• Hanna und Marc
feb. – maj 2024

Mexiko & Südamerika 2024

Während drei Monaten bereisen wir Mexiko, Peru, Bolivien und Argentinien. Wo uns unsere Reise genau hinführt wissen wir noch nicht, wir halten euch hier auf dem Laufenden😎 Läs mer
  • Resans start
    29 februari 2024

    Start Zürich - Mexiko

    29 februari 2024, Schweiz ⋅ ☀️ 11 °C

    Endlich ist es soweit! Die letzten Tage und Wochen waren intensiv, nicht zuletzt weil wir uns relativ kurzfristig dazu entschieden haben unsere Wohnung unterzuvermieten. Mit Philip fanden wir einen tollen und unkomplizierten Untermieter, aber trotzdem kam fast ein Umzugsgefühl auf als wir die Wohnung komplett reinigen (liessen) und kistenweise Kleider und Krimskrams verpackten zur Zwischenlagerung.

    Nach einem feinen Zmittag bei Monika geht es Richtung Flughafen, wo wir reibunglos um 19:40 nach Madrid abheben und schliesslich um 5 Uhr Morgens in Mexico City landen.
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  • Sightseeing Centro Historico

    1 mars 2024, Mexico ⋅ ☁️ 28 °C

    Die Ankunft in Mexico City, überall abgekürzt als CDMX (Ciudad de México), um 5 Uhr verläuft reibungslos und bereits um 7 Uhr setzt uns der Taxifahrer vor unserem Hostel ab. Die Zimmer sind zwar erst ab 14 Uhr bezugsbereit, aber wir können trotzdem schon auf der Dachterasse frühstücken und die Morgendämmerung geniessen.

    Danach erkunden wir die Stadt und beginnen beim nahegelegenen Zócalo, dem Hauptplatz der Hauptstadt, wo sich heute tausende Anhänger der Präsidentschaftskandidatin Claudia Sheinbaum versammeln werden. Wir schlendern die Einkaufsmeile Av. Madero hinunter bis zum Alameda Central, wo wir an Insekten-, Fisch-, und Käsemarkständen vorbeikommen. Beim bekannten Handwerksmarkt Centro de Artesanías la Ciudadela essen wir, bevor es zum Zócalo zurückgeht, wo unterdessen kein Durchkommen mehr ist. Auf dem Weg begegnen wir weiteren friedlichen Demonstrationen zur Behindertengleichstellung und Feminismus - was für eine lebendige und politisch aktive Stadt!

    Zurück im Hostel geben wir fatalerweise dem Jetlag nach und legen uns "nur kurz" hin, bevor wir dann um 4 Uhr morgens hellwach versuchen den Rest der Nacht noch durchzuschlafen.
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  • Frida Kahlo

    2 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer Jetlag bedingten unruhigen Nacht freuen wir uns umso mehr über das schöne Wetter und das deftige mexikanische Frühstück. Heute besuchen wir das Frida Kahlo Museum und nehmen dafür den Metro-Autobus, eine U-bahn die neben Schienen auch Räder besitzt. Wir finden uns problemlos zurecht, was einerseits an der mexikanischen Hilfsbereitschaft liegt und andererseits an der tollen Idee Stationen primär über Symbole anstatt Namen zu kennzeichnen. Wir sind selber überrascht wie gut das funktioniert. Das Museum liegt im Quartier Coyoacán, das uns mit seinem vielen Grün und den vielen sympathischen Restaurants gefällt.

    Frida Kahlo, die im Haus des heutigen Museums von 1907-1954 lebte und wirkte, war eine mexikanische Künstlerin und Legende, die sich in ihrer Kunst immer wieder mit ihren harten Schicksalsschlägen von Polio über unfallbedingte Verstümmelungen bis zu Fehlgeburten auseinandersetzte. Davon zeugen nicht nur ihre Bilder, sondern auch die Korsetts und Rockkleider, die sie zum Überspielen ihrer körperlichen Beschwerden, wie einem durch Polio verkürzten Bein, verwendete.

    Auf dem Rückweg begegnen wir einer Menschenmasse, die auf einem Platz Cumbia tanzt. Dauernd stossen Leute dazu und gehen wieder. Musik scheint hier einfach dazuzugehören, genau wie die singenden Bettler oder tanzende Verkäufer am Strassenrand.

    Am Abend bieten wir dem Jetlag die Stirn und gehen nochmals raus. Dabei entdecken wir ein atmosphärisches alternatives Pizza Lokal, das inmitten von Hausruinen Nachopizzas serviert - en Guete!
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  • Mole & Lucha Libre

    3 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute Morgen geht es hoch hinaus, nämlich auf die Aussichtsplattform des 182 Meter hohen Torre Latino. Mit mehr als 20 Millionen Einwohnern im Einzugsgebiet ist CDMX eine gigantische Stadt, deren Ränder wir trotz relativ wenig Sonntagssmog nicht erkennen können. Vielleicht liegt es aber auch an der Asche des stadtnahen Vulkans Popocatépetl, der in den letzten Tagen mehrmals ausbrach.

    In der Ferne erkennen wir die Grünflächen vom Bosque de Chapultepec, einer Mischung aus riesigem Park und Wald, und entscheiden uns, ihn zu erkunden. Der Weg dorthin hält einige Überraschungen bereit: Der angepeilte Bus fährt nicht, weil eine der zentralen Hauptstrassen mitten durch die Stadt gesperrt wurde. Statt Autos sehen wir auf der Strasse hunderte Velos und Läufer. Jemand erklärt uns, es handle sich um einen Marathon. Wir beneiden die Läufer nicht, denn die Sonne brennt und wo möglich drängen sich die Leute in den Schatten.

    Der Bosque de Chapultepec ist einerseits ein idyllischer Ort mit Wald und künstlichen Seen, aber gleichzeitig hat es auch hier tausende Menschen die feiern und an Ständen etliche Dingen verkaufen - es ist schwierig die Atmosphäre in Worte zu fassen. Die Leute sind gut drauf und nur der tiefe Wasserstand der Seen deutet auf die Wasserkrise hin, in der sich die Stadt wegen alter Infrastruktur und dem Klimawandel befindet.

    Für den Abend haben wir Tickets für Lucha Libre, einer Art mexikanisches Wrestling, einfach noch übertriebener und fester Bestandteil der Kultur. Auf dem Weg dorthin stolpern wir über das Restaurant Angelopolitano, wo wir das beste Essen bisher geniessen: Mole. Mole ist eine würzige Sauce, die je nach Koch oder Köchin zusammen mit Hähnchen, Gemüse, und Allerlei weiterem als Gericht serviert wird. Mit was genau die Mole serviert wird ist aber nicht so wichtig, denn den meisten Mexikanern geht es nur um die Mole selbst, lassen wir uns erklären. Das anschliessende Lucha Libre sind 2 Stunden geballte Unterhaltung. Die Stimmung ist top, die choreographierten Kämpfe erstaunlich unterhaltsam und wir fühlen und mitten im Geschehen. Wir empfehlen es bedingungslos weiter.
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  • Ankunft in La Paz

    4 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 26 °C

    Unser Tag startet um 05:45 und ein Uber setzt uns eine Stunde später am Flughafen ab. Eigentlich war unser Plan heute gemütlich um 10:30 einen Inlandflug ans Meer nach La Paz zu nehmen, aber es kam anders.

    Zuerst klappte gestern Abend der Online Check-In nicht, weil anscheinend keine Sitzplätze mehr verfügbar waren und die Fluggesellschaft wies uns freundlich darauf hin, dass wir 3 Stunden vor Abflug vor Ort sein müssen, um das zu klären. Auch fanden wir heraus, dass wir bei der Buchung Marc ausversehen als Mrs. Folini registriert haben und als wäre das nicht genug Chaos bestand die Website darauf, dass wir beide Rollstuhlservice beantragt hätten... Wir stehen also knapp 4 Stunden vor Abflug etwas nervös am Flughafen, bereit, das Chaos aufzuklären. Und dann funktioniert der Check-In vor Ort reibungslos, niemand interessiert sich für das falsche Geschlecht auf Marcs Ticket, keine Rollstühle weit und breit, und innert 15 Minuten stehen wir im Sicherheitsbereich, den wir in den restlichen Stunden ausgiebig erkunden.

    Nach knapp 3 Stunden Flugzeit landen wir in La Paz, einer Stadt an der Küste der Halbinsel Baja California im Westen von Mexiko. Die Gegend ist bekannt für ihre Strände, Tauchspots und Unterwassertierwelt, und wir freuen uns darauf hier einige Tage zu verbringen. Das Hostel ist simpler als dasjenige in CDMX, aber die Besitzerin ist sehr herzlich und engagiert. Wir verbringen den Nachmittag an der Strandpromenade und geniessen den Kontrast zu den hektischen letzten Tagen. Hier gibt es zwar auch lebendige Orte und schöne Restaurants, aber halt entschleunigt mit viel weniger Menschen und Verkehr. Wir lassen uns davon anstecken und gehen nach einem gemütlichen Nachmittag früh schlafen.
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  • Schwimmen mit Seelöwen

    5 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Unser Tag beginnt mit einem fantastischen Frühstück bei Dulce Romero gleich um die Ecke. Frisch gestärkt machen wir uns auf zum Hafen, wo wir die Guides der heutigen Tour treffen. Wir starten mit einem kleinen Boot eine fast zweistündige Fahrt in den Nationalpark des Archipels Espíritu Santo und lernen unterwegs einiges über die Geologie und Vogelwelt.

    Das Highlight der Tour ist eine Seelöwenkolonie, wo sich hunderte Tiere gemütlich sonnen oder sich gelassen im Wasser treiben lassen. Einige treiben zu Dritt oder zu Viert auf dem Rücken mit erhobener Flosse nahe am Boot vorbei und der Guide erklärt uns, dass das eine Technik zur Wärmeregulierung sei. Wir ziehen unsere Schnorchel an und steigen ins Wasser, wo wir die nächsten 20 Minuten mit den Seelöwen schwimmen und spielen. Was für eine unglaubliche Erfahrung!

    Danach gibt es am nahegelegenen Playa Ensenada Grande Mittagessen, ein leckeres Fischgericht für Hanna und Toast mit Erdnussbutter für Marc. Wir geniessen den Strand noch einige Zeit, bevor wir den Rückweg antreten. Zum Abschluss überrascht uns ein Grauwal mit seinen Sprüngen. Wir fahren bis auf etwa 20 Meter an ihn heran und hören den beindruckenden Knall, wenn der Walkörper aufs Wasser fällt. Wohlbehalten zurück im Hafen haben wir definitiv genug Boot und Sonne für einen Tag. Den Abend verbringen wir in unserem Hostel Baja Paradise mit der Planung der nächsten Tage.
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  • Der Weg nach San Ignacio 1 (La Toba)

    6 mars 2024, Mexico ⋅ 🌬 24 °C

    Während der nächsten Tage wollen wir die Halbinsel Baja California Sur mit einem Auto auf eigene Faust entdecken. Zuerst zieht es uns in den Norden nach San Ignacio, wo um diese Zeit anscheinend viele Wale in der Bucht vor dem Ort kalben.

    Nach einem weiteren fantastischen Frühstück bei unserem geliebten Dulce Romero machen wir uns auf die Suche nach einem Mietauto. Nach dem Studium der gefühlt hundert Versicherungsoptionen und einigem Verhandeln halten wir schliesslich 3 Stunden später den Schlüssel in der Hand. Im Vid'ah Bistro geniessen wir noch kurz herrlich mexikanisch-italienische Sandwiches, bevor wir uns auf die Carretera Transpeninsular 1 Richtung Norden wagen.

    Wir finden uns im mexikanischen Verkehr gut zurecht, einzig das Fehlen von Lichtsignalen irritiert uns. An fast jeder Kreuzung, und davon gibt es viele, stehen einfach Stoppschilder an jeder Einfahrt. Damit gilt eigentlich Rechtsvortritt, aber bei den vielen Autos steht normalerweise an jeder Einfahrt mindestens jemand, weshalb man sich mit Handzeichen und überzeugtem Losfahren behelfen muss. Nach kurzer Zeit verlassen wir La Paz und sind überwältigt von der Wüstenlandschaft und ihrer Weite. Teilweise fahren wir eine halbe Stunde geradeaus ohne eine Kurve, vorbei an 5 Meter grossen Kakteen.

    Die mexikanischen Strassen sind tückisch, denn sie sind zum Grossteil in sehr gutem Zustand und die weiten geraden Strecken laden zum schnellen Fahren ein. Aber plötzlich erscheint aus dem Nichts eine kurze Strecke mit tiefen Schlaglöchern, die, wenn man den schwarzen Reifenspuren ins Nichts glaubt, schon einigen zum Verhängnis wurden. An Ortseingängen, und manchmal auch mitten im Nirgendwo, begegnet man auch gerne mal Topes, Bodenschwellen wie es sie bei uns gibt, einfach doppelt so massiv und durch die fehlende Wartung im selben Grauton wie die Strasse selbst. Wir lernen, dass das der Hauptgrund ist, wieso alle davon abraten bei Nacht zu fahren, und nicht wie wir dachten Überfälle.

    Wir kommen also leider deutlich langsamer voran als geplant und finden kurz vor Sonnenuntergang im Städchen Ciudad Insurgentes, früher La Toba genannt, eine Unterkunft im Hotel Misione b.c.s. Die Stadt ist kein besonders schöner Ort und wir sind umso erstaunter, als wir den wunderschönen Innenhof entdecken, der so gar nicht zu unserem Bild der Wüstenstadt passt. Erschöpft vom Tag erkunden wir noch ein bisschen die Gegend und gönnen uns ein Bier. Prost!
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  • Der Weg nach San Ignacio 2 (Loreto)

    7 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach einer wunderbar erholsamen Nacht machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg nach Loreto, wo wir eigentlich bereits gestern ankommen wollten. Je mehr wir uns der Küste nähern, desto zerklüfteter und schroffer wird die Wüstenlandschaft, und desto kurviger die Strasse. Was bleibt sind die gigantischen Kaktuswälder und die plötzlichen Schlaglöcher. Wir passieren unseren ersten Militärcheckpoint und sind wie schon in CDMX positiv überrascht, wie freundlich und professionell die Polizei und das Militär ist.

    Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Loreto. Wir schlendern entlang der Meerespromenade und durch das hübsche koloniale Zentrum. Uns ist auf der Hinfahrt bereits aufgefallen, dass gefühlt jeder zweite Ortsname mit "San" oder "Santa" beginnt und es sehr viele "Misiones" gibt, also alles stark missionarisch geprägt ist. Wie wir erfahren, sind wir unwissentlich an den Ursprungsort von diesem Phänomen gelangt. Loreto war 1697 nämlich die erste spanische Siedlung auf der Baja Halbinsel und von hier aus wurde fleissig missioniert. Das erklärt natürlich den kolonialen Charme, hinterlässt aber auch einen leicht fahlen Beigeschmack.

    Unterdessen ist es nach 14 Uhr und wir entscheiden uns für einen weiteren Zwischenstopp vor San Ignacio. Wir folgen der Küste Richtung Norden und finden kurz vor dem malerischen Dörfchen Mulegé eine ausgefallene und tolle Unterkunft. Unser "Zimmer" ist ein Dreieck mit Bett drin, dazu gibt es ein Gemeinschaftsbad und eine charmante Aussenküche. Uns begrüssen drei aufgeweckte Katzen, mit denen wir uns sofort anfreunden.

    Wir wollen heute selber kochen und machen uns zu Fuss auf den Weg zum Einkaufen in den 500 Meter entfernten Laden. Das ist herausfordender als gedacht. Wir wollen nicht auf der Strasse laufen und entscheiden uns für einen Umweg. Als plötzlich einige Meter neben uns ein Kleinflugzeug aufsetzt merken wir, dass unser Weg Zaun an Zaun zu einem Kleinflughafen verläuft. Etwas später versperren uns bellende Hunde den Weg, von Besitzern keine Spur. Die Hoffnung, dass die nur spielen wollen begraben wir als der kleinste der Bande zähnefletschend auf uns zurennt. Wir gehen ruhig und langsam rückwärts, und suchen uns leicht zitternd einen anderen Weg. Es ist nichts passiert, aber wir verstehen etwas mehr, wieso man sich nicht zu weit von den Hauptstrassen entfernen sollte. Wir kaufen frische Früchte und alles was es für leckere Fajitas braucht und sind erstaunt, dass sogar die blossen Fladen deutlich besser schmecken als in der Schweiz. Den Rest vom Abend geniessen wir unter freiem Himmel mit je einer schlafenden Katze auf dem Schoss.
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  • Grauwale in der Laguna San Ignacio

    8 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir starten den heutigen Tag mit einem Spaziergang zum nahegelegenen Strand und entdecken neben einer Art Wüstenfuchs auch einen Geier(?), der sich ganz ausgelassen auf einem Kaktus sonnt. Kaum angekommen kehren wir aber auch schon um, denn vor uns liegen gut 200km Weg bis in die Laguna San Ignacio, wo um halb 2 bereits unsere Whale Watching Tour startet. Wir verabschieden uns von den Katzen und machen uns auf den Weg.

    Unser Weg führt uns durch San Ignacio, wo wir einen kurzen Stopp einlegen und den malerischen Dorfkern von diesem 500 Seelen Dorf mit wunderschöner Kirche bewundern. Wir erfahren, dass der Weg in die Lagune gerade ausgebaut wird und dass Touristen normalerweise einen organisierten Transport von San Ignacio aus nehmen. Was das genau bedeutet wissen wir nicht, aber da wir dem Veranstalter schon zugesichert haben, dass wir mit unserem Mietauto direkt kommen bleibt uns keine andere Wahl, als es herauszufinden.

    Wir fahren los, finden eine frisch geteerte Strasse, und bringen die ersten 30 der insgesamt 50km in weniger als der Hälfte von der von Google Maps geschätzten Zeit hinter uns. Doch dann verwandelt sich die Strasse plötzlich in einen Schotterweg, der sich durch eine fast ausserirdisch anmutende Landschaft mit roten und weissen Salzwassertümpeln windet. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt und müssen aufpassen, dass wir unser Stadtauto nicht in einer Vertiefung aufsetzen. Nach einigen Kilometern ändert sich die Landschaft in eine Sandwüste und wir gleiten plötzlich in zentimetertiefem Sand - jetzt bloss nicht anhalten. Wir fahren zwischen 10-20 km/h und kommen nur dank der zuvor gewonnen Zeit schlussendlich genau pünktlich an.

    Die Laguna San Ignacio ist ein Naturspektakel, denn jährlich treffen sich hier Grauwale zur Paarung und zum Kalben zwischen Dezember und April. Es wird angenommen, dass ein beträchtlicher Teil der ca. 15'000 lebenden Grauwale hierher kommen. Darum herum bildete sich seit den 70er Jahre eine Touristenattraktion und heute gibt es eine Handvoll Anbieter, die unter strengen Auflagen arbeiten. Wir dürfen mit unserem kleinen Boot nur in einem begrenzten Gebiet unterwegs sein, dass breit und tief genug ist damit sich die Wale zurückziehen können, wenn es ihnen zu viel wird. Ausserdem ist die Anzahl Boote und die Aufenthaltsdauer genau festgelegt, um eine Übernutzung zu verhindern. Am Zielort angekommen sehen wir fast im Minutentakt Walflossen und Nebelfontänen, und es ist ein faszinierendes Gefühl in das Wasser zu schauen mit dem Wissen, was für riesige Kreaturen da unten gerade sind. Zwar können wir nicht wie auf einigen Bildern gesehen einen Wal selber anfassen, dafür gesellt sich eine Gruppe Delfine nahe an unser Boot.

    Nach gut zwei Stunden sind wir wieder an Land und machen uns auf den holprigen Weg zurück nach San Ignacio, wo wir eine weitere Mole probieren als Abendessen. Die Nacht verbringen wir bei William auf der Rancho Espinosa, wo wir uns nach den vielen Autokilometern der letzten Tage vorstellen können, auch etwas länger zu bleiben.
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  • Schach in San Ignacio

    9 mars 2024, Mexico ⋅ ☁️ 23 °C

    Nachdem wir in den letzten Tagen viel unterwegs waren, bleiben wir heute nochmals für eine Nacht auf der Rancho Espinoza um in aller Ruhe die kommenden Tage zu planen und hoffentlich irgendwo unsere Wäsche zu waschen. Der Tag beginnt gemütlich mit Ausschlafen und eigenem Frühstück mit frischer Mango. Während wir die hauseigene Küche durchsuchen finden wir ein Schachbrett mit Figuren, ein Spiel das Marc von seiner Grossmutter Annemarie gut kennt. Für Hanna sind es die ersten Runden Schach, sie schlägt sich extrem gut und schon ist es Mittag. Und wer den Fehler in unserer ersten Partie findet kriegt einen virtuellen Handkuss.

    Hanna erinnert sich, gestern in San Ignacio eine Lavandaría gesehen zu haben wo wir unsere Wäsche waschen können. Die Rancho Espinoza liegt etwa 4km ausserhalb von San Ignacio und es scheint sogar einen Fussweg abseits der Hauptstrasse zu geben, keine Selbstverständlichkeit! Der Weg führt uns auch diesmal durch Hinterhöfe mit Dutzenden bellenden Hunden, aber langsam haben wir ein Auge dafür, welche davon freundlich oder angekettet sind und um welche wir einen Bogen machen sollten. Wir spazieren ins Dörfchen und übergeben unsere Wäsche an die sehr freundliche einheimische Besitzerin der Lavandaría. In der Zwischenzeit geniessen wir im Restaurant super leckere Chile Relleno con Queso, mexikanische käsegefüllte Peperoni, und planen die kommenden Tage. Als wir unsere Wäsche abholen, dunkelt es bereits ein und wir machen uns rasch auf den Heimweg. Einzig für einige Fotos der wunderbaren Abendstimmung mit dem goldgelben Himmel halten wir kurz an und erreichen mit Einbruch der Dunkelheit die Ranch.

    Den Abend lassen wir gemütlich auf der Ranch bei einer weiteren Runde Schach ausklingen.
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  • Die Strände der Bahía de Conceptión

    10 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 25 °C

    In den kommenden Tagen wollen wir den Süden der Baja California Halbinsel erkunden, bevor wir von La Paz zurück nach CDMX fliegen. Wir nehmen wieder die einzige Nord-Süd Strasse an der Ostseite der Halbinsel mit toller Aussicht auf den Golf von Kalifornien, auch Sea of Cortez genannt.

    Wir stoppen an den malerischen Stränden der Bahía de Conceptión und geniessen die Ruhe und das blau bis smaragdgrüne Wasser. Unser Favorit ist der Playa el Requeson, wo es bei Ebbe eine Sandbrücke zu einer nahegelegenen Insel gibt, die wir natürlich erkunden. Wir folgen einem Trampelpfad durch die Mangroven und finden einen isolierten Strand nur für uns. Nach einem strandgemütlichen Nachmittag fahren wir weiter nach Loreto, wo wir dieses Mal die Nacht verbringen. Auf dem Weg dorthin erleben wir erstmals die oftgenannten Tiere auf der Fahrbahn, nämlich gleich zwei Gruppen Kühe und eine Herde Ziegen.

    Im Grossen und Ganzen fühlen wir uns auf den Strassen unterdessen fast wie zu Hause, denn die Mexikaner sind sehr angenehme Autofahrer, vor allem wenn man die Gepflogenheiten zu verstehen beginnt. So zeigen beispielsweise Lastwagenfahrer mit einem kurzen blinken an, sobald es sicher ist sie zu überholen. Wir checken das kurz selbst, überholen und bedanken uns mit einem kurzen Warnblinker, worauf der Lastwagenfahrer mit der Lichthupe "de nada" sagt. Das funktioniert gut und macht Laune.

    Mit der Abenddämmerung checken wir ins Hostal Casas Loreto in Loreto ein und suchen sogleich ein Restaurant. Wir stolpern unverhofft in ein Lokal, das sich auf Essen aus New Orleans spezialisiert hat und wir ziehen heute tatsächlich einen deftigen und sehr leckeren Fried Chicken Burger dem sonstigen mexikanischen Essen vor. Dazu probieren wir erstmals ein Glas mexikanischen Wein, worüber die Meinungen auseinandergehen.
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  • 434 km nach Todos Santos

    11 mars 2024, Mexico ⋅ ☁️ 23 °C

    Der heutige Tag ist schnell zusammengefasst: Wir fahren gegen Süden bis Todos Santos.

    434 km durch topfebene Wüstenlandschaften und zerklüftete Bergpassagen, vorbei an einer immer grüner werdenden Vegetation, und immer mit einem wachsamen Auge für überraschende Schlaglöcher. Mit Pausen und Mittagessen brauchen wir dafür gut 7 Stunden und als wir im Todos Santos Hostel in unser luxuriöses Schlafzelt einchecken dunkelt es bereits ein.

    Das Städchen Todos Santos ist hübsch, aber im Dunkeln können wir das leider nicht gut zeigen. Mit dem Mejibó entdecken wir ein fantastisches Restaurant für das Abendessen und verbringen den Rest vom kurzen Abend mit anderen Hostelgästen, bevor wir erschöpft schlafen gehen. Gute Nacht!
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  • Strand und Party in Cabo San Lucas

    12 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir erwachen in unserem Luxuszelt zu Vogelgezwitscher und zum ersten Mal hören wir auch leichte Regengeräusche. Nach kurzer Zeit ist das Wetter aber wie immer, nämlich strahlend blauer Himmel und Sonnenschein.

    Wir machen uns auf den Weg ins 1 Fahrstunde entfernte Städchen Cabo San Lucas, das anscheinend ein geschäftiger Hotspot in der Region sein soll. Und tatsächlich erwartet uns der geschäftigste Traumstrand den wir uns vorstellen können. Tausende Amerikaner geniessen hier All-Inclusive Spring Break, donnernde Bässe dröhnen aus den Strandbars und die Einheimischen wittern an jeder Ecke ein Geschäft.

    Für uns geht es mit einem kleinen Boot raus zu Land's End, einer Felsformation am südlichsten Teil von Baja California wo sich der Pazifik und Sea of Cortez treffen. Hier bestaunen wir den berühmten Felsbogen El Arco und weitere Felsen, denen die Einheimischen allerlei Mythen zuschreiben. Dann werden wir fernab vom Partytreiben an einem Strand abgesetzt und erkunden mit der gemieteten Schnorchelausrüstung die umliegenden Felsriffe, wo es sich Pellikane und Seelöwen gemütlich gemacht haben. Wir entdecken unterschiedlichste Fische vom Flötenfisch bis Pufferfisch und staunen nicht schlecht, als wenige Meter vor uns ein Seelöwe ins Wasser springt.

    Zurück in Todos Santos schlendern wir mit dem Sonnenuntergang noch durch die Strassen und beginnen zu verstehen, wieso es das Label Pueblo Magico, magisches Dorf, verdient. Wir bereiten im Hostel wieder Fajitas als Abendessen zu und lassen den Tag mit anderen Hostelgästen und einer Partie Schach ausklingen.
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  • Playa Balandra & Kinoabend in La Paz

    13 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einer frischen, reifen Ananas zum Frühstück verabschieden wir uns auch schon von den liebgewonnen Hostel Hunden und den schon wachen Gästen in Todos Santos.

    Die Fahrt geht wieder gegen Norden durch La Paz bis zum Playa Balandra. Dieser Strand mit der zugehörigen Bucht Bahía Puerto Balandra ist perfekt um sich zu sonnen und sich im hüfthohen türkisen Wasser abzukühlen. Zusätzlich ist es ein geschütztes Gebiet für Mangroven, die, wie wir von diversen Infotafeln lernen, für die Gegend wichtig sind. Mangroven bieten nämlich nicht nur Zuflucht und Futtergründe für viele Tierarten, ihre Wurzeln filtern auch Verunreinigungen aus dem Wasser, verhindern Landerosion und schützen vor Hochwasser und Fluten. Wir verbringen einige Stunden am Strand und auf dem Aussichtspunkt, bevor wir in La Paz unser Mietauto abgeben.

    Wir checken ins Hostel Casabuena ein und bewundern die enorme Küche. Dafür bleibt uns aber nur kurz Zeit, denn heute Abend steht noch Kino an. Marc hat im Flieger nach Mexiko den ersten Teil der neusten Dune Verfilmung geschaut und will unbedingt den zweiten Teil im Kino schauen, solange er noch läuft. Das Kino ist gigantisch gross und der Film dauert bis Mitternacht. Hanna konnte schon den ersten Teil nicht durchschauen ohne einzuschlafen und nickt auch im Kino ab und zu ein. Immerhin kommt Marc auf seine Kosten.

    Die nächsten Tage reisen wir von Baja California mit dem Flugzeug und Fernbus nach Oaxaca. Da wir nicht sicher sind wann wir auf der Reise dorthin Internetzugang haben werden, können die kommenden Blog Updates etwas unregelmässiger ausfallen.
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  • Walhai am letzten Tag in BCS

    14 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute ist unser letzter Tag in Baja California Sur, oft abgekürzt als BCS. Nach einem langen Kinoabend gestern geht es heute früh weiter. Um 7 Uhr treffen wir uns mit einer Gruppe zum Bestaunen der Walhaie, die in der Bucht vor La Paz leben. Unser Flug nach CDMX geht zwar schon um 14 Uhr, aber da nur hier in La Paz gerade Walhai Saison ist, wollen wir das noch erleben. Diese oftmals mehr als 10m langen Riesen sind ungefährlich, denn sie ernähren sich durch das Filtern von Wasser. Ausserdem sehen sie aufgrund der Augenposition nicht nach oben und sind durch das Fehlen natürlicher Feinde generell sehr entspannt.

    Das Wetter ist bewölkt mit einigem Wind und wir staunen nicht schlecht, als wir zu Beginn feuchte Neoprenanzüge zum Anziehen bekommen. Die kurze Fahrt in die Bucht ist dann auch eine Härteprüfung was unser Kälteempfinden angeht und wir tauen erst durch die Nervosität wieder auf, als unser Guide den ersten Walhai erblickt. Dann muss es schnell gehen, denn der Walhai schwimmt seinen Weg zwar gemütlich, aber trotzdem so schnell, dass es als Gruppe schwierig ist ihm im Wasser zu folgen. Wir setzen uns mit Flossen und Schnorchel auf den Bootsrand und springen auf Kommando rein. Die Idee dahinter ist, dass wir uns in der Bahn des Walhais vor ihm befinden, er an uns vorbeizieht und wir dann versuchen mit ihm mitzuschwimmen. Das Wasser ist angenehm warm, aber jeder Sprung ins Wasser ist ein Nervenkitzel, denn wir wissen bei einer Sichtweite von 6m nie genau von wo und auf welcher Höhe der Walhai kommt.

    Nach einer warmen Dusche geht es zum Flughafen und wir landen pünktlich um 18 Uhr in CDMX. Jetzt suchen wir einen schönen Ort fürs Abendessen, bevor um 23 Uhr die 7 stündige Fahrt im Nachtbus nach Oaxaca beginnt. Mal schauen wie wir uns morgen fühlen...
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  • Wach bleiben in Oaxaca

    15 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 32 °C

    Pünktlich um 23 Uhr fährt der Bus nach Oaxaca los. Faktisch scheint es mit ADO nur einen Anbieter zu geben, der unter verschiedenen Namen Busfahrten mit unterschiedlichem Luxus anbietet. Wir entscheiden uns für einen Mittelklassebus, einerseits wegen der Beinfreiheit und andererseits weil teurere Busse eher gebührenpflichtige und somit sicherere Strasse nehmen.

    Die Fahrt verläuft problemlos und wir kommen gegen 5 Uhr sogar eine Stunde früher als erwartet an. Leider konnten wir beide nicht wirklich schlafen und nun rächt sich das dicht gedrängte Programm der letzten Tag. Wir möchten nur schlafen, aber unser Zimmer ist erst um 15 Uhr bezugsbereit. Wir erkunden also die Stadt und brunchen in einem hübschen Café. Wir haben Mühe in der Hitze der Mittagssonne die Augen offen zu halten und lachen über uns selber, als wir mit so viel verfügbarer Zeit dasitzen und sie nicht wirklich nutzen können.

    Danach nehmen wir an einer Free Walking Tour teil. Der Guide erzählt uns von der Geschichte des Orts und zeigt uns diverse Werkstätten wo heute noch auf traditionelle Art gewebt und diverse Kunst hergestellt wird. Die Stadt, vergleichbar in der Grösse mit Zürich, hat auch eine interessante politische Vergangenheit mit vielen Protesten. Wir erfahren vom grossen Lehrerstreik von 2006, der schlussendlich mehr als 7 Monate dauerte und bei dem mehrere Personen ihr Leben verloren. Dieses Ereignis politisierte anscheinend die lokale Künstlerszene stark und ist der Grund für unzählige Murales und Bilder mit politischen Motiven.

    Endlich ist es 15 Uhr und wir werfen uns aufs Bett. Beim Abendessen stellen wie fest, dass unser Plan, durch den Nachtbus einen Tag zu sparen, nur teilweise funktionierte. Vielleicht sollten wir unsere Ankunft bei der nächsten längeren Fahrt auf den Abend planen oder einen Luxusbus nehmen, in dem man die Sitze komplett liegend einstellen kann. Mal schauen, jetzt verbringen wir erst mal einige Tage hier in der Stadt.
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  • Faulenzen in Oaxaca

    16 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 30 °C

    Der heutige Tag fängt gemütlich an mit Ausschlafen und geht gemütlich weiter mit einem tollen Brunch im Pan Con Madre. Bisher hatten wir Schwierigkeiten in Mexiko gutes ungesüsstes Brot zu finden, aber hier ist das Brot sogar besser als in manchen Schweizer Bäckereien. Marc ist im siebten Himmel.

    Wir verbringen den Tag grösstenteils mit dem Planen und Buchen für die kommenden Tage. Zudem hat Marc mit House Of Cards eine Serie für sich entdeckt, die er fast nicht mehr aufhören möchte oder kann, je nachdem wen man fragt. Für das Abendessen wagen wir uns an einen Geheimtipp, der authentische mexikanische Küche verspricht. Es scheint tatsächlich so, als ob wir einer alten Mexikanerin ins Wohnzimmer laufen und ausser uns befinden sich auch keine anderen Gäste dort. Das Essen ist lecker, aber vom dreckigen Tischtuch über die lieblos wirkende Präsentation müssen wir uns eingestehen, dass unser Touristenauge doch mehr mitisst als wir uns das wohl zugestehen würden.

    Wir schliessen den Abend auf einer Dachterrasse mit mexikanischem Wein, Livemusik und Blick auf die beeindruckende Kirche von Santo Domingo de Guzmán ab und freuen uns auf die kommenden Tage.
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  • Hierve El Agua & Mezcal

    17 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 31 °C

    Um 9 Uhr steigen wir in einen kleinen Bus und fahren gut 60km raus aus Oaxaca zu einem Naturphänomen mit dem schönen Namen Hierve El Agua, was übersetzt kochendes Wasser bedeutet. Seit Tausenden von Jahren dringt hier mineralienreiches Wasser durch Felsgestein an die Oberfläche und sammelt sich in natürlichen Pools, bevor es über die Felswand abläuft. Die Mineralien setzen sich ab und so entstehen hier 100m hohe steinerne Wasserfälle, die es so anscheinend nur noch einmal in der Türkei gibt.

    Gleich zu Beginn der Tour erklärt uns Fanny, unser Guide, dass entgegen dem Namen das Wasser nicht heiss oder auch nur warm ist. Der Name kommt von den Quellen, wo das Wasser blubbernd an die Oberfläche kommt und so aussieht als würde es kochen. Naja, bei den angesagten heissen Temperaturen ist uns das gerade recht. Vor Ort erkunden wir die beindruckenden steinernen Wasserfälle, die aufgrund von verschiedenen Mineralien ziemlich farbig sind. Da die ganze Gegend auf einem Felsplateau liegt ist auch die Aussicht aufs Tal atemraubend. Nach der Wanderung baden wir in den Pools oberhalb der Wasserfälle und geniessen einen Infinity Pool, bei dem es auf der anderen Seite 100m senkrecht runtergeht.

    Nach dem Baden lernen wir ein weiteres Highlight der Oaxaca Küche kennen. Tlayuda ist eine Art Pizza, allerdings mit hartem Maisteigboden, Bohnenmus anstatt Tomate, Oaxaca Käse, Avocado und wahlweise allerlei Fleisch. Zusammen mit einem frischen Kokosnuss Drink ist das ein perfektes Mittagessen.

    Nach 3 Stunden startet der zweite Teil unserer Tour und wir erreichen nach gut einer Stunde Fahrt eine Mezcal Brennerei. Mezcal, das wir bei uns oft in der industriell hergestellten Version unter der Marke Tequilla kennen, ist in Mexiko ein fast schon heiliges Getränk. So trinkt man Mezcal hier nicht, man "küsst" Mezcal, das heisst man trinkt ihn in kleinen Schlücken, um den Geschmack besser wahrzunehmen. Wir sehen wie Mezcal gewonnen wird, indem man das Herzstück der Agave zuerst zerkleinert, dann tagelang unter der Erde schmort, gefolgt von einer tagelangen Gärung und zwei Destillierdurchgängen. Damit aber nicht genug, denn je nach Variante verbringt der Mezcal nun einige Jahre in Eichenfässern und/oder es werden Würmer, Schlangen oder Skorpione eingelegt. Prost...

    Am Abend besuchen wir einen örtlichen Lucha Libre Event. Im Gegensatz zur Arena in CDMX befindet sich der Ring in einem Hinterhof und es herrscht Dorffeststimmung mit spielenden Kindern und improvisierter Bar. Die Kämpfe unterhalten uns wiedermal sehr gut, auch wenn es dieses Mal gefühlt härter zur Sache geht und die Luchadores auch gerne mal in die ersten zwei Publikumsreihen fallen - ein Umstand vor dem wir bereits in CDMX gewarnt wurden. In den Pausen erobern Kinder den Ring und spielen miteinander Lucha Libre, sozusagen Raufen mit Regeln. Nach 3 Stunden Action sind wir zurück in unserem Zimmer und fallen ins Bett.
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  • Kochkurs & Mezcal

    18 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute steht eine kulinarische Einführung in die bekannte Küche von Oaxaca an. Wir treffen Gastgeber Baldo gegen 14 Uhr im Stadtzentrum und fahren eine knappe halbe Stunde nach Norden zu dem Hof seiner Familie.

    Unsere Gruppe ist mit Indien, USA, Kanada, Niederlande und Schweiz wiedermal international besetzt und alle verstehen sich sofort gut miteinander. Wir unterhalten uns über vergangene und anstehende Reisepläne, bekommen wertvolle Tipps und können unterdessen sogar selber einige geben. Gleich zwei Paare befinden sich auf Reise mit unbestimmter Dauer und haben viel zu erzählen.

    Auf dem Hof angekommen beginnen wir mit einer Mezcal Degustation, die, wie Baldo uns stolz erklärt, nicht wie auf anderen Touren schnell abgehandelt wird. Stattdessen dürfen wir uns für den Rest des Tages beliebig bedienen. Das wollen wir natürlich fleissig nutzen, nicht zuletzt, um die lokalen Traditionen zu ehren. Wir staunen nicht schlecht, als uns Baldo erklärt, dass wir heute Empanadas, Tetelas, Memelas, grüne und rote Mole, Schokoladentortillas und mehrere Salsas zubereiten werden. In der Küche steht seine Familie schon bereit und unterstützt uns in den nächsten Stunden tatkräftig. Im Vergleich zu anderen Gruppenkochkursen stimmt hier die Balance zwischen blossem Zusammenmischen von vorbereiteten Zutaten und dem Gefühl, selber richtig Hand anzulegen und die Rezepte umzusetzen. Uns fordert die Hitze des sonnigen Tages und der offenen Feuer ziemlich, aber es macht richtig Spass und wir lernen, wie viel Arbeit in den vermeintlich simplen Speisen steckt.

    Es dunkelt bereits ein, als wir den ersten von sechs Gängen essen. Die Stimmung ist ausgelassen und wir geniessen das Resultat unserer Arbeit, die Vielfalt an Mezcal und die Erklärungen von Baldo zu den einzelnen Gerichten. Als uns der Bus wieder im Stadtzentrum absetzt, sind wir geradezu froh über den Verdauungsspaziergang zu unserem Hostel. Wir sind uns einig, dass diese Tour ein absolutes Highlight war.
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  • Rauchkanonen & Calendas

    19 mars 2024, Mexico ⋅ ☁️ 30 °C

    Um 7 Uhr werden wir mit einem lauten, kanonenartigen Knall geweckt und es bleibt nicht der einzige über die nächsten Minuten. Wir sind etwas verunsichert und es hilft nicht, dass wir bei der Nachrichtenlektüre erfahren, dass in der Nacht im Staatsgebiet von Oaxaca (wiedermal) ein Politiker ermordet wurde. Mexikanische Nachrichten sind ein anderes Kaliber als wir es in der Schweiz kennen, sowohl vom Inhalt als auch von der Darstellung her. An der Rezeption erfahren wir, dass es sich bloss um Rauchkanonen handelt, sozusagen Feuerwerk, die in Oaxaca immer wieder zu festlichen Anlässen gezündet werden um böse Geister zu vertreiben. Was für ein Start in den Tag.

    Wir starten den Tag mit einem Fussmarsch auf einen nahegelegenen Hügel mit Aussicht über die Stadt. Von dort aus wacht auch eine Statue von Benito Juàrez über die Stadt. Er war von 1858 - 1872 der erste und einzige indigene zapotekische Präsident Mexikos und massgeblich an einer Reihe von Gesetzen beteiligt. Diese gingen als "La Reforma" in die Geschichte ein, weil sie beispielsweise Kirche und Staat trennten und moderne Grundsätze wie Gleichheit vor dem Recht verankerten. Wir beginnen zu verstehen, wieso in fast jedem Dorf Strassen und Plätze nach Juárez und Reforma benannt sind.

    Gegen Mittag besuchen wir das Museum der Kulturen, das eindrücklich in ein altes Kloster eingebettet ist. Über mehrere Stockwerke verteilt, erfahren wir einiges über die Mayas, Azteken, die Kolonialisierung durch Spanien, die mexikanischen Revolutionen, und auch über die hier ansässige indigene Kultur der Zapoteken. Danach knurrt der Magen und wir geniessen mit dem besten und abwechslungsreichsten Tomatenteller unseres Lebens wieder einmal ein kulinarisches Highlight.

    Nachmittags erkunden wir die riesigen Markthallen, entdecken weitere beindruckende meterhohe Wandgemälde (Murales), und treffen auf dem Heimweg endlich auf eine Calenda! Calendas sind Paraden durch die Strassen von Oaxaca mit Musik, Mezcal und Tanz. Diese Paraden sind privat organisiert, beispielsweise aufgrund einer Heirat, und werden von der Polizei unterstützt, die dann auch mal die geschäftigste Strassenkreuzung kurzerhand abriegelt. Teilweise finden sogar mehrere Calendas pro Tag statt. So etwas wäre in der Schweiz unvorstellbar.
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  • Monte Albán, das Herz der Zapotek Kultur

    20 mars 2024, Mexico ⋅ ⛅ 31 °C

    Gestern lernten wir im Museum der Kulturen die einst fortschrittliche Zapotek Kultur kennen, die ihr Zentrum in den Tälern von Oaxaca hatte. Genauer gesagt auf Monte Albán, einem zentral gelegenen Hügel wo man seit 1931 nach und nach Teile einer grossartigen Stadt ausgräbt, die das kulturelle und ökonomische Herz war. Heute nehmen wir den ersten Bus am Morgen um 8 Uhr, um uns dieses UNESCO Weltkulturerbe anzuschauen.

    Am Eingang lernen wir Juán kennen, der seit 30 Jahren hier Tourguide ist. Er führt uns in den nächsten Stunden in der brennenden Sonne von Schatten zu Schatten, wo er jeweils viel zu erzählen weiss. Es wurden zwar erst 10% der vermuteten Ruinen archäologisch ausgegraben, aber bereits heute weiss man einiges: 500 vor Christus gegründet, wohnten hier zeitweise über 17'000 Menschen in einer der grössten mesoamerikanischen Städte der Zeit, bevor, so die Hypothese, gegen 500 nach Christus eine langjährige Dürre die Menschen in die Täler trieb. Vermutlich lebten die Menschen sehr friedlich, denn bisher fand man keinerlei Waffen. Aber auch diese Kultur hatte einige gruselige Bräuche: Beispielsweise war es die einzige Kultur dieser Zeit, die Kinderköpfe mittels Brettern und Bändern in bestimmte Formen presste, was manchmal zu schweren Behinderungen führte. Bemerkenswert sind ebenfalls die Spielfelder, in denen rituelle Ballspiele stattfanden. Die Siegerteams wurden geköpft, was eine grosse Ehre war. Durch Juán erwachen die Ruinen zu neuem Leben. Es ist ein spezielles Gefühl sich vorzustellen, welche Geschichten genau hier wohl ihren Lauf genommen haben.

    Am Nachmittag sind wir zurück in Oaxaca und bereiten uns auf die nächste Etappe vor. Um 16:16 fährt der Bus, der uns in gut 3 Stunden an die Pazifikküste nach Puerto Escondido bringt. Es ist schon dunkel, als wir einchecken. Dieses Mal begrüssen uns 3 Katzen, eine davon kaum älter als zwei Wochen, und wir fühlen uns sofort wohl. Die kommenden Tage stehen im Zeichen von Meer, Strand, Yoga, Surfen und Entspannen. Das ist zumindest bis jetzt der Plan...
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  • All-Inclusive Strand in Puerto Escondido

    21 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 30 °C

    Unsere erste Nacht in Puerto Escondido war etwas laut, da sich unsere Unterkunft in der Nähe einer Coca-Cola (?) Fabrik befindet, von wo aus Lastwagen frühmorgens abfahren und dabei von Hunden wild angebellt werden. Auch sonst ist uns das Casa Santaella etwas suspekt, da es zwar objektiv sauber und schön ist, aber irgendwie sich nicht so anfühlt - schwer zu beschreiben.

    Wir wollen heute den lokalen Strand besuchen. Sobald wir die Türe öffnen, schlägt uns eine schwüle Hitze entgegen und Marc beginnt beinahe sofort zu schwitzen. Ein Vorgeschmack auf die Tropen. Am Strand angekommen suchen wir Schatten und werden sogleich von Liegestühlen und Sonnenschirm an einer Strandbar angelockt. Wir erfahren, dass man diese für einen Pauschalbetrag den ganzen Tag nutzen kann, wobei dann auch alles Essen und Trinken inklusive ist. Wir verbringen den Tag hier und geniessen frisches Kokosnusswasser allen Variationen und andere Leckereien. Es ist sicher nicht der gesündeste Tag, aber immerhin schwimmen wir auch ab und an eine Runde. Das wars dann auch schon für heute.
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  • Surfen in Puerto Escondido I

    22 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 30 °C

    Nach einem leckeren Frühstück im Losodeli wollen wir heute den Stadtteil Rinconada mit seinem Strand Carrizalillo erkunden. Jeder Strand hier ist unterschiedlich. Einige sind Surferträume, aber zum Baden wegen Wellen und Strömungen nicht geeignet. Andere wiederum sind derart in Buchten eingeschlossen, dass nur Baden möglich ist. Carrizalillo ist ein solider Kompromiss, dazu noch eindrücklich in die Landschaft eingebettet und nur über steile Treppenstufen erreichbar.

    Die Hitze ist noch drückender als gestern. Haben wir schon erwähnt was das mit Marc macht? Leider kauften wir uns gestern noch eine lokal hergestellte Sonnencreme, die, wie sich jetzt herausstellt, mit Schweiss nicht so gut zusammengeht und auch auf Kleidern ziemliche Spuren hinterlässt. Jetzt muss nur noch Hanna in einem unvorteilhaften Moment abdrücken und das Unbild des Tages ist im Kasten!

    Der Strand ist wunderschön und wir beschliessen spontan eine zweistündige Surfeinführung zu buchen. Francisco zeigt uns wie man aufstehen muss und nach ein paar Trockenübungen im Sand geht es los. Er manöveriert uns geduldig in Position und gibt ein Zeichen, sobald die richtige Welle kommt. Es ist ein verrücktes Gefühl, plötzlich den Schub der Welle zu fühlen und das Brett beschleunigt einfach. In diesem Moment die geübten Bewegungen zum Aufstehen abzuspulen und dabei das Gleichgewicht zu halten ist gar nicht so einfach. Francisco ist zum Glück sehr geduldig und nach einigen Versuchen schaffen wir es beide gleich mehrmals die ganze Strecke bis zum Strand zu stehen. Wir sind begeistert und buchen für morgen gleich nochmals eine Lektion.
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  • Surfen in Puerto Escondido II

    23 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute ist das Tagesprogramm einfach. Zuerst wechseln wir die Unterkunft zu Tribu Glamping, die ganz in der Nähe von unserem Lieblingsstrand Carrizalillo über den Klippen thront. Danach geht es weiter mit Surflektionen bei Francisco. Die Wellen sind heute zwar kleiner, dafür spüren wir den Muskelkater von gestern. Wir üben immernoch vor allem das Aufstehen, dürfen aber bereits in einige Wellen selber reinpaddeln, was nochmals eine neue motorische Herausforderung darstellt. Wir schnallen uns die GoPro ans Handgelenk um unser Abenteuer festzuhalten, aber leider kommt nicht viel Nützliches dabei raus.

    Am Abend geniessen wir den atemraubenden Ausblick von der Terrasse über die Bucht. Wir lernen Yair kennen, ein sympathischer Oaxacaner, der hier das Wochenende verbringt. Er lädt uns auf ein Gläschen Mezcal ein und wir erfahren viel über die lokalen Bräuche und den Día De Muertos, das Fest das Anfangs November ganz Mexiko in seinen Bann zieht. Wir spielen bereits jetzt mit dem Gedanken, irgendwann um diese Zeit nach Mexiko zurückzukommen.
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  • Im Bus nach San Cristóbal De Las Casas

    24 mars 2024, Mexico ⋅ ☀️ 24 °C

    Um 9 Uhr Morgens räumen wir nach nur einer Nacht bereits wieder unser Hüttchen, denn heute steht die bisher längste Busfahrt an: 620km von der Pazifikküste von Puerto Escondido nach San Cristóbal De Las Casas, einer Stadt im Hochland vom Staat Chiapas auf 2100m Höhe. Die Fahrt dauert satte 13 Stunden, nicht zuletzt weil unser Bus rund ein Dutzend Zwischenstationen anfährt, etwa Salina Cruz, San Pedro Tapanatepec, Ocozocoautla De Espeninosa und Tuxla Gutiérrez.

    Wir haben uns für eine Tagfahrt von 9.30 Uhr bis 23 Uhr entschieden, um die Landschaft bewundern zu können und weil wir gefühlt tagsüber weniger anfällig sind auf Übelkeit auf den kurvigen Strassen. Wir fahren an Küstenstreifen entlang, durch topfebene weite Wüstenlandschaften, durch grüne steile Täler und durch Dutzende Dörfer, Städte und Windparks.

    Der Staat Chiapas gehört anscheinend zu den ärmsten in Mexiko und tatsächlich fällt uns in einigen Städten erstmals sichtbare Armut auf, die wir bisher so nicht gesehen haben. Wir sehen beispielsweise zerrissene Campingzelte auf Gehsteigen, und davor kochen Frauen und spielen Kinder. Es ist eine eindrückliche Erfahrung und wir sind gespannt auf die kommenden Tage.
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