• TAG 49 – nochmal Reykjavik

    August 30, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    TAG 49 – Freitag, 31.08.18 – Reykjavik

    Autor: MS

    Wetter: heute gabs jedes erdenkliche Wetter – 4 bis 12 Grad

    Technik: Steinschlag in der Windschutzscheibe

    Gemüt: gespannt auf den Süden

    Nach einer stürmische Nacht mit richtig viel Regen, stand der Campingplatz vollständig unter Wasser.
    Wir wollen unsere Tour durch den Süden soweit wie möglich süd-westlich beginnen und fahren nach einem vertrödelten Vormittag erst spät los. Im Süden gibt es viel saftig grünes Weideland – kein Wunder dass mehr als 90% der Bevölkerung hier leben. An der Atlantikküste gibt es echte Dünen und meist schwarzen Strand mit einer hohen Brandung. Das Wetter hat sich gebessert und hier und da halten wir für ein Foto an.

    Irgendwann fliegt uns dann ein Stein in die Windschutzscheibe. Die Macke ist schon ziemlich groß – aber von innen nicht zu fühlen. Wir kleben zunächst ein Scheibenpflaster drauf – haben aber Angst das die Scheibe weiter reißt.
    So entscheiden wir nach einer kurzen Recherche im Internet nach Reykjavik zu fahren und die Scheibe per SmartRepair flicken zu lassen. Vorher schauen wir uns aber noch eben die berühmte Strandkirche von 1898 an.

    Der erste Glasservice bietet das auch an, sagt aber dass es passieren könnte das die Scheibe bei der Vakum-Reparatur ganz kaputt geht – er könne diese Scheibe aber bis Dienstag (also in 4 Tagen besorgen). Wir bitten um Bedenkzeit und fahren einfach mal zum nächsten. Janine telefoniert derweil mal mit der Versicherung – ja, ist abgedeckt – auch in Island – SmartRepair aber nur bis 100 EUR. Ganze Scheibe geht auch – abzüglich Selbstbeteiligung von 500 EUR – Mist.
    Der Autoservice Poulsen sieht auch professioneller und größer aus. Hier leitet man uns aber weiter an eine Niederlassung, da unser Truck hier nicht in die Garage passt. Nach weiteren 10min sind wir dann da. Dann geht’s auch ganz schnell – Garage auf – Truck rein, Garage zu, Kaffeebar und nach 20min ist die Reparatur schon geschehen – sieht nicht ganz unsichtbar aus, aber gefüllt und glatt. Hat dann auch „nur“ ca 200 EUR gekostet. Bin mal gespannt was der deutsche TÜV dazu sagt. Aber besser als mit der Ungewissheit weiterfahren zu müssen.

    Da wir eh in Reykjavik sind schaue ich mal kurz nach wo den die Fa. Arctic Trucks sitzt – direkt um die Ecke. Also erstmal da hin, wollte schon immer mal sehen, was die für Autos bauen bzw. umbauen. Haben im Hochland diverse Autos dieser Firma gesehen. Alle monströs hoch und viele mit diesen Ballonreifen – erst dann nennt man die einen echten Superjeep. Die kacheln auch jede erdenkliche Piste und jede noch so tiefe Furt.

    Der Chef, aufmerksam unseren Truck bestaunt, zeigt mir gleich die ganze Firma. Gerade wird ein nagelneuer Toyota Hilux Pickup vorbereitet. Das ganze Auto vom Rahmen abmontiert. Die Fahrgastzelle wird verstärkt und am Rahmen werden alle Aufhängungen so umgeschweißt, das das ganze Fahrzeug hinterher deutlich höher und auch breiter ist und die riesigen Ballonreifen auch montiert werden können. Natürlich auch andere Dämpfer, Federn, Stabis, Lenkunsdämpfer, etc. etc. Am besten finde ich aber die Reifenluftfüllanlage, welche per Handy ferngesteuert wird. So kann man ganz schnell den Reifendruck an geänderte Bedingungen anpassen. Nicht umsonst fahren auch die Safe&Rescue Manschaften solche Fahrzeuge – siehe Bild. Mit deutschen TÜV Auflagen ist das alles aber nur schwer kombinierbar – da sprach er aus Erfahrung.

    Janine hat derweil unser nächstes Ziel erlesen – es geht jetzt zu Krater Kerid am Golden Circle. Janine war ja vor 3 Jahren schon mal dort – im Winter, KraterSee zugefroren und alles weiß. Jetzt sieht er doch deutlich besser aus.

    Das erste Mal auf unserer Reise erwischt uns während einer Tour draußen ein richtiger Regenschauer und wir verschwinden ziemlich nass und ziemlich schnell auf einen Kaffee im Magirus.

    Gegen 20 Uhr erreichen wir dann einen Campingplatz an der Küste – nicht weit weg von unserem Steinschlag-Einschlag. Wir folgen der Empfehlung des Reiseführers und anderer Mitcampenden und gehen ins Hummer-Restaurant auf eine Suppe. Die Suppe ist wirklich einmalig, auch wenn das gar kein Hummer aus dem Atlantik ist – es sind wohl Langusten.
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