• Torres del Paine Pt V

    2017年12月14日, チリ ⋅ 🌙 18 °C

    Dickson - Camp Los Perros

    Nach über 12 Stunden Schlaf, in denen ich aufgrund der vielen Mücken wahrscheinlich die Hälfte meines Blutvolumens verloren hab - Blutgruppe 0 ist hier nicht unbedingt von Vorteil - begann der nächste Tag genauso wie der Vorherige aufgehört hatte - mit Regen. Dementsprechend hielt sich die Motivation so schnell wie möglich im Regen loslaufen zu können eher in Grenzen, nachdem wir uns für alles (Frühstück, Zeltabbau, Packen) viel Zeit gelassen haben, ging’s dann während einer kurzen Regenpause um 11 schließlich los. Wie sich herausstellte eine gute Entscheidung, denn der Weg führte ziemlich schnell in den Wald - nach dem letzten Waldbrand vor 5 Jahren hier im Park wurden große Teile niedergebrannt, durch die starken Winde konnte sich das Feuer auch über die Seen hinweg auf einer Fläche von über 12500 Hektar rasant ausbreiten. Verursacht wurde der Brand wohl durch fahrlässiges Verhalten eines Touristen - seitdem ist offenes Feuer überall im Park verboten, kochen darf man nur mit Gas an bestimmten Plätzen in den jeweiligen Camps.
    Zurück zum Trail: für das letzte Stück ging’s aus dem Wald raus und im aufziehenden Schneeregensturm über Geröllfelder hoch zum Camp Los Perros.
    Dort dann wieder die Registrierung in der Guarderia von Conaf - ich hab den Ranger ziemlich ungläubig angeschaut als er mich auffordert mich selbst in sein Buch einzutragen während er auf der anderen Seite des Fensters am warmen Ofen steht, ich war komplett nass und schneebedeckt und hab meine Hände das letzte Mal vor einer halben Stunde gespürt. Mein Papa sah wohl noch übler aus als er ein paar Minuten nach mir ankam, denn ihm wurde als erstes ein Becher mit heißem Kaffee in die Hand gedrückt.
    Ein paar Meter weiter im eigentlichen Camp gibt es dann wenigstens einen geschlossenen Aufenthaltsraum, also schnell raus aus den nassen Sachen und heiße Schokolade kochen.
    Eigentlich wollte ich vom Camp noch etwas weiter zum Glacier Puma gehen, aber abgesehen davon dass man eh nichts sieht heute bin ich einfach nur froh langsam wieder warm zu werden.
    Nach und nach kommen dann auch alle die wir in den letzten Stunden überholt haben an, bald gibt es keinen freien Balken mehr über den man seine nasse Kleidung werfen könnte und so langsam wird es im unbeheizten Raum auch etwas wärmer. Wir sitzen mit einer Gruppe aus Deutschen, Schweizern und Dänen am Tisch die wir in den letzten Tagen immer wieder kurz beim Abendessen oder entlang der Strecke gesehen haben. Richtig kennengelernt hat man sich dann aber erst hier, die Stimmung ist gut und nachdem man sich überwunden hatte nochmal raus in den Regen zu gehen um das Zelt aufzubauen, war es dann nach ein paar Stunden auch endlich Zeit für ein warmes Abendessen.
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