Mexiko & Südamerika 2024

February - May 2024
Während drei Monaten bereisen wir Mexiko, Bolivien und Argentinien. Wo uns unsere Reise genau hinführt wissen wir noch nicht, wir halten euch hier auf dem Laufenden😎 Read more
Currently traveling
  • 52footprints
  • 4countries
  • 60days
  • 395photos
  • 9videos
  • 21.1kkilometers
  • 10.9kkilometers
  • Day 1

    Start Zürich - Mexiko

    February 29 in Switzerland ⋅ ☀️ 11 °C

    Endlich ist es soweit! Die letzten Tage und Wochen waren intensiv, nicht zuletzt weil wir uns relativ kurzfristig dazu entschieden haben unsere Wohnung unterzuvermieten. Mit Philip fanden wir einen tollen und unkomplizierten Untermieter, aber trotzdem kam fast ein Umzugsgefühl auf als wir die Wohnung komplett reinigen (liessen) und kistenweise Kleider und Krimskrams verpackten zur Zwischenlagerung.

    Nach einem feinen Zmittag bei Monika geht es Richtung Flughafen, wo wir reibunglos um 19:40 nach Madrid abheben und schliesslich um 5 Uhr Morgens in Mexico City landen.
    Read more

  • Day 2

    Sightseeing Centro Historico

    March 1 in Mexico ⋅ ☁️ 28 °C

    Die Ankunft in Mexico City, überall abgekürzt als CDMX (Ciudad de México), um 5 Uhr verläuft reibungslos und bereits um 7 Uhr setzt uns der Taxifahrer vor unserem Hostel ab. Die Zimmer sind zwar erst ab 14 Uhr bezugsbereit, aber wir können trotzdem schon auf der Dachterasse frühstücken und die Morgendämmerung geniessen.

    Danach erkunden wir die Stadt und beginnen beim nahegelegenen Zócalo, dem Hauptplatz der Hauptstadt, wo sich heute tausende Anhänger der Präsidentschaftskandidatin Claudia Sheinbaum versammeln werden. Wir schlendern die Einkaufsmeile Av. Madero hinunter bis zum Alameda Central, wo wir an Insekten-, Fisch-, und Käsemarkständen vorbeikommen. Beim bekannten Handwerksmarkt Centro de Artesanías la Ciudadela essen wir, bevor es zum Zócalo zurückgeht, wo unterdessen kein Durchkommen mehr ist. Auf dem Weg begegnen wir weiteren friedlichen Demonstrationen zur Behindertengleichstellung und Feminismus - was für eine lebendige und politisch aktive Stadt!

    Zurück im Hostel geben wir fatalerweise dem Jetlag nach und legen uns "nur kurz" hin, bevor wir dann um 4 Uhr morgens hellwach versuchen den Rest der Nacht noch durchzuschlafen.
    Read more

  • Day 3

    Frida Kahlo

    March 2 in Mexico ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer Jetlag bedingten unruhigen Nacht freuen wir uns umso mehr über das schöne Wetter und das deftige mexikanische Frühstück. Heute besuchen wir das Frida Kahlo Museum und nehmen dafür den Metro-Autobus, eine U-bahn die neben Schienen auch Räder besitzt. Wir finden uns problemlos zurecht, was einerseits an der mexikanischen Hilfsbereitschaft liegt und andererseits an der tollen Idee Stationen primär über Symbole anstatt Namen zu kennzeichnen. Wir sind selber überrascht wie gut das funktioniert. Das Museum liegt im Quartier Coyoacán, das uns mit seinem vielen Grün und den vielen sympathischen Restaurants gefällt.

    Frida Kahlo, die im Haus des heutigen Museums von 1907-1954 lebte und wirkte, war eine mexikanische Künstlerin und Legende, die sich in ihrer Kunst immer wieder mit ihren harten Schicksalsschlägen von Polio über unfallbedingte Verstümmelungen bis zu Fehlgeburten auseinandersetzte. Davon zeugen nicht nur ihre Bilder, sondern auch die Korsetts und Rockkleider, die sie zum Überspielen ihrer körperlichen Beschwerden, wie einem durch Polio verkürzten Bein, verwendete.

    Auf dem Rückweg begegnen wir einer Menschenmasse, die auf einem Platz Cumbia tanzt. Dauernd stossen Leute dazu und gehen wieder. Musik scheint hier einfach dazuzugehören, genau wie die singenden Bettler oder tanzende Verkäufer am Strassenrand.

    Am Abend bieten wir dem Jetlag die Stirn und gehen nochmals raus. Dabei entdecken wir ein atmosphärisches alternatives Pizza Lokal, das inmitten von Hausruinen Nachopizzas serviert - en Guete!
    Read more

  • Day 4

    Mole & Lucha Libre

    March 3 in Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute Morgen geht es hoch hinaus, nämlich auf die Aussichtsplattform des 182 Meter hohen Torre Latino. Mit mehr als 20 Millionen Einwohnern im Einzugsgebiet ist CDMX eine gigantische Stadt, deren Ränder wir trotz relativ wenig Sonntagssmog nicht erkennen können. Vielleicht liegt es aber auch an der Asche des stadtnahen Vulkans Popocatépetl, der in den letzten Tagen mehrmals ausbrach.

    In der Ferne erkennen wir die Grünflächen vom Bosque de Chapultepec, einer Mischung aus riesigem Park und Wald, und entscheiden uns, ihn zu erkunden. Der Weg dorthin hält einige Überraschungen bereit: Der angepeilte Bus fährt nicht, weil eine der zentralen Hauptstrassen mitten durch die Stadt gesperrt wurde. Statt Autos sehen wir auf der Strasse hunderte Velos und Läufer. Jemand erklärt uns, es handle sich um einen Marathon. Wir beneiden die Läufer nicht, denn die Sonne brennt und wo möglich drängen sich die Leute in den Schatten.

    Der Bosque de Chapultepec ist einerseits ein idyllischer Ort mit Wald und künstlichen Seen, aber gleichzeitig hat es auch hier tausende Menschen die feiern und an Ständen etliche Dingen verkaufen - es ist schwierig die Atmosphäre in Worte zu fassen. Die Leute sind gut drauf und nur der tiefe Wasserstand der Seen deutet auf die Wasserkrise hin, in der sich die Stadt wegen alter Infrastruktur und dem Klimawandel befindet.

    Für den Abend haben wir Tickets für Lucha Libre, einer Art mexikanisches Wrestling, einfach noch übertriebener und fester Bestandteil der Kultur. Auf dem Weg dorthin stolpern wir über das Restaurant Angelopolitano, wo wir das beste Essen bisher geniessen: Mole. Mole ist eine würzige Sauce, die je nach Koch oder Köchin zusammen mit Hähnchen, Gemüse, und Allerlei weiterem als Gericht serviert wird. Mit was genau die Mole serviert wird ist aber nicht so wichtig, denn den meisten Mexikanern geht es nur um die Mole selbst, lassen wir uns erklären. Das anschliessende Lucha Libre sind 2 Stunden geballte Unterhaltung. Die Stimmung ist top, die choreographierten Kämpfe erstaunlich unterhaltsam und wir fühlen und mitten im Geschehen. Wir empfehlen es bedingungslos weiter.
    Read more

  • Day 5

    Ankunft in La Paz

    March 4 in Mexico ⋅ ☀️ 26 °C

    Unser Tag startet um 05:45 und ein Uber setzt uns eine Stunde später am Flughafen ab. Eigentlich war unser Plan heute gemütlich um 10:30 einen Inlandflug ans Meer nach La Paz zu nehmen, aber es kam anders.

    Zuerst klappte gestern Abend der Online Check-In nicht, weil anscheinend keine Sitzplätze mehr verfügbar waren und die Fluggesellschaft wies uns freundlich darauf hin, dass wir 3 Stunden vor Abflug vor Ort sein müssen, um das zu klären. Auch fanden wir heraus, dass wir bei der Buchung Marc ausversehen als Mrs. Folini registriert haben und als wäre das nicht genug Chaos bestand die Website darauf, dass wir beide Rollstuhlservice beantragt hätten... Wir stehen also knapp 4 Stunden vor Abflug etwas nervös am Flughafen, bereit, das Chaos aufzuklären. Und dann funktioniert der Check-In vor Ort reibungslos, niemand interessiert sich für das falsche Geschlecht auf Marcs Ticket, keine Rollstühle weit und breit, und innert 15 Minuten stehen wir im Sicherheitsbereich, den wir in den restlichen Stunden ausgiebig erkunden.

    Nach knapp 3 Stunden Flugzeit landen wir in La Paz, einer Stadt an der Küste der Halbinsel Baja California im Westen von Mexiko. Die Gegend ist bekannt für ihre Strände, Tauchspots und Unterwassertierwelt, und wir freuen uns darauf hier einige Tage zu verbringen. Das Hostel ist simpler als dasjenige in CDMX, aber die Besitzerin ist sehr herzlich und engagiert. Wir verbringen den Nachmittag an der Strandpromenade und geniessen den Kontrast zu den hektischen letzten Tagen. Hier gibt es zwar auch lebendige Orte und schöne Restaurants, aber halt entschleunigt mit viel weniger Menschen und Verkehr. Wir lassen uns davon anstecken und gehen nach einem gemütlichen Nachmittag früh schlafen.
    Read more

  • Day 6

    Schwimmen mit Seelöwen

    March 5 in Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Unser Tag beginnt mit einem fantastischen Frühstück bei Dulce Romero gleich um die Ecke. Frisch gestärkt machen wir uns auf zum Hafen, wo wir die Guides der heutigen Tour treffen. Wir starten mit einem kleinen Boot eine fast zweistündige Fahrt in den Nationalpark des Archipels Espíritu Santo und lernen unterwegs einiges über die Geologie und Vogelwelt.

    Das Highlight der Tour ist eine Seelöwenkolonie, wo sich hunderte Tiere gemütlich sonnen oder sich gelassen im Wasser treiben lassen. Einige treiben zu Dritt oder zu Viert auf dem Rücken mit erhobener Flosse nahe am Boot vorbei und der Guide erklärt uns, dass das eine Technik zur Wärmeregulierung sei. Wir ziehen unsere Schnorchel an und steigen ins Wasser, wo wir die nächsten 20 Minuten mit den Seelöwen schwimmen und spielen. Was für eine unglaubliche Erfahrung!

    Danach gibt es am nahegelegenen Playa Ensenada Grande Mittagessen, ein leckeres Fischgericht für Hanna und Toast mit Erdnussbutter für Marc. Wir geniessen den Strand noch einige Zeit, bevor wir den Rückweg antreten. Zum Abschluss überrascht uns ein Grauwal mit seinen Sprüngen. Wir fahren bis auf etwa 20 Meter an ihn heran und hören den beindruckenden Knall, wenn der Walkörper aufs Wasser fällt. Wohlbehalten zurück im Hafen haben wir definitiv genug Boot und Sonne für einen Tag. Den Abend verbringen wir in unserem Hostel Baja Paradise mit der Planung der nächsten Tage.
    Read more

  • Day 7

    Der Weg nach San Ignacio 1 (La Toba)

    March 6 in Mexico ⋅ 🌬 24 °C

    Während der nächsten Tage wollen wir die Halbinsel Baja California Sur mit einem Auto auf eigene Faust entdecken. Zuerst zieht es uns in den Norden nach San Ignacio, wo um diese Zeit anscheinend viele Wale in der Bucht vor dem Ort kalben.

    Nach einem weiteren fantastischen Frühstück bei unserem geliebten Dulce Romero machen wir uns auf die Suche nach einem Mietauto. Nach dem Studium der gefühlt hundert Versicherungsoptionen und einigem Verhandeln halten wir schliesslich 3 Stunden später den Schlüssel in der Hand. Im Vid'ah Bistro geniessen wir noch kurz herrlich mexikanisch-italienische Sandwiches, bevor wir uns auf die Carretera Transpeninsular 1 Richtung Norden wagen.

    Wir finden uns im mexikanischen Verkehr gut zurecht, einzig das Fehlen von Lichtsignalen irritiert uns. An fast jeder Kreuzung, und davon gibt es viele, stehen einfach Stoppschilder an jeder Einfahrt. Damit gilt eigentlich Rechtsvortritt, aber bei den vielen Autos steht normalerweise an jeder Einfahrt mindestens jemand, weshalb man sich mit Handzeichen und überzeugtem Losfahren behelfen muss. Nach kurzer Zeit verlassen wir La Paz und sind überwältigt von der Wüstenlandschaft und ihrer Weite. Teilweise fahren wir eine halbe Stunde geradeaus ohne eine Kurve, vorbei an 5 Meter grossen Kakteen.

    Die mexikanischen Strassen sind tückisch, denn sie sind zum Grossteil in sehr gutem Zustand und die weiten geraden Strecken laden zum schnellen Fahren ein. Aber plötzlich erscheint aus dem Nichts eine kurze Strecke mit tiefen Schlaglöchern, die, wenn man den schwarzen Reifenspuren ins Nichts glaubt, schon einigen zum Verhängnis wurden. An Ortseingängen, und manchmal auch mitten im Nirgendwo, begegnet man auch gerne mal Topes, Bodenschwellen wie es sie bei uns gibt, einfach doppelt so massiv und durch die fehlende Wartung im selben Grauton wie die Strasse selbst. Wir lernen, dass das der Hauptgrund ist, wieso alle davon abraten bei Nacht zu fahren, und nicht wie wir dachten Überfälle.

    Wir kommen also leider deutlich langsamer voran als geplant und finden kurz vor Sonnenuntergang im Städchen Ciudad Insurgentes, früher La Toba genannt, eine Unterkunft im Hotel Misione b.c.s. Die Stadt ist kein besonders schöner Ort und wir sind umso erstaunter, als wir den wunderschönen Innenhof entdecken, der so gar nicht zu unserem Bild der Wüstenstadt passt. Erschöpft vom Tag erkunden wir noch ein bisschen die Gegend und gönnen uns ein Bier. Prost!
    Read more

  • Day 8

    Der Weg nach San Ignacio 2 (Loreto)

    March 7 in Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach einer wunderbar erholsamen Nacht machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg nach Loreto, wo wir eigentlich bereits gestern ankommen wollten. Je mehr wir uns der Küste nähern, desto zerklüfteter und schroffer wird die Wüstenlandschaft, und desto kurviger die Strasse. Was bleibt sind die gigantischen Kaktuswälder und die plötzlichen Schlaglöcher. Wir passieren unseren ersten Militärcheckpoint und sind wie schon in CDMX positiv überrascht, wie freundlich und professionell die Polizei und das Militär ist.

    Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Loreto. Wir schlendern entlang der Meerespromenade und durch das hübsche koloniale Zentrum. Uns ist auf der Hinfahrt bereits aufgefallen, dass gefühlt jeder zweite Ortsname mit "San" oder "Santa" beginnt und es sehr viele "Misiones" gibt, also alles stark missionarisch geprägt ist. Wie wir erfahren, sind wir unwissentlich an den Ursprungsort von diesem Phänomen gelangt. Loreto war 1697 nämlich die erste spanische Siedlung auf der Baja Halbinsel und von hier aus wurde fleissig missioniert. Das erklärt natürlich den kolonialen Charme, hinterlässt aber auch einen leicht fahlen Beigeschmack.

    Unterdessen ist es nach 14 Uhr und wir entscheiden uns für einen weiteren Zwischenstopp vor San Ignacio. Wir folgen der Küste Richtung Norden und finden kurz vor dem malerischen Dörfchen Mulegé eine ausgefallene und tolle Unterkunft. Unser "Zimmer" ist ein Dreieck mit Bett drin, dazu gibt es ein Gemeinschaftsbad und eine charmante Aussenküche. Uns begrüssen drei aufgeweckte Katzen, mit denen wir uns sofort anfreunden.

    Wir wollen heute selber kochen und machen uns zu Fuss auf den Weg zum Einkaufen in den 500 Meter entfernten Laden. Das ist herausfordender als gedacht. Wir wollen nicht auf der Strasse laufen und entscheiden uns für einen Umweg. Als plötzlich einige Meter neben uns ein Kleinflugzeug aufsetzt merken wir, dass unser Weg Zaun an Zaun zu einem Kleinflughafen verläuft. Etwas später versperren uns bellende Hunde den Weg, von Besitzern keine Spur. Die Hoffnung, dass die nur spielen wollen begraben wir als der kleinste der Bande zähnefletschend auf uns zurennt. Wir gehen ruhig und langsam rückwärts, und suchen uns leicht zitternd einen anderen Weg. Es ist nichts passiert, aber wir verstehen etwas mehr, wieso man sich nicht zu weit von den Hauptstrassen entfernen sollte. Wir kaufen frische Früchte und alles was es für leckere Fajitas braucht und sind erstaunt, dass sogar die blossen Fladen deutlich besser schmecken als in der Schweiz. Den Rest vom Abend geniessen wir unter freiem Himmel mit je einer schlafenden Katze auf dem Schoss.
    Read more

  • Day 9

    Grauwale in der Laguna San Ignacio

    March 8 in Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir starten den heutigen Tag mit einem Spaziergang zum nahegelegenen Strand und entdecken neben einer Art Wüstenfuchs auch einen Geier(?), der sich ganz ausgelassen auf einem Kaktus sonnt. Kaum angekommen kehren wir aber auch schon um, denn vor uns liegen gut 200km Weg bis in die Laguna San Ignacio, wo um halb 2 bereits unsere Whale Watching Tour startet. Wir verabschieden uns von den Katzen und machen uns auf den Weg.

    Unser Weg führt uns durch San Ignacio, wo wir einen kurzen Stopp einlegen und den malerischen Dorfkern von diesem 500 Seelen Dorf mit wunderschöner Kirche bewundern. Wir erfahren, dass der Weg in die Lagune gerade ausgebaut wird und dass Touristen normalerweise einen organisierten Transport von San Ignacio aus nehmen. Was das genau bedeutet wissen wir nicht, aber da wir dem Veranstalter schon zugesichert haben, dass wir mit unserem Mietauto direkt kommen bleibt uns keine andere Wahl, als es herauszufinden.

    Wir fahren los, finden eine frisch geteerte Strasse, und bringen die ersten 30 der insgesamt 50km in weniger als der Hälfte von der von Google Maps geschätzten Zeit hinter uns. Doch dann verwandelt sich die Strasse plötzlich in einen Schotterweg, der sich durch eine fast ausserirdisch anmutende Landschaft mit roten und weissen Salzwassertümpeln windet. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt und müssen aufpassen, dass wir unser Stadtauto nicht in einer Vertiefung aufsetzen. Nach einigen Kilometern ändert sich die Landschaft in eine Sandwüste und wir gleiten plötzlich in zentimetertiefem Sand - jetzt bloss nicht anhalten. Wir fahren zwischen 10-20 km/h und kommen nur dank der zuvor gewonnen Zeit schlussendlich genau pünktlich an.

    Die Laguna San Ignacio ist ein Naturspektakel, denn jährlich treffen sich hier Grauwale zur Paarung und zum Kalben zwischen Dezember und April. Es wird angenommen, dass ein beträchtlicher Teil der ca. 15'000 lebenden Grauwale hierher kommen. Darum herum bildete sich seit den 70er Jahre eine Touristenattraktion und heute gibt es eine Handvoll Anbieter, die unter strengen Auflagen arbeiten. Wir dürfen mit unserem kleinen Boot nur in einem begrenzten Gebiet unterwegs sein, dass breit und tief genug ist damit sich die Wale zurückziehen können, wenn es ihnen zu viel wird. Ausserdem ist die Anzahl Boote und die Aufenthaltsdauer genau festgelegt, um eine Übernutzung zu verhindern. Am Zielort angekommen sehen wir fast im Minutentakt Walflossen und Nebelfontänen, und es ist ein faszinierendes Gefühl in das Wasser zu schauen mit dem Wissen, was für riesige Kreaturen da unten gerade sind. Zwar können wir nicht wie auf einigen Bildern gesehen einen Wal selber anfassen, dafür gesellt sich eine Gruppe Delfine nahe an unser Boot.

    Nach gut zwei Stunden sind wir wieder an Land und machen uns auf den holprigen Weg zurück nach San Ignacio, wo wir eine weitere Mole probieren als Abendessen. Die Nacht verbringen wir bei William auf der Rancho Espinosa, wo wir uns nach den vielen Autokilometern der letzten Tage vorstellen können, auch etwas länger zu bleiben.
    Read more

  • Day 10

    Schach in San Ignacio

    March 9 in Mexico ⋅ ☁️ 23 °C

    Nachdem wir in den letzten Tagen viel unterwegs waren, bleiben wir heute nochmals für eine Nacht auf der Rancho Espinoza um in aller Ruhe die kommenden Tage zu planen und hoffentlich irgendwo unsere Wäsche zu waschen. Der Tag beginnt gemütlich mit Ausschlafen und eigenem Frühstück mit frischer Mango. Während wir die hauseigene Küche durchsuchen finden wir ein Schachbrett mit Figuren, ein Spiel das Marc von seiner Grossmutter Annemarie gut kennt. Für Hanna sind es die ersten Runden Schach, sie schlägt sich extrem gut und schon ist es Mittag. Und wer den Fehler in unserer ersten Partie findet kriegt einen virtuellen Handkuss.

    Hanna erinnert sich, gestern in San Ignacio eine Lavandaría gesehen zu haben wo wir unsere Wäsche waschen können. Die Rancho Espinoza liegt etwa 4km ausserhalb von San Ignacio und es scheint sogar einen Fussweg abseits der Hauptstrasse zu geben, keine Selbstverständlichkeit! Der Weg führt uns auch diesmal durch Hinterhöfe mit Dutzenden bellenden Hunden, aber langsam haben wir ein Auge dafür, welche davon freundlich oder angekettet sind und um welche wir einen Bogen machen sollten. Wir spazieren ins Dörfchen und übergeben unsere Wäsche an die sehr freundliche einheimische Besitzerin der Lavandaría. In der Zwischenzeit geniessen wir im Restaurant super leckere Chile Relleno con Queso, mexikanische käsegefüllte Peperoni, und planen die kommenden Tage. Als wir unsere Wäsche abholen, dunkelt es bereits ein und wir machen uns rasch auf den Heimweg. Einzig für einige Fotos der wunderbaren Abendstimmung mit dem goldgelben Himmel halten wir kurz an und erreichen mit Einbruch der Dunkelheit die Ranch.

    Den Abend lassen wir gemütlich auf der Ranch bei einer weiteren Runde Schach ausklingen.
    Read more