Europareise Teil 3

July - August 2023
A 48-day adventure by websterdeinskipper.com & Sabine Read more
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  • Day 20

    Korcula Uvala Gradina

    August 3, 2023 in Croatia ⋅ ☀️ 28 °C

    Bis wir endlich los kommen, dauert es mal wieder und wir entscheiden uns, heute nur einen kleinen Schlag zu segeln. In der westlichen Bucht von Korcula hält der Anker auf Anhieb und wir verbringen einen entspannten Nachmittag und Abend mit Schwimmen und Brotzeit an Bord.Read more

  • Day 21

    Lastovo

    August 4, 2023 in Croatia ⋅ 🌬 28 °C

    Es ist ganz schön windig, als wir auf Lastovo unsere Dieselvorräte ergänzen. Auf unsere lautstarke Bitte, uns beim Anlegen in der engen Gasse vor der Tankstelle zu helfen, nehmen auch zwei nette Jungs die Leinen an- die beiden gehören aber gar nicht zur Tankstelle, sondern sind nur Spaziergänger.
    Wir wollen eigentlich in der schönen Bucht Jurjeva Luka ankern, doch Sabine ist es zu eng und so landen wir an den Mooringbojen des Nationalparks. Hier bekommt man zwei Bojen, eine rote und eine weiße. Die rote gehört nach hinten- wir machen es natürlich intuitiv umgekehrt, was mit der freundlichen Hilfe eines athletischen Italieners schnell korrigiert wird. Unser Boot ist zwölf Meter lang, die Bojen stehen aber in einem geringeren Abstand zueinander. Das führt dazu, dass sich die Bojen nach einer Winddrehung im Lee des Bootes befinden, so dass die Bojen den Rumpf verkratzen und die Leinen die Ruder gefährden- was für eine dumme Konstruktion! Wir lösen das Problem, indem wir beide Leinen an den Bugklampen befestigen. Für diesen Mist bezahlen wir satte 80€ für eine Nacht, da wir uns im Nationalpark befinden!
    Die Nacht wird mit Gewitterschauern ungemütlich, doch alles bleibt heile.
    Am nächsten Morgen haben wir Glück und bekommen eine Mooring an der Pier des gegenüber liegenden Hotels- für vergleichsweise faire 72€ inklusive Wasser und Strom.
    Wir mieten und für 35€ für drei Stunden einen Roller und erkunden dieser schöne und sehr grüne Insel. Die Offroad- Passagen, die wir unfreiwillig zu bewältigen haben, bringen auch den erfahrenen Biker an seine Grenzen.
    Abends gibt's im Restaurant des Hotels beim Essen mal wieder einen heftigen Gewitterschauer und wir sind froh, dass unsere Ahora sicher an der Pier liegt. Die Kellner verteilen die Gäste kreativ in dem engen überdachten Raum des Restaurants und jeder ist froh, dem nassen Sturm, der die Terrasse unter Wasser setzt, entkommen zu sein.
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  • Day 23

    Mljet

    August 6, 2023 in Croatia ⋅ ⛅ 23 °C

    Wir segeln zur Abwechslung mit Wind von Achtern! Dass es sowas gibt, hatten wir schon fast vergessen, da der Wind sich gegen uns verschworen zu haben schien und grundsätzlich aus der Richtung blies, in die wir wollten. Nun lassen wir uns mit nur geringer Neigung, der Seemann sagt Krängung, nur vom Vorsegel nach Mljet blasen. Erst unterwegs lesen wir, dass der Kroate auch hier im Westteil der Insel einen Nationalpark mit einer dazu gehörigen Gebühr erfunden hat. Wenn der Parkplatz fürs Boot pro Nacht im Schnitt 100€ kostet und man nur selten kostenfrei Ankern kann, reicht ein Budget von 100€ am Tag nicht aus und das kann trotz aller Schönheit der Landschaft auf die Stimmung drücken.
    Zudem ist es hier proppevoll. Wir telefonieren alle Restaurants ab, doch keines hat mehr eine Mooring frei. Wir hatten uns bei der unsicheren Wetterlage einen sicheren Liegeplatz gewünscht und müssen nun in der Bucht Uvala Lokva ankern. Diese Bucht ist wirklich gut geschützt und die im Internet bejammerten lauten Partyboote sind auch kein Problem, doch unser schöner neuer 25Kg schwerer Anker will einfach nicht halten. Erst beim vierten oder fünften Versuch hält das Eisen endlich. Die süßeste aller Skipperbräute schimpft auf den armen Tropf am Ruder, dass er zu unfähig sei, wie jeder andere in wenigen Minuten zu Ankern und seiner Crew die verdiente Ruhe zu bescheren. "Sieh den dort, die sind erst vor fünf Minuten reingefahren und sitzen schon im Dinghy auf dem Weg zum Restaurant." Nachts streift uns dann ein Gewitterschauer mit Böen von bis zu 30 Knoten. Die Helden, die fünf Minuten nach Ankunft bereits im Dinghy auf dem Weg zum Restaurant saßen, holen nun ihre nicht haltenden Anker auf und irren durch die stürmische Dunkelheit, auf der Suche nach einem sicheren Platz. Der zuvor gescholtene Skipper verweist auf seinen gut eingefahrenen Anker, der auch den stärkeren Böen sicheren Halt entgegen setzt. So übersteht Ahora die Nacht an ihrem Platz unbeschadet.
    Um fünf Uhr in der Früh schellt dann der Wecker und um sechs Uhr geht's schon weiter, denn ab 14 Uhr sind wieder Gewitter und Sturm angesagt. Wenn auch nicht dass schlechte Wetter, so sind uns diesmal zumindest die Geldeintreiber erspart geblieben und wir haben die Gebühr für das Überfahren unsichtbarer Nationalparkgrenzen gespart.
    Wir motoren bei ruhiger See in die schöne, von Peter empfohlene Bucht Saplunara im Südosten von Mljet. Diesmal haben wir erfolgreich eine Mooringboje des Restaurant Ante's Place reserviert und genießen beim Ankommen einen tollen Anlegeservice. Der Service ist überhaupt erste Klasse inklusive Taxiservice von Boot zum Restaurant. Die Boje ist auch kostenfrei, dafür sind die Preise im Restaurant gesalzen. Unsere Peka, eine kroatische Spezialität in Form eines Schmorgerichts , kostet 40€ p.P. so dass auch ohne Vorspeise und Nachtisch mit einer Flasche Wein 120€ auf der Rechnung stehen. Wir genießen unseren Aufenthalt in dieser wunderschönen Bucht trotzdem und gehen auch am zweiten Abend nochmal ins Restaurant, denn wir bezahlen lieber bei freier Mooring eine hohe Rechnung als einfach so 50€ für die Mooring auf den Tisch zu legen (Wer nicht ins Restaurant geht, muss Liegegebühr bezahlen).
    Dieser Ort wird uns in jedem Fall als schöne Oase der Entspannung in Erinnerung bleiben.
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  • Day 26

    Dubrovnik

    August 9, 2023 in Croatia ⋅ ☀️ 26 °C

    Eigentlich ist Geld bei mir kein großes Thema, denn für die nicht sehr hohen Ansprüche, die wir haben, reicht es normalerweise ohne Probleme. Bei Dubrovnik ist es aber schon wieder Thema. Ein Platz in der Marina soll rund 150€ kosten, so dass wir vor der nahegelegenen Insel Kolocep in der Bucht Donje Celo ankern. Wir holen Pere mit den Dinghy von einer drei Meilen entfernten Bucht ab und stellen fest, dass unser Motor leider nach der Säuberung von Seewasser nicht wieder läuft wie neu. Er fährt beschleunigt das Dinghy auf nicht schneller als sechs Knoten und hat lautstarke Aussetzer.
    Pere sorgt dann an Bord dafür, dass das Funkgerät wieder GPS-Empfang hat und dass der hintere Plotter keine Aussetzer mehr hat (hier hatte der Vorbesitzer mit zu dünnen Kabeln eine nachträgliche Sicherung eingebaut).
    Anschließend fahren wir mit der Fähre nach Dubrovnik- das dauert zwei Stunden, den Dubrovnik ist die letzte von zahlreichen Haltestellen.
    Die Altstadt ist dann nicht so voll wie gedacht, vielleicht halten die unverschämten Preise doch ein paar Touristen fern. Die Kugel Eis kostet hier 3,50€ und für zwei Döner mir zwei Getränken zahlen wir 35€. Ein Spaziergang über die Stadtmauer hätte 40€ p.P. gekostet, für Kinder 15€. Eine Familie mit zwei Kindern kann also passend mit einem grünen Schein bezahlen.
    Am nächsten Morgen legen wir an der Pier vorm schwarzen Q auf gelbem Grund an und klarieren problemfrei, ohne Kosten und schnell aus. Damit ist unsere Ausreise aus Kroatien formal vollzogen.
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  • Day 28

    Montenegro/Portonovi

    August 11, 2023 in Montenegro ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach dem Ausklarieren starten wir bei Flaute von Dubrovnik in Richtung Süden. Dann kommt noch Wind auf, der so stark zunimmt, dass wir die zuvor komplett gesetzten Segel wieder verkleinern müssen. In Portonovi müssen wir zunächst wieder vor dem "Q" anlegen und einklarieren, was hier auch sehr stressfrei und schnell von statten geht. Anschließend gönnen wir uns einen Platz in der luxeriösen Marina für 68€. Rund um die Marina erinnert alles an Nizza und Co. Im exklusiven Beach-Club kostet die Benutzung der Strandliege in der ersten Reihe 100€!
    Es gibt aber auch einen kleinen kostenfreien Strand für gewöhnliche Leute wie uns, wo man sein eigenes Handtuch kostenfrei ausrollen darf.
    Mit den Bus fahren wir für 2€ in die Runde 10km entfernte Altstadt- Die schönste auf unserer schon mehr als hundert Tage dauernden Reise. Wir essen endlich mal wieder an einem Tisch mit karierter Decke zu einem normalen Preis und schlendern durch die blitzsauberen Gassen. Nach dem Besuch einer schönen Burg stolpern wir noch in das Livekonzert einer kroatischen Rockband. Das war richtig schön.
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  • Day 29

    Albanien/Vlorë

    August 12, 2023 in Montenegro ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir fahren im Konvoi mit unseren Schweizer Freunden und stellen dann am Hafen fest, dass es nicht so aussieht, als ob wir hier anlegen könnten. Ivan geht längsseits zu einem vor Anker liegenden Polizeiboot und versucht weitere Informationen zu bekommen. Er erfährt, dass wir wegen einer Baustelle im Hafen, in der Bucht davor ankern müssen. Also ankern wir im flachen Wasser ein paar hundert Meter vom Strand entfernt und unsere Schweizer paddeln alles, was man für einen Grillabend braucht, zur Ahora rüber. Es wird ein gemütlicher Abend mit Würstchen vom Grill und leckerem Reis.
    Am nächsten Morgen paddle ich an Land, um eine Runde zu joggen und Brot zu kaufen. Die Flaniermeile am Strand unterscheidet sich nicht von denen in anderen Urlaubsländern. Man kann Ausflugsfahrten mit Booten, Jetski und Parasailing buchen und natürlich den üblichen Kitsch kaufen. Lediglich MC Donalds und Douglas Filialen fehlen. Hinter dem touristischen Teil dominieren dann graue Wohnbunker sozialistischer Bauart das Stadtbild.
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  • Day 29

    Montenegro/ Bar

    August 12, 2023 in Montenegro ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach zwei Übernachtungen in Portonovi segeln wir 35 Meilen weiter nach Bar. Im großen Hafen können wir heute schon das Ausklarieren beim Hafenmeister erledigen und haben dann 24 Stunden Zeit. Bei der Polizei geht das leider nicht, so dass wir da am nächsten Morgen nochmal hin müssen. Anschließend verlegen wir in die Marins direkt nebenan, in den Nähe eine kilometerlange Promenade starter, die sich große Beliebtheit erfreut. Es gibt auch einen Nautikshop, in dem wir uns mit diversen Ösen, Klampen und Seilen versorgen, um in den Tiefen unserer Backskisten endlich Ordnung zu schaffen. Anschließend machen wir uns einen schönen Abend im touristischen Trubel.
    Da wir am nächsten Morgen unsere Papiere nicht vor neun Uhr zurück bekommen, bleibt noch Zeit für ein morgendliches Läufchen. Das Ausklarieren bei der Polizei klappt dann morgens auch problemfrei und um zehn Uhr sind wir schon mit Kurs Albanien unterwegs.
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  • Day 30

    Albanien / Shëngjin

    August 13, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir sind durch diverse Einträgen im Internet gewarnt, dass der Hafen von Shëngjin nicht gut für Segelboote geeignet ist und haben den Plan, draußen zu Ankern und zunächst mit dem Dinghy rein zu fahren.
    Über Funk spricht dann vor Ort niemand mit uns und die Wellen sind zu hoch, um den Außenborder am Dinghy zu montieren. Wir winken einem Polizeiboot und ein Polizist kommt auf einen Jetski zu uns. Jetski mit Blaulicht kannten wir auch noch nicht!
    Erst nachdem ich behaupte deutscher Polizist zu sein und jedem albanischen Polizisten in Deutschland zu helfen, nimmt man Kontakt mit dem Hafenmeister auf, der jemanden mit einem Jetski schickt, der uns bedeutet, in den Hafen zu fahren. Es ist alles kompliziert und wir wissen nicht, wo wir hin sollen. Zwei Mädchen, die sich später als vom Hafenmeister entsandte Einklarier-Agentinnen herausstellen, geben uns Handzeichen, die aber nicht eindeutig sind. Die Folge ist die erste Grundberührung mit unseren Boot- zum Glück auf Sand. Nette Motorbootfahrer schleppen uns frei und letztendlich landen wir im Päckchen mit Chnupf, dem Segelboot eines netten Schweizer Pärchens.
    Mister Frokk ist der Platzhirsch unter den Einklarieragenten (00355682035531). Der wartet, von uns über WhatsApp kontaktiert, bereits in der Hafenbar. Da aber die netten Mädels, die uns eingewiesen haben, bereits zwei Stunden auf uns gewartet hatten, bekommen die den Job und fahren mit uns zur Polizei (Agentin Leonida 00355676942005 / Kosten 65€)).
    Nach einer Nacht zwischen dem kleinen Segelboot der Schweizer auf der einen Seite und diversen Frachtern auf der anderen, steht Leonida morgens pünktlich am Kai und vertröstet uns eine halbe Stunde, weil gerade Wachwechsel ist. Anschließend kommt sie nochmal zum Boot und erklärt, dass alles erledigt sei und wir nun fahren können. Sie lässt sich dann aber doch davon überzeugen, dass wir noch ein offizielles Papier als Nachweis unserer legalen Anwesenheit in Albanien brauchen. Sie fotografiert den Zettel, den unser netter Schweizer Nachbar von Mr. Frokk bekommen hat, und bringt uns wenig später auch so ein gestempeltes Dokument.
    Heute fahren wir zusammen mit den Schweizern nach Durres. Es wird ein wunderschöner Segeltsg mit achterlichem Wind.
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  • Day 31

    Albanien / Durrës

    August 14, 2023 in Albania ⋅ 🌙 26 °C

    Wir kommen zuerst am Hafen an und auch hier spricht zunächst wieder niemand über Funk mit uns. Über Kanal 16 bekomme ich dann aber die Info, einfach zur Marina zu fahren. Die Christian- "Marina" besteht dann aus wackeligen Planken auf einem rostigen Gestell. Wir bekommen aber von zwei netten, wenn auch unfähigen, Marineros Hilfe und es gibt sogar Mooringleinen. Für zwei Übernachtungen zahlen wir 90€ inkl. Strom und wir können unsere Wäsche abgeben, die man zur Wäscherei zu bringen verspricht.
    Der Hafenkomplex ist riesig! Ohne Taxi geht nichts. Man stellt den Kontakt zu einem netten Taxifahrer her, der mit seinem gepflegten Benz, nur 550.000km auf der Uhr, sofort zu unserem persönlichen Fahrer wird.
    Wir folgen der Restaurant- Empfehlung und essen zu viert wirklich lecker für nur 80€. Das anschließende Eis im Hörnchen kostet hier auch nur 1€ die Kugel. Nach dem kroatischen Preiswahn tuen und diese Preise richtig gut!
    Eigentlich wollten wir den nächsten Tag zum Erkunden der Stadt nutzen, doch wir müssen erst noch die Bezahlung des e-Tepai regeln, der griechischen Gebühr, die Boote entrichten müssen, die in griechischen Gewässern fahren. Nichts ist selbsterklärend und der Vorgang frisst Stunden. Danach fährt uns der Marina-Chef noch mit seinen Auto zur nächsten Tankstelle, damit wir Diesel kaufen und in Kanistern zu den Booten bringen können. Nach dem ganzen organisatorischen Kram bleibt nur ein viel zu kleines freies Zeitfenster. Unser Taxifahrer fährt uns in ein anderes Restaurant und anschließend zu einem Supermarkt. Wir wollen die niedrigen Preise in Albanien nutzen und unsere Vorräte auffüllen. Der Vorfreude folgt Ernüchterung: Die Lebensmittel-Preise sind sogar vielfach höher als in der Schweiz! So verlassen wir den Supermarkt mit nur zwei spärlich gefüllten Tüten, deren Inhalt 120€ gekostet hat. Wenn die Restaurants auch diese Preise für Lebensmittel bezahlen müssen, machen die bei ihren günstigen Preisen mit Sicherheit Minus.
    In der Marina folgt dann der nächste Schreck: Unsere Wäsche ist nicht um 21 Uhr fertig sondern scheint zunächst verschollen. Nach diversen Telefonaten steht Stunden später jemand mit Säcken voller Wäsche am Boot, der erklärt, dass man irrtümlich die Wäsche von zwei Booten zusammen gewürfelt hat. Wir sortieren aus, was wir als unseres wieder erkennen. Sabine ist der festen Überzeugung, dass noch einiges fehlt, ohne genau zu wissen was. Erst spät sinken wir ins Bett und stellen den Wecker auf 4 Uhr, denn morgen sind über 50 Meilen geplant.
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  • Day 34

    Albanien/Himare

    August 17, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 29 °C

    Als wir die Bucht verlassen sehen wir, dass die Wolken über die hohe Gebirgskette schwappen, zu Tal stürzen, und sich dann auflösen. Das bedeutet Bora! Zunächst segeln wir noch ruhig bei achterlichem Wind, der dann aber deutlich an Stärke zunimmt und eine unangenehme steile See verursacht. Die Wellen sind mindestens drei Meter hoch und obwohl der Windmesser über 25 Knoten anzeigt, fahren wir oft noch nicht einmal vier Knoten schnell. Wir nehmen den Motor zur Hilfe, doch es geht nur langsam voran. Irgendwann ist dann der Wind weg, die unangenehme Dünung bleibt aber.
    Als wir endlich die Bucht Porto Palermo erreichen, fahren wir immernoch durch Flaute, doch wir sehen, dass das Wasser in der Bucht von starkem Wind aufgepeitscht wird. In der Bucht fällt die Bora mit über 25 Knoten ein. Als wir klar zum Anlegen sind kommt eine Motoryacht mit voller Fahrt angebraust und hält auf den letzten freien Platz am Steg zu. Wir holen alles aus unserem Motor raus, verlieren das Wettrennen aber. Der Versuch an einem anderen Segelboot ins Päckchen zu gehen scheitert am Widerspruch des Skippers, der dies mit der Begründung, dass er das nicht mag, ablehnt. Er gibt uns den Rat, zwei Meilen zurück zu fahren, da wir dort in der Bucht vor Himarë ohne Wind ankern können.
    Mangels Alternative folgen wir diesem Vorschlag und tatsächlich ist es vor Himarë windstill. Anne-Marie hat eine Goldmakrele gefangen und wir wollen den Fisch zusammen an Bord essen. Also gehen wir zuerst vor Anker und die Chnupf legt sich dann neben uns und wir machen ein Päckchen.
    Es bleibt windstill, doch es baut sich eine immer höhere Dünung auf und unsere Boote schaukeln in unterschiedlicher Frequenz gefährlich auf und ab. Also beenden wir unseren schönen gemeinsamen Abend an Bord der Chnupf vorzeitig und die Schweizer parken um.
    Beim Läufchen am nächsten Morgen stellt sich mir dieser Urlaubsort genauso gesichtslos dar, wie der am Tag zuvor. Offensichtlich blüht der Tourismus inzwischen auch hier auf.
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