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  • Day 225

    Wir bleiben - vorerst...

    March 21, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 32 °C

    Nun sind wir bereits eine Woche in El Transito. So war es auch gepant. Hier wollten wir eine ruhige Zeit verbringen... Lesen surfen, surfen lesen, Spanisch lernen. Und das machen wir und genießen es in vollen Zügen. Auch wenn wir hier einen wunderbaren Rückzugsort gefunden haben, können wir die Corona Krise nicht ausblenden. Diese Krise beschäftigt uns jeden Tag und wird das Ende unserer Weltreise bestimmen... wann und wie wissen wir aber derzeit noch nicht.

    Wir haben lange Diskussionen geführt und uns eindringlich die Frage gestellt, ob wir hier eine ungewisse Zeit ausharren können. Durch die eigenen Beachbar haben wir einen gewissen Bewegungsraum, vom Haupthaus, von der Hütte bis zum Strand. Gegenüber anderen Touristen haben wir hier einen entscheidenen Vorteil. Durch das B&B und die angebundene Bar sind wir nicht auf andere Restaurants angewiesen. Wir sitzen nicht in Hotelzimmern fest und können uns im geräumigen Haupthaus frei bewegen. Eine echte Isolation ist das natürlich auch nicht. Die Menschen die hier arbeiten, gehen ein und aus und abends wieder zu Ihren Häusern. Unser Host Janio fährt fast täglich in die nahe gelegenen Städte um Besorgungen zu machen. Aber anders als in Europa ist hier Corona bis heute nur mit 3 Fällen regristiert. Wie hoch in einem Land wie diesem die Dunkelziffer ist wird man wohl kaum erfahren können. Sicher ist aber, die Politik Daniel Ortegas sieht eher Gruppen-Kuscheln in der Hauptstadt vor statt Ausgehsperren. Und den Glauben an Gott. Vertraut man auf die "flatten the curve" Analysen, wissen wir alle welchen Verlauf der Virus hier wahrscheinlich nehmen wird. Etwas Hoffnung macht, dass Nica "nur" 6 Mio Einwohner hat und die Gesellschaft auch nicht überaltert ist; die umgebenden Länder haben ihre Grenzen hier recht früh geschlossen...aber was weiß man schon immer vorher über die Verläufe - nichts! Wie sich dann die Lage hier ändern wird, bleibt bisher nur zu erahnen. Aber wir sind nicht im Brennpunkt Managua, wir sind hier 2 Stunden abgelegen am Strand. Wie sich hier die Isolation auswirkt, können wir wiederum nur ahnen. Zur Sicherheit sind wir auf der Krisenliste des Auswärtigen Amtes und dieses meldet sich mit "Landsleutenbriefen" regelmäßig per Email. Das gibt ein gutes Gefühl. Auf eigene Faust nach Hause zu fliegen würde zu viel Risiko bedeuten irgendwo festzuhängen. Mal abgesehen davon...wir haben erst ab Mai wieder unserer Wohnung zurück. Wo isolieren? Bei Carmen, Marens Schwetser, in Berlin gäbe es eine eigene kleine Wohnung. Aber auch das wäre ein Transit. Bisher holt die Budesrepublik in anderen Ländern die Menschen über Rückholaktionen zurück. Hier noch nicht und so lange Bleiben wir auch vorerst... sollte es tatsächlich einen Rückholflug geben, müssen wir schauen was passiert.

    Es wirkt fast surreal...wir haben hier noch absolute Urlaubsumgebung, bis auf unsere Gespräche deutet nichts auf geänderte Umstände hin. Alles andere wird sich entwickeln und wir werden reagieren, wenn wir müssen.

    Vor drei Tagen hatte Nicaragua noch keinen Fall der Infektion... sodass wir sogar einen kleinen Auflug in die nahe gelegene Stadt Léon gemacht haben. Janio führte uns durch die Straßen und brachte uns sogar in einen kleinen lokalen Surfshop mit Führung durch die eigene Produktion. Dazu natürlich normales Einkaufen. Wir brauchten eh ein paar Sachen um uns hier ggf vorzubreiten. Ohne Zahn- und Sonnencreme geht es eben auch nicht.
    In der schönen Stadt Leon sah man keine leeren Regale, keine Menschen mit Schutzmasken. Stattdessen ein wunderbares lateinamerikanisches Kleinstadt Gefühl. Verrückt aber wahr..wir sind hier noch in einer anderen Welt und fragen uns, wann uns die neue Welt hier erreichen wird.

    Unsere ersten Tage zeigen also weder Corona Stimmung noch Aufbruchsstimmung, sondern einfach nur unsere kleine Blase hier in El Transito: https://gopro.com/v/aR6Z6PD7KDd2L
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