zu kaufen. Ich diskutiere noch ewig über die 5000 Franc aber er besteht auf die Strafe. "Gut, dann schreib mir ein Ticket, dann zahle ich die Strafe bei der Bank." Der Polizist hat nichtmal einen Stift, um irgendwas auf einen nicht vorhandenen Strafzettel zu schreiben, also sagt er mir, ich kann nur bar zahlen - natürlich. Tja, Bargeld habe ich keins, zum Beweis zeige ich ihn das tatsächlich leere Portemonnaie. Er wird sauer, fragt mich ziemlich angefressen wie er denn jetzt heute Abend sein Bier bezahlen soll...? "Ich habe eine Dose Bier im Kühlschrank. Dann will ich aber nichts mehr von irgendeiner Strafe hören." Die kalte Dose Bier ist nun viel interessanter als die 5000 Franc, es ist ja schließlich auch schon 11:00 Uhr am Vormittag. Ich schenke ihm also die Dose Bier, die er direkt am Seitenfenster aufreißt und fast in einem Zug austrinkt. Wir plaudern anschließend noch kurz über dies und das, lachen hier und da während er mit der Bierdose im offenen Fenster wie an einer Theke lehnt, schließlich darf 'Amigo' weiter.
    Bis nach Yaoundé folgen weitere Kontrollen, allerdings in kleinerem Kaliber. Auch der Verkehr bleibt einigermaßen entspannt, Feiertag sei Dank. Ich parke wieder an der mir bekannten Kirche und werde morgen früh weiter in den Süden in Richtung Republik Kongo aufbrechen.
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  • Day 165

    Tag 165, 203 Km/21386 Km

    February 10 in Cameroon ⋅ ☀️ 30 °C

    In Kamerun ist heute und morgen Feiertag, was zur Folge hat, dass ich relativ entspannt aus dem Stadtzentrum von Douala herauskomme. Staus gibt es so gut wie keine, allerdings ist der Smog am frühen Morgen schon bzw. noch ziemlich dicht, es ist ziemlich diesig. Kurz hinter Douala biege ich in Richtung Kribi ab, mein Tagesziel für heute. Direkt am ersten Checkpoint hält man mich an. Der Beamte kommt mit meinen Dokumenten nicht klar und holt seinen Chef. Dieser merkt leider direkt, dass ich nur die Kopien von Pass, Führerschein und Fahrzeugschein rausgegeben habe, also verlangt er nach den Originalen. Keine gute Entwicklung, die Originaldokumente gebe ich eigentlich nie heraus, aber hier besteht man drauf. Anschließend bemängelt er, dass mein Fahrzeugschein nicht auf französisch ist, also gebe ich ihm auch die Übersetzung bzw. den internationalen Fahrzeugschein. Er sieht das Datum der nächsten Hauptuntersuchung (03/2023) und wirft mir vor, ohne HU unterwegs zu sein. Die aktuelle HU ist auf der Rückseite handschriftlich mit Stempel der Behörde eingetragen, aber die akzeptiert er nicht. Ich gebe ihm also den TÜV-Bericht und dieser ist natürlich auch nicht auf französisch, also akzeptiert er diesen auch nicht. Plötzlich fragt er, ob ich jemanden bei der deutschen Botschaft in Douala kenne. "Nein, wieso?" antworte ich. Jetzt wirft er mir vor, ich wäre meiner Pflicht nicht nachgekommen, mich direkt bei der Botschaft meines Landes zu melden. Eine solche Pflicht kenne ich nicht und diese gibt es ganz sicher auch nicht. Es ist unfassbar, welche Kreativität man zum Teil an den Kontrollen erfährt und welche nicht existierenden Gesetze man sich hier schnell neu ausdenken kann.
    Es folgt eine zehnminütige Diskussion über korrekte bzw. nicht korrekte Dokumente und ich rechne schon damit, hier noch lange stehen zu müssen, als er mir irgendwann widerwillig und einzeln meine Dokumente zurückgibt. Die Polizeikontrollen in Kamerun sind bislang sehr zäh, fast nie wurde ich einfach durchgewunken und ständig gibt es irgendwelche fadenscheinigen Behauptungen über irgendetwas was 'strengstens verboten' ist.
    Irgendwann nach dem Checkpoint bemerke ich ein Fahrzeug hinter mir, welches mir schon relativ lange folgt. Der mir folgende Hummer hat rundum getönte Scheiben und macht keine Anstalten zu überholen, egal wie langsam ich fahre. Beschleunige ich, beschleunigt er auch. Ich fahre schließlich nach ungefähr 30 Minuten rechts ran, deute ihm an, dass er mich überholen soll, doch auch er fährt rechts ran. Ich fahre ein kurzes Stück, halte wieder an, so auch er. Schließlich rollt er mit Schrittgeschwindigkeit neben mich und öffnet die Seitenscheibe. Ich sehe einen schwarzen Mann am Steuer, eine weiße Frau auf dem Beifahrersitz. Die Frau fragt mich auf französisch, ob ich Marvin bin. Ich hätte mit Raub, Entführung oder dem Präsidenten gerechnet aber sicherlich nicht damit, dass zwei wildfremde im Urwald von Kamerun plötzlich meinen Namen kennen. Dieser hat sich aber offenbar herumgesprochen und so wussten die beiden von einem blauen Defender und einem Deutschen namens Marvin von irgendwelchen anderen Reisenden. Wir plaudern kurz, machen ein paar Selfies und anschließend geht jeder seines Weges.
    Ich komme in Kribi an und weiß von einem Hotel am Strand, welches die Übernachtung im Auto zulässt. 5 Minuten vor Ankunft wieder ein Checkpoint, natürlich werde ich wieder angehalten. Führerschein, Fahrzeugschein (jeweils mit Übersetzung), Pass, Carnet de Passage, Nachweis der Gelbfieberimpfung, Nachweis der Coronaimpfung. Der Polizist findet nichts zum Beanstanden und will nun ins Auto schauen. Ich muss alle Schränke öffnen, anschließend will er noch den Feuerlöscher sehen. Es bleibt korrekt und ohne Frage nach einer Zahlung für irgendetwas, die Kontrollen sind trotzdem zeitraubend und kosten jedes Mal 10-15 Minuten.
    Das Hotel bietet keinen schönen Schlafplatz und es ist ziemlich voll, schließlich ist Feiertag. Für eine Nacht wird es allerdings wohl gehen.
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  • Day 164

    Tag 164, 0 Km/21183 Km

    February 9 in Cameroon ⋅ ☁️ 32 °C

    Am Vormittag treffe ich Clarisse. Clarisse wohnt in Douala und ist hier geboren, die Stadt mit einer Einheimischen zu besichtigen ist für mich sehr angenehm, ich muss einfach nur hinterherlaufen und mich um nichts selber kümmern.
    Ich treffe Clarisse an der einzigen wirklichen touristischen Sehenswürdigkeit die Douala zu bieten hat, dem Kunstmuseum. Das Museum hat geschlossen, also einigen wir uns darauf direkt ins Restaurant zu gehen. Die einheimische Küche kam in den letzten Wochen deutlich zu kurz und ich bitte Clarisse darum, mit mir an einen Ort zu fahren an dem es typisches kamerunesisches Essen gibt. Mit dem Taxi geht es nach Bonamoussadi, dem Ausgehviertel von Douala. Clarisse sucht ein nettes kleines Restaurant aus in dem es Gerichte wie Kati-Kati, Ndole und Eru gibt. Sagt mir alles nichts aber Clarisse macht das schon. Für mich gibt es Ndole, das berühmteste Gericht Kameruns, eine Mischung aus Erdnüssen und Blättern untermengt mit geräuchertem Fisch und Garnelen. Clarisse bestellt Eru, getrocknete Kuhhaut gemischt mit Blättern und Couscous. Wir ziehen anschließend weiter, unbedingt soll ich einen Straßenkebab probieren. Auch wenn ich durch die Erdnusssauce schon ziemlich satt bin, passt der Kebab noch rein. Das Essen schmeckt gut und ist eine gute Abwechslung zu den letzten Wochen.
    Kurz vor Sonnenuntergang ist die Food-Tour beendet und ich 'rolle' im Taxi nach Hause. Es ist Sonntag, die Straßen einigermaßen frei. Vor uns fahren die üblichen Mototaxis, dichtes Gewusel ohne richtigen Stau. Auf einem der Motorräder sitzen drei Personen, nichts ungewöhnliches. Plötzlich beschleunigt eines der anderen Motorräder deutlich und der hinter dem Fahrer sitzende Beifahrer entreißt der Frau auf dem Motorrad mit den drei Personen die Handtasche. Die Handtasche verschwindet schnell in einer weiteren Tasche und bevor irgendjemand reagieren kann sind die beiden Typen, beide um die 20 Jahre und mit Basecap tief ins Gesicht gezogen in einer der Gassen verschwunden. Der Taxifahrer erklärt mir anschließend, dass Handtaschendiebstahl hier nicht verfolgt wird und er solche Situationen schon viele Male gesehen hat. Liest man die Kriminalitätsstatistik von Douala und Yaoundé, stimmt die Aussage vermutlich leider.
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  • Day 163

    Tag 163, 273 Km/21183 Km

    February 8 in Cameroon ⋅ ⛅ 33 °C

    Bevor die Hochzeit an der Kirche am frühen Morgen beginnt, packe ich ein, verabschiede mich von meiner Reisebegleitung und fahre alleine raus aus Yaoundé und rein nach Douala. Hört sich einfach an aber schon das Verlassen von Yaoundé dauert zwei Stunden. Normalerweise recherchiere ich vor jeder Stadt die 'bösen' Viertel und versuche nicht hineinzufahren aber der Stau ist einfach so dicht, dass ich an einer Stelle falsch abbiege und plötzlich in einem der härteren Viertel von Yaoundé fahre. Solange der Verkehr rollt habe ich damit kein Problem, aber so ist es leider nicht. Ich stehe nach kurzer Zeit und bin nach rund einer Stunde ohne Zwischenfälle durch den dichten Stau wieder auf einer der großen Straßen, lediglich an die Seitenscheiben wurde geschlagen. Nach Douala gibt es ebenfalls einen brandneuen, vierspurigen Highway, mitten durch den Regenwald. Auf der Straße begegnet mir pro Stunde rund ein weiteres Fahrzeug. Der Highway ist irgendwann zu Ende, es geht auf der Landstraße weiter. Die Temperaturen steigen deutlich, es ist wieder über 30 Grad warm. Auf der Landstraße gibt es wieder unzählige Kontrollen, fast alle halten mich an. Wird mein Lächeln und mein Winken nicht erwidert weiß ich direkt, dass es spannend wird. An einer Stelle möchte man die Papiere sehen, dann den Feuerlöscher und das Warndreieck. Der super unfreundliche Polizist nimmt sein Gewehr von der Schulter in die Hand und läuft um das Auto, bisher habe ich ihm keinen Anlass dazu gegeben. Er reklamiert die getönten Scheiben im Heckbereich und das ist mein Zeichen plötzlich kein Französisch mehr zu sprechen. "Je ne comprends pas" als Antwort auf jeden Satz. Mangels Englischkenntnisse seinerseits ist keine Konversation mehr möglich, lediglich den letzten Satz, dass ich weiterfahren darf, verstehe ich dann irgendwann.
    Douala taucht schließlich auf, was sich mit dichtem Stau bemerkbar macht. Zwei Spuren, eine in jede Richtung und auf jeder Spur mindestens zwei Fahrzeuge nebeneinander, auf dem Mittelstreifen ein weiteres Fahrzeug, welches zickzack Mal in die eine Richtung, mal in die Andere fährt. Auf dem staubigen Seitenstreifen noch eine weitere Fahrzeugreihe. An einer Stelle sehe ich im Gegenverkehr einen Tuktukfahrer dösen, er schließt nicht sofort die Lücke nach vorne. Ein Polizist eilt herbei und schlägt dem Motorradfahrer mit der flachen Hand ins Gesicht. *Zack*, so jetzt wird gefälligst weitergefahren.
    Auch in Douala wird, wie in Lagos, der Müll in die Vororte gefahren und irgendwann angezündet, allerdings nicht so viel wie in Lagos. Dichter schwarzer Rauch wabert trotzdem durch die Randbezirke.
    Ich erreiche irgendwann das reservierte Hotel, Heiner passt nicht in die Garage und muss zwangsläufig an der Straße stehen. Das gefällt weder ihm noch mir, also sage ich an der Rezeption, dass ich die Reservierung storniere falls man keinen sicheren Ort für das Auto findet. Nach einer Stunde schafft man es, ich parke zwei Meter vor der Hoteleingangstür direkt neben dem Security.
    Ich hätte Douala gerne ausgelassen, aber habe mich hier für den kommenden Tag mit meiner langjährigen Freundin Clarisse verabredet. Hoffentlich wird es die letzte große, chaotische Stadt in Afrika bis Angola sein.
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