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  • Day 29

    Maya Ruinen Palenque

    March 28 in Mexico ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute sind wir für unsere Verhältnisse früh wach, denn wir wollen die nahegelegenen weltbekannten Ruinen der Maya Stadt Palenque möglichst vor allen anderen Touristen erkunden.

    Die erste Stunde verbringen wir mit einem Guide im Dschungel ausserhalb der archäologischen Ausgrabungsstätte. Neben exotischen Pflanzen- und Tierarten suchen wir auch Reste der Maya Zivilisation, denn die wenigen ausgegrabenen Ruinen sind nur die Spitze des Eisberges. Im umliegenden Dschungel befinden sich noch mindestens 1'400 weitere unerforschte Tempel und Steinhäuser. Nur die Höchsten davon ragen heute noch knapp aus dem Boden und sind teilweise bis zur Unkenntlichkeit überwachsen. Einige dieser Tempel reichen 15 Meter oder mehr in den Boden und es ist faszinierend, sich vorzustellen, was hier noch alles unter unseren Füssen liegen mag. Unser Guide führt uns von einer Ruine zur nächsten und dazwischen hören wir Brüllaffen schreien und sehen einen Kakadu.

    Danach erkunden wir die Ausgrabungsstätte und was wir sehen verschlägt uns den Atem. Mehrere riesige, massive Tempelanlagen erheben sich vor uns und gleich dahinter beginnt der Dschungel mit tiefhängenden Nebelschwaden. Anscheinend waren die Maya die einzige Zivilisation zu dieser Zeit, die Steindächer baute anstatt Stroh oder Holz zu verwenden, was den Ruinen heute noch einen majestätischen Glanz verleiht. Jeder Tempel ist einer Gottheit gewidmet und im Unterschied zu Monte Albán darf man die meisten Ruinen betreten. Wenn man Dutzende teils sehr hohe Stufen erklommen hat und dann vom Tempel hinunterblickt, kann man sich ausmalen wie hier einst Priester zwischen 200 vor Christus bis 800 nach Christus das Treiben der bis zu 100'000 Einwohnern überblickten. Und plötzlich erleben wir unseren ersten richtigen Regen in Mexiko. Typisch tropisch ist er warm, intensiv und was einmal nass ist trocknet so schnell nicht wieder. Wir geniessen es und steigen vorsichtig die rutschigen Stufen wieder hinunter.

    Die Erkältung hat uns immer noch im Griff und so verbringen wir den Nachmittag ruhig im Bett. Auf dem kurzen Weg zum Abendessen hören wir plötzlich ein furchteinflössendes Brüllen. Als wir nach oben schauen, entdecken wir eine ganze Familie Brüllaffen, die es sich auf einem Baum mitten in der Stadt gemütlich gemacht haben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass wir heute stundenlang im Dschungel erfolglos versuchten, den Geräuschen zu folgen um einen Brüllaffen zu sehen.
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