• TAG 25 – Siglufjördur und Heringmuseum

    7 Agustus 2018, Islandia ⋅ 🌧 8 °C

    TAG 25 – Dienstag, 07.08.18 – Heringmuseum

    Author: JS & MS

    Wetter: stürmisch, kalt, regnerisch 8 Grad

    Technik: fehlerlos

    Gefühl: halb erfroren

    Heute präsentiert sich Island so, wie ich es bereits bei meinem ersten Besuch vor 4 Jahren kennengelernt habe. Der Wind hat die halbe Nacht am LKW gerüttelt und geschüttelt. Auch nach dem unfreiwilligen, frühen aufwachen – unser Sohn hat nicht bedacht, dass wenn es bei ihm 9.00 ist es bei uns erst 7.00 ist – hat sich der Wind nicht gelegt. Michael macht ein bisschen Business im Aufenthaltsraum des Campingplatzes, weil dort das Wlan besser ist, ich kuschele mich nochmal in meine Decke und lasse mich in den Schlaf wiegen.

    Um 9.00 stehe ich auf und bereite im Koffer alles für die Abreise vor. Dann dick einmummeln, Mütze, Schal und Handschuhe sind heute mehr denn je gefragt, und dann ab nach draußen, das Motorrad muss trotz Regen aufgeladen, Tisch, Stühle und Grill eingeladen werden.

    Wir machen uns grob auf in Richtung Reykjavik, da ich unbedingt am Samstag zur Pride Parade da sein will. Unser erster Zwischenstopp ist in Siglufjördur. Wir fahren die Küstenstraße entlang, die es abschnittweise echt in sich hat. Viele Bodenwellen lassen das Gefühl von Kirmes aufkommen, immer wieder wird der Asphalt von Schotterabschnitten unterbrochen, einmal wechselt der Belag bei 14%igen Gefälle. Aber die Landschaft ist wieder einmal phänomenal und das Licht, das durch die drohend aufgetürmten Wolken strahlt ist klasse. In Siglufjördur gehen wir in das Heringsmuseum, das aus 3 alten Häusern besteht, in denen anschaulich dargestellt wird, wie der Hering gefangen und weiterverarbeitet wurde.

    Seit etwa 1910 wurde die Heringsfischerei industriell betrieben. Unglaublich mit welchem Maschinenpark der Hering zu Öl und Fischpulver als z.B. Futter weiterverarbeitet wurde.
    (Die Rohölproduktion in den USA gabs da noch nicht) Das war auch nötig, wenn denn jedes Jahr ca. 100.000 Tonnen Heringe verarbeitet werden mussten. Ein Großteil wurde wohl auch eingesalzt in Fässern (Barrel) weltweit exportiert. Bis zum Jahr 1968 hat das funktioniert, danach gabs keine Heringe mehr – 2 Dekaden ohne Hering brachen der gesamten Industrie das Genick – heute wird nur noch nach Fang-Quoten gefischt. Der Bestand hat sich mittlerweile wieder normalisiert.
    Das Museum ist sehr empfehlenswert.

    Wir haben jetzt Hunger und gehen ins Hannes Boy, eine schmuckes Restaurant unweit des Museums und bestellen, ja was wohl, Hering. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es weiter nach Saudarkrokur, wo wir den Campingplatz ansteuern, der auch wieder unsere Campingcard akzeptiert. Wir überlegen kurz, den Ort anzuschauen, aber es ist so kalt, – das Thermometer zeigt 9 Grad, aber durch den starken Wind fühlt es sich viel kälter an- dass wir beschließen den LKW nicht mehr zu verlassen. Kochen Nudeln, spülen und planen einen Route für die restlichen ca. 300km bis Reykjavik.

    Da wir genügend Zeit haben, werden wir eine 4×4 Piste – die F35 mit ca. 140km Schotterpiste durchs Hochland fahren. (Diese soll aber wohl materialschonender und gut fahrbar sein) Die Piste führt zwischen den beiden kleineren Gletschern in Island hindurch und etwa in der Mitte gibt’s einen HotPot; da werden wir wohl noch zum Schwimmen und Aufwärmen anhalten – kurz vor Reykjavik kommen wir dann auf den GoldenCircle mit all seinen Sehenswürdigkeiten.
    In den Westen – insbesondere die Westfjorde – fahren wir dann später wieder.
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