Transafrika Westroute

August 2024 - May 2025
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  • Day 257

    Tag 257, 140 Km/35432 Km

    Yesterday in Botswana ⋅ ☀️ 26 °C

    Ich verlasse die Region rund um den Chobe, fahre über die schlechte Sandpiste, vorbei an tausenden Schlaglöchern in Richtung Maun. Zum Abschied begegnet mir eine Gruppe Strauße, die an einer Stelle die Straße kreuzen. Heiner muss wieder durch ein Desinfektionsbad, ich muss aussteigen und ebenfalls durch die Flüssigkeit laufen um die Schuhe zu desinfizieren. Dann geht es weiter nach Maun, der viertgrößten Stadt von Botswana. Maun hat 85.000 Einwohner, fühlt sich für mich nach den vielen Tagen im Busch aber an wie eine Millionenstadt. Ich kaufe ein, gehe ins Restaurant und tanke voll. Für mehr reicht die Zeit leider nicht, es ist schon spät am Nachmittag und jetzt noch weiter bis nach Namibia zu fahren wäre viel zu weit. Ich suche in Maun also einen der vielen Campingplätze auf, die voll von Touristen und Trucks sind, die ganze Reisegruppen von A nach B fahren und hier zum Übernachten anhalten. Welch ein Kontrast zu den letzten Tagen.
    Noch am Abend kontaktiere ich einen der Buschmänner Namibias. Im Osten gibt es mit der Volksgruppe der Ju/'Hoansi noch eines der letzten wenigen Buschvölker des südlichen Afrikas. Um die Kultur zu erhalten und diese Touristen präsentieren zu können, gibt es ein 'Lebendes Museum', in denen Schauspieler die Lebensweise des Buschvölkes nachspielen. Sicherlich nicht mein Ding diese Touristenveranstaltung zu besuchen. Also habe ich nach wochenlanger Recherche einen Angehörigen der Ju/'Hoansi gefunden, der englisch spricht, mir die Kultur zeigt und mich dazu noch in seinem Dorf übernachten lässt. Ich werde dazu nicht den großen Grenzposten nach Namibia nehmen, sondern wieder einmal über eine Sandpiste und einen winzigen Grenzübergang in die dünn besiedelte Nord-Ost Region des Landes reisen. Ich habe aktuell keine Vorstellung, was mich die nächsten Tage bei den Buschmännern erwarten wird.
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  • Day 256

    Tag 256, 60 Km/35292 Km

    May 12 in Botswana ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich fahre am Vormittag zum Khwai-River, einem der Ausläufer des großen Okavango-Deltas. Der Fluss ist hier bereits sehr flach, ich könnte darin herumlaufen, ein paar Kilometer flussabwärts versandet auch dieser Arm des Okavango irgendwo in der Savannenebene. Über Jahrhunderte nutzen die Einheimischen Makoro-Boote und Stangen, um sich auf dem Fluss zu bewegen. Früher aus Holz, heute aus nachhaltiger Glasfaser. Ich frage mich durch, bis ich einen der Einheimischen finde der mich zwei Stunden mit dem Makoro durch die Gegend fährt. Das Delta ist unglaublich schön, die Wasserstraßen wurden über die Jahre von Hippos und den Booten selbst erzeugt. Es geht oft direkt durch die hohen Wasserpflanzen und ich muss aufpassen, mich an keinem der super scharfkantigen Blätter zu schneiden. Auf den Gräsern sitzen Frösche, die je nach Sonneneinstrahlung ihre Farbe von rot hin zu weiß wechseln können. Als wir irgendwann kurz davor sind, wieder am Ausgangspunkt zurück zu sein liegt ein Hippo im flachen Wasser. Wir können nicht vorbei. Das Risiko, dass das Hippo mit unserer Anwesenheit nicht einverstanden ist, ist zu groß, also parken wir das Makoro am Ufer und laufen den Rest zu Fuß. Der Makoro-Kapitän möchte mir das Hippo noch vom Flussufer zeigen, 'No Problem' wie er mir noch sagt...bis das Hippo dann der Meinung ist, dass es doch ein Problem ist dass wir uns zu Fuß auf 20 Meter genähert haben. Innerhalb von Sekunden springt es auf und rastet im Wasser kurz einmal aus um uns zu zeigen wer hier der Chef ist. Zum Glück haben wir uns nicht mit dem Makoro genähert.
    Um zurück zur Campsite zu kommen wähle ich am Nachmittag die Sandpiste am Fluss, die sich mal wieder als Glücksgriff herausstellt. Hunderte Elefanten in riesigen Herden grasen am Ufer und baden im Wasser, Affen klettern die Bäume auf und ab. Manchmal weiß ich gar nicht, welche der Fahrspuren ich nehmen soll, die Elefanten sind überall. Bei dem Spektakel dauert die Rückfahrt zwei Stunden länger als der Hinweg.
    So schön wie die Region hier auch ist, so langsam muss ich weiter. Wenn alles klappt, werde ich morgen Nachmittag wieder zurück in der Zivilisation sein, die Stadt Maun erreichen und langsam dann auch Botswana verlassen.
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  • Day 255

    Tag 255, 116 Km/35232 Km

    May 11 in Botswana ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich breche am Vormittag auf und fahre in den Moremi-Nationalpark. Auf dem Hinweg in den Moremi gehört die Straße am frühen Morgen noch den Elefanten, unzählige Male muss ich anhalten und einen oder mehrere Elefanten passieren lassen. Kein einziger lässt mich vor.
    Der Moremi bildet die Brücke zwischen dem riesigen Okavangodelta und dem Chobe und da der große Fluss Okavango keinen Abfluss hat und in der breiten Ebene über Millionen Quadratkilometer versickert, ist es im Moremi deutlich schwieriger zu fahren als noch im Chobe, viele Straßen sind überflutet. Optisch ist der Park mal wieder ein Traum, es gibt die übliche Tierwelt mit Zebra, Hippo und Antilope. So langsam wiederholt sich alles, die Elefanten am Morgen und die Giraffe am Nachmittag, die spannenden Tiere sind alle kaum existent. Als ich am Nachmittag zurück zur Campsite fahre entscheide ich mich, dass es langsam Zeit wird die großen Nationalparks von Botswana zu verlassen und zurück nach Namibia zu fahren. Morgen wird also mein letzter Tag in der Region sein.
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  • Day 254

    Tag 254, 90 Km/35116 Km

    May 10 in Botswana ⋅ ☀️ 29 °C

    05:30, ich stehe auf. Noch ist es vollkommen dunkel, als ich alles zusammenpacke. Es ist eiskalt, wie üblich für die Nächte in Botswana. Die hohe Luftfeuchtigkeit hat sich bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt auf der Karosserie niedergelegt, rund um das Auto ist alles nass. In der Nähe sehe ich zwei Siebenschläfer, die ebenfalls schon bzw. noch auf den Beinen sind. Ich fahre schon in Richtung Chobe, als das erste Tageslicht zu sehen ist, komme noch vor Sonnenaufgang am Eingangstor an um die bestmögliche Chance auf Wildtiere zu haben. Der Boden ist voller Löwenspuren, die im feinen Sand der Fahrrinnen zu sehen sind. Der erste der am Morgen über die Straße fährt, vernichtet die Spuren - in diesem Fall ich. Leider verstecken sich alle Löwen, auch sind keine Hyänen und auch keine Leoparden oder Geparden zu sehen, dafür treffe ich auf eine riesige Herde Gnus, die genau in meine Richtung kommen und die Flucht ergreifen, als mich das erste Gnu entdeckt. Ein Stück weiter gibt es ein Wasserloch, an dem Ibis und Marabu sitzen. Wie die Geier ist auch der Marabu ein Aaßfresser und da es am Wasserloch nach Verwesung riecht muss irgendwo ein Tier gestorben sein, ich sehe jedoch keinen Kadaver.
    Ein Stück weiter ist eine Giraffe gerade dabei zu trinken, eine absolute Seltenheit, Giraffen nehmen ihre Flüssigkeit eigentlich ausschließlich über das Gras auf. Eine trinkende Giraffe habe ich erst ein einziges Mal vor vielen Jahren in Namibia gesehen.
    Eigentlich wollte ich nur eine kleine Runde gedreht haben, doch plötzlich ist es Nachmittag, also geht's zurück zur Campsite. Den Plan, am Abend noch eine Runde durch den Chobe zu drehen verwerfe ich, ich habe am Nachmittag den wunderschönen Pool komplett für mich alleine und liege lieber ein bisschen im Schatten herum (machen die Löwen schließlich auch so!). Da ich ein bisschen auf den Dieselverbrauch schauen muss und nicht mehr allzuviel Reserve habe, schadet es nicht das Auto am Nachmittag stehen zu lassen. Die nächste Tankstelle ist vier Fahrstunden entfernt.
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  • Day 253

    Tag 253, 30 Km/35026 Km

    May 9 in Botswana ⋅ ☀️ 29 °C

    In der Nacht werde ich aus dem Schlaf gerissen, es ist 02:00 Uhr und stockdunkel, als ich rausschaue. Ich sehe nichts, höre aber Tiere. Zwei Hyänen stehen direkt neben den Auto, lachen immer wieder, ein Geräusch als stünde die Hexe von Blair Witch neben dem Auto, das Lachen fährt mir durch den ganzen Körper. Die Hyänen verziehen sich irgendwann, am nächsten Morgen sagt man mir, dass Hyänen im Camp ein echtes Problem sind. Sicherlich nicht in der gleichen Liga wie Löwen, zwei Hyänen möchte man trotzdem nachts nicht begegnen.
    Ich gönne mir nach der spannenden Nacht am nächsten Tag etwas Ruhe, mache das Auto sauber, vor allem den Kühler der voll von Insekten und Gräsern ist, wasche Wäsche, hänge etwas am Pool ab.
    Am Nachmittag kann ich es dann doch nicht lassen, noch eine kleine Runde mit dem Auto zu drehen. Der Chobe ist nur 5 Kilometer entfernt und es gibt keinen Zaun, also hoffe ich auf ein paar Wildtiere auch ohne den Park zu besuchen. Ich finde einen kurzen Offroad-Track nicht weit weg von der Campsite und dieses kurze Stück ist vollkommen unerwartet der absolute Wahnsinn. Es gibt fast noch mehr Tiere als im Nationalpark selbst, breites Schwemmland durchzogen von einem tiefblauen Fluss. Krokodile lauern an den Ufern, Elefanten fressen das grüne Gras, Hippos kämpfen und treiben im Wasser. Die Piste führt direkt an der Wasserkante entlang, ist oft überflutet aber immer gut befahrbar.
    An einer Stelle treiben drei Hippos im Wasser, zwei davon sind ausgewachsen, eines ist klein. Eines der beiden Alten ist ziemlich aggressiv, was ich so bei Hippos noch nie gesehen habe. Er kommt Schritt für Schritt näher, kommt immer wieder mit dem ganzen Oberkörper aus dem Wasser, ist irgenwann noch 10 Meter entfernt. Ich bin mir sicher, dass Hippos an Land mit den kurzen Beinen nicht schnell sind, ich stehe aber einen Meter neben der Wasserkante. Bevor es brenzlig wird, fahre ich weiter, das Hippo folgt mir im Wasser, vertreibt mich richtig.
    Kommt man einmal in seinem Leben ins südliche Afrika, reicht es eigentlich diese 10 Kilometer abzufahren, man hat alles gesehen.
    Ich fahre irgendwann zurück zum Camp, genug Erholung! Morgen geht es noch einmal in den Chobe, vielleicht kann ich die Hyänen dann auch sehen und nicht nur hören.
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  • Day 252

    Tag 252, 259 Km/34996 Km

    May 8 in Botswana ⋅ ☀️ 27 °C

    Ich verlasse Kasane so früh ich kann, bin schon kurz nach Sonnenaufgang auf den Beinen denn ich ahne, was mir heute bevorsteht. Um nach Maun zu gelangen gibt es zwei Optionen, ich kann entweder die lange und öde Asphaltstraße oder die Offroadpiste durch den Chobe nehmen. Mir ist klar, dass die Strecke durch den Chobe extrem schwierig und einsam ist, aber natürlich kann ich der Verlockung nicht widerstehen. Schon gestern hat man mich am Eingangstor zum Nationalpark gewarnt, mir gesagt ich soll die Strecke nicht alleine fahren und früh aufbrechen. Zumindest mit dem früh aufbrechen klappt es. Die ersten Hundert Kilometer sind noch asphaltiert, Elefanten kreuzen am frühen Morgen immer wieder die Straße, dann beginnt die Piste. Der Chobe besteht größtenteils aus Sandboden, somit besteht der Track größtenteils aus Weichsand. Es ist, als würde man durch die Wüste fahren nur mit dem Unterschied, dass links und rechts Bäume stehen. Bei den großen Tiefsandfeldern muss ich Heiner im zweiten Gang mit Vollgas am Drehzahllimit durch den Sand hämmern, bleibe ich stehen, stehe ich hier vermutlich sehr lange. Es gibt immer wieder Anstiege, die im Sand gerade so schaffbar sind, vor allem am Mittag wenn der Sand durch die Sonne warm ist und das Auto kaum mehr Grip hat. Das mir über Stunden kein anderes Fahrzeug begegnet und es null Empfang gibt, damit hatte ich gerechnet, ist mittlerweile keine ungewohnte Situation mehr.
    Irgendwann komme ich am Eingangstor zum Chobe-Nationalpark an. Die Straße wird kurz besser, zur Belohnung gibt es die volle Bandbreite an Wildtieren Afrikas, Elefanten, riesige Zebraherden von 350-400 Tieren und vor allem...Löwen! Neben den Löwen gönne ich Heiner dreißig Minuten Pause, lasse Stoßdämpfer, Getriebe und Motor mal etwas abkühlen.
    Dann folgt Teil zwei, ich fahre in das Savuti-Schwemmland. Das Schwemmland wird zur Regenzeit vollkommen geflutet und der erdige Boden komplett aufgeweicht. Endet die Regenzeit, entsteht eine erdige Paste. Elefanten durchwandern nun diese Paste und sinken 10-15 Zentimeter tief in den Boden, scheint dann weiter die Sonne wird der Boden betonhart. Ein Buschtrack führt nun durch dieses Schwemmland, die Piste ist eigentlich unbefahrbar. Über Stunden reihen sich tausende Elefantenkrater aneinander, stellenweise noch weich, oft aber knüppelhart. Eigentlich bräuchte man ein Kettenfahrzeug um hier durchzukommen. Ich sinke mehrfach tief ein, bleibe stecken, das Heck bricht aus, ich bin fahrtechnisch am absoluten Limit. Differentialsperre und Untersetzung kommen immer wieder zum Einsatz, an einer Stelle sinkt eines der Hinterräder so tief in einen der Krater, dass es weder vor noch zurück geht, die Achse liegt auf dem Boden auf und ich bin jetzt erstmal mitten im Busch damit beschäftigt das Fahrzeug wieder frei zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass die Armee von Botswana hier ihre Fahrzeuge testen könnte.
    Viele Stunden später komme ich an meinem Tagesziel an, es gibt eine luxuriöse Campsite direkt am Parkausgang. Die Campsite ist brandneu und noch unbekannt, somit zahle ich 25€ für die Nacht statt 100€ wie in der Gegend für einen solchen Platz üblich. Botswana ist bislang das mit Abstand teuerste, luxuriöseste und exklusivste Land in Afrika.
    Noch am Abend spüre ich die Erschöpfung, auch der letzten Tage. Es gab seit drei Wochen keinen Tag mehr, an dem ich das Auto habe stehenlassen. Es wird höchste Zeit für einen Ruhetag.
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  • Day 251

    Tag 251, 120 Km/34755 Km

    May 7 in Botswana ⋅ ☀️ 27 °C

    Ich brauche den Vormittag zum Organisieren der nächsten Tage, starte also erst gegen Mittag in den Chobe-Nationalpark. Rund um das Einfahrtstor ist der Park voller Touristen, die in Safarifahrzeugen durch die Gegend gefahren werden. Alle 10 Sekunden kommt mir ein Auto entgegen, bei jedem Wildtier stehen schon mindestens zwei Fahrzeuge. Nicht mein Ding, also fahre ich weit rein in den Nationalpark und je weiter ich fahre, umso leerer wird es, schließlich bin ich über Stunden alleine. Die Anzahl der Elefanten ist unglaublich, ich sehe unzählige Herden, zum Teil mit Neugeborenen, die ängstlich hinter ihren Eltern herrennen. Dazu Giraffen, Impala, Kudu in riesiger Anzahl, der Chobe ist in der Tat einer der großen Highlights von Afrika. Eine Gruppe wilder Elefanten auf nahe Distanz zu sehen bedeutet jedes Mal Adrenalin, oft Drohen die großen Bullen heftig mit dem Kopf wackelnd, verziehen sich dann aber zum Glück immer wieder mit lautem Trompeten. Hier, weit weg vom Eingangstor und den Touristenfahrzeugen muss es nicht unbedingt sein, dass ein tonnenschwerer Elefant Heiner auf die Motorhaube tritt weil ihm gerade danach ist.
    Da wo es Elefanten gibt, gibt es auch Mistkäfer, die immer wieder die Hinterlassenschaften der Dickhäuter zu einem kleinen Ball drehen und diesen dann über den Savannenboden rollen.
    Die Natur ist im Vergleich zu Zimbabwe hier vollkommen anders, Baobab-Bäume zieren die Pisten, immer wieder ist der hellblaue Chobe-River zu sehen.
    Leider gibt es auch heute keine Raubkatzen also fahre ich kurz vor Sonnenuntergang aus dem Park und in die Stadt. Ich gehe einkaufen, lade alles voll, betanke sogar die Reservekanister. Die nächste Stadt ist Maun, die ich über einen anspruchsvollen 4x4-Track mitten durch den riesigen Chobe irgendwann in ein paar Tagen erreichen werde. Vielleicht habe ich morgen mehr Glück und sehe irgendwo auf dem Weg durch den Nationalpark eine Raubkatze.
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  • Day 250

    Tag 250, 175 Km/34635 Km

    May 6 in Botswana ⋅ ☀️ 26 °C

    Über eine Buschpiste fahre ich am Morgen in Richtung Botswana. Vor Abreise hat man mich gewarnt, die Piste sei schlecht, ist sie dann aber überhaupt nicht - ganz in Gegenteil. Die Landschaft ist auf der einsamen Offroad-Straße unglaublich, ich sehe fast mehr Tiere als im Nationalpark selbst. An einer Stelle ist die Brücke, die über einen der Flüsse führt, eingebrochen. Ich kann aber ohne Probleme durch den Fluss fahren, zum Glück hat dieser aktuell so gut wie kein Wasser.
    Ich erreiche einen winzigen Grenzposten, an dem genau vier Personen anwesend sind: der Polizist, der Zöller, einer der die Schranke bedient und ich. Die schnellste Grenze Afrikas, ich reise innerhalb von einer Minute aus Zimbabwe aus. Bei der Ausreise werde ich freundlich vom Polizisten gefragt, ob ich ein Bier für ihn hätte, schließlich ist es bereits halb 11 am Morgen. Die armen Kerle sitzen mitten im Nirgendwo ohne Internetempfang, also sorge ich mir einer Runde Bier für etwas Zeitvertreib. Als die Schranke aufgeht, werde ich mit 'Daumen hoch' und offener Bierdose aus Zimbabwe verabschiedet.
    In Botswana geht es ähnlich weiter. "Du kommt ohne Visum? Kein Problem, hier der Stempel!" Die Einreise ist kostenfrei, man ist super freundlich und Pass und Carnet wird von der gleichen Person gestempelt. Länder Afrikas, so geht Tourismus! Lediglich darüber, dass ich den Einreisezettel mit einem roten Stift ausgefüllt habe, wird bemängelt. "Rote Stifte benutzen in Botswana nur die Lehrer." Nachdem ich Schuhsohlen und Autoreifen durch ein Desinfektionsbad gezogen habe, geht es weiter nach Kasane, eine der Touristenhochburgen Botswanas. Der Chobe-River gabelt sich hier an einer Stelle auf und bildet eine Insel, welche ein Hotspot für Wildtiere ist. Ich organisiere für den Nachmittag eine Bootsfahrt einmal rund um die Insel und tatsächlich hält der Ort was er verspricht. Krokodile, Hippos, Elefanten, dazu die ersten Büffel (und damit Nummer 4 der 'Big Five' des südlichen Afrikas), das ganze im Licht der untergehenden Sonne, ein absolutes Highlight Afrikas. Entsprechend gut besucht ist der Ort, die Ufer sind voll von Hotels und Restaurants, eine Sache an die ich mich immer noch nicht so richtig gewöhnt habe und die man stellenweise durchaus auch als 'Massentourismus' bezeichnen könnte.
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  • Day 249

    Tag 249, 118 Km/34460 Km

    May 5 in Zimbabwe ⋅ ☀️ 26 °C

    Der letzte Tag im Hwange Nationalpark und damit auch in Zimbabwe beginnt so wie bereits viele Tage zuvor: ich repariere das Auto. Zum dritten Mal ist der Anschluss am Dieselkühler undicht, der Dichtring ist einfach platt. Also alles ausbauen, reinigen, neue Dichtmasse reinschmieren und hoffen, dass es noch ein paar Wochen gutgeht.
    Ich starte also etwas später und suche weiterhin Raubkatzen, fahre jede noch so kleine und schwierige Piste ab, gucke stundenlang von links nach rechts, rufe 'Jumanji' doch...nichts. Ein paar Elefanten, hier und da mal ein Zebra oder eine Giraffe, das war's. Ich mache eine kurze Mittagspause am Camp, wo gerade als ich ankomme heute mal die Warzenschweine statt der Paviane für Unruhe sorgen und immer wieder durchs Restaurant rennen.
    Nach Stunden auf der Suche nach seltenen Wildtieren gebe ich irgendwann auf. Auch wenn der Park landschaftlich auch ohne Tiere echt unglaublich schön ist, ist es am Ende schade, nach vielen Stunden Safari dann nicht wirklich was zu sehen. Es wird also höchste Zeit, den Nationalpark zu wechseln. Vielleicht habe ich in den nächsten Tagen in Botswana mehr Glück.
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  • Day 248

    Tag 248, 123 Km/34342 Km

    May 4 in Zimbabwe ⋅ ⛅ 26 °C

    Ich habe fast die ganze Campsite am Abend für mich alleine, rund 500 Meter weiter steht ein weiteres Fahrzeug, ich sehe aber niemanden. Also stelle ich mich nach dem Trubel in Victoria Falls auf eine ruhige Nacht ein - ist dann aber nicht so. Sobald die Sonne untergegangen ist, explodiert das Leben rundherum, die ganze Nacht sind unzählige Tiere, klein wie groß in der Nähe des Autos zu hören. Nachts von einem grunzenden Hippo geweckt zu werden, ist zweimal schön, die anderen 18 Male dann nicht mehr ganz so. Um 06:00 geht es dann für mich los, die Sonne ist gerade im Begriff aufzugehen. Ich fahre den ganzen Tag durch den Nationalpark, auf der Suche nach Raubkatzen. Jeden Baum und jeden Schatten suche ich ab, ich singe sogar 'can you feel the love tonight' von Elton John, doch kein einziger Löwe möchte sich zeigen, das Gras ist einfach zu hoch. Ich schaue sogar so genau hin, dass ich die gut getarnte Eule im Baum sehe, nur leider halt keinen Löwen.
    Bleibt man im Hwange Nationalpark auf den Hauptstraßen, sind diese zwar gut zu befahren, die Chance auf Wildtiere ist auf den kleineren, einsamen Straße aber besser, also fahre ich hauptsächlich die kleinen Pisten. An einer Stelle brauche ich für 10 Meter 15 Minuten, die Stelle ist extrem steil, ausgewaschen und mit Steinen von 50 Zentimeter Höhe gespickt, dazu so schräg dass ich Angst habe Heiner würde umkippen. Ich muss mehrfach aus dem Auto aussteigen (Löwen gibt es ja offenbar eh keine, also ist das kein Problem) und die nächsten 20 Zentimeter planen, die 10 Meter sind vielleicht das schwierigste Stück der ganzen Reise. Immerhin werde ich für die Arbeit mit Elefanten, Schakal und Hippo belohnt.
    Ich bin am späten Nachmittag vollkommen am Ende, es ist wahnsinnig wie anstrengend es ist über Stunden im Auto zu fahren und von links nach rechts nach Tieren Ausschau zu halten, zusätzlich war die Nacht ja kurz. Als ich dann am Camp ankomme, ist gerade eine Gruppe Paviane dabei, den Platz für sich einzunehmen. Die Affen wissen genau, wie man am Elektrozaun vorbeikommt. Auch wenn ich mittlerweile das einzige Fahrzeug auf dem Campingplatz bin, muss ich also am Abend alles sofort reinräumen, damit die Horde Affen nicht willkürlich mein Zeug klaut.
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