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  • Day 29

    Torres del Paine Pt VI

    December 15, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 29 °C

    Los Perros - Paso John Gardener - Refugio Grey

    Die letzte Nacht war besser als erwartet und da aufgrund des starken Schneeregens in der Nacht auch im Zelt alles ein bisschen nass geworden ist fiel das Aufstehen nicht schwer - zurück in die noch halbnasse Kleidung und die tropfenden Schuhe zu schlüpfen dagegen schon.
    Erst um 7 Uhr war dann auch wirklich klar dass es heute weiter Richtung Westen geht und der Pass überquert werden darf.
    Nachdem dann auch die letzten alles zusammengepackt hatten ging’s angeführt von einem wahnsinnig netten und bemühten Ranger in Richtung des höchsten Punktes des gesamten Treks - dem John Gardener Pass.
    Während der Schnee auf Höhe des Camps noch nicht liegen blieb, wird relativ schnell klar wie es 800 Meter weiter oben aussehen wird. Es schneit unaufhörlich, die Umgebung lässt sich aufgrund des Nebels nur erahnen und der Weg ist schnell komplett mit Schnee bedeckt - da kommt dann zum ersten Mal auch ein bisschen Weihnachtsstimmung auf und mir wird klar: es sind ja nur noch 9 Tage bis Heiligabend! Im Schnee versinkt man immer tiefer, die Wegmarkierungspfosten sind zwar nach wie vor sichtbar aber ein Weg ist nicht zu erkennen, auch wenn das Tempo langsam ist (und immer noch zu schnell für Viele), bin ich doch ganz dankbar für die Begleitung. Irgendwann erkennt auch der Ranger dass es keinen Sinn macht auf alle zu warten und es unmöglich ist die Gruppe von gut 30 Personen zusammenzuhalten und wir können ohne Pausen weitergehen.
    Auf 1300 Metern angekommen hab ich zwar nach wie vor noch keine Ahnung wie es um mich herum eigentlich aussehen sollte, aber ich hab mir den Aufstieg unter den Bedingungen schlimmer vorgestellt. Es werden ein paar obligatorische auf-dem-Pass-angekommen-Bilder gemacht auf denen man eh nichts außer Schnee erkennt und jemand packt den Pisco Sour aus.
    Den Weg hinab dürfen wir dann wieder alleine gehen, unser Guide dreht an dieser Stelle und sammelt die restlichen Leute ein.
    Hier wird es ziemlich schnell ziemlich rutschig und die Trekkingstöcke erweisen sich das erste Mal als wirklich hilfreich.
    Am Camp Paso angekommen haben wir dann vergessen uns ner der Guarderia zu registrieren, ich kann mir aber nicht vorstellen dass sich jemand ernsthaft auf die Suche machen würde. Abgesehen davon dass es gerade mal 11 Uhr ist bin ich froh nicht hier übernachten zu müssen, die Lage am Hang ist ungeschickt und es gibt scheinbar nicht mal einen geschlossenen Raum.
    Es geht auf sehr matschigem Untergrund bei leichtem Regen auf einem schönen Weg durch den Wald, über mehrere Hängebrücken und schon bald zeigt sich das erste Stück des Grey Gletschers im Nebel. Glücklicherweise wird die Sicht etwas besser, denn der Weg führt immer am Gletscher entlang und der Anblick ist einfach atemberaubend und beeindruckend.
    Hier hätte ich mir gerne mehr Zeit gelassen, aber es ist einfach zu kalt um länger als 3 Minuten stehen zu bleiben.
    Ziemlich glücklich kommen wir noch vor 14 Uhr im Refugio Grey an - und sind doch ganz froh dass im Vorfeld schon kein Campsite mehr frei war und wir folglich nicht das nasse Zelt aufbauen müssen, sondern die Nacht in einem trockenen Bett verbringen dürfen und endlich wieder warm duschen können. Der Tag heute war trotz des extremen Wetters mein liebster bisher, dementsprechend gut ist meine Laune und Energie hätte ich irgendwie auch noch genug, schade dass es immer noch regnet.
    Doch auch diese Nacht hätten wir uns sparen und einfach noch weiter zum Paine Grande am Lago Pehoe laufen können um dort den letzten Katamaran zum letzten Bus nach Puerto Natales zu nehmen. Aber es ist einfach schwer mit den (für mich) unverhältnismäßigen Zeitangaben für die einzelnen Streckenabschnitte zu planen und durch die Vorabreservierungen hat man auch keine Chance situationsbedingt vor Ort zu entscheiden.
    So hatten wir aber nach einer laaaangen Dusche und einer großen Portion Pasta immerhin noch einen letzten gemeinsamen Abend mit der kleinen Gruppe.
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