Uydu
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  • Gün 25

    Nachlese zur Reise

    3 Ekim 2023, Almanya ⋅ 🌬 14 °C

    Nach meiner vorjährigen Pilgertour auf dem Camino Frances entstand bei mir der Wunsch, einen weiteren Pilgerweg zu begehen.
    Frühzeitig habe ich mit meiner Steffi dieses Vorhaben besprochen und danke ihr, dass sie meinen Plänen zustimmte und mir freie Hand bei der Terminwahl und Vorbereitung einräumte.
    Der Rucksack war schnell gepackt!
    Das sich alles mit Beginn und Ende der Pilgerreise, als auch mit unserem Urlaub so ergab, war eine gute Fügung.
    Oft wurde mir die Frage gestellt, warum ich eine erneute Pilgerreise unternehmen möchte.
    Ich glaube, darauf gibt es keine abschließende Antwort.
    Wer einmal auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela war, wird wahrscheinlich "süchtig " nach weiteren Pilgerfahrten.
    Gute Freunde haben seit Jahren etliche Pilgerwege begangen und bestätigen immer wieder in ihren Beschreibungen meine im vergangenen Jahr gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse.
    Die Erwartungen zur diesjährigen Pilgertour basieren vornehmlich auf meinen Erfahrungen des vergangenen Jahres. Wird wieder alles so kommen oder wird es ganz anders???
    Augenblicke des Alleinseins auf dem Weg, Treffen und Gedankenaustausch mit Pilgern aus aller Welt, Kulturbetrachtungen und Kulinarisches - dies alles bestimmte ebenfalls meinen diesjährigen Weg.
    Viele meiner Gedanken der Nachlese von 2022 könnte ich fast Wort für Wort wiederholen.
    Resümieren kann ich, daß die Empfindungen aus 2022 nicht wiederholbar sind.
    Das Emotionale war auf dem Camino Português wiederholt stark im Vordergrund. Bereits beim Prolog in Porto habe ich gespürt, daß innerlich sehr viele Gedanken ihren Weg nach "oben" suchen . Allein schon der Besuch der Kathedrale hat viele Erinnerungen an die Kathedrale in Pamplona geweckt.
    Bei meiner ersten Etappe wurde mir bewusst, dass ich erneut eine Aufarbeitung vergangener Zeiten vor mir habe und nach Antworten auf bestimmte Fragen suche und diese zu finden hoffe.
    Auf dem Pilgerweg hat sich vieles ergeben, was mir bei der Bewältigung anstehender Themen von Hilfe sein wird.
    Freunde haben mich auch gefragt, warum ich nicht in Santiago de Compostela den Weg beende.
    Mich hat die Herausforderung gereizt, den Weg zurück in Richtung Porto auf mich zu nehmen. Damit wollte ich beide portugiesischen Jakobswege in einem absolvieren.
    Dieses Vorhaben ist mir gelungen und ich bin stolz darauf.
    Während meiner Pilgertour habe ich erneut viel Traumhaftes, Sehenswertes und Schönes erlebt, bin interessanten Menschen begegnet, habe meditiert, viel Kraftspendendes aufgesogen, als auch Strapazen gut überstanden.
    Diesmal stand für mich unterwegs nicht die Frage, warum ich eigentlich den Weg gehe.
    Für mich gab es nur eines: alles aufnehmen und beginnen, Gedanken ordnen, verarbeiten und neue Ansätze für mich und meinen weiteren Lebensweg finden.
    Das Alleinsein auf vielen Wegabschnitten hat mir dabei sehr gut getan. Trotzdem galt es aufzupassen, sich nicht "abzuschotten", sondern Kontakte zu anderen Pilgern zu suchen.
    Offene Gespräche mit wildfremden Menschen stehen bei der Pilgerfahrt auf der Tagesordnung. Viele Pilger öffnen sich auf eine Weise, die sie in ihrer gewohnten Umgebung nie zulassen würden. Dabei erfährt der Zuhörer viel von und über Weggegährten und öffnet sich selbst in diesen Gesprächen.
    Ich habe festgestellt, wie wichtig und gut für alle Beteiligten diese Öffnung im Gespräch ist. Sorgen, Nöte und Hintergründe für die Pilgerfahrt werden offengelegt und geteilt. Dies hilft vielen Menschen bei der Bewältigung ihrer Probleme.

    Neben diesen persönlichen Gesprächen und Öffnungen war für mich die Kulturlandschaft Portugals und Spaniens erneut von besonderer Bedeutung.
    Nicht nur Porto hat mich als Stadt in ihren Bann gezogen, sondern auch andere Orte haben in mir starke Eindrücke hinterlassen. Festgestellt habe ich, dass die Städte am Camino Frances mir noch besser gefallen und mich teilweise noch stärker beeindruckt haben. Das sind Dinge, welche in der Sache des Betrachters liegen.
    Auf den beiden portugiesischen Jakobswegen haben mich meine Füße in ca. 40 Kirchen getragen. Die Kathedrale von Santiago de Compostela bleibt für mich das beeindruckenste, sakrale Bauwerk des gesamten Weges.
    Diesmal habe ich nur an einer Pilgermesse teilhaben können. Während der Messe wurde der Botafumeiro geschwenkt - der emotionalste Moment in der Messe und der Pilgerfahrt.
    Gern wollte ich noch einmal die Krypta besuchen, als auch zum Apostel hinter dem Altar. Dies blieb mir leider verwehrt, da die Warteschlange zu lang war und die Messe begann.
    Beeindruckt hat mich diesmal die wunderbar gestaltete Heilige Pforte im geschlossenen Zustand.

    Neben den vielen interessanten, kulturellen Sehenswürdigkeiten und Angeboten darf das Kulinarische nicht zu kurz kommen.
    Spanien und Portugal bieten die vielfältigsten Köstlichkeiten, welche ich genossen habe. Dazu gehört nicht nur Pulpo, sondern z.B. auch Bacalhau na Brasa, Pastel de Nata und viele weitere Spezialitäten. Portwein und Porto El Tonico sowie Tinto de Verrano waren ebenfalls auf der Liste.

    Fazit für 2023:
    Pilgern, Kulturelles, landschaftlich Reizvolles und Kulinarisches an den 22 Reisetagen haben gestimmt.
    Stolz bin ich, trotz der Knieprobleme, auf meine diesjährige Leistung von rund 450 Kilometern Laufstrecke bei ca. 538.000 Schritten.
    Teils spiegelt sich die Leistung in der Kilometer- Compostela als auch in den Credencial del Pelegrno, den Pässen mit Stempeln vom Pilgerweg wieder.
    Gesund und fital beende ich die Pilgertour 2023, bin dankbar für das Erlebte, danke Gott für seine Begleitung und freue mich auf meine Steffi und unser Zuhause.

    Buen Camino
    Bom Caminho
    Okumaya devam et